158.   ©Der Handballsport

 

Es war das vorletzte Spiel der Hinrunde. Patrick schaute wohl zum zehnten Mal hier auf seine Uhr. Die Gegner aus Embsen waren gerade in der Halle eingetroffen. 12 Spieler! Von seiner Mannschaft waren bisher nur 5 Spieler da. Immer das gleiche!, Kevin, ihr Trainer ließ seiner schlechten Laune freien Lauf. Er griff zum Handy und begann seine Sorgenkinder anzurufen. Los, rein, warm machen! rief er seinen Jungs zu. Patrick und die anderen folgten ohne Widerspruch. Sie wollten die schlechte Laune ihres Trainers nicht noch unnötig verschlechtern-wenn das überhaupt noch möglich war. Kurz vor Spielbeginn erschienen noch die Schulze Brüder. Die beiden waren 13 und 14 Jahre alt, spielten also zusammen in der C Jugend hier der zweiten Mannschaft des Handballvereins Lüneburg. Eigentlich waren ja in dieser Mannschaft insgesamt 10 Jungen gemeldet, die waren aber ja noch nicht einmal beim Training immer vollzählig anwesend. Zwei der Jungs waren Scheidungskinder und besuchten alle zwei Wochen ihre Väter. Fünf Jungen, zu denen auch Patrick gehörte, waren sehr zuverlässig. Der Rest davon hatte immer andere Ausreden. Da man zu einem Handballspiel aber 6 Spieler und einen Torwart brauchte war jedes Spiel eine Zitterpartie. Wie vor jedem Spiel gab es die Diskussion wer im Tor stehen sollte. Fred Schulze war eigentlich ganz gut im Tor, hatte aber keine Lust dazu. Wie so oft erklärte sich Olli dazu bereit, sich zwischen die Pfosten zu stellen Obwohl die Lüneburger sich nach Kräften abmühten lagen sie schon zur Halbzeit mit 15 Toren zurück. Die 3 eigenen Treffer waren das Ergebnis von 2 verwandelten 7 Metern und einem Feldtor von Patrick. Als das Spiel nach 40 Minuten abgepfiffen wurde war das fast wie eine Erlösung. Das Ergebnis, 38 zu 5, sprach für sich. Einer der Embsener Spieler hier grinste Patrick an und zischte ihm zu: In der Rückrunde seid ihr unsere ersten Punkte-lieferanten. Wir freuen uns schon! Patrick zuckte nur mit den Schultern, er hatte ja Recht. Da Patrick sich nach dem Spiel geduscht hatte war er der letzte der die Halle verlies. Das nächste Spiel, C Jugend weiblich hatte schon be-gonnen. Patrick schaute noch eine Weile zu und betrachtete neidisch die gut gefüllte Reservebank. Schulterzuckend ging er zu seinem Fahrrad. Er setzte seinen Helm auf, warf seine Sporttasche in den Korb und trat in die Pedale. Wie immer nahm er die Abkürzung durch den alten Park. Plötzlich hörte er lautes Schimpfen und Rufen: Verdammt, macht dass ihr wegkommt, Aua! Durch die Bäume sah Patrick eine Gruppe Jugendlicher, die einen Rollstuhl umringt hatten. Patrick zählte kurz durch. Sieben, das ist zu viel!, sagte er halblaut zu sich selbst und griff zuseinem Handy. Schnell wählte er die Notrufnummer der Polizei, 110. Er wartete ab. Schon nach dem zweiten Klingeln meldete sich eine Stimme: Polizei, Notruf, wie kann ich Ihnen helfen? Patrick antwortete mit gedämpfter Stimme: Mein Name ist Patrick Demmler, ich bin im alten Park, kurz vor der Laubenkolonie Kalten Moor. Hier wird gerade ein Roll-stuhlfahrer von 7 Jugendlichen überfallen. Wo genau stehen Sie, können Sie mir einen Straßennamen nennen?, hörte er die Stimme sagen. Im alten Park gibt es doch nur Sandwege. Mit dem Wagen kommt man am besten von der Hindenburgstraße heran. Ich muss jetzt aufhören, die haben mich bemerkt, ich lasse das Telefon an! Zwei der Jugendlichen hatten offenbar etwas bemerkt und bewegten sich nun in seine Richtung. Patrick steckte das Handy in seine Tasche und schob sein Fahrrad auf die Gruppe zu. Was ist denn hier los?, rief er mit möglichst fester Stimme. Die Jugendlichen ließen jetzt alle von dem Rollstuhlfahrer ab. Patrick erkannte dass in dem Rollstuhl ein Mädchen saß, das etwa in seinem Alter sein musste. Was mischt du dich ein, Alter? Hast du selber schuld, jetzt gibt’s was auf die Fresse! Patrick schätzte den Jugendlichen der auf ihn zukam auf ca.17 Jahre. Er war groß, muskulös und sah nicht aus, als wolle er ihm zum Geburtstag gratulieren. An eurer Stelle würde ich lieber abhauen, ich habe die Polizei gerufen!, leider verrutschte Patricks Stimme etwas, sch… Stimmbruch! Na Piepsi, scheißt du dir grad in die Hosen? Da hast du auch allen Grund zu. Geld, Uhr und Handy-aber flott!, herrschte ihn der große an. Patrick hatte sein Fahrrad zwischen die Gruppe und sich gestellt und wartete nun bis sie näher herankamen. Er wusste, dass er nur etwas Zeit gewinnen musste bis die Polizei kam. Kurz bevor die Angreifer ihn erreichten gab er seinem Rad einen Stoß und lief dann ein paar Schritte davon. Erwartungsgemäß folgten sie ihm. Blitzschnell drehte er sich herum, stieß den Ersten zu Boden, schlug einem Weiteren in den Magen und spurtete an den verdutzten Gestalten vorbei wieder zu seinem Rad. Er hielt es schon wieder vor sich als die Gruppe sich wieder drohend näherte. Das war ein Fehler, Kleiner!, mit diesen Worten zog der offensichtliche Anführer ein Messer aus seiner Tasche. Patrick bekam nun doch etwas Manschetten. Plötzlich ertönte nun eine tiefe Bassstimme hinter ihm. Ist Schluss jetzt! Er-schrocken drehte sich Patrick nun um. Hinter Ihm standen nun zwei große Jungs. Beide waren dunkelhaarig, hatten komische Tuchhosen und schäbige Pullover an. Patrick glaubte zu schielen, die beiden glichen sich wie ein Ei dem anderen. Der Accent war eindeutig Russisch. Aber anstatt Patrick von hinten anzugreifen bauten die beiden sich neben ihm auf. Oleg, mach dich warm, gibt gleich viel Spaß!, lachte der Wortführer der Beiden. Oleg grinste, schlug ein paar Mal in die Luft und lies aus dem Stand seine Beine zweimal blitzschnell in die Höhe schnellen. 

 

 

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158.  ©The sport of handball

 

It was the penultimate game of the first half of the season. Patrick looked at his watch here for the tenth time. The opponents from Embsen had just arrived in the hall. 12 players! So far there have only been 5 players from his team. Always the same !, Kevin, her trainer let his bad mood run wild. He picked up the cell phone and started calling his problem children. Come on, get in, warm up! he called to his boys. Patrick and the others followed without protest. They didn't want to make their coach's bad mood unnecessarily worse - if that was still possible. Shortly before the start of the game, the Schulze brothers appeared. The two were 13 and 14 years old, so they played together in the C youth here of the second team of the Lüneburg handball club. Actually a total of 10 boys were registered in this team, but they weren't even always present during training. Two of the boys were children of divorce and visited their fathers every two weeks. Five boys, including Patrick, were very reliable. The rest of them always had other excuses. Since you needed 6 players and a goalkeeper for a handball game, every game was a tremendous game. As before every game, there was a discussion of who should be in the goal. Fred Schulze was actually quite good in goal, but didn't feel like it. As is so often the case, Olli agreed to stand between the posts. Although the Lüneburgers tried their best, they were already behind with 15 goals at half time. The 3 own hits were the result of 2 converted 7 meters and a field goal by Patrick. When the game ended after 40 minutes it was almost like a relief. The result, 38 to 5, spoke for itself. One of the Embsen players here grinned at Patrick and hissed at him: In the second half of the season you will be our first scorer. We are looking forward to it! Patrick just shrugged his shoulders, he was right. Since Patrick had showered after the game, he was the last one to leave the hall. The next game, C Youth Female, had already started. Patrick watched for a while and enviously looked at the well-filled reserve bank. Shrugging, he went to his bike. He put on his helmet, tossed his gym bag in the basket, and started pedaling. As always, he took the shortcut through the old park. Suddenly he heard loud scolding and shouting: Damn it, get away, ouch! Through the trees, Patrick saw a group of youngsters who had encircled a wheelchair. Patrick did a quick count. Seven, that's too much! He said to himself in a low voice, and picked up his cell phone. He quickly dialed the police emergency number, 110. He waited. After the second ring a voice answered: Police, emergency number, how can I help you? Patrick replied in a hushed voice: My name is Patrick Demmler, I'm in the old park, just before the Kalten Moor arbor colony. Here a wheelchair driver is being attacked by 7 young people. Where exactly are you, can you give me a street name? He heard the voice say. There are only sandy paths in the old park. The best way to get there is by car from Hindenburgstrasse. I have to stop now, they noticed me, I'm leaving the phone on! Two of the teenagers had apparently noticed something and were now moving in his direction. Patrick put the cell phone in his pocket and pushed his bike towards the group. What's going on here? He shouted, his voice as firm as possible. The young people now let go of the wheelchair user. Patrick realized that there was a girl in the wheelchair who must be about his age. What are you interfering with, dude? It's your own fault, now there's something on your face! Patrick estimated the young person who approached him to be around 17 years. He was tall, muscular, and didn't look like he was going to wish him a happy birthday. If I were you, I'd rather run away, I called the police !, unfortunately Patrick's voice slipped a little, sh ... broken voice! Well Piepsi, are you shitting your pants right now? You have every reason to be. Money, watch and cell phone - but fast! The big one snapped at him. Patrick had placed his bike between the group and himself and was now waiting for them to get closer. He knew that he just had to buy some time before the police came. Just before the attackers reached him, he gave his bike a push and then ran a few steps away. As expected, they followed him. In a flash he turned around, knocked the first one to the ground, hit another in the stomach and sprinted past the stunned figures back to his bike. He held it in front of him again when the group approached threateningly again. That was a mistake, kid !, with which the apparent leader pulled a knife from his pocket. Patrick got some cuffs after all. Suddenly a deep bass voice sounded behind him. It's over now! Frightened, Patrick turned around now. There were now two big boys behind him. Both were dark-haired, wore weird cloth trousers and shabby sweaters. Patrick thought he was squinting, the two were like each other like an egg. The accent was clearly Russian. But instead of attacking Patrick from behind, the two built up next to him. Oleg, warm up, have fun! Laughed the spokesman for the two of them. Oleg grinned, hit the air a few times and let his legs soar twice as fast as lightning.