134.  ©Ein Kätzchen für nur einen Tag

 

Du Anna, die Omi geht nächste Woche in den Wald um Kräuter zu sammeln. Sie hat gesagt wir könnten mitgehen, wenn wir wollten. Ich gehe auf jeden Fall mit, denn ich finde es total interessant, was man von ihr alles lernen kann. Ich komm auch mit, aber zu den Fischreusen und dem ganzen Drum und Dran kannst du demnächst alleine gehen. Ich finde das ekelig. Die Mutter musste lachen, denn Anna hatte ihr von ihrem morgendliches Erlebnis erzählt. Musst ja auch nicht überall dabei sein, Anna. Das, was dir nicht gefällt, lässt du eben aus. Ansonsten scheint es dir doch bei dieser Omi auch ganz gut zu gefallen, oder? Ja, es ist schön dort und die Kätzchen kennen mich jetzt auch schon. Ich glaube, die eine mag mich ganz besonders, denn letztens ist sie zu mir auf die Bank gesprungen und hat sich auf meinen Schoß gelegt. Die Mutter schwieg und sah ein bisschen nachdenklich und traurig aus. Nach einem tiefen Seufzer sagte sie: Ach wisst ihr Kinder, als ich noch so alt war wie ihr, kam eines Tages unsere Nachbarin zu Besuch. Meine Mutter hatte sie zu einer Tasse Kaffee eingeladen und die beiden unterhielten sich über dieses und jenes. Irgendwann erzählte die Nachbarin, dass ihre Katze fünf Junge zur Welt gebracht hätte, und sie nun jeden Tag ein paar Minuten damit verbringen würde, den Kleinen beim Spielen zu zusehen. Ich wurde neugierig und fragte, ob ich mal kommen dürfte, um mir die Kätzchen anzusehen. Na klar, ich geh sowieso jetzt und wenn du möchtest, kannst du mitkommen. Ich blickte die Mutter fragend an. Geh nur mit, aber sei zum Abendbrot wieder hier zurück. sagte sie lächelnd. Wir mussten nur auf die andere Straßenseite laufen, um den kleinen Bauernhof der Nachbarn zu erreichen und so hatte ich schon bald eines dieser kleinen Wollknäuel auf dem Arm. Es schnurrte ganz leise was ein Zeichen dafür war, dass es sich wohlfühlte. Den anderen Kätzchen schenkte ich gar keine Beachtung mehr, sondern widmete mich nur diesem einen Tierchen. Bis auf die Pfötchen war es pechschwarz und das gefiel mir. Das wäre doch der richtige Spielkamerad für dich, sagte die Nachbarin, die lächelnd hinter mir stand. Ich schenk sie dir, aber du musst noch ein paar Wochen warten, bis du sie mitnehmen kannst. Sie ist noch zu jung und wird noch von der Mutter gesäugt. Ich war total glücklich, lief sofort zu meiner Mutter und erzählte ihr davon. Na, dann hast du ja bald schon jemanden, um den du dich kümmern kannst. Wenn du das Kätzchen so fürsorglich behandelst wie deine Puppe, wird es dir bald nicht mehr von der Seite weichen. Ja, Mutter, ich werde immer ganz lieb zu ihm sein und mich gut um ihn kümmern. Um ihn? Ja, ich habe mir gedacht, ich nenne ihn Panter weil er, bis auf seine weißen Pfötchen, pechschwarz ist. Ich lief jetzt jeden Tag zum Bauernhof, um Panter zu besuchen. Er wurde immer zutraulicher und schon nach einigen Tagen lief er mir immer hinterher. Ich musste an Mutter denken und an das, was sie zu mir gesagt hatte. Ich meine das mit dem nicht mehr von der Seite weichen, wisst ihr? Dann kam der Tag, wo ich ihn mitnehmen durfte. Voller Stolz und Freude stellte ich Panter meiner Mutter vor. Sie nahm ihn so-fort auf den Arm und meinte, dass er ein besonders schönes Tierchen sei. Na dann zeige unserem neuen Familien-mitglied doch mal sein neues Zuhause und stelle ihm ein wenig Wasser und etwas zu Fressen an seinen Platz. Sie setzte Panterchen auf den Boden und musste lachen, als er zu mir hoch sah als wenn er sagen wollte: Nun geh schon los und zeig mir alles. Ich kenn mich doch hier überhaupt nicht aus. Zunächst einmal setzte ich ihn in sein Körbchen. Das hatte mein Vater aus einem alten Wäschekorb hergestellt. Er hatte die obere Hälfte abgetrennt, und den dadurch entstandenen stachligen Rand mit weichem Filz beklebt. Mutter hatte mir eine alte Decke gegeben, die Panterchen als weiche Schlafunterlage dienen sollte. Nachdem er sein neues Bettchen gründlich untersucht hatte, wollte er spielen. Er legte sich auf den Rücken und sah mich erwartungsvoll an. Immer wenn ich mit meiner Hand in die Nähe seines Bauches kam, sprang er aus dem Korb hinaus, drehte eine Runde um den Tisch und legte sich dann wieder rücklings ins Körbchen. Das ging so eine ganze Weile, bis mein Vater zur Tür rein kam. Panterchen erschrak und rannte durch die offene Tür auf den Hof hinaus. Ich lief ihm nach, aber er war spurlos verschwunden. Mach dir mal keine Sorgen, mein Kind, sagte Vater. Er wird schon wiederkommen. Vielleicht ist er ja auch zu seiner Mutter und seinen Geschwistern gelaufen. Schau da doch mal nach. Schnell lief ich zu dem gegen über-liegenden Bauernhof, schaute mich in der Scheune um und fand aber nur die Panters Geschwister und seine Mutter vor, die es sich im Heu gemütlich gemacht hatten und schliefen. Enttäuscht lief ich wieder hinaus und ging ein Stück die Straße hinunter, um ihn vielleicht doch noch irgendwo zu entdecken. Plötzlich blieb ich stehen, denn mitten auf der Straße lag ein schwarzes kleines Wollknäuel. Tränen liefen mir übers Gesicht, denn ich wusste, dass dieses schwarze Tierchen, das hier von einem Auto überrollt auf der Straße lag, mein Panterchen war. Zitternd hob ich ihn auf, ohne zu merken, dass die blutige Wunde an seinem Kopf mir meine Bluse versaute. Ist mir auch egal gewesen. Auf einmal hörte ich meinen Vater rufen. Hast du ihn gefunden? Als er näher kam und sah was geschehen war, nahm er mich samt Panterchen auf den Arm und ging mit mir nach Hause. Unterwegs versuchte er immer wieder tröstende Worte zu finden wußten aber, dass in solch einer Situation nicht zu helfen war. Als meine Mutter uns sah, liefen auch ihr die Tränen übers Gesicht. Sie sagte, dass ich bestimmt eines von den anderen Kätzchen bekommen würde und sie unsere Nachbarin gleich danach fragen würde. Ich schüttelte weinend den Kopf. Nein ich will keine andere. Ich will gar nichts mehr. Das Abendbrot fiel an diesem Tage aus. Meine Mutter blieb, bis ich eingeschlafen war, bei mir am Bett sitzen, hielt meine Hand fest und sagte immer wieder: Morgen sieht die Welt wieder ganz anders aus. Das war natürlich nicht so. Die Welt sah farblos aus. Ich hatte mich doch so gefreut, Panterchen jetzt ganz für mich allein haben zu dürfen und nun war er tot. Meine Mutter und ich begruben ihn unter der alten Birke, die vor unserem Garten stand und stellten ein kleines Holzkreuz, das mein Vater am Vorabend noch angefertigt hatte, auf sein Grab. Anna und Frank sahen, dass die Augen der Mutter ganz feucht geworden waren, weil sie in Erinnerung an das damalige Ereignis doch ziemlich traurig geworden war. Sie gingen zu ihr, nahmen sie in den Arm und Anna sagte: Ich kann ja mal die Omi Dorfhexe fragen, ob sie dir eines von ihren Kätzchen schenkt. Jetzt musste die Mutter lachen. Wie lieb von dir, aber ich habe euch doch und das ist mein schönstes Geschenk. Außerdem stell dir vor, wie traurig die Katzen der Oma wären, wenn sie getrennt würden. Stimmt, sagte Anna. Daran habe ich gar nicht gedacht. Erste Erfahrung mit Kräutern Der Dienstag kam und da wollte Mutter ja die Omi Dorfhexe besuchen. Die Kinder hatten ihre neue Freundin auch schon vermisst. So beschlossen sie, nach dem Frühstück zu ihr zu gehen. Das Wochenende hatten sie bei ihrer Großmutter verbracht, die in der zwanzig Kilo-meter entfernten Stadt wohnte. Mit der Eisenbahn waren sie dort hingefahren, zum ersten Mal ganz alleine. Am Samstag war die Großmutter mit ihnen in den Zoo gegangen und am Sonntag überraschte sie die Kinder mit einem gemeinsamen Kino-besuch. Wenn ihr gleich zu der Omi Dorfhexe geht, erinnert sie bitte daran, dass ich heute um fünfzehn Uhr zu ihr komme, ja. sagte die Mutter. Machen wir. antwortete Anna, nahm ihren Bruder an die Hand und sie machten sich auf den Weg zur Oma Dorfhexe. Hoffentlich geht es Omis Rücken wieder besser, sagte Frank. Wenn nicht, gehen wir lieber wieder, denn beim letzten Besuch hatte ich den Eindruck, dass sie sich nur wegen uns die Mühe mit dem Räuchern gemacht hat. Plötzlich hörten sie lautes Hundegebell. Aus dem hohen Adlerfarn, das den Saum des vor ihnen liegenden Waldes schmückte, schoss ein Hase, der, verfolgt von einem braunen Jagdhund, um sein Leben rannte. Er blieb jedoch Sieger. Der Hund gab schon nach kurzer Zeit auf, er hatte wohl festgestellt, dass er diesem hakenschlagenden Langohr im Wettlauf unter legen war. Der hat aber Glück gehabt, sagte Anna, die auf einmal ganz blass geworden war. Ja, war ganz schön knapp. Du siehst aus als sei dir der Schreck noch tiefer in die Glieder gefahren als diesem Hasen. Dein Gesicht ist kreidebleich geworden. Brauchst gar nicht so zu lachen. Mir tat das Häschen eben Leid. Ist ja gut, Schwesterlein. Der Hase lebt und der Hund steht immer noch dort am Waldes-rand und ärgert sich so darüber, dass ihm ein leckerer Hasenbraten entwischt ist. Kann schon sein aber jetzt komm, lass uns weitergehen. Als sie den Wald betraten fiel Frank auf einmal ein, dass die alte Dame um diese Uhrzeit auch noch bei ihren Reusen sein könnte. Sehen wir ja dann! sagte Anna. Wenn sie nicht zu Hause ist, gehen wir zum Rhein. Aber alles kam anders. Als sie eine Weile den Waldweg entlang geschlendert waren, sahen sie auf einmal eine Gestalt, die in gebückter Haltung Pilze oder Kräuter zu schneiden schien. Neben ihr stand ein Korb und die Kinder wussten natürlich sofort, dass diese Person nur ihre Omi Dorfhexe sein konnte. Geschwind gingen sie zu ihr u. begrüßten sie mit einer herzlichen Umarmung. Das ist aber schön, euch wiederzusehen. lachte die alte Frau. Da könnt ihr mir ja bitte gleich den Korb nach Hause tragen. Haben Sie immer noch Rücken schmerzen, wollte Frank wissen u. zog dabei ein Gesicht, als ob er derjenige wäre, der die Schmerzen hatte. Ist schon viel besser geworden, mein Junge. Ein paar heiße Bäder mit ein wenig Lavendelöl als Badezusatz haben mich wieder so einiger-maßen fit gemacht. Ab und zu zwickt es noch hier und da, aber ich bin ja auch nicht mehr die Jüngste. So, ich glaube, dass ich nun genügend Kräuter gesammelt habe und dann damit über den Herbst und den Winter komme. Wenn ihr möchtet, könnt ihr mir gleich beim Sortieren helfen und ich erkläre euch dann, was es mit den einzelnen Kräutern auf sich hat. Erfreut stimmten die Kinder zu, denn es war immer so spannend und interessant, was die Omi alles wusste. Frank nahm den Korb. stellte fest, dass er wesentlich leichter war als einer dieser Körbe, in denen sie letzte Woche die Fische transportiert hatten. Kräuter wiegen ja auch fast nichts, sagte er zu sich und folgte dann seiner Schwester und dem Dorfhexchen, die schon langsam vorgegangen waren. Zu Hause angekommen stellte er den Korb auf die alte Holzbank. Anna, deren Blick wohl auf der Suche nach den beiden Kätzchen war, diese aber nirgendwo zu sehen waren, setzte sich nach einer Weile auf einen großen Holzklotz, der auf der anderen Seite der Bank, vor dem Tisch stand. Oma Dorfhexe war in ihr Häuschen gegangen und kam jetzt mit drei Gläsern Brom-beersaft wieder heraus. Ihr habt doch bestimmt Durst Kinder, stimmt’s? Oh ja, sagte Frank, und Anna fragte noch: Ist das wieder der leckere Saft, den Sie uns letztens gegeben haben? Ja, ich weiß doch, dass er euch so gut schmeckt. Eine Weile saßen sie noch plaudernd zusammen, u. die Kinder erzählten der Omi Dorfhexe von ihrem Wochenend-erlebnis bei der Großmutter. Da habt ihr ja ein paar schöne Tage in der Stadt gehabt. So, aber jetzt wollen wir uns mal an die Arbeit machen und die Kräuter sortieren. Die Sonne ragt noch nicht über die Baumwipfel des Waldes, da ist es noch angenehm, hier draußen zu sitzen. Sie stellte noch drei kleine Körbchen auf den Tisch, wo die Kräuter nach sorgfältiger Begutachtung und Reinigung einsortiert werden sollten. Drei verschiedene Sorten von Kräutern habe ich geschnitten. Dieses hier, mit den blauen Blüten, ist das Leberblümchen. Ein lustiger Name, finde ich. Es kommt recht häufig vor und oft wächst es in solcher Vielzahl, dass manche Stellen des Waldes wie blaue Teppiche aussehen. Getrocknet und als Tee zubereitet, hilft es bei Leber und Gallenleiden. Sie legte es in eines der drei Körbchen u. zeigte den Kindern jetzt eine Heilpflanze, die lange schmale Blätter hatte und aus deren unscheinbaren Blüten jeweils vier lange Fäden heraushingen. Das ist der Spitzwegerich. Ich habe ihn da vorne am Waldesrand gefunden. Im Wald selbst wächst er nicht, sondern an den Waldrändern oder auch auf Wiesen. Wenn man seine Blätter zerquetscht und sie auf Wunden oder Ekzeme legt, heilen diese ziemlich schnell und als Tee zubereitet, hilft er bei Husten oder auch bei Blasen-und Nierenleiden. Nach dieser Erklärung landete jetzt auch der Spitzwegerich in einem der drei Körbchen. Was Sie nicht alles wissen, sagte Anna. Ach Kinder, ich habe euch doch erzählt, dass ich dies alles von meiner Mutter gelernt habe. Übrigens habe ich die Wirkung dieser Heilpflanzen schon oft am eigenen Leibe erfahren. Bei Erkältungskrankheiten, Magen und Darmverstimmungen oder auch, wie ich euch vorhin schon erzählt habe, Rückenschmerzen oder sonstigen Wehwehchen, haben mir schon so manches Mal die Heilkräfte dieser Kräuter geholfen. Wenn man allerdings richtig krank ist, ist es schon besser, wenn man einen Arzt besucht, denn gegen alle Krankheiten helfen sie natürlich nicht. Meine Mutter gibt uns, wenn wir erkältet sind, auch immer Tee zu trinken und dann müssen wir immer warm eingepackt im Bett liegen und fangen kräftig an zu schwitzen. Die Omi lachte. Das sind dann bestimmt Linden oder Holunderblütentee. Sind sehr alte aber wirksame Hausrezepte, die heute immer noch sehr beliebt sind. Übrigens, sagte Frank, unsere Mutter kommt ja heute um fünfzehn Uhr. Da sollten wir Sie noch mal dran erinnern. Ich habe es nicht vergessen, mein Junge. Einen Kuchen habe ich heute Morgen auch schon gebacken. Den lassen wir uns hier dann heute Nachmittag alle zusammen schmecken. So, nun zeige ich euch hier noch eine Pflanze, die ihr bestimmt kennt. Das hier ist die Pfefferminze. Seht her, sie hat Blätter, die vorne ganz spitz zugehen, und da wo die Blätter aus dem Stiel wachsen, bilden sich in den Monaten Juni bis August kleine violette Blüten. Das aus ihr gewonnene Minzöl hilft bei Kopfschmerzen und der Tee aus den getrockneten Blättern hat schon so manchen von Koliken oder Bauchkrämpfen geplagten Patienten geholfen. Wenn ihr gut aufgepasst habt, könnt ihr ja jetzt den Rest der Kräuter in die kleinen Körbchen sortieren. Ich muss noch mal ein heißes Lavendelbad nehmen, denn mein Rücken schmerzt mir nun doch wieder ein wenig. Vielleicht hätte ich mit dem Kräuterschneiden noch warten sollen bis er wieder ganz in Ordnung ist. Nehmen Sie nur Ihr Bad, sagte Anna und guckte ganz mitleidig. Wir haben ja jetzt jeweils eines dieser Kräuter als Muster und da sehen wir ja wo sie einsortiert werden müssen. Während die Omi nun ihr Bad nahm, sortierten die Kinder fleißig die Kräuter ein. Mir macht das richtig Spaß, sagte Frank zu seiner Schwester. Wenn die Mutter nachher kommt, zeigen wir ihr, was wir heute alles gelernt haben. Vielleicht kennt sie die Kräuter ja auch, entgegnete Anna. Sie hat doch mal erzählt, dass sie früher Kamillenblüten und so gesammelt habe und ihre Mutter davon Tee gemacht hätte. Kann schon sein. murmelte Frank. Es dauerte gar nicht lange, da hatten sie auch schon das letzte Kräutlein in den Korb gelegt. Oma Dorfhexe kam auch bald und war ganz erstaunt darüber, dass die Kinder schon fertig waren. Na dann werde ich mal schauen, ob ihr auch alles richtig einsortiert habt. Prima, sagte sie nach einer Weile. Habt ihr sehr gut gemacht. Seid mir eine große Hilfe. Ich finde es total schön, dass ihr ein solches Interesse zeigt. Hätte nie geglaubt, dass Kinder sich für solche Hexensachen interessieren. Als ich Kind war, hat es mich ganz oft genervt, mit der Mutter in den Wald zu gehen, um Kräuter, Beeren oder Pilze zu sammeln. Na ja, für euch ist das alles noch neu und mit der Zeit werdet ihr vielleicht das Interesse daran verlieren. Aber was man einmal gelernt hat, dass vergisst man nicht so schnell. Irgend wann könnt ihr die Erfahrungen, die ihr hier bei mir gemacht habt, vielleicht brauchen. Ich binde die Kräuter jetzt noch schnell zu kleinen Sträußchen zusammen und hänge sie dann zum Trocknen an ein schattiges Plätzchen. Danach können wir zusammen essen. Ich hab gestern Abend eine große Schüssel Kartoffelsalat gemacht, weil ich geahnt hatte, dass ihr heute kommen würdet. Oh, lecker, freuten sich die Kinder. Den essen wir total gerne. Nach dem Essen ruht die Omi sich dann noch ein bisschen aus, denn das tut meinem Rücken bestimmt gut. Ihr könnt dann ja draußen mit den Kätzchen spielen oder euch hier ein wenig an den Rhein setzen die Schiffe beobachten. Wenn eure Mutter dann kommt, setzen wir uns alle in die Stube. Draußen ist es mir zu warm.

 

 

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134.  ©A kitten for just one day

 

You Anna, the granny is going to the forest to collect herbs next week. She said we could go if we wanted. I will definitely go with you, because I find it really interesting what you can learn from her. I'll come with you too, but you'll soon be able to go to the fish traps and all the trimmings on your own. I think that's gross. The mother had to laugh because Anna had told her about her morning experience. You don't have to be there everywhere, Anna. You leave out what you don't like. Otherwise you seem to like it a lot with this granny, don't you? Yes, it's nice there and the kittens already know me. I think one of them likes me very much because recently she jumped up on the bench and lay down on my lap. The mother was silent and looked a little thoughtful and sad. After a deep sigh, she said: Oh, you children, when I was your age, one day our neighbor came to visit. My mother invited her for a cup of coffee and the two of them talked about this and that. At one point, the neighbor said that her cat had given birth to five cubs and that she would now spend a few minutes every day watching the little ones play. I became curious and asked if I could come and see the kittens. Of course, I'm leaving now and if you want you can come with me. I looked at the mother questioningly. Just go with me, but be back here for dinner. she said with a smile. We just had to walk across the street to reach the neighbors' small farm and so I soon had one of these little balls of wool in my arms. It purred very softly, which was a sign that it was comfortable. I paid no more attention to the other kittens, just devoted myself to this one animal. Except for the paws it was pitch black and I liked that. That would be the right playmate for you, said the neighbor, who was standing behind me smiling. I'm giving it to you, but you'll have to wait a few more weeks before you can take it with you. She is still too young and is still suckled by her mother. I was totally happy and immediately ran to my mother and told her about it. Well, then you'll soon have someone to look after. If you treat the kitten as caringly as you treat your doll, it will soon never leave your side. Yes, mother, I will always be very kind to him and take good care of him. About him? Yes, I thought I would call him a panther because, except for his white paws, he is pitch black. I ran to the farm every day now to visit panthers. He became more and more trusting and after a few days he was always running after me. I had to think of mother and what she had said to me. I mean that about not leaving the side, you know? Then the day came when I was allowed to take it with me. I presented Panter to my mother with pride and joy. She immediately picked him up and said that he was a particularly beautiful little animal. Well then show our new family member his new home and put a little water and something to eat in his place. She put panther on the floor and had to laugh when he looked up at me as if to say: Now go ahead and show me everything. I don't know my way around here at all. First of all, I put him in his basket. My father made it out of an old laundry basket. He had cut off the upper half and covered the resulting spiky edge with soft felt. Mother had given me an old blanket to serve as a soft sleeping pad for panthers. After carefully examining his new crib, he wanted to play. He lay on his back and looked at me expectantly. Whenever I came near his stomach with my hand, he would jump out of the basket, turn around the table, and then lay back on his back in the basket. It went on for quite a while until my father came in the door. Panterchen was frightened and ran through the open door into the courtyard. I ran after him, but he had disappeared without a trace. Don't worry, my child, said Father. He'll be back. Maybe he ran to his mother and siblings too. Have a look there. I quickly ran to the farm across the street, looked around the barn and found only the Panther siblings and his mother who had made themselves comfortable in the hay and were sleeping. Disappointed, I ran out again and walked a little way down the street, maybe to find him somewhere after all. Suddenly I stopped because there was a small black ball of wool in the middle of the street. Tears ran down my face, because I knew that this black animal that was rolled over by a car on the street was my panther. Shivering, I picked him up without realizing that the bloody wound on his head was messing up my blouse. I didn't care either. Suddenly I heard my father calling. Did you find him? When he came closer and saw what had happened, he picked me up with my panties and went home with me. On the way he tried again and again to find comforting words but knew that there was nothing to be done in such a situation. When my mother saw us, tears ran down her face too. She said that I would definitely get one of the other kittens and that she would ask our neighbor about it right away. I shook my head crying. No, I don't want another. I don't want anything anymore. Dinner was canceled that day. My mother stayed by my bed until I fell asleep, held my hand tightly and kept saying: Tomorrow the world will be very different again. That was of course not the case. The world looked colorless. I was so happy to have Panterchen all to myself and now he was dead. My mother and I buried him under the old birch that stood in front of our garden and placed a small wooden cross that my father had made the previous evening made on his grave. Anna and Frank saw that the mother's eyes had become very moist because she had become quite sad in memory of the event at the time. They went to her, hugged her and Anna said: I can ask the grandma village witch if she'll give you one of her kittens. Now the mother had to laugh. How nice of you, but I still have you and that is my most beautiful gift. Also, imagine how sad Grandma's cats would be if they were separated. Right, said Anna. I didn't think of that at all. First experience with herbs Tuesday came and mother wanted to visit the grandma village witch. The children had already missed their new friend. So they decided to go to her after breakfast. They had spent the weekend with their grandmother, who lived in the city twenty kilometers away. They had gone there by train, all alone for the first time. On Saturday the grandmother went to the zoo with them and on Sunday she surprised the children by going to the cinema together. If you go straight to the village witch, please remind her that I'll come to her today at three o'clock, yes. said the mother. Do we. answered Anna, took her brother by the hand and they made their way to Grandma's village witch. Hopefully Omi's back will be better again, said Frank. If not, we'd better go again, because on the last visit I had the impression that she only bothered with smoking because of us. Suddenly they heard loud barking dogs. A hare shot out of the tall bracken that adorned the edge of the forest in front of them and, pursued by a brown hound, ran for its life. However, he remained the winner. The dog gave up after a short time, he must have noticed that he was inferior to this hooked long-eared race in the race. But he was lucky, said Anna, who suddenly turned pale. Yes, it was pretty close. You look as if the shock went even deeper into your limbs than this rabbit. Your face has turned white as chalk. Don't even have to laugh like that. I felt sorry for the bunny. It's good, little sister. The rabbit is alive and the dog is still standing there on the edge of the forest and is so annoyed that a delicious roast hare has slipped away from him. Could be but come on now, let's move on. As they entered the forest, it suddenly occurred to Frank that the old lady could still be with her traps at this time. We'll see then! said Anna. When she's not at home, we go to the Rhine. But everything turned out differently. When they had strolled along the forest path for a while, they suddenly saw a figure who, in a stooped position, seemed to be cutting mushrooms or herbs. There was a basket next to her and of course the children knew immediately that this person could only be their Grandma village witch. They quickly went to her and greeted her with a warm hug. But that's nice to see you again. laughed the old woman. You can please carry the basket home for me. Do you still have back pain, Frank wanted to know and made a face as if he were the one who was in pain. Got a lot better, boy. A couple of hot baths with a little lavender oil as a bath additive made me fit again to some extent. Every now and then it still pinches here and there, but I'm not the youngest either. So, I think that I have now collected enough herbs and can use them to get through autumn and winter. If you want, you can help me sort it out and I'll explain to you what the individual herbs are all about. The children happily agreed, because it was always so exciting and interesting what the grandma knew. Frank took the basket. found it to be a lot lighter than one of those baskets they'd been carrying the fish in last week. Herbs also weigh next to nothing, he said to himself and then followed his sister and the village witch, who had already walked slowly. When he got home, he put the basket on the old wooden bench. Anna, whose eyes were probably looking for the two kittens, but they were nowhere to be seen, sat down after a while on a large block of wood that was on the other side of the bench in front of the table. Grandma village witch had gone into her little house and now came out with three glasses of blackberry juice. You must be thirsty children, right? Oh yes, said Frank, and Anna asked: Is that the delicious juice you gave us the other day again? Yes, I know it tastes so good to you. They sat together for a while, chatting, and the children told the grandmother village witch about their weekend experience with their grandmother. You had a few nice days in town. So, now let's get down to work and sort the herbs. The sun is not yet rising over the treetops of the forest, so it is still pleasant to sit out here. She put three small baskets on the table, where the herbs should be sorted after careful examination and cleaning. I cut three different kinds of herbs. This one with the blue flowers is the liverwort. I think it's a funny name. It is quite common, and often it grows in such abundance that some parts of the forest look like blue carpets. Dried and prepared as a tea, it helps with liver and gallbladder problems. She put it in one of the three baskets and showed the children a medicinal plant that had long, narrow leaves and four long threads hanging out of each of the inconspicuous flowers. This is the ribwort. I found him up there on the edge of the forest. It does not grow in the forest itself, but on the edges of the forest or on meadows. If you crush its leaves and place them on wounds or eczema, they heal pretty quickly and, when prepared as a tea, it helps with coughs or bladder and kidney problems. After this explanation, the ribwort also ended up in one of the three baskets. What you don't know, said Anna. Oh children, I told you that I learned all this from my mother. Incidentally, I have often experienced the effects of these medicinal plants on my own body. With colds, stomach and intestinal upset or, as I told you earlier, back pain or other ailments, the healing powers of these herbs have helped me many times. If you are really sick, however, it is better to see a doctor, because of course they do not help against all diseases. When we have a cold, my mother always gives us tea to drink and then we always have to lie in bed wrapped up warm and start sweating profusely. The granny laughed. That’s definitely linden or elderflower tea. Are very old but effective home recipes that are still very popular today. By the way, said Frank, our mother will be here at three o'clock today. We should remind you of this again. I have not forgotten, my boy. I already baked a cake this morning. We'll all enjoy it here this afternoon. So, now I'm going to show you another plant that I'm sure you know. This is the peppermint. Look, it has leaves that are very pointed at the front, and where the leaves grow from the stem, small purple flowers form in the months of June to August. The mint oil obtained from it helps with headaches and the tea made from the dried leaves has helped many patients suffering from colic or abdominal cramps. If you've been careful, you can now sort the rest of the herbs into the small baskets. I have to take another hot lavender bath because my back is a little bit painful again. Maybe I should have waited until it was fine again before cutting the herbs. Just take your bath, said Anna, looking very sympathetically. We now have one of these herbs as a sample and we can see where they have to be sorted. While the grandma was taking her bath, the children were busy collecting the herbs. I really enjoy it, Frank said to his sister. When the mother comes afterwards, we'll show her what we've learned today. Maybe she knows the herbs too, replied Anna. She once said that she used to collect chamomile flowers and such and that her mother made tea with them. It can be. muttered Frank. It didn't take long before they had put the last herb in the basket. Grandma Village Witch came soon too and was amazed that the children had already finished. Well then I'll see if you've sorted everything correctly. Great, she said after a while. You did very well. Be of great help to me. I think it's really nice that you are showing such interest. Never would have believed that children would be interested in such witch things. When I was a child, I often found it annoying to go into the forest with my mother to collect herbs, berries or mushrooms. Well, all of this is new to you and in time you may lose interest in it. But what you have learned once you don't forget that quickly. At some point you might need the experiences you made here with me. Now I quickly tie the herbs together in small bunches and then hang them in a shady spot to dry. Then we can eat together. I made a large bowl of potato salad last night because I knew you'd be here today. Oh, delicious, the children were happy. We really like to eat it. After the meal, the grandma rests a little, because that is definitely good for my back. You can then play with the kittens outside or sit here a little by the Rhine and watch the ships. When your mother comes, we'll all sit in the room. It's too warm for me outside.