190.  ©Vom Teufel geküsst - Hexennebel

 

Eve Sidonia Hibbins. Geboren am 06.06. 1996 in Boston, Massachusetts. Eltern verstorben, jedoch beide ergebene Diener unseres Zirkels. Zurzeit wohnen sie bei Ihrer Tante, Ann Bishop, die auch eine der Unseren ist. Er macht eine kurze Pause, ehe er fortfuhr. Sie kommen also mit einem sogenannten Problem und haben ausdrücklich verlangt dies nur mit mir zu besprechen? Ist meine Ausführung bisher korrekt? Der Hohepriester, Pater Sethos, sah von den Unterlagen auf und musterte Eve mit durch dringendem Blick. Sie fand ihn unangenehm und einschüchternd und eigentlich wollte sie ihm am liebsten gar nichts erzählen. Weder über sich und ihre Familie, noch über ihr Problem. Es würde schon ein Spaß werden ihn als Hohepriester anzuerkennen und damit als so etwas wie ihren Weisungs-befugten zu akzeptieren. Dennoch hatte sie keine Wahl, konnte sie sich doch an niemanden sonst wenden. Ihre eigene Tante hatte Angst vor ihren Symptomen u. sie zum Zirkel geschickt, also war sie direkt zum Pater gegangen, dem Oberhaupt des Hexenzirkels ihrer Eltern. Er war ein großgewachsener, schlanker Mann mit schwarzen Haaren u. hochgeschlossener Kleidung. In der Welt der Sterblichen hätte man ihn wohl am ehesten mit Severus Snape verglichen. Nun saß sie hier auf ihrem Stuhl, die Hände gefaltet in ihren Schoß und sah sich unsicher in dem großen Hinterzimmer um. Alles war in Schwarz und Rot gehalten und wirkte irgendwie altertümlich. Sie ließ den Blick zu dem großen Bücherregal hinter ihm gleiten. Sogar die Bücher in diesem Raum sind schwarz, fuhr es ihr durch den Kopf. Beinahe hätte sie bei diesem Klischee die Augen verdreht, doch seine Stimme holte sie zurück in die Realität. Miss Hibbins. Ich versichere Ihnen, dass sie hier in einem sicheren Hafen sind. Der Zirkel beschützt seine Mitglie-der, vor allem solche mit Problemen, auch wenn Sie bisher nur ein theoretisches Mitglied sind. Und doch haben Sie durch ihr Geburtsrecht ein Anrecht auf unseren Schutz. Wenn Sie nun also die Güte hätten meine Frage zu beant-worten, wäre ich Ihnen dankbar. Er presste nach diesem Monolog die Lippen aufeinander und sah sie mit hochge-zogener Augenbraue an.Sie wagte nicht ihm in die Augen zu sehen als sie antwortete. Ja Sir, alles was Sie gesagt haben ist korrekt. Erst habe ich versucht es zu ignorieren, aber als es häufiger wurde und schlimmer, bat ich meine Tante um Hilfe. Sie merkte wie ihre Stimme mehr zitterte als beabsichtigt. Nur weiter, Miss Hibbins. Ich bin zwar ein Hexer und Hohepriester noch dazu, aber Gedanken zu lesen gehört leider nicht zu meinen Fähigkeiten. Und klären Sie mich bitte ohne große Umschweife auf. Ich habe heute auch noch andere Dinge zu tun. Langsam verlor er die Geduld. Ihr Geburtsrecht machte sie jedoch zu einem inaktiven Mitglied und damit war es seine Pflicht sie zu anzuhören und nach Möglichkeit zu schützen oder ihr Hilfe anzubieten. Nun, Pater Sethos, es hat angefangen kurz nachdem ich siebzehn wurde. Erst waren es nur Schwindelanfälle, anscheinend ohne besonderen Grund. Ich dachte mein Kreislauf würde verrücktspielen, schon weil ich so viel für die Abschlussprüfungen lernen muss u. wenig Schlaf bekomme. Innerlich verdrehte er die Augen. Hatte er sie nicht gebeten ohne Umschweife zum Punkt zu kommen? Wenn das wirklich ihr Problem war würde er sie schnellstmöglich wieder entlassen und ihr raten einen Arzt der sterblichen Welt zu besuchen. Miss Hibbins, Ist das ihr einziges Problem? Damit sollten Sie sich vielleicht doch eher an einen menschlichen Arzt wenden. Aber ich werde ihnen noch zwei Minuten geben, falls bei ihrer Geschichte noch irgend ein magischer Aspekt hier zutage treten sollte, dem ich mich annehmen könnte. Er massierte sich die Nasenwurzel, während er die aufsteigende Mordlust unterdrückte. Zu dieser Jahreszeit war es immer besonders schlimm. Ja Sir. Verzeihung. Meine Tante hat mich zu Ihnen geschickt, sie meidet mich seit ich ihr berichtet habe. Ich denke aus Angst. Jedenfalls weiß ich mir nicht zu helfen, immerhin studiere noch keine Zauberei und außerdem, Miss Hibbins! Erschrocken über die plötzliche Lautstärke seiner Stimme, verstummte sie erneut und sah ihn fragend an. Kommen Sie endlich zur Sache oder verlassen Sie auf der Stelle mein Büro! Ja Sir. Um es genau zu sagen, es kommen immer mehr Symptome dazu. Da wäre zum Beispiel die Tatsache, dass ich mitten in der Nacht aufwache, ohne genau zu wissen wo ich bin. Mal auf unserem Friedhof, ein anderes Mal auf dem kleinen Weg hinter unserem Haus. Außerdem habe ich Gedächtnislücken, die ich mir nicht erklären kann. Und seit zwei Wochen habe ich verschiedene Visionen, scheinbar aus der Vergangenheit. Es wirkt alles so real. Ich kann Dinge berühren, mit Personen sprechen und alles fühlen, so als wäre ich wirklich da. Und immer geht es um Hexerei. Ich kann nicht kontrollieren wann es auftritt oder wie lange ich dort gefangen bin. Das letzte Mal waren es ganze sieben Stunden. Damit endete sie ihre Zusammenfassung für den Hohepriester u. sah ihn erwartungsvoll an. Er schien zu überlegen, also hielt sie den Mund. Minuten des Schweigens vergingen und sie wartete noch immer auf eine Antwort. Der Hohepriester war in eine merkwürdige Starre verfallen und schien nichts mehr um sich herum wahrzunehmen. Was sollte sie tun? Ihn ansprechen oder doch lieber einfach gehen? Aber davon würden ihre Probleme nicht verschwind-en. Noch während sie mit sich selbst diskutierte, erhob sich der Hohepriester und fing fieberhaft an in ein paar Büchern zu blättern, magische Kurznachrichten zu verschicken und leise Beschwörungsformeln zu murmeln. Verwirrt beobachtete Eve das Treiben. Pater Sethos? Was ist mit Ihnen? Beim Klang ihrer Stimme versteifte er sich merklich und hielt inne, fast so als hätte er bereits vergessen dass sie immer noch auf ihrem Stuhl saß und ihm zusah. Er warf einen kurzen Seitenblick auf sie, dann atmete er tief ein und beschwor ein paar Formulare. Diese füllte er magisch aus, dann kam er zu ihr und betrachtete sie nur stumm. Sir? Fragend sah sie ihn an. Eve Sidonia Hibbins, Tochter von Sarah Ann Hibbins u. Kolgrim Stafford-Young, als Hohepriester unserer Kirche und Oberhaupt dieses Zirkels, breche ich hiermit den magischen Bann der auf dir liegt. Als Nachfahrin der Hexe Hibbins und dem Zauberer Stafford-Young nehme ich all deine Rechte und Pflichten gegenüber unseres Zirkels von dir und verbanne dich aus unserem Kreis. Ave! Nachdem er geendet hatte fühlte sie ihr Hexen mal, welches alle Hexen besaßen, unter ihrer Kleidung brennen. Entgeistert sah sie ihn an. Sie wusste was das bedeutete, auch wenn es ein veralteter Brauch war der eigentlich seit Jahrzehnten nicht mehr verwendet wurde. Er hatte ihr damit den Anspruch auf ihr Geburts-recht genommen. Weder würde sie Mitglied des Zirkels ihrer Familie werden können, noch müsste er sie beschütz-en. Im Mittelalter hätte sie als zirkellose Hexe keine drei Tage überlebt, denn diese waren bei anderen ihrer Art gefürchtet. Nicht gebunden an die Regeln eines Zirkels, verpflichtet zu gar nichts. Auch heute noch wurden solche Hexen nicht gerne gesehen, manchmal verschwanden sie spurlos, ohne dass es jemanden kümmerte. Doch die Frage war, wieso hatte Pater Sethos ihr das angetan? Was würde nun aus ihr werden?

 

 

 

Zurück

zu Geschichten

 

 

https://translate.google.com/English

 

190.  ©Kissed by the Devil - Witches Nebula

 

Eve Sidonia Hibbins. Born on June 6th 1996 in Boston, Massachusetts. Parents have died, but both are devoted servants of our circle. You are currently living with your aunt, Ann Bishop, who is also one of ours. He pauses briefly before continuing. So you come with a so-called problem and have expressly requested that you only discuss it with me? Has my execution been correct so far? The high priest, Father Sethos, looked up from the papers and gave Eve an urgent look. She found him uncomfortable and intimidating and actually she didn't want to tell him anything. Neither about yourself and your family, nor about your problem. It would be a lot of fun to recognize him as high priest and thus to accept him as something like her authorized officer. Still, she had no choice, she couldn't turn to anyone else. Her own aunt was afraid of her symptoms and sent her to the circle, so she went straight to the priest, the head of her parents' witch circle. He was a tall, slim man with black hair and high-necked clothes. In the mortal world, he would have been best compared to Severus Snape. Now she was sitting here in her chair, hands clasped in her lap, looking uncertainly around the large back room. Everything was in black and red and looked somehow old-fashioned. She let her gaze slide to the large bookcase behind him. Even the books in this room are black, she thought. She almost rolled her eyes at this cliché, but his voice brought her back to reality. Miss Hibbins. I assure you that you are in a safe haven here. The circle protects its members, especially those with problems, even if you are only a theoretical member so far. And yet, by virtue of your birthright, you have a right to our protection. So if you were kind enough to answer my question, I would be grateful. He pressed his lips together after this monologue and looked at her with a raised eyebrow; she dared not look into his eyes when she answered. Yes sir, everything you said is correct. At first I tried to ignore it, but as it got more frequent and worse, I asked my aunt for help. She noticed how her voice was trembling more than intended. Go on, Miss Hibbins. I am also a witcher and high priest, but reading minds is unfortunately not one of my skills. And please explain to me without further ado. I have other things to do today too. He was slowly losing patience. However, her birthright made her an inactive member and so it was his duty to listen to her and protect her if possible or offer her help. Well, Father Sethos, it started just after I turned seventeen. At first it was just dizzy spells, apparently for no particular reason. I thought my circulatory system was going crazy, if only because I have to study so much for the final exams and get little sleep. Inwardly he rolled his eyes. Hadn't he asked her to get straight to the point? If that was really her problem, he would release her as soon as possible and advise her to see a doctor from the mortal world. Miss Hibbins, is that your only problem? With that, perhaps you should rather go to a human doctor. But I'll give you two more minutes in case there is any magical aspect of your story that I could take care of. He massaged the bridge of his nose while suppressing the rising lust for murder. It was always particularly bad at this time of year. Yes, sir. Forgiveness. My aunt sent me to see you, she's been avoiding me since I told her about it. I think out of fear. In any case, I don't know what to do, I'm not studying magic yet, and besides, Miss Hibbins! Startled by the sudden volume of his voice, it fell silent again and looked at him questioningly. Get down to business or leave my office on the spot! Yes, sir. To be precise, there are more and more symptoms. For example, there is the fact that I wake up in the middle of the night without knowing exactly where I am. Sometimes in our cemetery, sometimes on the little path behind our house. I also have memory lapses that I cannot explain to myself. And for the last two weeks I've had different visions, apparently from the past. It all seems so real. I can touch things, talk to people and feel everything as if I were really there. And it's always about witchcraft. I can't control when it occurs or how long I'm trapped there. The last time it was a full seven hours. With that she ended her summary for the high priest and looked at him expectantly. He seemed to be thinking, so she shut up. Minutes of silence passed and she still waited for an answer. The high priest had fallen into a strange paralysis and no longer seemed to perceive anything around him. What should she do? Talk to him or would you rather just leave? But that wouldn't make her problems go away. While she was still arguing with himself, the high priest rose and feverishly began to leaf through a few books, send magical short messages and mumble mumbling incantations. Confused, Eve watched the goings-on. Father Sethos? What about you? At the sound of her voice he stiffened noticeably and paused, almost as if he had already forgotten that she was still sitting in her chair and watching him. He glanced at her briefly, then took a deep breath and conjured up a few forms. He filled this out magically, then came to her and just looked at her in silence. Sir She looked at him questioningly. Eve Sidonia Hibbins, daughter of Sarah Ann Hibbins and Kolgrim Stafford-Young, as high priest of our church and head of this circle, I hereby break the magical spell that lies on you. As a descendant of the witch Hibbins and the magician Stafford-Young, I take away all your rights and obligations towards our circle and ban you from our circle. Ave! After he finished, she felt her witches, which all witches had, burn under her clothes. She looked at him in amazement. She knew what that meant, even if it was an outdated custom that hadn't actually been used for decades. He had thereby taken away from her the right to her birthright. She would not be able to become a member of her family's circle, nor would he have to protect her. In the Middle Ages she would not have survived three days as a circus witch, because these were feared by others of her kind. Not bound by the rules of a circle, committed to nothing. Even today such witches were not welcomed to see, sometimes they disappeared without a trace, without anyone caring. But the question was, why had Father Sethos done this to her? What would become of her now?