256.   ©Vertrauen und Gelassenheit

 

In der Hauptstadt seines Landes, lebte ein guter und gerechter König. Oft verkleidete er sich und ging unerkannt durch die Straßen, um zu erfahren, wie es um sein Volk stand. Eines Abends geht er vor die Tore der Stadt. Er sieht aus einer Hütte einen Lichtschein fallen und erkennt durch das Fenster: Ein Mann sitzt allein an seinem zur Mahlzeit bereiteten Tisch und ist gerade dabei, den Lobpreis zu Gott über das Mahl zu singen. Als er geendet hat, klopft der König an der Tür: Darf ein Gast eintreten? Gerne, sagt der Mann, komm, halte mit, mein Mahl reicht für uns beide! Während des Mahles sprechen die beiden über dieses und jenes. Der König, unerkannt, fragt: Wovon lebst du? Was ist dein Gewerbe? Ich bin Flickschuster, antwortete der Mann. Jeden Morgen gehe ich mit meinem Hand-werkskasten durch die Stadt und die Leute bringen mir ihre Schuhe zum Flicken auf die Straße. Der König: Und was wird morgen sein, wenn du keine Arbeit bekommst? Morgen?, sagte der Flickschuster, Morgen? Gott sei ge-priesen Tag um Tag! Als der Flickschuster am anderen Tag in die Stadt geht, sieht er überall angeschlagen: Befehl des Königs! In dieser Woche ist auf den Straßen meiner Stadt jede Flickschusterei verboten! Sonderbar, denkt der Schuster. Was doch die Könige für seltsame Einfälle haben! Nun, dann werde ich heute Wasser tragen; Wasser brauchen die Leute jeden Tag. Am Abend hatte er so viel verdient, dass es für beide zur Mahlzeit reichte. Der König, wieder zu Gast, sagt: Ich hatte schon Sorge um dich, als ich die Anschläge des Königs las. Wie hast Du dennoch Geld verdienen können? Der Schuster erzählt von seiner Idee Wasser für jedermann zu holen und zu tragen der ihn dafür entlohnen konnte. Der König: Und was wird morgen sein, wenn du keine Arbeit findest? Morgen? Gott sei ge-priesen Tag um Tag! Als der Schuster am anderen Tag in die Stadt geht, um wieder Wasser zu tragen, kommen ihm Herolde entgegen, die rufen: Befehl des Königs! Wassertragen dürfen nur solche, die eine Erlaubnis des Königs haben! Sonderbar, denkt der Schuster, was doch die Könige für seltsame Einfälle haben. Nun, dann werde ich Holz zerkleinern und in die Häuser bringen. Er holte seine Axt, und am Abend hatte er so viel verdient, dass das Mahl für beide bereitet war, und wieder fragte der König: Und was wird morgen sein, wenn du keine Arbeit findest? Morgen? Gott sei gepriesen Tag um Tag! Am anderen Morgen kam dem Flick-schuster in der Stadt ein Trupp Soldaten ent-gegen. Der Hauptmann sagte: Du hast eine Axt. Du musst heute im Palasthof des Königs Wache stehen. Hier hast du ein Schwert, lass deine Axt zu Hause! Nun musste der Flickschuster den ganzen Tag Wache stehen und verdiente keinen Pfennig. Abends ging er zu seinem Krämer und sagte: Heute habe ich nichts verdienen können. Aber ich habe heute Abend einen Gast. Ich gebe Dir das Schwert, er zog es aus der Scheide, als Pfand! Gib mir, was ich für das Mahl brau-che. Als er nach Hause kam, ging er zuerst in seine Werkstatt und fertigte ein Holzschwert, das genau in die Scheide passte. Der König wunderte sich, dass auch an diesem Abend wieder das Mahl bereitet war. Der Schuster erzählte alles u. zeigte dem König verschmitzt das Holzschwert. Und was wird morgen sein, wenn der Hauptmann dann die Schwerter inspiziert? Morgen? Gott sei gepriesen Tag um Tag! Als der Schuster am anderen Morgen den Palasthof betritt, kommt ihm der Hauptmann entgegen, an der Hand einen gefesselten Gefangenen: Das ist ein Mörder. Du sollst ihn hinrichten! Das kann ich nicht, rief der Schuster voll Schrecken aus. Ich kann auch keinen Menschen töten! Doch, du musst es! Es ist Befehl des Königs! Inzwischen hatte sich der Palasthof mit vielen Neugierigen gefüllt, die hier die Hinrichtung eines Mörders sehen wollten. Der Schuster schaute in die Augen des Gefangenen. Ist das ein Mörder? Dann warf er sich auf die Knie und mit lauter Stimme, so dass alle ihn beten hörten, rief er: Gott, du König des Himmels und der Erde: wenn dieser Mensch ein Mörder ist und ich ihn hinrichten soll, dann mache, dass mein Schwert aus Stahl in der Sonne blitzt! Wenn aber dieser Mensch kein Mörder ist, dann mache, dass mein Schwert aus Holz ist! Alle Menschen schauten atemlos zu ihm hin. Er zog das Schwert, hielt es hoch, und siehe: es war aus Holz. Gewaltiger Jubel brach aus. In diesem Augenblick kam der König von der Frei-treppe seines Palastes, ging geradewegs auf den Flickschuster zu, gab sich zu erkennen, umarmte ihn und sagte: Von heute an, sollst du mein Ratgeber sein!

 

 

 

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256.  ©Confidence and serenity

 

In the capital of his country lived a good and just king. He often disguised himself and walked the streets unrecognized to find out how his people were doing. One evening he goes to the gates of the city. He sees a ray of light falling from a hut and recognizes through the window: A man is sitting alone at his table that has been prepared for the meal and is just about to sing the praises to God over the meal. When he has finished, the king knocks on the door: May a guest come in? Gladly, says the man, come along, my meal is enough for both of us! During the meal, the two talk about this and that. The king, unrecognized, asks: What do you live on? what is your trade I'm a cobbler, the man replied. Every morning I walk through town with my craft kit and people bring their shoes to the street to be mended. The King: And what will happen tomorrow if you don't get a job? Morning? said the cobbler, morning? God be praised day after day! When the cobbler goes into town the next day, he sees posted everywhere: Orders from the king! This week all messing about on the streets of my town is forbidden! Strange, the shoemaker thinks. What strange ideas kings have! Well then I'll carry water today; People need water every day. In the evening he had earned so much that it was enough for both of them to eat. The king, a guest again, says: I was worried about you when I read the king's notices. How did you manage to make money anyway? The cobbler tells of his idea of fetching and carrying water for anyone who could pay him for it. The King: And what will happen tomorrow if you can't find a job? Tomorrow? God be praised day after day! The next day, when the shoemaker goes into town to carry water again, heralds come towards him and call out: Orders from the king! Only those who have permission from the king are allowed to carry water! Strange, the shoemaker thinks, what strange ideas kings have. Well, then I will chop up wood and bring it into the houses. He fetched his ax and in the evening he had earned so much that the meal was ready for both of them, and again the king asked: And what will tomorrow be like if you don't find work? Tomorrow? God be praised day after day! The next morning a troop of soldiers came towards the cobbler in the city. The captain said: You have an axe. You must stand guard in the king's palace courtyard today. Here's a sword, leave your ax at home! Now the cobbler had to stand guard all day and didn't earn a penny. In the evening he went to his grocer and said: I couldn't earn anything today. But I have a guest tonight. I'll give you the sword, he drew it from its scabbard as a pledge! Give me what I need for the meal. When he got home, he first went to his workshop and made a wooden sword that fit the scabbard just right. The king was surprised that the meal was prepared again that evening. The shoemaker told everything and mischievously showed the king the wooden sword. And what will tomorrow be when the captain inspects the swords? Tomorrow? God be praised day after day! When the shoemaker enters the courtyard of the palace the next morning, the centurion comes towards him, holding a prisoner in chains: That's a murderer. Thou shalt execute him! I can't do that, the shoemaker exclaimed in terror. I can't kill anyone either! Yes, you have to! It is the king's command! In the meantime, the palace courtyard had filled with many curious people who wanted to see a murderer being executed here. The shoemaker looked into the prisoner's eyes. is that a killer Then he fell on his knees and in a loud voice so that all could hear him praying, he cried out: God, King of heaven and earth: if this man is a murderer and I am to execute him, then use my sword to do it of steel flashing in the sun! But if that man is not a murderer, then make my sword be of wood! All the people looked at him breathlessly. He drew the sword, held it up, and behold, it was made of wood. A tremendous cheer broke out. At that moment the king came down from the steps of his palace, went straight up to the cobbler, identified himself, embraced him and said: From today on you shall be my advisor!