152.   ©Wie soll ich denn sagen?

 

Ein Mann, der zu seinem Zeichen dumm war, mehr als es recht ist und sich schickt, sprach einmal zu seiner Frau: Ich möchte gern die Welt besehen, gib mir einen Spruch auf den Weg! Daraus wird nichts! sagte diese ganz kurz, denn sie fürchtete, er werde ihr draußen nur Schande machen. Der Mann aber glaubte, das sei der Spruch, lief fort und sprach immer vor sich hin: Daraus wird nichts! Daraus wird nichts! Indem kam er an ein Ackerfeld, da waren Leute, die säten Korn und sprachen untereinander: Das kann eine gute Ernte geben! Daraus wird nichts! rief der Dumme jetzt, indem er seinen Spruch etwas laut sagte. Alsbald nahmen jene ihre Prügel und fielen über ihn her und durchwalkten ihn tüchtig. Wie soll ich denn sagen, wenn das nicht recht ist?, seufzte er. Herr, gib mehr! sprachen sie. Da lief er weiter und sprach immer: Herr, gib mehr, Herr, gib mehr! Da kam er zu zweien, die lagen sich in den Haaren und schlugen sich mit den Fäusten, Herr, gib mehr! rief der Dumme. Gleich ließen die einander aus und kamen über den Fremden und stießen und schlugen ihn, dass es eine Art hatte. Wie soll ich denn sagen, wenn das nicht recht ist? Gott scheide euch! sprachen sie. Nun lief er weiter und murmelte immer vor sich hin: Gott scheide euch, Gott scheide euch! Indem kam er zu einem verliebten Paar, die taten sich gerade schön. Gott scheide euch! rief der Dumme seinen Spruch. Da fielen beide über ihn her, der Jüngling knufeite und zerstieß ihn, die Jungfer zerzauste und zerkratzte ihn rechtschaffen. Wie soll ich denn sagen, wenn das nun nicht recht ist, heulte er vor Schmerz. Neiget euch zu und küsst einander! sprachen sie. Nun ging er wieder weiter und sagte seinen Spruch vor sich hin. Da kam er bei einigen vorbei, die hockten unter einem Zaun und misteten gerade. Neiget euch zu und küsst einander! rief der Dumme seinen Spruch. Da wurden jene ärgerlich, sprangen auf u. fielen über den Spötter u. zuarbeiteten ihm den Rücken. Wie soll ich denn sagen, wenn das nicht recht ist? Lasts liegen, es stinkt! sprachen sie. Nun lief er weiter und rief immer vor sich hin: Lasts liegen, es stinkt l So kam er an eine Fleischbank, wo viele Leute herumstanden und Fleisch begehrten. Lasst liegen, es stinkt! rief der Dumme seinen Spruch. Da wurden die Fleischhauer wütend, fielen über ihn her und ließen mit ihren derben Fäusten einen Hagel von welschen Nüssen auf sein Haupt und seinen Rücken herabfahren, dass ihm darunter das Hören u. Sehen verging. Wie soll ich denn sagen, wenn das nicht recht ist? fragte er jammernd. Nehmt ein Stück und bratet’s! sprachen sie. Nun lief er weiter und murmelte vor sich seinen Spruch, und so kam er zu einem, der stand um seine tote Kuh und sprach: Ich armer geschlagener Mann, was soll ich jetzt machen? Nehmt ein Stück und bratet’s! rief der Dumme. Da fiel jener über ihn her und schlug ihn mit beiden Fäusten, dass er zu Boden sank. Sollst du in meinem Unglück mich noch ver-spotten? Aber wie soll ich denn sagen, wenn das nicht recht ist? Gott behüte dich vor Unglück! sprach jener. Also lief nun der Dumme weiter und kam mit diesem Spruch überall unangefochten in der Welt durch, endlich zog er wieder nach Hause. Seine Frau hatte ihn schon lange vergessen und war von Grund ihres Herzens froh, dass sie seiner los war. Da ging die Türe auf, und ihr Mann trat ein und rief freudig: Gott behüte dich vor Unglück! Sogleich lief diese ins Vorhaus, holte den langen Backofenwisch, schlug auf ihn und schrie: So fahre denn zum Teufel, du lebendiges Unglück! Da lief er nun in einem fort bis in die Hölle. Die Teufel erbarmten sich seiner Dummheit, nahmen ihn auf und machten ihn zum Feuerschürer, und das ist er bis auf den heutigen Tag; wer’s nicht glaubt, kann hingehen und sich überzeugen.

 

 

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152.  ©How should I say?

 

A man who was stupid at his sign, more than is right and who is right, once said to his wife: I would like to see the world, give me a saying on the way! Nothing will come of it! she said very briefly, because she was afraid he would only disgrace her outside. But the man believed that was the saying, ran away and kept saying to himself: Nothing will come of this! Nothing will come of it! As he came to a field there were people who were sowing grain and saying to one another: That can give a good harvest! Nothing will come of it! shouted the stupid now, saying his line a little out loud. Immediately they took their beatings and fell upon him and beat him hard. How am I supposed to say if that's not right? He sighed. Lord give more! they said. So he ran on and kept saying: Lord, give more, Lord, give more! So he came in twos, they lay in their hair and beat each other with their fists, Lord, give more! shouted the stupid. Immediately they left each other and came over the stranger and pushed and hit him that it was kind of like. How am I supposed to say if that's not right? God part you! they said. Now he ran on and kept mumbling to himself: God part you, God part you! By then he came to a couple in love who were doing well. God part you! shouted the stupid saying. Then both fell on him, the young man knelt and pounded him, the maiden ruffled and scratched him righteously. How am I supposed to say if that's not right, he howled in pain. Lean over and kiss each other! they said. Now he went on again and said his saying to himself. Then he passed some of the people who were crouching under a fence and mucking away. Lean over and kiss each other! shouted the stupid saying. Then they got angry, jumped up and fell over the mocker and worked their backs on him. How am I supposed to say if that's not right? It's a burden, it stinks! they said. Now he ran on and kept shouting to himself: Load lying, it stinks! So he came to a meat bank where a lot of people were standing around asking for meat. Leave it alone, it stinks! shouted the stupid saying. Then the butchers got angry, fell upon him and let a hail of French nuts come down on his head and back with their coarse fists, so that he lost hearing and seeing. How am I supposed to say if that's not right? he asked wailingly. Take a piece and fry it! they said. Now he ran on and mumbled his saying to himself, and so he came to someone who was standing around his dead cow and said: I poor beaten man, what should I do now? Take a piece and fry it! shouted the stupid. Then the other fell on him and hit him with both fists, so that he sank to the ground. Should you still mock me in my misery? But how am I supposed to say if that's not right? God keep you from misfortune! said that. So now the stupid ran on and came through with this saying unchallenged in the world, finally he moved back home. His wife had long forgotten him and was so grateful that she was rid of him. Then the door opened, and her husband came in and called joyfully: God protect you from misfortune! Immediately she ran into the vestibule, fetched the long oven wipe, hit it and shouted: So go to the devil, you living misery! There he ran now and then to hell. The devils took pity on his stupidity, took him in and made him a fire fan, and he is to this day; if you don't believe it, you can go and see for yourself.