222.   ©Des Vaters letzte Stunde

 

Es war ein gewöhnlicher sonniger und unbeholfener Tag. Ich teilte mir in unseren für die ländlichen Verhältnisse modernen und sowohl auch wohlhabenden Haus ein Zimmer mit meiner etwa 5 Jahre jüngeren Schwester. Obwohl der Platz, welches das Haus hatte, durchaus reichte um für jenen, Meiner Schwester und mich, ein gemütliches und von Platz ausreichendes Zimmer zur Verfügung zu stellen, mussten ich und meine Schwester unseren Zimmer-aufenthalt stets zu zweit verbringen. Mein Vater, welcher durchaus so gut wie jede Stunde des Tages mit büro-kratischer und für unseren vermeidlich wichtigen Wohlstand stehende Arbeit verbachte bestand nämlich auf das für mich und oder meiner Schwester freistehende Zimmer. Er nutzte es als Büro. Selbstverständlich hatte er schon eines, aber ein so bedeutender Mann würde sich in Schande legen, hätte er nicht mindestens zwei Arbeitszimmer. Es sollte ja nicht der Flexibilität seiner Arbeit dien, sondern lediglich seine Mächtigkeit gegenüber uns und seinen Geschäftspartnern profilieren. Seine Geschäftspartner kamen mit einer Häufigkeit in unser Haus, die wenn man nicht unter solchen Umständen aufgewachsen ist, durchaus nervenauftreibend seien kann. Mich störte vor allem die gespielte Freundlichkeit meines Vaters. Er war keines Wegs ein Mann, den das geniehafte Vorgehen in seiner Arbeit entgangen ist. Jeden Satz entgegnete er mit einen raffinierten und von vermeidlich Verständnis gefüllten Ant-wortsatz. Dabei war er ein Mann, welcher etwa so wenig Mitgefühl u. Verständnis wie ein Henker mit sich brachte. Jedes einzelne Mal, wenn ich einen Fehler machte, eine Handlung, welche seinen Regelwerk wieder sprach, bekam ich Hiebe u. Tritte. Dieses Regelwerk schenkte ich aus dem Grunde keine Beachtung, weil ich auch ohne Fehlver-halten eine ordentliche Tracht Prügel bekam. Meine Schwester und meine Mutter waren keines Falls davon aus-geschlossen. Ich konnte meinem Vater aufgrund all dieser Taten, die er je nach Emotionslage verübte, keine Ge-fühle von Liebe, welche ein Sohn seinen Vater gegenüber bringen sollte, entgegenbringen. Ich sprach jeden Tag zu Gott, betete für eine ruhige Nacht, für einen ruhigen Tag, vergeblich. So war ich selbstverständlich auch an jenen Tag mit Berechtigung von Angst erfüllt. Von Hass erfüllt. Ich nahm die Stufen runter zur Küche, da meine Mutter mich mit Aufruf gebeten hatte, in die Küche. Ich war nicht hungrig, das war ich selten. Ich stand vor der Küche. Wir aßen an unseren zweit-Tisch, da unser eigentlicher Tisch meinen Vater an diesen Tag bedingt durch dessen, was meine Mutter kochte nicht angebracht war. Es roch gut, sehr gut. Meine Mutter hatte Hirschgulasch mit Semmel-knödeln u. einer mit unbekannten Soße gekocht. Wir saßen nun da u. ich aß gezwungener Maßen meiner Schwester gegenübersitzend meine Portion. Mein Vater erzählte dies und das, er erzählte wie dieses Land nur noch eine Ansammlung von niederschlagenden Ereignissen war, er erzählte und erzählte. Meine Schwester und ich hatten kein Recht eine Beteiligung am Esstischgespräch auszuführen, zumindest nicht, wenn wir keine Frage von Mutter oder Vater zu hören bekamen. Es verging Zeit für Zeit. Plötzlich, ein so wenig zur Aufregung anregendes Ereignis, aber für meinen Vater als Beleidigung anzunehmen. Mein Vater stand auf und schlug ruckartig, um auf sich aufmerksam zu machen, auf dem Tisch. Er fand ein Haar. Ein Haar. Mutter stand sofort auf und entschuldigte sich mit all ihrer zwanghaften Liebe bei Vater. Dieser blickte bösartig auf sie, ganz so, als wäre sie nicht auch nur jemals für sie von Wert gewesen. Er schrie durchs ganze Haus, dass wir uns in unser Zimmer begeben sollten. Wir folgten seiner Auf-forderung. Während wir in unserem dunklen und abgestorbenen Zimmer, auf dem Bett, dem Kopf mit Blick zur Decke liegend jeden Schlag u. jeden, um Vergebung bittenden Schrei lauschten, wurde mir klar, dass dieser Mann nun endgültig dafür sorgen sollte, dass ich meine Kontrolle verlor. Nachdem die Ruhe der Nacht in unserer von mir verhassten Unterkunft, aus der Grundhaftigkeit, dass sie meinen Vater gehörte. Ich schlich mich in die Küche und nahm mir aus unseren Regal das größte und schärfste Küchenmesser, welches ich finden konnte. Mir tobte jeder Hass. Mir war gleich, was passiert. Ich wollte ihn niedergehen sehen. Langsam schlich ich ins Zimmer meiner Eltern. Ich bewegte mich zu meinem Vater hin und schnitt ihn durch den Hals. Das Blut spritzte erst und verlief danach langsam u. schwer, als würde es all seine Sünden mit sich nehmen von seinem Hals runter. Ich würde in die Hölle kommen, dachte ich, aber der Teufel auf Erden sei mir erspart, mir und der Welt.

 

 

 

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222.  ©The father's last hour

 

It was an ordinary sunny and awkward day. I shared a room with my sister, who was about 5 years younger, in our house, which was modern by rural standards and was also prosperous. Although there was enough space in the house to provide my sister and I with a comfortable and spacious room, my sister and I always had to spend our stay in the room together as a couple. My father, who spent almost every hour of the day doing bureaucratic work that was important for our prosperity, insisted on the free room for me and/or my sister. He used it as an office. Of course he already had one, but a man of that importance would be disgraced if he didn't have at least two offices. It shouldn't serve the flexibility of his work, but only profile his power towards us and his business partners. His business associates came to our house with a frequency that, if you didn't grow up under such circumstances, can be quite unnerving. What bothered me most was my father's feigned friendliness. He was by no means a man who missed the genius approach to his work. He responded to every sentence with a sophisticated answer sentence filled with avoidable understanding. Yet he was a man who had about as little compassion and understanding as an executioner. Every single time I made a mistake, an action that spoke his rules again, I got punches and kicks. I didn't pay any attention to this set of rules because I got a good beating even if I didn't do anything wrong. My sister and my mother were by no means excluded. I couldn't give my father any feelings of love that a son should have towards his father because of all these actions that he did depending on his emotions. I talked to God everyday, prayed for a quiet night, for a quiet day, in vain. So of course I was justifiably filled with fear that day. Filled with hate. I took the steps down to the kitchen because my mother had called me to go to the kitchen. I wasn't hungry, I rarely was. I stood in front of the kitchen. We ate at our second table as our actual table was not appropriate my father that day due to what my mother was cooking. It smelled good, very good. My mother had cooked deer goulash with bread dumplings and an unknown sauce. We sat there and I was forced to eat my portion across from my sister. My father told this and that, he told how this country was just a collection of devastating events, he told and told. My sister and I had no right to participate in the dinner table conversation, at least not when we didn't hear a question from Mom or Dad. Time after time passed. Suddenly, such an unexciting event but an insult to my father. My father got up and banged the table to get attention. He found a hair. A hair. Mom got up immediately and apologized to Dad with all her compulsive love. He glared at her maliciously, as if she hadn't even ever been of value to them. He yelled all over the house for us to go to our room. We followed his request. As we lay in our dark and dead room, lying on the bed, head to the ceiling, listening to every punch and scream of forgiveness, I realized that this man was finally going to make me lose my control. After the rest of the night in our accommodation, which I hated, because it belonged to my father. I sneaked into the kitchen and took the biggest and sharpest kitchen knife I could find from our shelf. Every hate raged on me. I didn't care what happened. I wanted to see him go down. I slowly crept into my parents' room. I moved towards my father and cut his neck. The blood spurted and then flowed slowly & heavily, as if taking all his sins with it down his neck. I would go to hell, I thought, but I was spared the devil on earth, me and the world.