242.   ©Geschichte aus dem Leben

 

Es ist der 23. Dezember, ein Tag vor Heiligabend. In der Luft liegt ein Hauch von Weihnachtszauber. Es duftet in der ganzen Stadt nach Lebkuchen und Bratäpfeln. Der Schnee rieselt, vom Wind aufgewühlt, in lustigen Kreisen vom Himmel herab. Lisas Pudelmütze ist schon puderweiß. Sie hüpft mit ausgebreiteten Armen durch den Schnee und dreht sich. Dreh dich nicht zu schnell, Lisa, sonst wird dir noch schwindelig!, ruft Lisas Mama, die mit Geschenktüten bepackt, hinter ihr herläuft. Lisa bleibt stehen. Das macht aber so viel Spaß!, ruft sie und schaut blinzelnd nach oben. Weihnachten wird dieses Jahr bestimmt schön, denkt sie, bevor eine Schneeflocke auf ihrem Gesicht landet und ihre Nase kitzelt. Na, das kitzelt, oder?, sagt plötzlich eine behagliche Stimme hinter ihr. Lisa fährt herum und sieht eine alte Frau mit Gehstock, die sich zu ihr hinunter gebeugt hat und sie nun freundlich anlächelt. Ja und wie!, kichert Lisa. Als sich die alte Frau wieder aufrichtet, sieht sie Lisas Mama mit den Einkaufstüten bepackt im rieselnden Schnee stehen. Ach, her je. Hübsches Kind! Das ist doch viel zu schwer! Kommen sie, ich helfe ihnen. Wo müssen sie denn hin? Mit ausgestreckten Armen wackelt die zierliche alte Frau etwas holprig auf Lisas Mama zu. Ach nein. Das geht schon!, antwortet Lisas Mama. Sie möchte der alten Dame nicht zumuten so schwer zu tragen. Keine Wider-rede! Ein Nein akzeptiere ich nicht!, lächelt die betagte Dame und greift beherzt nach ein paar Tüten. Lisas Mama gibt sich geschlagen. Ach, na gut. Aber nehmen sie nicht zu viele! Die sind schwer! Die alte Frau wackelt mit dem Kopf. Ach, mein Kind: Was ich in meinem Leben schon alles getragen habe!, schmunzelt sie. Da machen ein paar Tüten mehr oder weniger den Kohl auch nicht fett! Bei diesen Worten muss die kleine Lisa wieder kichern. Den Kohl nicht fett!, ruft sie und lacht. Das ist lustig! Was?, fragt die alte Frau erstaunt. Den alten Spruch kennst du nicht? Na, dann wirst du wohl noch öfter lachen, wenn du mit mir sprichst. Mit Geschenken bepackt und guter Dinge gehen die drei los. Nach ein paar Minuten zeigt Lisas Mama auf ein Reihenhaus am Ende der Straße. Hören Sie. Wir müssen auch gar nicht mehr weit. Da vorne ist es schon. Das blaue Haus auf der rechten Seite. Die alte Frau nickt. Na, das wäre doch gelacht, wenn wir das nicht schaffen. Sie können mich übrigens Trudchen nennen. So nennen mich alle meine Freunde., lächelt sie und fügt dann etwas betrübt hinzu: Also, alle die noch übrig sind. Aber Trudchen ist nicht lange betrübt, denn sie hört schon wieder Lisas kichern. Na, was ist denn bei dir schon wieder los?, fragt sie neugierig. Das wäre doch gelacht, hast du gesagt., kichert Lisa. Ach was, den kanntest du auch nicht?, fragt Trudchen verblüfft. Lisa schüttelt den Kopf und die beiden albern, auf dem Weg zur Haustür, noch ein wenig herum. Am Haus angekommen stellt Trudchen die Tüten ab. So, das wäre geschafft!, sagt sie. Vielen Dank!, bedankt sich Lisas Mama. Müssen sie denn jetzt den ganzen Weg wieder zurück? Aber nein, mein Kind., antwortet Trudchen. Wie es der Zufall will, sind wir fast Nachbarn. Ich bin dort drüben auf der anderen Straßenseite in eine Mietwohn-ung gezogen. Mein altes Haus war mir viel zu groß, jetzt wo ich alleine bin, erklärt sie und zeigt auf die gegenüber-liegende Straßenseite. Lisas Mama hat verstanden, was Trudchen meinte. Anscheinend ist vor kurzem Trudchens Ehemann verstorben. Bedrückt schaut sie die alte Frau nun an und fasst sie an die Schulter. Sie weiß aber nicht so recht, was sie sagen soll. Da platzt Lisa dazwischen. Das ist ja großartig!, ruft sie freudig. Dann sehen wir uns jetzt öfter! Und Lisa freut sich wirklich. Denn sie mag Trudchen. Was vielleicht auch ein bisschen daran liegt, dass Lisas Großeltern so weit weg wohnen. Wollen sie nicht noch mit rein?, fragt sie freudestrahlend. Ach Lisa., mischt sich die Mama ein. Trudchen hat bestimmt auch noch viel zu tun! Nach einer kurzen Pause antwortet Trudchen: Das stimmt. Ich muss selbst noch so viel vorbereiten. Weißt du, mein Sohn kommt mich zu Weihnachten besuchen und ich muss noch seine Lieblingsplätzchen backen. Da freut er sich bestimmt ganz doll. Irgendetwas kommt Lisa an dieser Ant-wort komisch vor, was sie nur noch mehr bestärkt nicht locker zu lassen. Ach, bitte, bitte, bitte, bitte., bettelt sie, während sie ungeduldig auf und ab wippt. Als das alles nichts bringt, stößt sie ihre Mama an, die sich bei so viel Bitten und Betteln geschlagen gibt. Also, ich würde mich auch sehr freuen, wenn sie noch kurz mit rein kommen. Wir könnten uns an einem heißen Apfel-Zimt-Tee aufwärmen, mögen sie den?, lächelt Lisas Mama Trudchen an. Die alte Dame gerät ins Schwärmen: Oh, und ob ich den mag, meine Liebe. Mit einem Lächeln schiebt sie ihre Brille hoch und beugt sich zu Lisa hinunter: Ok, aber nur wenn du mich ab jetzt auch Trudchen nennst. Sofort schnappt Lisa Trudchens Hand. Abgemacht! Ich wusste doch, dass du mit reinkommen möchtest!, sagt sie grinsend, während sie die zierliche alte Dame kräftig durchschüttelt. Ui, ui, ui!, lächelt Trudchen und stubst Lisa auf die Nase. Nicht so doll. Da schüttelt es mich ja am ganzen Körper! Drinnen wärmen sich dann alle bei einer heißen Tasse Apfel-Zimt-Tee auf und Trudchen spielt sogar noch ein paar Spiele mit Lisa. Beim Spielen erzählt Lisa Trudchen, dass ihr Papa ein Superheld ist. Deswegen hat er fast nie Zeit und kommt nur selten zu Besuch. Also nur wenn gerade kein Bösewicht geschnappt werden muss. Lisas Mama ist überrascht, dass Lisa Trudchen so etwas erzählt und überlegt, wie sie es der alten Dame erklären könnte. Doch da nickt Trudchen bereits verständnisvoll. Oh ja, das kenne ich., sagt sie laut. Mein Sohn ist auch ein Superheld. Das ist ein ziemlich zeitaufwendiger Beruf. Dann schaut sie Lisa über ihre Brillengläser an und zieht die Augenbrauen hoch. Aber auch ein sehr wichtiger Beruf, stimmt’s oder habe ich recht?, flüstert sie und zwinkert dann Lisas Mama zu. Lisa merkt sofort, dass die alte Dame Ahnung hat. Stimmt genau!, antwortet die Kleine. Ich will aber später trotzdem keine Superheldin werden! Nein?, fragt Trudchen verblüfft. Nein!, antwortet Lisa mit fester Stimme. Dann habe ich ja auch nie Zeit. Das ist doof! Ich werde anders helfen. Ach ja? Und wie?, fragt Trudchen neugierig. Da greift Lisa nach einer großen Lupe. Sie kneift ihr linkes Auge zu und hält die Lupe vor ihr rechtes Auge, sodass es ganz groß wird. Ich werde Detektivin!, sagt sie grinsend und rümpft ihre Nase. Bei dem Anblick muss Trudchen herzhaft lachen. Das kann ich mir bei dir gut vorstellen. Du bist neugierig und gar nicht bange! Du wirst eine spitzen Detektivin! Lisa setzt die Lupe ab. Natürlich! Ich werde die Beste!, sagt sie überzeugt ohne eine Miene zu verziehen. Als ob sie es jetzt schon wüsste. So vergeht die Zeit und Trudchen hat viel Spaß. Dann schaut sie plötzlich auf die Uhr. Oh, so spät ist es schon! Jetzt muss das alte Trudchen aber Kekse backen gehen!, sagt sie erschrocken. Sie verabschiedet sich und Lisa schaut ihr noch aus dem Fenster nach. Trudchen wohnt wirklich im Haus schräg gegenüber. Lisa kann sogar bis in ihre Wohnung gucken. Das ist natürlich hoch interessant für eine angehende spitzen Detektivin. Und so schaut sie am Abend noch ab und zu hinüber und sieht die alte Frau bis spät in den Abend hinein in der Küche backen. Der nächste Tag kommt und Heiligabend rückt immer näher. Lisa ist schon ganz aufgeregt. Sie rennt durchs Haus und ruft: Mama, Mama. Wann kommen Oma und Opa? Doch Lisas Mama hat schlechte Neuigkeiten, das kann Lisa ihrer Mama schon ansehen. Ihre Großeltern mussten bestimmt mal wieder im letzten Moment absagen. Durch den dichten Schnee können sie nicht kommen. Denn Lisa weiß der Opa fährt nicht gerne bei Schneegestöber. Da könnte zu viel passieren. Du musst gar nichts sagen., sagt Lisa enttäuscht und stützt sich auf den Küchentisch. Mit dicken Pausbacken sitzt sie da und atmet frustriert aus: Puh, das ist echt doof. Ich hatte mich so auf Oma und Opa gefreut. Doch egal wie enttäuscht Lisa auch ist, die Zeit vergeht trotzdem. Der Abend kommt und es werden endlich Geschenke ausgepackt. Die rechte Weihnachtsstimmung will jedoch nicht aufkommen. Kommt Papa heute noch?, fragt Lisa während sie ihr erstes Geschenk auspackt und die Antwort eigentlich schon kennt. Dein Papa hat leider zu viel zu tun, antwortet ihre Mama. Als hätte Lisa das nicht schon geahnt. Das nervt!, flüstert sie leise. Wahrscheinlich muss er mal wieder Superschurken fangen. Müssten die nicht eigentlich auch mal Weihnachten feiern? Langsam aber sicher beschleicht Lisa das Gefühl, dass diese Weihnacht doch nicht so schön wird wie erhofft. Im Hintergrund läuft leise Weihnachts-musik. Das Essen duftet aus der Küche und der Weihnachtsbaum funkelt. Eigentlich ist alles schön weihnachtlich; aber Lisa kann sich einfach nicht freuen. Magst du das Geschenk nicht?, fragt Lisas Mama. Das hast du dir doch gewünscht. Lisa stellt das Geschenk zur Seite. Doch, ja., sagt sie, steht auf und geht zum Fenster. Draußen schneit es immer noch kräftig. Magische Weihnachten sagen immer alle, denkt Lisa. Ich sehe nur blöden Schnee. Eigentlich mag sie Schnee. Aber nicht, wenn er Oma und Opa fern hält. Durch die wehenden Schneeflocken sieht Lisa Trudchen in ihrer Wohnung sitzen. Ein Lächeln huscht ihr über das Gesicht. Dann verschwindet das Lächeln aber wieder und sie atmet schwer. Ach wäre es schön, wenn wenigstens Trudchen rüberkommen könnte, denkt sie. Dann legt sie ihren Kopf schief und fängt an zu grübeln. Moment mal! Da stimmt doch was nicht! Trudchen sitzt alleine in der Küche. Vor ihr auf dem Tisch eine mickrige Kerze. Die alte Frau sitzt fast im Dunkeln. Von ihrem Sohn ist weit und breit nichts zu sehen. Lisa drückt ihre Nase an die Scheibe. Tatsache, sie sitzt dort mutterseelenallein, und was ist das? Sie löffelt etwas mit einem großen Löffel. Das wird doch wohl keine Suppe sein? Wer löffelt denn zu Weihnachten eine Suppe? Lisa springt auf. Sie läuft zu ihrer Mama, schnappt ihre Hand und zieht sie zum Fenster. Was ist denn los?, fragt Lisas Mama, als sie auch schon sieht, was Lisa ihr zeigen will. Nun steht auch die Mama am Fenster und schaut traurig zu Trudchen hinüber. Ist ihr Sohn also doch nicht gekommen. Vielleicht konnte er ja auch nicht durch den Schnee., murmelt sie nachdenklich. Ach so’ n Quatsch mit Soße Mama!, ruft Lisa. Ist doch logisch! Der muss bestimmt auch Superschurken fangen, wie Papa! Beide stehen eine Weile stumm da. Dann packt Lisas Mama Lisa an den Armen. Weißt du was?, sagt sie zu Lisa. Hol deine Mütze! Heute feiert keiner allein! Lisa macht einen Luftsprung. Au ja!, ruft sie und flitzt los. Kurz darauf hüpfen Lisa und ihre Mama vergnügt durch den Schnee auf die andere Straßenseite. Doch als sie bei Trudchen klingeln wollen, fällt ihnen auf, dass sie Trudchens Nach-namen gar nicht kennen. Hm, mal überlegen, sagt Lisa und tippt sich mit ihrem Zeigefinger nachdenklich auf die Lippen. Welcher Name könnte zu Trudchen passen? Krz… Krs… Krsch. Was soll das denn heißen? Mama, was steht denn da? Lisa kann die Namen auf den Klingelschildern kaum entziffern. Dann muss es halt anders gehen, denkt sie sich und hebt die Hand. Wir können doch einfach überall klingeln!, sagt sie dabei. Doch Lisas Mama schüttelt sofort streng den Kopf. Oh nein, mein Schatz. Das machen wir nicht! Sowas machen doch nur Bösewichte!, schmunzelt sie. Dann geht sie ein paar Schritte zurück und schaut zu Trudchens Wohnung hoch. Was machst du da jetzt?, fragt Lisa. Geben wir schon auf? Lisas Mama schaut in Lisas enttäuschtes Gesicht. Von wegen. Hier wird nicht aufgegeben!, sagt sie energisch und greift in den Schnee. Komm, hilf mir mal! Vom Fleck weg begreift Lisa, was ihre Mama vor hat. Au ja! Gute Idee! Warum bin ich da nicht drauf gekommen?, ruft sie und macht gleich mit. Beide stehen nun auf dem Fußweg und formen Schneebälle. Mit den Bällen versuchen sie Trudchens Küchenfenster zu treffen. Lisas Schneebälle fliegen jedoch nicht hoch genug. Gut, das war zu erwarten. Lisas Mama hingegen ist aber ein echtes Wurftalent. Der dichte Schnee und der eisige Wind machen es ihr jedoch nicht gerade leicht. Lisa ist schon ganz hibbelig, als ihre Mama bereits den vierten Versuch startet. Höher Mama! Du musst höher!, ruft die Kleine auf-geregt. Ich weiß mein Schatz!, antwortet die Mama etwas angespannt. Unter großer Anstrengung wirft sie nun den vierten Ball so hoch sie kann und es scheint wieder nicht zu reichen. Doch als Lisa gerade meckern will, erfasst plötzlich eine starke Windböe den Schneeball und gibt der kleinen Schneekugel nochmal ordentlich Schub. Was für ein Zufall! Beide können es kaum glauben, als der Schneeball tatsächlich noch mit einem dumpfen Bums gegen die Fensterscheibe schlägt. Die beiden Schneeballengel in weihnachtlicher Mission jubeln und freuen sich. Und schon im nächsten Moment taucht Trudchen an der Scheibe auf. Doch dann verschwindet sie einfach wieder. Was ist denn jetzt?, fragt Lisa. Hat sie uns nicht gesehen? Doch bestimmt! Warte mal einen Moment!, antwortet ihre Mama. Da ertönt auch schon der Türsummer. Schnell, die Tür!, ruft sie und Lisa flitzt übereilt los. Etwas zu schnell, wie sich herausstellt. Denn nach dem schwungvollen Start kommt sie ins Schlittern. Mit wedelnden Armen und ordentlichem Schwung rutscht sie auf die Eingangstür zu. Wo O Ah! Wums! Hört man es krachen und die Tür fliegt auf. Oh Gott! Lisa! Alles in Ordnung?, ruft Lisas Mama besorgt. Doch da ertönt schon Lisas Stimme: Nichts passiert! Alles gut! Komm beeil dich!, hallt es aus dem Treppenhaus heraus. Freudig jagen die beiden Weihnachtsretter gemeinsam die Treppen hoch. Oben angekommen, sehen sie ein verwundertes Trudchen in der Tür stehen. Was macht ihr denn hier?, fragt die alte Frau verblüfft. Ich habe dich alleine in der Küche sitzen sehen, schießt Lisa direkt los. Und Nie-mand der Besuch hat, löffelt zu Weihnachten ein Suppe im Dunkeln! Ja das stimmt, antwortet Trudchen bedrückt. Dir entgeht auch wirklich gar nichts! Mein Sohn konnte doch nicht kommen. Weißt du, meine Kleine, er hat einfach zu viel zu tun. So ist das manchmal im Leben. Aber ich hoffe, dass er es irgendwann mal schafft. Deshalb backe ich immer seine Lieblingsplätzchen. Naja, aber davon geht die Welt auch nicht unter. Trudchens Worte klingen zwar tapfer, aber Lisa kann sie nichts vor machen. Ja, so ist das leider mit den Superhelden!, sagt sie und nimmt Trud-chen an die Hand. Aber weißt du was? Als angehende Detektivin kann ich dir sagen, einer mehr oder weniger, bei uns zu Weihnachten, macht den Kohl auch nicht fett! Als Lisa Trudchens Sprichwort verwendet ist die alte Dame sehr gerührt. Mit einem Schmunzeln hebt sie ihre Brille an und reibt sich die Augen. Also, wenn das eine Einladung ist, dann komme ich sehr gerne zu euch!, antwortet sie. Genau das wollte Lisa hören! Und ob das eine Einladung ist!, ruft sie frech. Jetzt aber hopp. Wir müssen noch feiern, essen und Geschenke auspacken. Wie Trudchen in Lisas strahlendes Gesicht schaut, ist ihr Kummer fort. Ach, du kleiner Weihnachtsengel! Da haben wir ja wirklich noch viel zu tun!, antwortet sie erstaunt und macht hinter ihrer Brille plötzlich große Augen. Oh je, oh je! Und dazu kommt auch noch das Plätzchen knabbern! Ich habe doch die halbe Nacht gebacken., sagt sie mit erschrockenem Blick. Da müssen wir uns hier jetzt aber noch mehr beeilen! Kaum hatte Trudchen das ausgesprochen, klatscht Lisa in die Hände: Na das wäre doch gelacht, wenn wir das nicht schaffen! ruft sie und grinst bis über beide Ohren. Und so wurde es doch noch eine wunderschöne Weihnacht. Alle haben sich recht ordentlich beeilt und sind mittlerweile bei Plätzchen und Apfel-Zimt-Tee angekommen. Und auch wenn es draußen immer noch ein wenig ungemütlich ist, drinnen ist es dafür umso gemütlicher! In diesem Sinne wünsche ich euch Allen eine wundervolle Weihnachtszeit…

 

 

 

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242.  ©Story from life

 

It's December 23rd, one day before Christmas Eve. There is a touch of Christmas magic in the air. The whole city smells of gingerbread and baked apples. The snow, churned up by the wind, trickles down from the sky in funny circles. Lisa's bobble hat is already powder white. She hops through the snow with her arms outstretched and spins. Don't turn too fast, Lisa, or you'll get dizzy! Calls Lisa's mum, who follows her, loaded with gift bags. Lisa stops. That's so much fun! she exclaims, blinking and looking up. Christmas is bound to be nice this year, she thinks before a snowflake lands on her face and tickles her nose. Well, that tickles, doesn't it? says a comfortable voice behind her. Lisa turns around and sees an old woman with a cane who has bent down to her and is now smiling at her in a friendly way. Yes and how! giggles Lisa. When the old woman gets up again, she sees Lisa's mum standing in the falling snow with the shopping bags packed. Oh, come on. Beautiful child! That's way too difficult! Come, I'll help you. Where do they have to go? With outstretched arms, the petite old woman wobbles a bit bumpy towards Lisa's mom. Oh no. That's fine!, answers Lisa's mum. She doesn't want to ask the old lady to carry it so heavy. Not resist talking! I don't take no for an answer, the elderly lady smiles and boldly reaches for a few bags. Lisa's mom admits defeat. Ah, alright. But don't take too many! They are heavy! The old woman shakes her head. Oh, my child: I've worn everything in my life! she smiles. A few bags more or less don't make the cabbage fat either! At these words, little Lisa has to giggle again. Don't fatten the cabbage! she exclaims and laughs. This is funny! What? the old woman asks in astonishment. Don't you know the old saying? Well, then you'll probably laugh more often when you talk to me. Packed with gifts and in good spirits, the three set off. After a few minutes, Lisa's mom points to a terraced house at the end of the street. Listen. We don't even have to go far. It's already there in front. The blue house on the right. The old woman nods. Well, that would be laughable if we didn't make it. By the way, you can call me Trudchen. That's what all my friends call me., she smiles and then adds a little sadly: Well, everyone who's left. But Trudchen is not sad for long, because she hears Lisa giggling again. Well, what's the matter with you again? she asks curiously. That would be laughable, you said. giggles Lisa. Oh, you didn't know him either? asks Trudchen, amazed. Lisa shakes her head and the two of them fool around a little more on the way to the front door. Arriving at the house, Trudchen puts the bags down. So, that's done!, she says. Thank you very much! Lisa's mum says thank you. Do they have to go all the way back now? But no, my child., answers Trudchen. As luck would have it, we are almost neighbors. I moved into a rented apartment over there across the street. My old house was much too big for me, now that I'm alone, she explains and points to the opposite side of the street. Lisa's mom understood what Trudchen meant. Apparently Trudchen's husband recently passed away. She looks dejectedly at the old woman and grabs her shoulder. But she doesn't really know what to say. Then Lisa bursts in between. That's great! she exclaims happily. Then we'll see each other more often now! And Lisa is really happy. Because she likes Trudchen. Which is perhaps partly due to the fact that Lisa's grandparents live so far away. Don't you want to come in too? she asks, beaming with joy. Oh Lisa., Mom intervenes. Trudchen certainly still has a lot to do! After a short pause, Trudchen replies: That's right. I still have so much to prepare myself. You know, my son is coming to visit me for Christmas and I still have to bake his favorite cookies. He must be really happy about that. Something about this answer seems strange to Lisa, which only encourages her to keep going. Oh, please, please, please, please, she begs, bouncing up and down impatiently. When none of this works, she nudges her mum, who admits she has been defeated by so many pleadings and begging. So I I would also be very happy if you would come in for a moment. We could warm up with a hot apple and cinnamon tea, do you like that? Lisa's mum smiles at Trudchen. The old lady raves: Oh, and do I like it, my dear. With a smile she pushes up her glasses and bends down to Lisa: Ok, but only if you also call me Trudchen from now on. Lisa immediately grabs Trudchen's hand. Done! I knew you wanted to come in! she says with a grin as she shakes the petite old lady vigorously. Ui, ui, ui! smiles Trudchen and nudges Lisa on the nose. Not so hard. It shakes my whole body! Inside, everyone warms up with a hot cup of apple and cinnamon tea and Trudchen even plays a few games with Lisa. While playing, Lisa tells Trudchen that her dad is a superhero. That's why he almost never has time and rarely comes to visit. So only if no villain has to be caught. Lisa's mom is surprised that Lisa tells Trudchen something like that and thinks about how she could explain it to the old lady. But then Trudchen nodded understandingly. Oh yes, I know that, she says loudly. My son is also a superhero. It's quite a time-consuming job. Then she looks at Lisa over her glasses and raises her eyebrows. But also a very important job, right or am I right? she whispers and then winks at Lisa's mom. Lisa immediately notices that the old lady has a clue. That's right!, the little one replies. But I still don't want to be a superhero later on! No? asks Trudchen, amazed. No! Lisa replies in a firm voice. Then I never have time. That's silly! I will help differently. Oh yes? And how? asks Trudchen curiously. Then Lisa reaches for a large magnifying glass. She closes her left eye and holds the magnifying glass in front of her right eye so that it gets really big. I'm going to be a detective! she says, grinning and wrinkling her nose. Trudchen has to laugh heartily at the sight. I can imagine that with you. You are curious and not afraid at all! You will become a great detective! Lisa puts down the magnifying glass. Naturally! I'm going to be the best!, she says confidently without batting an eyelid. As if she already knew. Time flies and Trudchen has a lot of fun. Then she suddenly looks at the clock. Oh, it's that late! But now old Trudchen has to go bake some biscuits! she says, startled. She says goodbye and Lisa looks after her out of the window. Trudchen really does live in the house across the street. Lisa can even look into her apartment. This is of course very interesting for a budding detective. And so she still looks over in the evening and sees the old woman baking in the kitchen until late in the evening. The next day is coming and Christmas Eve is getting closer and closer. Lisa is already very excited. She runs through the house and calls: Mama, Mama. When are grandma and grandpa coming? But Lisa's mom has bad news, Lisa can tell from her mom. Your grandparents must have had to cancel at the last moment again. They can't get through the thick snow. Because Lisa knows grandpa doesn't like driving in snow flurries. Too much could happen there. You don't have to say anything. Lisa says disappointedly and leans on the kitchen table. She sits there with chubby cheeks and exhales in frustration: Phew, that's really stupid. I was so looking forward to Grandma and Grandpa. But no matter how disappointed Lisa is, time still flies. The evening comes and presents are finally unwrapped. However, the right Christmas mood does not want to arise. Is dad coming today? Lisa asks while she unwraps her first present and actually already knows the answer. Unfortunately, your dad has too much to do, her mom replies. As if Lisa hadn't already guessed. It's annoying! she whispers softly. He'll probably have to catch super villains again. Shouldn't they celebrate Christmas too? Slowly but surely, Lisa gets the feeling that this Christmas is not going to be as nice as she had hoped. Christmas music is playing in the background. The food smells from the kitchen and the Christmas tree sparkles. Actually, everything is beautifully Christmassy; but Lisa just can't be happy. Don't you like the gift? asks Lisa's mom. That's what you wished for. Lisa puts the present aside. Yes, yes, she says, gets up and goes to the window. It's still snowing heavily outside. Everyone always says a magical Christmas, Lisa thinks. I only see stupid snow. Actually, she likes snow. But not if he keeps grandma and grandpa away. Through the blowing snowflakes, Lisa sees Trudchen sitting in her apartment. A smile crosses her face. But then the smile disappears again and she breathes heavily. Oh, it would be nice if at least Trudchen could come over, she thinks. Then she tilts her head and starts to brood. Wait a moment! There is something wrong! Trudchen is sitting alone in the kitchen. A puny candle on the table in front of her. The old woman sits almost in the dark. There is no sign of her son far and wide. Lisa presses her nose against the pane. In fact, she's sitting there all alone, and what is that? She is spooning something with a big spoon. Surely that won't be soup? Who eats soup at Christmas? Lisa jumps up. She runs to her mom, grabs her hand and pulls her to the window. What's going on? Lisa's mom asks when she sees what Lisa wants to show her. Now Mum is standing at the window too and looks sadly over at Trudchen. So her son didn't come after all. Maybe he couldn't get through the snow after all, she murmurs thoughtfully. Oh, nonsense with gravy Mama! exclaims Lisa. It's logical! He must also catch super villains, like dad! Both stand there in silence for a while. Then Lisa's mom grabs Lisa's arms. You know what? she says to Lisa. Get your hat! Nobody celebrates alone today! Lisa jumps in the air. Oh yes! she exclaims and rushes off. Shortly thereafter, Lisa and her mom jump happily through the snow to the other side of the street. But when they want to ring Trudchen's bell, they realize that they don't even know Trudchen's last name. Hm, let's think about it, says Lisa and thoughtfully taps her lips with her index finger. Which name could suit Trudchen? Krz... Krs... Krss. What does that mean? Mom, what's that? Lisa can hardly decipher the names on the doorbells. Then things have to be different, she thinks and raises her hand. We can ring the bell anywhere! she says. But Lisa's mom immediately shakes her head severely. Oh no my darling We do not do that! Only bad guys do that! she smiles. Then she takes a few steps back and looks up at Trudchen's apartment. What are you doing now? asks Lisa. Are we giving up yet? Lisa's mom looks at Lisa's disappointed face. Are you kidding me? Are you serious when you say that. They don't give up here!, she says energetically and reaches into the snow. Come help me! Lisa understands right away what her mom is up to. Oh yes! Good idea! Why didn't I think of that? she exclaims and joins in right away. Both are now standing on the footpath and forming snowballs. They try to hit Trudchen's kitchen window with the balls. However, Lisa's snowballs don't fly high enough. Good, that was to be expected. Lisa's mom, on the other hand, is a real throwing talent. However, the dense snow and the icy wind don't make it easy for her. Lisa is already very jittery when her mom starts the fourth attempt. higher mom! You have to go higher! the little one exclaims excitedly. I know, darling!, mum replies a little tensely. With great effort, she now throws the fourth ball as high as she can and again it doesn't seem to be enough. But just as Lisa is about to complain, a strong gust of wind suddenly hits the snowball and gives the little snowball a good boost. What a coincidence! Both can hardly believe it when the snowball actually hits the window pane with a dull bang. The two snowball angels on a Christmas mission cheer and are happy. And the next moment Trudchen appears at the pane. But then she just disappears again. What is it now? asks Lisa. Didn't she see us? Certainly! Wait a minute! her mom replies. Then the door buzzer sounds. Quick, the door! she calls and Lisa rushes off. A little too fast, as it turns out. Because after the energetic start, she begins to skid. With waving arms and a good swing, she slides towards the front door. Where O Ah! boom! You hear it crack and the door flies open. Oh God! Lisa! Everything okay? Lisa's mum calls worried. But then Lisa's voice rings out: Nothing happens! It's all OK! Come on, hurry up! echoes out of the stairwell. The two Christmas rescuers happily chase up the stairs together. Once at the top, they see an astonished Trudchen standing in the doorway. What are you doing here? the old woman asks, amazed. I saw you sitting alone in the kitchen, Lisa fires straight away. And nobody who has visitors eats soup in the dark at Christmas! Yes, that's right, Trudchen replies dejectedly. You really don't miss anything! My son couldn't come. You know, little one, he's just too busy. That's how it is sometimes in life. But I hope that one day he will make it. That's why I always bake his favorite cookies. Well, but that's not the end of the world either. True, Trudchen's words sound brave, but Lisa can't fool them. Yes, unfortunately that's the way it is with superheroes! she says and takes Trud-chen by the hand. But, you know what? As an aspiring detective, I can tell you, one more or less, at Christmas, doesn't make the cabbage fat either! As Lisa Trudchen put it, the old lady is very touched. With a smirk, she lifts her glasses and rubs her eyes. Well, if that's an invitation, then I'd love to come to you! she replies. That's exactly what Lisa wanted to hear! And is that an invitation! she exclaims cheekily. Now hop. We still have to celebrate, eat and unwrap presents. When Trudchen looks at Lisa's beaming face, her sorrow is gone. Oh, you little Christmas angel! We really still have a lot to do!, she replies in astonishment and suddenly widens her eyes behind her glasses. Oh dear, oh dear! And then there's the cookie nibbling! I baked half the night, she says with a startled look. But now we have to hurry even more! No sooner had Trudchen said that than Lisa clapped her hands: Well, that would be laughable if we didn't make it! she calls and grins from ear to ear. And so it turned out to be a wonderful Christmas. Everyone has hurried up quite a lot and have now arrived at cookies and apple and cinnamon tea. And even if it's still a little uncomfortable outside, it's all the more cozy inside! With this in mind, I wish you all a wonderful Christmas time...