193.  ©Kleine Fee, wie alles begann

 

Warst du schon mal so richtig allein? Ich meine nicht nur allein in deinem Zimmer, oder allein zu Hause, sondern so allein, dass du geglaubt hast es stört keinen Menschen auf der ganzen Welt, wenn es dich nicht mehr gibt! Na, ich hoffe doch, dass du dieses Gefühl noch nie hattest, wenn aber doch, dann kannst du dir sicher vorstellen wie sich die kleine Fee in diesem Augenblick fühlte. Wer die kleine Fee ist? Ach, das habe ich ja noch gar nicht erzählt, wie dumm von mir! Also dann noch mal der Reihe nach: Die kleine Fee war mit ihren 462 Jahren noch eine sehr junge Fee. Feen können ja über so sechstausend Jahre alt werden! Das wusstest du nicht? Nun dann werde ich dir sicherheitshalber noch ein paar wichtige Dinge über die Welt der Feen am Ende der Geschichte aufschreiben! Die kleine Fee hatte gerade ihre erste Feenprüfung mit Beachtlich bestanden und musste sich nun ein eigenes Revier suchen. Leider hatte sie auch keine Verwandten oder Freunde, die ihr nun dabei helfen konnten. Alle anderen Feen es waren in diesem Jahrhundert insgesamt sechs hatten ein kleines Revier von ihren Eltern oder deren Freunden bekommen. So konnten sie erst mal in Ruhe lernen wie man Mensch und Tier bei kleinen und größeren Problemen hilft. Nun war sie schon seit fünf Tagen unterwegs. Vor ihr lag ein großer Wald. Der schmale Fußweg führte direkt zwischen die hohen Eichen und Buchen und verlor sich im Dunkeln. Es war schon später Nachmittag und so beschoss unsere kleine Fee sich in diesem Wald einen Rastplatz zu suchen. Zu allem Überfluss fing es auch noch an zu regnen. Mir bleibt auch nichts erspart, leise sprach die kleine Fee vor sich hin, dass machte sie seit geraumer Zeit so. Dadurch hatte sie das Gefühl nicht so furchtbar allein zu sein. Langsam und ein kleines bisschen ängstlich ging sie auf dem Weg in den Wald. Bald schon hatten sie die hohen Bäume ganz umschlossen und durch das dichte Blätter-dach kam kaum noch Licht hindurch. Ein gutes haben diese Bäume ja, sagte sie, ihre Blätter halten viel Regen ab. Trotz dieses Schutzes war sie bald bis auf die Haut durchnässt. Langsam taten ihr auch die Füße weh und sie suchte sich ein kleines Plätzchen um sich auszuruhen. Direkt an einem kleinen Bach, der leise gurgelnd durch den Wald plätscherte setzte sie sich auf einem  großen Stein nieder. Ihre wunden Füße ließ sie in das Wasser baumeln. Hier will ich ein Weilchen rasten, sagte sie zu sich selbst. Sie schaute in das Wasser des Baches. Wieder fühlte sie sich ganz allein auf der Welt und ohne dass sie das wollte, quollen dicke Feentränen aus ihren großen grünen Augen. Die Tränen rollten die Wangen hinunter und tropften von ihrem Kinn auf die Erde. Es war, als habe sie die ganze Zeit nur darauf gewartet endlich ihrem Leid Luft machen zu können. So, als wollten sie dem Bach Konkurrenz machen, flossen die Tränen über ihr Gesicht u. von da auf den Waldboden. An der Stelle, wo ihre Tränen auf den Waldboden fielen erschien plötzlich ein grüner, spitzer Stein. Da sie dachte, ihn vorher einfach übersehen zu haben, beachtete sie ihn nicht weiter und dachte darüber nach, was sie wohl als nächstes tun wollte. Au! Jetzt hatte sie de Stein direkt unter ihr Kinn gepiekt. Erschrocken sprang sie auf ihre Beine. Der Stein sah mittlerweile fast wie eine Zipfelmütze aus. Sie war vor Angst wie gelähmt und konnte sich nicht vom Fleck bewegen. Oh! Sie unterdrückte einen kleinen Schrei, als plötzlich ein paar Augen sichtbar wurden. Die Augen bewegten sich flink hin und her und schienen ihr sogar zuzuzwinkern. Kurz darauf wurde eine kleine Knollennase sichtbar. Augenblicke später erschien unter einem lauten Nieser ein lustiger, kleiner Mund. Von jetzt an war es mit der Ruhe im Wald vorbei! Das merkwürdige Wesen, das direkt vor ihrer Nase von irgendwem oder irgendwas von unten aus dem Waldboden an die Oberfläche geschob-en wurde, jedenfalls sah es so aus, begann sofort in einem lustigen Singsang drauflos zu plappern: Hallo, das freut mich ja kolossal gerade von dir her ausgeweint zu werden, sicher hast du schon ganz lange auf mich gewartet. Ich muss aber erst noch fertig wachsen. Schau mal ich habe schon Schultern. Da bin ich mal gespannt, was ich denn für ein Werkzeug bekomme. Du willst das doch sicher auch wissen, oder interessiert es dich gar nicht? Bleiben wir eigentlich hier, oder müssen wir noch weiter wandern? Was für ein Jahr ist eigentlich und gibt es hier Esskastanien? Ich liebe Esskastanien. Ich freue mich ja schon wahnsinnig, Entschuldigung, die kleine Fee unterbrach den Rede-schwall des lustigen kleinen Kerls eigentlich nur ungern, zu lange hatte sie keine Stimme außer der ihren gehört. Aber sie verstand leider nicht einmal die Hälfte von dem, was dieser komische kleine Kerl da von sich gab. Wer bist du eigentlich? Ich bin die kleine Fee Aber natürlich bist du die kleine Fee, wer solltest du auch sonst sein? Ein Brathühnchen? Ich liebe Brathühnchen! Oder eine Waldohreule ? Dafür bist du ja gar nicht gefiedert genug! Oder etwa ein Wildschwein? Dafür hast du viel zu wenige Borsten. Nein, du hast mich mit deinen Feentränen aus dem Waldboden geweint, jetzt bin ich da, zwar erst halb, das wird schon noch. Da, da, ich glaube es wird ein Spaten! Und wirklich erschien in der Hand des Zwergs jetzt der Griff eines winzig kleinen Spatens. Ich verstehe immer noch nichts, sagte die kleine Fee. Ist das denn so schwer? Bringt man euch denn auf den Feenschulen nur noch dummes Zeug wie: Mattenmatik, Leometrie und Algenbra bei? Die kleine Fee lachte. Meinst du etwa: Mathematik, Geome-trie und Algebra? Ja, sind auch Fächer in der Feenschule. Aber alles nur Nebenfächer. Hauptfächer sind die 96 wichtigsten Mensch und Tiersprachen, Wunschkunde, Handschriftentziffern und Kindertrösten. Na ja, wenigstens etwas Nützliches. Aber du hast noch nie davon gehört, dass eine Fee mit ihren Tränen, an ganz besonderen Orten, ihren eigenen Zwergen Freund wachsen lassen kann? Der ihr immer treu ist? Und der, in diesen ganz besonderen Fällen, dann immer lustig ist? Und der möglichst oft Brathühnchen essen sollte? Und Esskastanien, ich liebe … Halt, halt, halt, die kleine Fee unterbrach den niedlichen Kerl, der sich offensichtlich gerade richtig in Stimmung redete, laut lachend. Sie konnte sich nicht daran erinnern wann sie jemals so laut und so befreiend gelacht hatte! Es musste hunderte Jahre her sein! Noch immer verstand sie nicht genau was gerade passiert war, aber langsam begriff sie, dass hier gerade etwas Wunderbares geschah. Etwas, das ihr ganzes Leben verändern würde. Verzichts halber kniff sie sich nun kräftig ins Bein, um sicherzustellen, dass sie auch nicht träumte. Aua! Wo, wer, was? Aufgeregt fuhr der kleine grüne Zwerg mit seinem inzwischen frei beweglichen Oberkörper hin und her um den vermeintlichen Angreifer zu erspähen. Kommt nur, ihr Bösewichte dieser Welt, ich bin jetzt fast gewachsen, und mein Spaten ist scharf! Meiner Feenfreundin krümmt keiner ein Haar. Zur Fee gewandt fragte er: Wo sind sie, wo sind sie, die Bösewichter? Beruhige dich, ich habe mich doch selbst gekniffen! Lachte die Fee. Warum tust du so etwas? Das tut doch weh!, fragte der erstaunte Zwerg. Ich wollte nur sicher gehen, dass ich nicht träume. Ich habe in letzter Zeit schon häufiger geträumt einen Freund zuhaben, aber immer bin ich dann, wenn es am schönsten war wieder aufgewacht. Einmal habe ich so gar geträumt meinen Kopf an die Schulter von einem Freund zu legen, Als dann das Licht im Schlafsaal anging, hatte ich mit dem Kopf am Kleiderständer gelehnt und alle anderen Feen haben mich ganz fürchterlich ausgelacht! Jetzt lachte der kleine grüne Zwerg nicht. Er winkte die Fee zu sich heran, klemmte sich den kleinen Spaten nun sorgfältig unter den Arm und fasste beide Schultern der Fee an. Während er ihr ganz tief in ihre grünen Augen schaute, sagte er leise flüsternd und fast beschwörend: Ich bin dein Freund, und ich bleibe es solange, bis du mich nicht mehr brauchst hast! Da umarmte die kleine Fee ihren neuen, ungewöhnlichen Freund: Ich glaube, ich werde dich immer lieb haben! Ich habe noch nie einen Freund dringender gebraucht als jetzt!, ver-sicherte sie ihm. Und beide vergossen gemeinsam noch ein paar Freudentränen. Pass auf, dass du nicht noch mehr Zwerge herausholst, sonst wird es hier zu eng! Oh je, geht das denn?, erkundigte sich die kleine Fee ängstlich. Der kleine Zwerg kicherte: Nö, das geht natürlich immer nur einmal alle 5000 Jahren, weiß doch jeder! Da lachten die beiden bis ihnen vor lauter Lachen, Tränen an den Gesichtern herunterliefen. Und wenn sie nicht gestorben sind … 

 

 

 

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193.  ©Little fairy, how it all began

 

Have you ever been really alone? I don't mean just alone in your room, or alone at home, but so alone that you believed that nobody in the whole world bothered when you no longer exist! Well, I hope that you have never had this feeling, but if you did, then you can imagine how the little fairy felt at that moment. Who is the little fairy? Oh, I haven't told you that yet, how stupid of me! So then again in sequence: The little fairy was still a very young fairy at 462 years of age. Fairies can live to be over six thousand years old! You didn't know that Well then, just to be on the safe side, I'll write down a few important things about the world of fairies at the end of the story! The little fairy had just passed her first fairy test with remarkable and now had to look for her own territory. Unfortunately, she also had no relatives or friends who could help her with this. All the other fairies there were a total of six in this century had got a little territory from their parents or their friends. So they could first learn in peace how to help people and animals with small and large problems. She had been on the road for five days now. A great forest lay in front of her. The narrow footpath led directly between the tall oaks and beeches and was lost in the dark. It was already late afternoon and so our little fairy decided to look for a resting place in this forest. To make matters worse, it also started raining. Nothing is spared me either, the little fairy spoke softly to herself, she had been doing that for a long time. That made her feel like she wasn't terribly alone. Slowly and a little bit afraid she walked into the forest. Soon they had completely enclosed the tall trees and hardly any light came through the thick canopy of leaves. These trees have a good thing, she said, their leaves keep out a lot of rain. Despite this protection, she was soon soaked to the skin. Slowly her feet started to hurt and she looked for a little place to rest. She sat down on a large stone right next to a small stream that gurgled softly through the forest. She let her sore feet dangle in the water. I want to rest here for a while, she said to herself. She looked into the water of the brook. Again she felt all alone in the world and without wanting to do so, thick fairy tears welled out of her big green eyes. The tears rolled down her cheeks and dripped from her chin onto the earth. It was as if she had been waiting the whole time to finally vent her suffering. As if they wanted to compete with the brook, the tears flowed down their face and from there onto the forest floor. At the point where her tears fell on the forest floor, a green, pointed stone suddenly appeared. Since she thought she had simply overlooked him beforehand, she paid no more attention to him and thought about what she wanted to do next. Ow! Now she had pricked the stone right under her chin. Startled, she jumped to her feet. The stone now looked almost like a pointed cap. She was paralyzed with fear and could not move from the spot. Oh! She suppressed a small scream when suddenly a pair of eyes became visible. The eyes moved swiftly and even seemed to wink at her. Shortly afterwards a small bulbous nose became visible. Moments later, under a loud sneeze, a funny little mouth appeared. From now on the silence in the forest was over! The strange creature that was pushed out of the forest floor from below by someone or something right in front of her nose, at least it looked like that, immediately began to babble in a funny singsong: Hello, I'm so happy right now to be cried for you, surely you have been waiting for me for a long time. But I have to finish growing first. Look, I already have shoulders. I'm curious what kind of tool I will get. Surely you want to know that too, or are you not interested at all? Are we actually staying here or do we have to hike further? What kind of year is it and are there chestnuts here? I love chestnuts. I'm really looking forward to it, excuse me, the little fairy didn't like to interrupt the torrent of speeches of the funny little guy, for too long she hadn't heard a voice except hers. But unfortunately she didn't even understand half of what that weird little guy was saying. Who are you? I'm the little fairy But of course you're the little fairy, who else should you be? A fried chicken? I love fried chicken! Or a long-eared owl? You're not feathered enough for that! Or maybe a wild boar? You have far too few bristles for that. No, you cried me with your fairy tears from the forest floor, now I'm here, although only halfway, it will be fine. There, there, I think it will be a spade! Indeed, the handle of a tiny spade now appeared in the dwarf's hand. I still don't understand anything, said the little fairy. Is that so hard? Are you only taught stupid things like: mat matics, leometry and Algenbra? The little fairy laughed. Do you mean: math, geometry and algebra? Yes, there are also subjects in the fairy school. But all just minor subjects. The main subjects are the 96 most important human and animal languages, desired customers, handwriting deciphering and comforting children. Well, at least something useful. But you've never heard of the fact that a fairy can use her tears to grow her own dwarf friend in very special places? Who is always loyal to her? And who, in these very special cases, is always funny? And who should eat fried chicken as often as possible? And chestnuts, I love ... Stop, stop, stop, the little fairy interrupted the cute guy, who was obviously in the right mood, laughing out loud. She couldn't remember when she'd ever laughed so loud and so liberating! It must have been hundreds of years! She still didn't understand exactly what had just happened, but slowly she understood that something wonderful was happening here. Something that would change your whole life. To renounce, she pinched her leg hard to make sure that she wasn't dreaming either. Ouch! Where, who, what? The little green dwarf drove excitedly back and forth with his now freely movable upper body to spot the supposed attacker. Come on, you villains of this world, I've almost grown now, and my spade is sharp! My fairy friend doesn't bend a hair. Turning to the fairy, he asked: Where are they, where are they, the villains? Calm down, I pinched myself! Laughed the fairy. Why are you doing this That hurts! Asked the astonished dwarf. I just wanted to make sure I wasn't dreaming. I've dreamed of having a boyfriend a lot lately, but I always woke up when it was the best. Once I even dreamed of laying my head on the shoulder of a friend. When the light came on in the dormitory, I leaned my head on the clothes rack and all the other fairies laughed at me terribly! Now the little green dwarf wasn't laughing. He beckoned the fairy to come over, carefully tucked the small spade under his arm and grabbed both of the fairy's shoulders. While he looked deeply into her green eyes, he said in a low whisper and almost imploringly: I am your friend, and I will stay that way until you no longer need me! Then the little fairy hugged her new, unusual friend: I think I will always love you! I've never needed a friend more urgently than I do now! She assured him. And both shed a few tears of joy together. Be careful not to bring out more dwarfs, otherwise it will be too tight here! Oh dear, is that possible? The little fairy asked anxiously. The little dwarf giggled: Nope, of course that only works once every 5000 years, everyone knows! The two of them laughed until they laughed so much and tears ran down their faces. And if they are not dead …