272.  ©Ein Wassertropfen

 

Es war einmal ein Wassertropfen, der seine ganzen Erinnerungen verloren hatte. Er wusste nicht mehr woher er gekommen war, noch wohin er gehen wollte. Er hatte letztlich keine Ahnung wer er war. So sehr er auch nachdachte, es fiel ihm einfach nicht mehr ein und so beschloss er weiterzugehen, ohne dass er wusste wohin er wollte. Auf seinem Weg begegnete er einem anderen Wassertropfen, der noch kleiner war als er selbst. Kannst du mir sagen wer ich bin? Ich habe es vergessen und fühle mich seither so verloren und bin tieftraurig über mich und mein Leben. Der andere Wassertropfen war aber so mit sich selbst beschäftigt, dass er einfach an ihm vorbei ging, ohne ihn auch nur annähernd wahr zu nehmen. Noch betrübter und voller Selbstzweifel ging der kleine Wassertropfen weiter. Wieder begegnete er einem Wassertropfen, der diesmal etwas größer war als er selbst. Noch einmal überwand er seine Zweifel und fragte diesen Tropfen direkt: „Wer bin ich?“ Der leicht größere Tropfen blieb stehen. Und sein Herz wurde angerührt von der verzweifelt klingenden Stimme. Er ging ohne zu zögern auf den kleinen Wassertropfen zu um ihm zu begegnen. Und wie das bei Wassertropfen so ist, wenn sie sich näher kommen, gerieten sie Ineinander, sie vermischten sich. Der erinnerungslose Tropfen wusste nicht wie ihm geschah: Chaos in ihm, Angst- und Freude gleichzeitig, "ein Ich, ein Du, ein Wir".  "Altes wie Neues erfüllten ihn", und gaben ihm das Gefühl zu wachsen. Und als es ihn fast überforderte, gab sich der größere Tropfen wieder frei und war wieder er selbst. Bevor er seinen Weg fortsetzte, fragte der große den kleinen Wassertropfen: „Und? Weißt du es jetzt, wer du bist?“ Der kleine Wassertropfen war tief berührt von dem was geschehen war und es fiel ihm auf, dass er gewachsen war. Mit einem Mal wurde ihm die Antwort geboren, die er auf seine Frage suchte. Flüsternd sprach er in sein Innerstes hinein. Ich habe mich seit ich die Erinnerung verloren habe gefragt, woher ich komme, wohin mein Leben führt, wer ich eigentlich bin, jetzt habe ich es erlebt. Ich bin viel mehr als ich geglaubt habe!

 

 

 

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272.  ©A drop of water

 

Once upon a time there was a drop of water that had lost all its memories. He no longer knew where he had come from, nor where he wanted to go. After all, he had no idea who he was. As much as he thought about it, he just couldn't think of it anymore and so he decided to go on without knowing where he wanted to go. On his way he met another drop of water even smaller than himself. Can you tell me who I am? I forgot and since then I feel so lost and deeply saddened for myself and my life. But the other drop of water was so busy with itself that it just walked past it without even remotely noticing it. Even sadder and full of self-doubt, the little drop of water walked on. Again he encountered a drop of water, this time slightly larger than himself. Once again he overcame his doubts and asked this drop directly: "Who am I?" The slightly larger drop stopped. And his heart was touched by the desperate sounding voice. Without hesitation, he walked towards the small drop of water to meet it. And like drops of water, when they get closer, they get mixed up, they get mixed up. The memoryless drop didn't know what was happening to him: chaos inside him, fear and joy at the same time, "an I, a you, a we". "Old and new filled him," and made him feel like he was growing. And when it almost overwhelmed him, the larger drop released itself again and was itself again. Before continuing on its way, the large drop asked the small water drop: "And? Do you know who you are now?” The little drop of water was deeply touched by what had happened and realized that it had grown. Suddenly the answer he was looking for to his question was born to him. He whispered to his heart. Ever since I lost my memory I've been wondering where I come from, where my life is going, who I really am, now I've experienced it. I am much more than I thought!