129.  ©Ab 80 ticken die Uhren anders

 

Liebe Freunde des geschriebenen Wortes. Stets falle ich, die Autorin, mit der Tür ins Haus. Ich weiß es, und trotzdem passiert es mir immer wieder. Meine Eltern bläuten mir es stets ein, dass höfliche Leute sich zuerst vorstellen, ehe sie mit ihrem Anliegen beginnen. Oft vergesse ich es. So bin ich, die Linda. Ich bin für alles verantwortlich was hier geschrieben steht. Am Anfang des Textes ist mein Zuhause in Eich. Das wird sich nach und nach in der Geschichte ändern. Das Dorf hat 3200 Einwohner und liegt zwischen Worms und Mainz. Ich bin 83 Jahre alt seit 2015 Witwe. Meine ehemals schulterlangen Schillerlocken fielen dem Alter zum Opfer. Meine Mama spülte sie nach dem Waschen immer mit Essigwasser aus. So roch ich zwei Tage lang nach eingemachten Gurken. Meine Hobbys sind lesen schreiben u. Tiere lieben. Als nächster Teilhaber an der Geschichte ist mein Sohn Franz. Er bat mich nicht allzu viel von seinem Privatleben zu schreiben, denn er fürchtet dass es seinem Image schaden könnte. Nur so viel möchte ich erwähnen, er sorgt für alle meine Belange. Ich danke Dir mein Lieber. Die andere Protagonistin ist die Sophie. Mit ihr wohne ich später im gleichen betreuten Haus. Ihre Heimat war ein Bauernhof in der Mark Brandenburg. Sie hatte auch einiges erlebt und bat mich schon öfter, alles einmal aufzuschreiben. Doch momentan bin ich mit all meinen eigenen Erinnerungen sehr, sehr beschäftigt. Nebenher noch eine andere Arbeit anzufangen, nein das geht nicht. Ich müsste dazu alle meine Energien wachhalten, wenn es genau sein soll und die verbraucht ich jetzt. Das Einzige was ich euch anbieten kann ist der Ausspruch von Sophie, dass sie noch genauso zierlich ist wie in ihrer ganzen Jugend. Damals kannten wir uns allerdings noch nicht, also kann ich es auch nicht beurteilen. Ich nicke verschämt, wenn ich in den Spiegel schaue und mein Gegen über betrachte, denn meine Pölsterchen haben sich in der letzten Zeit vermehrt. Es gibt da noch in Düren, eine ganz liebe Nachbarin die Irina, eine Wolgadeutsche. Sie half mir in vielen kleinen Dingen. Vergessen darf ich auch nicht den Rainer, er kennt einen Computer von A bis Z. Ich lernte sehr viel von ihm. Für mein jetziges Hobby legte mein Vater den Grundstein. Lesen und Schreiben. Ich durfte in großartigen Büchern lesen. Handarbeiten war für mich ein Gräuel. Meine Mutter traf man in ihren Mußestunden nie ohne ein Strickzeug an. Ich saß neben ihr und lauschte ihren Erzählungen. Wie ein Schwamm sog ich alle diese Geschichten auf. Kein einziges Wort von dem ging verloren. Bei einer Suche nach eigentlich etwas bestimmten, fand ich, was ich einmal nur aus Langer weile, auf noch kaum lesbaren Zetteln aufgeschrieben hatte. Die Texte überspannten einen Zeitraum von dreizehn Jahren. Doch gerade diese Zeit möchte ich euch auch nicht vorenthalten. Jetzt bin ich alt und ziehe Bilanz. Jeder, der mit dem Schreiben, so seine Leere ausfüllen möchte, machte sich automatisch Notizen. Gedankengänge die ihm wichtig erschienen. So auch ich, die Linda. Verzweifelt suchte ich in meinem Schreibtisch nach etwas Bestimmten. In keinem der Schubladen und Fächer war es. Ich dachte, dass es nur darin sein konnte, denn ich wüsste also sonst keine Ablage. Blieb nur noch das kleinste Fach. Zwischen den Bleistiftspitzer, Kleberolle, einem uralten Tintenfass mit nur eingetrocknetem Inhalt, Kastanien, Kieselsteine, Haargummi u. viel Trödel lagen da in schönster Unordnung eine Menge eng beschriebene Blätter. Einige zerknautscht, kaum lesbar. Achtlos warf ich sie in den Papierkorb. Darunter versteckte sich also das vergilbte kleine Büchlein. Ich hatte es gefunden. Das Tagebuch! Mein Tagebuch aus Kindertagen. Wie lange ist das her? In kindlicher Schrift hatte ich also schon damals alle meine Gedanken aufgeschrieben. Viele Erlebnisse, Erinnerungen stehen da drin. Das wollte ich euch jetzt zum Lesen geben. Kennt ihr das liebe Leser, dass sich wie ein Blitz ein eben gesehenes Bild kurz in eurem Kopf speichert und sodann ist der Moment vorbei. Erst nach einer kurzen Weile seht ihr es wie ein Foto vor euch. Sofort erinnert ihr euch. Genau so war es, als ich die Schriften in den Papierkorb versenkte. Ich nahm das oberste Blatt wieder zur Hand. Gespannt las ich. Meine Güte, das war mir sehr vertraut. Ich war hin und her gezerrt. Begierig las ich die einzelnen Passagen. O nein, das sollte doch ein Buch werden', ging es mir durch den Kopf. 'Das hatte ich ganz vergessen. Auf einigen Blättern stand das Datum. Ich wendete sie, las, nickte ab u. zu, ohne das Schmunzeln zu unterdrücken. Hochmotiviert verließ ich die eingefahrene Spur, und setzte zu einem neuen Sprint an. Jetzt hatte all das Vorrang. Das Tagebuch konnte warten. Sortieren, neu einfügen, formulieren, alle Seiten auf Papier zusammenbauen und, und, und. Endlich schien es mir soweit, dass ich zu schreiben anfangen konnte. Die ganze Zettel Wirtschaft lag nun vor mir auf dem Wohnzimmertisch ausgebreitet. Die Häufchen so gegliedert wie ich sie ja in den Rechner eingeben wollte. Das Telefon meldete sich, ich ging ran. Falsch verbunden. Als ich mich umdrehte hatte es sich die Katze auf den Notizen gemütlich gemacht. Husch, husch, packte ich sie leicht am Nacken. Wenn sie so noch langsam herunter gegangen wäre, aber nein, sie drehte sich um, krallte sich in die Papiere und wollte gekrault werden. Mit einer heftigen Handbewegung trieb ich sie weg und rief ihr hinterher: Was soll das, du mittige Bestie, du weißt doch, dass du nicht auf den Tisch darfst, hast du das vergessen? Und was tat sie, die First Lady des Hauses? Sie drehte sich um und Miaute mich an. Und wie! Ich verstand natürlich, was sie mir sagen wollte, ich kenne ja die Katzenlaute und ihre Körpersprache. Versöhnlich redete ich ihr zu. Na komm, es ist ja alles nicht so schlimm, Maunz, Miau. So ist das, wer eine Katze sein eigen nennt, ist für sie Klofrau, Masseur und Dosenöffnerin. Ich verstehe auch Hunde und andere Viecher. Die vielen Tierlaute lernte ich in meiner kleinen Arche Noah. Sie haben das Buch sicher schon gelesen. Da steht alles drin, von den Fischen, den Geflügelten, den Kläffern und den Pelzchen. Das zu ihrer Orientierung. Seufzend machte ich mich wieder an die Arbeit. Im Januar verstarb mein Ehemann. Was nun? Ich war fest entschlossen mein Alters Leben in einem Heim zu verbringen. Jeder wird einmal alt, oder er stirbt früh. Ich liebäugelte so mit einem betreuten Wohnheim. Wie lief das ab? Was konnte da passieren? Wo und wann kam denn eine Pflege für mich in Frage? Viele Gedanken, das Für und Wider beschäftigte mich. Werde ich weiterhin zufrieden sein? Werden meine Finanzen ausreichen, um bis zum Ende sorglos zu leben? Wird mein Sohn sich weiter um mich kümmert? Wie war das Wohnen in einem betreuten Heim? Viele Fragen und alle waren noch unbeantwortet. Die Cousine meines Mannes machte den Vorschlag: Gehen wir zusammen ins betreute Wohnen, da bin ich nicht so alleine. Ihr Gatte war schon einige Zeit länger tot. Ich war damals siebzig Jahre alt und seit zwei Monaten Witwe. So ließen wir uns beide in Osthofen einschreiben. Das neugebaute Haus steht ca. zehn Kilometer von Eich entfernt, großer Komfort und günstig fürs Portemonnaie. Nach einigen Monaten hätten wir schon einziehen können. Doch vorher war gerade in Düren eine Wohnung in einem Zwölfparteienhaus frei und ich sollte sie nehmen. Franz, mein Sohn wohnt nur mit seiner Familie ganz in der Nähe. Wir könnten uns so dann in Ruhe um deinen Alterswohnsitz kümmern, so sein Argument. Zweimal umziehen, seufzte ich, aber was soll ich tun? Ich wusste es nicht. Und dann war ich froh, dass der Junge alles erledigt hat. Er versprach mir: Ich besorge dir etwas bei uns. Und Lillis Kinder hatten auch etwas für ihre Mutter in ihrer Nähe. Nun suchten wir mit Eifer eine betreute Wohnung. O je, was wir da alles erlebten, bis wir endlich ein Plätzchen gefunden hatten. Ihr glaubt es nicht. Es ist alles wahr, denn das kann man nicht erfinden und wenn man noch so viel Phantasie hat. Die Eifel hatte es mir angetan. Mehrmals fuhr ich mit einer Nachbarin durch die Gegend. Die sanften Hügel mit ihren verschiedenartigen Laubbäumen, der einmalige Geruch, wenn es leise geregnet hatte, himmlisch. Ach ist es da schön, hier würde ich mich wohlfühlen. Ich konnte mich nicht sattsehen. Grüne Felder wechseln mit großen Flächen Raps ab. Und in den Wäldern blühten unter schattigen Eichen, Buchen, Fichten und Kiefern ganze Schonungen Narzissen. Auch den Bärlauch findet man dort. Aber Vorsicht beim Ernten, die Blätter der Maiglöckchen haben die gleiche Form und die sind sehr giftig. Zuhause redete ich nur noch von der Landschaft. Bedenke aber den weiten Weg, da kann ich dich nicht so oft besuchen, meinte mein Sohn. Mit Bedauern gab ich ihm Recht. Und so fuhr ich oft allein, und jedes Mal kam ich begeistert nach Hause. Alles zusammen gerechnet dauerte das Ganze bestimmt ein Jahr. Meine Schwiegertochter hatte ich auch eingespannt. Wir ließen uns Termine geben. Unzählige Häuser von Bad Münstereifel bis weit über Köln hinaus hatten wir angeschrieben. Dann besuchte Franz zuerst einmal selbst die Lokalitäten. Bei ihm musste alles stimmen. Er ist ein Zweihundert-prozentiger. Das Umfeld ist genauso wichtig, entgegnete er. Was nützte es dir, wenn du den ganzen Tag eingesperrt bist, du musst rausgehen, die Natur genießen, dich mit anderen austauschen. Wir sprachen lange darüber abwägen. Welche Vorteile versprichst du dir von Kopfsteinpflaster, gewiss es sieht schön aus, aber wie lange denkst du noch ans Autofahren? Mit dem Rollator darunter in die Altstadt zu den Geschäften, und auch wieder hoch, das wird nix. Nun zog ich also, von Eich bei Worms am Rhein, nach Düren. Einige Foren hier im Internet schlossen und ehe da etwas von mir im Müll landete, habe ich alle Werke zurück geholt. 600 Texte sind gerettet. Mit denen auf CD werden es 1500 sein. Manchmal ging eine Seite auf, darin hatte sich ein ganz altes Werk versteckt. Das machte mir Spaß, zu sehen wie ich 2006 formulierte. Genau so lange schreibe ich. Und nun war mir etwas passiert, was nicht hätte sein dürfen. Ein falscher Klick und der Bildschirm war leer. Dass ich das niemand erzählte, war Ehrensache. Seit vier Wochen, Tag und Nacht saß ich an dem Gerät und suchte meine Geschichten. Einige fanden sich wieder. Dafür habe ich neue Dateien nach dem ABC angelegt und so nach und nach wieder Ordnung geschaffen. Natürliche wollte ich es besonders ordentlich haben und schwupp war wieder alles weg. Nun suchte ich nach GMX, Firefox, und Google. Ich konnte noch nicht mal eine leere Seite finden um etwas aufzuschreiben. Nix, no, nada! Keine Mail schicken, auch keine empfangen. Tote Hose! Zwei Tage schon hatte ich es ausgehalten, dann doch meinem Sohn gebeichtet. Drei volle Stunden saß er über dieses Durcheinander, aber er hat es geschafft. Danke Lieber. Ich nehme an, dass er nun genau so froh ist wie ich. Er kennt meine Liebe zur Schreiberei. Das Gros der Texte war so jetzt doch sehr zusammengeschrumpft, ob ich je alle Werke wiederfinden werde, keine Ahnung. Es ist sehr bitter, zu bemerken, dass das Vergessen weiter schreitet. Da waren Tage, da konnte ich nicht schnell genug auf die Tasten tippen. Die Gedanken drängten aus meinem Kopf. Manchmal kam etwas Brauchbares zustande, aber oft nur Geschreibsel für den Papierkorb. In den letzten dreizehn Jahren war das Verfassen von Texten meine einzige Arbeit. Lust zu etwas Anderen hatte ich nicht. Hat sich auch nicht wieder eingestellt. Ihr denkt: Warum geht sie nicht vor die Tür, die Sonne scheint, das soll sie doch ausnutzen. Sicher, hin und wieder fuhr ich auch ins Städtchen, zum Beispiel, wenn ich zum Arzt oder zur Bank musste, aber sonst? Den Einkauf besorgte mein Sohn, am Kochen und Backen hatte ich keine Freude mehr. Früher saßen sieben Leute um den Tisch und nun, ich allein, nein das machte kein Spaß. Ich brauchte keine Gesellschaft brauchte niemand zum Reden. Ich pflegte auch kaum noch Freund-schaften. Mir waren einfach der Rechner und die Bücher genug. Selbst am Fernsehen fand ich keinen Gefallen. Man nennt so jemand Eigenbrötler. Ja, genau so eine wurde ich. Oft schrieb oder las ich nächtelang. In Düren gibt es einen öffentlichen Bücherschrank. Jeder kann seine Sachen bringen und tauschen, den benutzte ich fleißig. Ohne Übertreibung hatte mich in der Zeit, in der ich dort wohnte, das waren zehn Jahre, schon über 1000 Wälzer gelesen. Als ich noch Auto fuhr, hatte ich auch Bücher in Merzen, ich in Finden getauscht, da gibt es auch diese Einrichtungen. Ehe ich von Eich nach Düren umzog, verkaufte mein Sohn im Internet meine Bibliothek. Es waren ungefähr dreihundert Readers Digest Bücher, all die anderen Schmöker nicht mitgerechnet. Der Erlös 250.00 Euro. Solche Bestände sind bei einem Domizilwechsel immer problematisch. Lesen ist eine wunderbare Beschäftigung. Es gibt Bestseller von namhaften Autoren. Herrlich die zu lesen. Und so reiste ich um die ganze Welt, und wenn ich das richtige Buch finde, tue ich es auch jetzt noch. Ich lass von Ländern die ich nie im Leben sehen werde. Gerade vor einer Woche war ich einmal kurz für drei Tage in Sibirien, die Wolga entlang. Spannend fand ich die Mentalität der Bewohner an der Krim. Ich sehe mich nun an einen alten Baum gelehnt, mit einem Becher Kwass in der Hand, lauschend ihren schwermütigen Liedern. Den herrlichen Sommer dort in den wunderschönen Birkenwäldern zu erleben, sowie den harten sibirischen Winter. Mit über 40 Grad Kälte hier. Dass nun viele Kriegsgefangenen in den Lagern erfroren, dass weiß ich aus anderen Erzählungen. Vielleicht lebten heute noch viele Damalige dort. Eventuell haben sie geheiratet, während ihre Angehörigen in Deutschland nie die Hoffnung auf ein Wiedersehen aufgaben. Unbedingt lesen, ihre Lieben, der Arzt von Stalingrad, verfasst von Konsalik. Meistens habe ich dann eine Landkarte dieser Region neben mir, und verfolge die Route des Schreibers. Am nächsten Tag tat ich einem großen Sprung über alle Meere. Da lag ein neuer Band auf meinem Nachttisch. Große Umstellung von der Kälte in die Hitze. Ich war in Afrika. Und danach wird Edgar Alan Poe seine kleinen Büchlein öffnen. Lesen Sie selbst. Die denkwürdigen Erlebnisse des Arthur Gorden Pym. Gestern fand ich, für sage und schreibe zehn Euro, bei Ebay die gesammelten Werke von diesem Autor. Wahnsinn! Mein Nachbar musste hinfahren, um die Kostbarkeit abzuholen. Ich durfte da aber nicht mit, auf keinen Fall, denn die Leute hatten noch mehr Kleinodien, und ich wäre mit einem Koffer voll Lesestoff nach Hause gekommen. Wenn ich nur etwas von Büchern hörte, war ich nicht mehr zu halten. Da ließ ich alles liegen und fing mit dem Lesen an. Das nennt man süchtig. Aber besser als rauchen, trinken und Schokolade naschen. Leute lest doch auch. Ihr müsst für den Urlaub keine Koffer packen, der Schlafanzug ist das einzige Kleidungsstück, das eventuell nötig ist. Im Sommer auf dem Balkon ein Badeanzug. Meinetwegen auch ohne alles. Ihr braucht nicht über die kostspieligen Mitbringsel zu klagen, keine Angst zu haben, dass der Urlaub sehr teuer wird oder gar ins Wasser fällt. Sollte es zu Hause regnen, macht das auch nichts. Vielleicht lest ihr gerade auch etwas davon in der Geschichte. Einen Sonnenbrand kriegt ihr daheim auch nicht, ihr braucht darum auch keine überteuerten Sonnenschutzmittel. Vielleicht kocht ihr einmal einem Gericht nach. Oder ihr nehmt etwas vom Pizzadienst. Das mache ich. Zu Hause liest es sich am besten. Wenn das Buch nun zu Ende ist, könnt ihr gleich nach dem nächsten greifen. Nun mal ehrlich, liebe Freunde, geht es euch da nicht richtig gut? Das ist aber richtig dumm von mir, das wollte ich doch alles gar nicht schreiben. Egal, jetzt steht es hier. Seht ihr, so geht es, wenn ich zu lange warte, da platzt mir der Kopf, und das kommt dabei heraus. Wenn euch das Geschreibsel so zu albern ist, blättert einfach weiter. Ich habe meine Freude daran und bringe alles auf den Rechner. Aus dieser meiner eigenen Sicht mit unverfälschten Worten, schreibe ich Formulierungen, die oft von besser wissenden Lesern negativ bemerkt werden. Doch was soll's, es ist nun mal mein Stil. Was sich in langen Jahren festgesetzt hat, lässt sich schlecht ausmerzen. Ich hatte nur eine Kladde, und da sind die Notizen nun auf geheftet. Seufzend schrieb ich weiter. Die Stunden rannen nur so dahin, ich schaute nicht auf die Uhr. An Essen dachte ich nicht. Die rote Sonne war schon längst hinter dem Horizont verschwunden. Die sternlose Nacht verbarg die Schönheit der Natur. Und ich saß noch immer am Computer, tippte und tippte und tippte. Heute weiß ich, dass die Venenentzündungen in meinen Beinen von dem langen Sitzen herrühren. Am anderen Morgen. Selten gab es so in den letzten Jahren in der Karwoche so schönes Wetter. Die Sonne schien jetzt vom azurblauen Himmel. So einen herrlichen Sonnenaufgang sah man nicht alle Tage. Im Osten brannte der Himmel. Um diese Zeit schlief ich sonst noch. Kein Wölkchen war zu sehen, die Luft war lau und mild, genauso wie auf Gran Canaria. Es war acht Uhr früh. Wann ging ich eigentlich ins Bett? Die Kaffeemaschine blubberte leise vor sich hin, Das Wasser war durchgelaufen, und ich schenkte mir eine Tasse von diesem Gebräu ein. Das war Insel Kaffee. Ich musste wach werden, da half nur der Canario. Der ist richtig dick, ohne Milch und Zucker, war er für unseren deutschen Gaumen ungenießbar. Meine spanischen Freunde redeten immer von unserem schwarzgefärbtes Wasser. Gedankenlos, wie immer, nippte ich an der Tasse. Autsch, war der heiß, ich hatte mir die Unterlippe verbrannt. Rasch hielt ich meinen Mund unter den fließenden Wasserhahn. Die kalte Dusche linderte ein wenig den Schmerz. Dann versuchte ich mir einen Weg durch die vielen Kisten zu bahnen, die sich mittlerweile in der Wohnung angesammelt hatten. Ich trat mit der Tasse in der Hand, immer noch so in Gedanken, auf den Balkon. Um ein Haar wäre ich gestürzt, denn ich hatte das lose Telefonkabel übersehen. Gerade noch rechtzeitig konnte ich mich an der offenen Balkontür festhalten. Mein Kaffee schwappte über, direkt auf meine nackten Füße. So fängt kein guter Tag an, redete ich mir zu. Von den anderen Terrassen hörte ich lautes Geplauder. Da wurden Gartenmöbel gerückt und emsige Besen kehrten. Nebenan wohnte ja Irina, sie ist eine Wolga-Deutsche, meine Freundin. Mit ihr über Russland zu plaudern, davon konnte ich nie genug hören. Sie lebte seit achtundzwanzig Jahren in Düren. Trotz der deutschen Vorfahren flossen russische Berührungspunkte durch ihre Adern. Schon allein ihre gleitenden Bewegungen ließ die Leute an eine besondere Ausbildung denken. Ihr Gang ähnelte einem Tanz. In ihrer ganzen Art unterschied sie sich weitgehend von den jungen Frauen hier im Westen. Die einfachste Kleidung trug sie mit Würde. Wie sich solche Merkmale einem Kind einprägten? Einmalig. Ihre Kinder wurden in Düren geboren. Wenn sie so russisch-deutsch schwätzte, dachte ich an meine Kindheit. Damals redeten die Menschen hier in den Dörfern auch so. Das harte R und ebenso das T wurden stark betont. Irinas Eltern kamen aus einer hessischen Stadt, sie konnte sich nicht mehr daran erinnern wie sie hieß. Sicher wissen einige von euch, wie es damals war, mit dem Versprechen, das die Aussiedler in Russland bebaubares Land erhalten würden. Zu diesen Leuten gehörten sie. Guten Morgen Oma Linda, schöner Tag heute, wie geht es dir, du bist aber schon sehr früh wach. Hat dich jemand gestört? Hallo, guten Morgen Irina, ja und wie, die Sonne, die Sonne hat mich in der Nase gekitzelt. Ein super schöner Tag. Hoffentlich bleibt es über die Feiertage so. Hast du den Winter raus gekehrt? Ja, denn wenn es an Ostern schön ist, werden wir mal grillen. Linda, du bist herzlich eingeladen. Danke, aber das muss ich auf ein andermal verschieben, meine Kinder kommen. Vielleicht ist es an Ostern sonnig und wir können ein Stück spazieren gehen. Eine Weile hörte man nur, dass gearbeitet wurde. Gestern gab es auf dem Markt Primelchen, guck mal, wie schön! Ja wirklich, kräftige Farben, die gelben, die riechen so gut. Was hat so eins gekostet? Fünfzig Cent, oder eine Kiste mit zwölf Stück, fünf Euro. Sehr preiswert, morgen wird mir mein Sohn auch welche mitbringen Allzu viel will ich nicht machen, der Katze wegen, ich habe Angst, dass sie davon krank wird. Komm nachher rüber Irina, der Kaffee ist fertig. Die Freundin fing an zu singen. Die anderen Mitbewohner, die auch ihren Balkon putzten hörten einen Moment auf zu arbeiten und dann klang es zögerlich: Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt. Heinz im Parterre stimmte soeben seine Trompete, dann hat hatte er auch den richtigen Ton gefunden. Gerade schob ein Post LKW-Fahrer sein Fahrzeug in eine Parkbucht. Er kurbelte beide Fenster runter u. leise im Rhythmus drückte er auf die Hupe, das Konzert ist war perfekt. Könnt ihr euch das vorstellen, liebe Leser? Das ist eigentlich verboten, aber einmal im Überschwang der Gefühle hatte der Ordnungs-hüter wohl beide Augen zugedrückt. Er marschierte jeden Tag öfters die Straße rauf u. runter und hängte seine Knöllchen an die Langzeit oder Falschparker. Unter  fröhlichem Singen schrubbten alle ihren Wintermist weg. Die Blätter vom letzten Sturm mussten noch entsorgt werden. Langsam füllten sich die blauen Plastiksäcke. Drüben an der Fortbildungsschule standen die Schüler und klatschten als das Lied zu Ende war. Das ist war ein toller Osteranfang, habt Ihr Euch alle angesteckt, rief jemand herüber. Das ist morgen das sauberste Haus in der ganzen Straße, gab ihm darauf ein anderer ein Antwort. Da hast du Recht, meinte Heinzen's Frau. Jetzt benötigen wir nur noch einen Osterstrauß vor der Haustür, da werden alle anderen neidisch sein. Den schmücke ich, rufe ich. Hier in der Kiste ist noch jede Menge von dem Zeug. Die Katze strich ständig um meine Beine. In der Ecke stand der Liegestuhl, den werde ich in die richtige Position rücken. Du und ich wir werden es uns gleich gemütlich machen, gell, mein Mädchen. Ich musste nur noch die Auflagen aus dem Winterquartier holen. Doch dann rauschte Chakira mit einem lauten Knurren durch die Wohnung, und suchte ihre Höhle auf. Haste mal wieder deine verrückten fünf Minute?, rief ich ihr hinterher. Wenn sie sich so benimmt, ist meisten etwas nicht in Ordnung. Als ich rauskam, sah ich eine schwarze Wolkenbank von Osten her aufziehen. Es blitzte und donnerte. Rasch schob sich das Gewitter über uns und zog einen kalten Wind hinter sich her. Und jetzt prasselten auch noch taubeneigroße Hagelkörner vom Himmel. Ja wo kamen die denn her, eben schien noch die Sonne. War ich froh, dass mein Dreck weg war Ich führte manchmal Selbstgespräche. Alte Menschen, die alleine leben, werden oft wunderlich und sprechen mit sich selbst. Wenn mich niemand darauf aufmerksam machte, merkte ich es noch nicht einmal. Oft hörte ich tagelang keine menschliche Stimme. Und das Fernsehen, denkt Ihr. Ei ich hör doch gar nix, ich habe Tinnitus. Das Gepfeife übertönte alles. Wenn mich mal jemand darauf anspracht, zeigte ich immer auf den kleinen Mann im Ohr. Eine Weile schau ich dem Hagel zu, bis es mir zu kalt wurde. Irina biste noch da, wird wohl nix mit Sonnenbaden, geh rein, mach die Heizung wieder an, rief ich ihr zu. Von nebenan hörte ich nur Rumoren. Als ich keine Antwort bekam, holte ich eine Schüssel und sammelte die Eisbällchen ein. Ab damit in die Kühlbox, da freuten sich am Sonntag die Kinder beim Eiersuchen. Irina kommt rüber, rief ich, aber da klingelte es schon an der Tür. Wie sieht es denn bei dir so aus, packst du, ist es nun schon soweit? Ja ich habe heute früh geschrieben, drei Monate Kündigungsfrist. Wir haben etwas gefunden, es ist in Dormagen. Ach Oma Linda das ist aber weit weg. Und wie groß? 52 qm, zwei Zimmer, Küche, Bad, Abstellraum, Balkon, warm. Klingt gut, aber, wo ist der Haken? Ich bin jetzt schon im Stress. Sag Bescheid, wir helfen dir. Ja ich weiß, so eine tolle Gemeinschaft wie bei uns im Haus findet man selten. Was da heute abging, einfach toll, alle haben sich gesucht und gefunden, es ist selten, dass eine internationale Mieterschaft in einem Haus so friedlich nebeneinander wohnt. Aber wir passen zueinander. Diese Hilfsbereitschaft kannte ich bisher nicht. Der Achmed bot mir an, die Möbel abzubauen, er ist Schreinermeister. Und der Hassan aus Anatolien, schaufelte, als wir so viel Schnee hatten, mein Auto frei. Wir habe es gesehen, mein Friedrich war ganz verwundert, sie waren doch erst eine Woche hier. Da fällt mir gerade ein, die Alex im dritten Stock trägt schwer sie wird bald entbinden. Gell, so heißt die kleine zierliche Serbin, die sich immer so toll in der Tracht ihrer Heimat kleidet? Josch ihrem Mann ist das gar nicht Recht, er hat Angst, dass sich ein Anderer in sie verguckt. Wie alt wird sie wohl sein, Sinnierte ich. Sie haben schon einen Sohn von fünf Jahren. Als ich ihn fragte wie er heißt, sagte er: Plamen, aber mein Vater ruft mich immer Amen. So ein kleiner Schelm. Ob er weiß was dieses Wort in Deutsch bedeutet? Oder war er gar trotz Pille zur Welt gekommen, denn Amen ist ja das Schlusswort, oder auch Ende. Linda gehst du nachher mal mit in die Garage, da sind noch eine Menge Karton mit Babykleidung von meinen Enkeln. Meine Söhne wehren ab, wenn ich sie darauf anspreche. Ihre Planung sei abgeschlossen. Keine Zeit, kein Platz und kein Geld, so ihre Argumente. Du hast ein Helfersyndrom liebe Irina. Nun trink mal deinen Kaffee ehe er kalt wird, Milch steht da. Danke. Gestern wurde dein Eheschlafzimmer abgeholt, sich habe es gesehen, tut es dir nicht Leid? Hör auf, erinnere mich nicht daran, da krieg ich ja die Krise, so wahnsinnig teuer und gerade mal erst drei Jahre gebraucht. Für ein Appel und nenn Ei ging es weg. Die Leute haben wahnsinnig gedrückt, dass sich aber das Geld für den Umzug brauche, darauf nahmen sie keine Rücksicht. Jetzt soll noch die Couch verkauft werden. Irina betrachtet sich das gute Stück. Sie streicht so mit den Händen darüber: Echtes Leder, Fünfsitzer, nickt sie. Ja, aber zu riesig für die neue Wohnung. Das wunderschöne Teil war auch sehr teuer Kurz bevor mein Mann von mir ging, hatten wir uns nochmal neu eingerichtet. Wir waren fünfzig Jahre verheiratet, und ehe wir feiern konnten, verstarb er. Gerade drei Monate war er krank, oder vielmehr haben wir davon gewusst. Ich darf nicht daran denken, Ich könnte nur noch heulen. Eine Weile war es es still zwischen uns Beiden. Irina betrachtet mein schmerzverzerrtes Gesicht. Weiß du, Linda wenn ich beraten dürfte, so soll Diejenige die in ein Heim muss, nichts von einem Umzug wissen, schickt sie in Urlaub, und in der Zwischenzeit müsste alles erledigt werden. Wenn sie dann zurückkommt geht es gleich in die neue Wohnung. Da wird es sicher Tränen geben, aber der Stress, der Stress ist weg. Natürlich wird man das nur machen, wenn man eine Firma damit beauftragen kann. Alles eine Geldfrage. Was hast du denn, Linda, kriegst du keine Luft, du japst ja förmlich. Soll sich einen Arzt holen? Ich schüttele den Kopf, das wird schon wieder, Hat dich das Ganze wieder runter gezogen, ach komm, lass dich mal drücken, wir müssen alle mal gehen. Liebevoll nimmt mich meine Nachbarin in die Arme. Die Aufregung, wenn ich nur daran denke, ich muss mich etwas hinlegen, da wird es bestimmt besser. Tu das, hier trinke ein bisschen Wasser, das hilft immer. Hast du das öfter? Ja. Ich guck später noch mal vorbei. Nachher fahre sich zu Aldi, soll ich dir etwas mitbringen? Danke, nein, ich habe alles. Dann gute Besserung schlaf ein wenig, tschüss Wie das so ist, wenn man sich häuslich verändern will, da erschlägt einem die alte Einrichtung. Das eigene Haus hatte sieben gut bestückte Räume, Küche und die Bäder nicht mitgerechnet. Wohin mit all dem Kram? Da waren noch die Möbel meiner Schwiegereltern und die meiner Mutter. Die Polen im Dorf waren glücklich. Dem ehemaligen Hausherrn konnte es egal sein, wer seine Werkstatt ausräumte, er schaute bestimmt vom Himmel herab und half Petrus beim Regnen. Liebe langjährige Freunde musste ich auch verlassen. Anrufe, oder Besuche, wie das so im Leben ist, versprochene Zusagen werden selten eingehalten. Und dann war ich froh, als ich diesem Zwang entfliehen konnte. Nun wohnte ich also eine Tür weiter, neben Irina. In dem sauberste Haus, in der Straße, wie die jungen Leute am Anfang der Geschichte sagten. Bei der Hausärztin jammerte ich Luft, Luft, Luft ich krieg keine Luft. Jedoch beim Abhören wurde nichts festgestellt. Gehen sie heim und legen sie sich ins Bett, das wird wieder, so riet man mir. Aber ich kann ja kaum noch atmen, und mir ist schwindelig? Darauf erwiderte die Ärztin nichts. Eine Stunde später rang ich förmlich nach Sauerstoff, vor mir wurde es immer so komisch dunkel. Meine Sinne schwanden kurz, dann flackerten sie wieder auf. Ich musste mich sehr anstrengen um einen klaren Gedanken zu fassen, immer wieder driftete ich weit ab. Die gepackte Tasche fürs Krankenhaus stand bereit. Gedanken kamen. Mir reichte es, mich brauchte niemand mehr, warum sollte ich nicht gehen? Den Kindern wird es wohl schwer werden, aber es ist doch mein Leben, was fehlte da noch? Mit atmen konnte ich den dicken Stein nicht von meiner Brust bewegen. Ich war in Panik, die Luft wurde immer weniger. Ich ersticke war mein nächster Gedanke. Lieber Gott, flehte ich, lass mich doch gleich zu dir kommen. Hol mich doch, bitte Vater da lag zufällig eine Plastiktüte. Ist es sehr schlimm, wenn ich sie benütze, hast du sie extra dahin gelegt? Bitte! Bitte lieber GOTT hilf mir. Die nächsten paar Minuten möchte ich nicht mehr erleben. Warum bin ich so allein, kann mir denn niemand helfen, weinte ich laut. Muss ich so enden? Mama, bitte hilf mir, Mama! Dann hörte ich auf einmal tröstende Worte, ich nahm den unverwechselbaren Geruch meiner Mutter wahr. Mama, bist du da, fragte ich. Und dann hörte ich, wie meine Mutter sagt: Ruf ein Taxi. Das war aber höchste Zeit, meint die Notärztin. Sie machten sich zu dritt an mir zu schaffen. Eine halbe Stunde später wären sie ertrunken. Meine Lunge war voll Wasser, darum bekam ich keine Luft. Das Ganze hängt mit dem Herzen zusammen. In der Klinik verlor ich sechs Kilo, ob das alles Wasser war? Nun hing meine Haut, eine Nummer zu groß an mir. Egal sagte ich mir, lange Ärmel sind ab sofort ein Muss, auch im Sommer und nackt sieht mich eh keiner, außer eventuell eine Ärztin. Bei meinem Nachtgebete hatte ich wieder das unwahrscheinliche Gefühl, das ich danach einmal im Gottesdienst erlebt hatte. Ich bin nicht katholisch, gehe aber in dieser Kirche zur Andacht, weil sie doch ganz in der Nähe ist. Zu meinem Gotteshaus müsste ich mit einem öffentlichen Verkehrsmittel fahren und dann noch ein großes Stück laufen. Das würde ich mit dem Rollator nicht mehr schaffen. Einmal fragte ich den Pfarrer, ob ich auch zum Abendmahl gehen dürfte, da ich doch einer anderen Konfession angehörte. Ob das keine Sünde sei. Nach einem längeren Gespräch, das die Bibel betraf, erklärte er mir, wenn ich fest daran glaubte was er predigte, so sei ich willkommen. Das Haus Gottes stehe für jedem offen. Als er seinen Segen über die Gläubigen verteilte, fiel ein Tropfen des heiligen Wassers auf meine Stirn. Mir wurde auf einmal ganz feierlich zu Mute, eine große Ruhe bereitete sich in mir aus. Nun glaubte ich, der Herrgott hat mir für dieses Mal meine Sünden vergeben. Mit Inbrunst sprach ich das Glaubensbekenntnis. IHN angefleht, mich vor weiteren Freveln zu schützen. So nahm ich das Geschenk am Tisch des Herren mit Tränen in den Augen an. Kraftvoll gestärkt, wollte ich nun mein weiteres Leben fortsetzen. Warum rufen manche Menschen in höchster Not nach der Mama? Meine Schwiegermutter rief sie bevor sie ihre Augen für immer schloss. Ist das eine unsichtbar Nabelschnur, nur die Mama kann helfen? Auch ich rufe sie oft, hauptsächlich in meinen Träumen. Einmal wurde ich gefragt, wen ich von meinen Verstorbenen am liebsten wieder aufwecken würde, war spontan meine Antwort: Meine Mama! Warum nicht dein Gatte und wenn sie auch schon bei GOTT wären, deine Kinder? Schamvoll musste ich gestehen: Darauf weiß ich keine Antwort. So ähnlich war es auch bei meinem Mann, als seine Mutter gerade von ihm ging. Da waren seine ersten Worte: Nun bin ich ganz alleine. Das kam so verloren, ja gequält aus seinem Munde. Die eigene Mutter ist ein Bindeglied. Dass ich, seine Frau, daneben stand und es hörte, bemerkte er nicht. Ich bitte jeden Abend in meinem Gebet, den Vater im Himmel, dass er mir in meinen Träumen alle meine Verstorbenen schickt. Sehr oft machte er mir das Geschenk. Das ist dann sehr real. So brauche ich sie tagsüber nicht. Wir leben und arbeiten wirklichkeitsgetreu. Meistens werde ich danach wach, und kann mich auch gut erinnern. Ich empfinde es als eine Gnade Gottes, und danke IHM für seine Güte u. versuche weniger zu sündigen. Mein Sohn hatte mich zum Essen eingeladen, doch als er anrief, konnte er mich kaum verstehen. Nicht fahren schlecht! Er reagierte sofort und rief die 112 an. Sie war sehr schnell da, denn die Station ist gerade mal 500 Meter weiter. Aber sie hatten noch keinen Schlüssel, den bekam später der Malteser Dienst, und ich einen Notrufknopf. ich riss mich zusammen, stützte mich an den Flurwänden ab und öffnete den Leuten. Sofort nahm ein Sanitäter mich unter den Arm und setzte mich auf einen Stuhl. Ich würgte, schaffte es aber mit Sani's Hilfe bis zur Toilette. Inzwischen war auch mein Sohn gekommen. Man klärte ihn auf, dass es ein Drehschwindel sei, er kommt vom Gehörgang. Da hatte sich ein Kristall gelöst und purzelte hin und her, was das immer so sein mag. Jedenfalls brachte man mich jetzt in die Klinik nach Lendersdorf Es ist ein Lehrkrankenhaus. Wenn morgens Visite ist, bringt der Chefarzt einige Studenten mit. Ihnen wird dann, leise in fremder Sprache, des Patienten Krankheit erklärt. Alte Leute hat man gerne, die Meisten können sich nicht wehren und lassen alles mit sich geschehen. Sie haben Angst vor den Göttern in Weiß. Sie werden, solange niemand Einspruch erhebt, zu Versuchskaninchen. Nächsten Morgen war bei mir wieder eine Untersuchung angesagt. Ich nahm das ziemlich gleichgültig hin. Sie müssen ja lernen, solange ich verstand, was da gemacht wurde, und es mir auch nicht schadete, na dann. Ich war gespannt, was sie finden werden. Keineswegs fühlte ich mich krank, gegen das bisschen Schwindel, wenn es wieder kam konnte ich mir jetzt helfen. Magenspiegel und Darmspiegel waren angeordnet. Beide Untersuchungen kannte ich, beide wurden bei den Vorsorge Untersuchungen schon vor vier Jahren gemacht. Es gab keinen positiven Befund. Ich habe damit keine Beschwerden. Nur eine Bitte, aber mit Vollnarkose. Man versprach es mir. Doch da war eine Studentin am Werk, die darf der Linda nicht bei Nacht begegnen. Hatte doch so diese Stümperin, entschuldigt diesen Ausdruck, während der Untersuchung die Narkose abgebrochen, und ich, die arme Patientin schrie laut auf, so schmerzhaft war das Abzwicken der Probe, und glaubt Ihr, sie hätte sich später entschuldigt für ihre Unverschämtheit? Ha, nicht die Bohne. Ja, mit alten Leuten kann man das machen. Ich wehrte mich, nun wollte man irgend etwas am Schließmuskel am Darmausgang untersuchen. Dagegen wehrte ich mich vehement. Ich fragte den Arzt was er sich dabei verspricht, hatte er da eventuell bei den Vorlesung etwas falsch verstanden? Er wurde recht schnippisch weil ich seinen Erklärungen so lange zugehört hatte. Gewiss ich ließ ihn ausreden, denn ich wollte ja mal wissen, wie er sich nachher heraus reden wollte. Ich wurde einmal in der Reha aufgeklärt. Ich fiel einmal beim Eisstockschießen auf den Rücken und brach mir dabei einen der letzten Wirbel (Ich weiß nicht mehr wie er heißt.)Es war im Urlaub und ich ging damals zu keinem Doktor. Erst in der Kurklinik in Bad Bertrich stellte man nach 20 Jahren das Malheur fest. Der Professor dort war sehr angetan von der Akupunktur als Heilmethode. Er hatte großen Erfolg damit, aber er warnte auch seine Patienten und angehende Ärzte, sie dürften aber niemals diesen Schließmuskel verletzen. Und ausgerechnet hier in Lendersdorf probierte man es an alten Menschen. Kein Wunder, dass mir da die Galle hochkam, der Blutdruck spielte verrückt, das arme Herz flatterte, es wurde geröntgt, alles soweit Ok, dank dem Blutverdünner. Den bekam ich, als ich vor zwei Jahren im dunkeln bei einer Veranstaltung in der Düren Arena die Treppe herunter stolperte. Da brach ich mir das Handgelenk, hatte einen Riss unter der Nase, der genäht werden musste, das Gesicht war verschrammt und da bemerkte man, dass Herz flatterte. So stellte man mich dort mit Markumar ein, oder wie man das nennt.)Ich lag in einem drei Betten Zimmer. Eine Frau wurde in der Nacht mit 112 gebracht. Es fehlten in ihrer Tasche die Nachthemden. Als ihr Enkel sie besuchte, gab sie ihm den Auftrag, das nächste Mal welche mitzubringen. Sie sagte ihm genau, wo er sie finden konnte. Inzwischen lieh ich ihr eines von meinen. Nun kam der gute Junge, und hatte einen Stoß Kittelschürzen, anstatt der Nachtwäsche. Egal, nun war Modenschau angesagt. Ich hatte in meinem Beruf schon einige ausgerichtet. Da ich die einzige war, die das Bett verlassen konnte, spielte ich Mannequin. Als die Schwestern davon hörten, brachten sie Mundschutz und Häubchen mit. Natürlich waren wir sehr laut. Das Gelächter hörte man auch vor der Tür. Der Stationsarzt kam herein, sah sich das Ganze an, wedelte mit der Hand, und meinte mit todernster Miene, hier sind Ihre Papiere für die Quarantäne. Die Damen lachten und konnten nicht mehr aufhören. Noch unter der Tür äußerte er sich, ich wollte, unseren anderen Patienten wären auch so gut gelaunt wie Ihr. Das so nebenbei. Nein Frau X, wir könne sie leider noch nicht entlassen, hier haben sie so einen Schatten auf der Lunge, eventuell bösartig. Klärte mich der Stationsarzt auf. Na und, ich bin 80 Jahre, was soll noch kommen, den Freund behalte ich. Den behalte ich als meinen Kurschatten, lachte ich humorvoll. Ihren Optimismus muss man ihnen lassen, meinte er. Aber wenn wir rechtzeitig operieren, hätten sie eine Chance. Und wie viel Zeit? Da schaute der Arzt in eine andere Richtung, er schämte sich wohl, als er leise sagte: vielleicht ein Jahr. Da musste ich wieder lachen. Ein Jahr, was ist das schon, mir ging es die ganze Zeit gut und danach sollte ich womöglich auch noch Chemo bekommen? Er nickt. Nein mein Freund, nicht mit mir. Wenn meine Zeit abgelaufen, gehe ich mit Freuden. Ich habe keine Angst vor dem Sterben. Da oben warten eine Menge Leute auf mich, ich freue mich sie alle wieder zu sehen. Machen Sie meine Papiere fertig, ich gehe heim! Nur zur Orientierung, zwei Jahre später lebte ich immer noch schmerzfrei, ohne irgendeinen Mitbewohner in meiner Lunge. Das wollte ich weiter oben andeuten, das mit den Versuchskaninchen. Nach dieser schwerer Krankheit und meinem Suizidversuch, hatte mein Sohn endlich ein Heim gefunden. Es ist das ST. Katharina vom Malteser Orden, und liegt in einem Vorort von Dormagen. Mit großer Erwartung fuhren wir hin. Hier wohnt eine Freundin von mir, lachte ich. Mein ärgster Feind, ist meine Ungeduld. Gestern meinte mein Sohn: Hättest du dich damals schon auf die Merkliste setzen lassen. Aber wer denkt denn, dass es mittlerweile bis zu drei Jahre dauern kann, bis was frei ist. Sehr ärgerlich, zumal Zuhause auch die Kündigung der Mietwohnung lag. Zuerst so glaubte ich, dass ich nur drei Monate Kündigungsfrist hätte, aber sobald zehn Jahre abgewohnt waren, sind es doppelt so viel. Also sechs Monate. Der große Druck war jetzt von uns abgefallen. Wir wussten nun, wo es hin ging und konnten planen. Zuerst wurde das Eheschlafzimmer verkauft, wie schon am Anfang erwähnt. Eine Matratze behielt ich, denn sie war sehr teuer, und nur ein Jahr gebraucht. Mein Mann verstarb in der Klinik. Jetzt steht noch das tolle Ledersofa da, das konnte ich nicht mitnehmen, dafür war die neue Wohnung zu klein, da musste was anderes her. Mit Luchsaugen verfolgte ich die Anzeigen im Internet. Etwas Antikes schwebte mir vor, und das wird es auch werden. Die Esszimmergarnitur verschenkte ich an Leute aus Bukarest. Mein Sohn brachte mir eine kleinere. So hilft doch einer dem anderen. Ich möchte so gerne möglichst bald umziehen, aber das Warten, dass eine andere Person das Zimmer räumen musste, weil sie entweder ein Pflegefall war, oder gar verstorben, macht mir Angst, denn ich wünschte niemand etwas Schlimmes. Vielleicht war es jemand, der alt und gebrechlich, und sich nach Hause sehnt, zu Vater und Mutter und weiteren Lieben da Oben. Dagegen war nichts zu sagen. Warten wir es ab. Am Abend schrieb ich Franz eine Notiz, dass ich schon einen Bustransfer vom Bahnhof bis zum Haus gefunden hatte, es sind nur ein paar Kilometer. Ich wohnte jetzt in in einem 32 Parteien Haus. Die meisten der Mieter hatten nur das Fernsehen und Bücher. War ich da nicht reich, ich konnte mich in der Welt umsehen, Freundschaften mit fremden Menschen pflegen. Gedanken mit anderen Lesern austauschen, Teilhaben an exotischen Bräuchen und vieles mehr. Das alles ging mir durch den Kopf. Und dann machte ich den Rechner an und lege wieder los. Doch zuvor war ich so viele Monate von Freunden und Bekannten abgeschnitten, kein Telefon, kein Computer, nicht mehr per Internet nun in die Welt mailen, das war schrecklich. Ich weiß gar nicht wie ich das früher geschafft habe. Erst seit ich Witwe bin, habe ich gelernt mich so damit zu beschäftigen. Zwei Telefongesellschaften stritten sich um Kunden. Die eine hat das Monopol für diese Region. Sie kämpft verbissen um den Abschluss. Das ist eine Nervensache, schon vier Monate zieht sich das hin. Unglaublich. Mein Sohn kontaktiert zwei Mal in der Woche das Amt. Termine werden gemacht, und nicht eingehalten. Sicherlich war so der Hintergrund, vielleicht würde er mürbe werden und schließt doch bei ihnen ab. Der Unterschied, diese Firma ist pro Monat zehn Euro teurer. Für eine Rentnerin, ist das viel Geld. Mein Sohn, ein ganz lieber, besorgt mir alles was mit der Wohnung zusammen hängt. Er kauft für mich ein, ist um mein Wohlergehen besorgt, ordnet die Finanzen. Ich hätte niemals gedacht, dass es mir im Alter einmal so gut ginge. Danke dir mein Lieber, du tust mehr als nur deine Kindespflicht. Ich bin sowas von vergesslich. Momentan habe ich etwas in der Hand, lege es irgendwo hin, weil ich es gleich brauche, fünf Minuten später weiß ich es nicht mehr. Geht es Ihnen auch so? Wie oft ich in einen falschen Bus zum Doktor eingestiegen bin, ich weiß es nicht. Fast eine Stunde fuhr ich einmal kreuz und quer, bis ich wieder zu Hause war, ohne den Arzt zu besuchen. Ich fragte wohl die Leute, alle waren sehr nett, aber was hilft es, wenn man nix hört? Vor dem Einschlafen drängen sich die Bilder der Vergangenheit in mein Gedächtnis. Viele kleine Begebenheiten, über die ich schmunzeln muss. Es kann ja so schön sein, das Altwerden. Mehr Zeit zu haben für viele Dinge, das gespeicherte Wissen, ein Glücksempfinden. Tun und Lassen was man will, niemanden Rechenschaft ablegen. Allerdings ohne Krankheit, ohne Schmerzen. Hatte ich nicht ein reiches Leben, kommt es mir in den Sinn. Und dann denke ich an die älteren Menschen im betreuten Heim gleich neben an. Die still und stumm, weltentrückt, manchmal mit einem winzigen Lächeln, oder auch einer einsamen Träne weit in die Ferne sehen. Sind sie mit ihren Gedanken dort, wo sie vor vielen Jahren geliebt, gearbeitet, Kinder groß gezogen und so vieles mehr, ihrem Leben Inhalt gegeben hatten? Schlagen sie nur einzelne Kapitel in ihrem Lebensbuch auf u. genießen vielleicht alles noch einmal? So ähnlich wie ich, nur dass ich es aufschreiben kann. Wer kann das wissen, wenn sie sich nicht äußern können. Nun habe ich meine Gedanken ein Weilchen auf Eis gelegt, ich muss schließlich überlegen, ob mein Geschreibsel Sinn macht. Selbstzweifel quälen mich. Eines ist wichtig, ich selber freue mich, dass ich alles noch so toll, zumindest für meinen Bedarf, noch gut ausdrücken kann. Man sagte von mir, hinter vorgehaltener Hand, ich sei an Demenz erkrankt. Ich weiß es selbst, dass ich fast an der Grenze bin, denn in einem Dialog, vergesse ich oft das Anschlusswort, wenn man mich nicht ausreden lässt. Am Anfang hätte ich mir in den Hintern beißen können, aber mittlerweile macht es mir nix mehr aus. Sollen sie doch nochmal fragen, sage ich mir. Ich bin alt und habe das Recht dazu, vergesslich sein. Doch viele andere Gedanken machen mir zu schaffen. Was ist, wenn ich von meinem bisher gelebten Leben nichts mehr weiß, oder das Jetzige verdränge? Wenn ich meine Kinder nicht mehr erkenne, oder gar bösartig werde. Man hört und liest so viel davon, aber eine richtige Aufklärung ist das nicht. Soll ich mich überraschen lassen, so grübele ich nächtelang. Zu einem Ende komme ich jetzt nicht. Aber mein Gedächtnis lässt rapid nach. Hinzu kam nach dem Klinikaufenthalt noch eine Beschwerde, über die eine Frau nicht gerne spricht. Da wurde gepfuscht, ich schrieb ja schon darüber. Wenn man so die Leute hört, heißt es: Einen alten Baum verpflanzt man nicht. Aber ich bin ein Zugvogel. Bisher habe schon in sieben Wohnungen gelebt. Als Kind bei meinen Eltern, dann weiter in meiner angeheirateten Familie. Danach eine Zeitlang in München, später zurück bei den Schwiegereltern, dann in Eich in einem Eigenheim, nun einmal umgesiedelt von Eich nach Düren und jetzt nach Dormagen. Allerdings immer mit meinen eigenen Möbeln. Hier werde ich auch nicht für immer bleiben. Das nächste Haus steht dem jetzigen gerade gegenüber. Nur ein paar Schritte sind es. Eine Option auf ein Zimmerchen habe ich dort auch schon. Nun, und das Allerletzte hat wesentlich kleinere Maße, da bleibe ich still u. regungslos liegen. Ich werde das auskosten! Darauf bin ich gespannt. Ich schlafe doch so gerne. Und dort weiß ich mit großer Bestimmtheit, da weckt mich keiner mehr. Es sei denn, dass ich sofort einige Etagen höher schwebe darf. An eine Hölle glaube ich nicht. Die machen wir schon hier auf der Erde durch, da werden wir schon geprüft. Vielleicht muss ich nach meinem Ableben, so etwas Ähnliches wie einen Sozialdienst im Vorzimmer leisten. Das kann ich mir gut vorstellen. Aber wenn ich um Abbitte bete, für meine vielen menschlichen Fehler, werde ich schon eine härtere Strafe bekommen. Gesündigt habe ich reichlich, obwohl mir das zu dem damaligen Zeitpunkt nicht klar war. Wenn ich abends nicht einschlafen kann, kommen automatisch die Gedanken. Da fallen mir Sachen ein, an die ich schon ewig nicht mehr gedacht habe. Ich bete zwar um Gnade, aber nur halbherzig, denn es rutschen immer wieder andere Geistesblitze aus meinem Hirn dazwischen. Schrecklich, wenn man sich nicht mehr richtig besinnen kann. Letztens gab ich meiner Haushaltshilfe vier Euro und bat sie es drüben im Büro wechseln zu lassen. Ich brauchte fünfzig Cent Stücke für die Waschmaschine. Ich konnte nicht zusammen bringen wie viel das sein müssen. Bin ich denn bekloppt, kann ich nicht mehr eins und eins zusammen zählen? Seht Ihr Leute, darum bin ich jetzt schon hier. Nicht, dass ich in diesem Fall geheilt werden kann nein, dazu ist es zu spät. Es kommt fast jeder einmal in diese Lage. Ich fange in einer Geschichte mittendrin an, anstatt dass ich mir die Mühe zu mache den Anfang zu suche. Den gibt es, ganz bestimmt, ich will es Euch doch erzählen. Nur dieser Wirrwarr in meinem Kopf muss in die richtige Schublade sortiert werden, damit das Gesuchte gefunden wird. In einer Apothekenrundschau stand einmal, dass sich das Hirn erneuert, egal wie alt es ist, es muss nur aufgefordert werden zu denken. Meine Bücher sind eigentlich bekannt. So bot ich an, etwas vorzulesen. Ich kam mit großer Hoffnung hierher, kranken Menschen ein wenig Zeit zu vertreiben. Viele Leute von außerhalb bestätigen mir, dass ich es kann. In Eich, in Worms, in Guntersblum verschönte ich in Altennachmittagen, den Besuchern die Stunden. In Wiesbaden, und Mainz war ich beim Poetryslam oft auf der Bühne. Heute noch bekomme ich per Mail Einladungen. So dachte ich, wäre es auch hier. Beim Adventsnachmittag im Hause ging es, meiner Meinung nach, träge zu. Der Alleinunterhalter, spielte alle bekannten Weihnachtslieder und die Mieter Gemeinde sang zum Teil mit. Ich tat eine Zeitlang das Gleiche, doch als sonst nichts mehr kam, war mir das einfach zu wenig. Ich kannte das aus meiner Dorfgemeinschaft etwas anders. Nun fragte ich die Verantwortlichen des Hauses, ob ich eine selbstgeschriebene Geschichte erzählen dürfte. Jetzt gleich, wurde ich entsetzt gefragt. Selbstbewusst nickte ich. Gut dann, ok. Ich nahm das Mikrofon zur Hand und legte los. Das Gedicht heißt: Das Bäumchen. Im Schlaf hätte ich es vortragen können. Gewohnt in die Menge zu sehen, kam nach ganz kurzer Zeit ein Schmunzeln auf mein Gesicht. Zuerst dachte man sicher, nun ja, lass sie mal, sie wird sicher gleich aufhören, doch dann wurden die Mienen immer aufmerksamer. Ei, die kann es aber doch, registrierte ich die Blicke, denn man hörte mir gebannt zu. Das war das einzige Mal wo ich im Wohnheim vor Mitbewohnern reden konnte. Zwar waren, so wie sie applaudierten, alle begeistert, wollte auch gleich mehr hören. Doch es kam nie dazu. Ich weiß es aus Erfahrung warum. Meine Schwiegereltern und meine Mutter lebten mit in unserem gemeinsamen Haushalt. Da kam das auch manchmal vor, dass sie sagten, heute nicht. Lass uns ein bisschen, träumen. Hilfe anbieten ja, Hilfe annehmen, vielleicht. Jeder Mensch ist anders. Der einzige Nachteil den ich sehe ist der, das Haus steht auf einem kaum bebauten Landstrich. Die einzigen Häuser die ich von meiner Wohnung aus sehe, sind hinter einem Raps Acker, schätzungsweise achthundert Meter weit weg. Schön bei dem Ganzen ist, der Bauer wird dieses Jahr Sonnenblumen pflanzen. In der Gegend gibt es keine Geschäfte, außer einem Café, aber zu Fuß braucht man auch eine halbe Stunde. Es führt eine Hauptstraße am Katharina vorbei. Vom Krankenhaus gleich daneben fahren jede halbe Stunde Busse in beide Richtungen. Damit kommt man in die Stadt, oder auch in andere Orte. So genau weiß ich es nicht. Das ruckartige Anhalten und Abfahren löst bei mir immer so einen Brechreiz aus. Mehr schlecht als recht steig ich dann an der Haltestelle am Markt aus. Von da ab, kann man alle Geschäfte erreichen. Das Taxi zu nehmen, dafür muss ich erst im Lotto gewinnen. Dormagen ist gegen Düren ein Puppenstädtchen, aber immerhin besser als gar nichts. Doch es ist sehr einsam dort. Im Haus selbst gibt es einige Freizeitangebote. Nehmen wir den Jahresanfang. Zuerst kommen die Sternsinger, dann gibt es einen Neujahres Empfang, ein Karnevalsfrühstück, dann Reibekuchen essen, Herings essen, Karfreitags Liturgie, eine Tonbildschau, Schuh, und Kleiderverkauf ist sehr angesagt, der Eismann kommt. Einladung zum Frühschoppen beim Schützenfest und Sommerfest, Einladung zum Bayrischen Frühstück, dann kommt St. Martin. Wir haben Totengedenktag, danach gibt es ein Gänse Essen, den Nikolausmarkt und eine Adventsfeier. Doch damit ist noch nicht alles vorbei, dazwischen immer wieder Mieterkaffee und Bingo. Es wird viel getan, um den Insassen ein wenig die Langeweile zu vertreiben. Und doch ist es nicht genug. Das Meckern nimmt kein Ende. Am besten, man hört gar nicht hin. Im Haus wird ein Gedächtnistraining angeboten. Keine große Sache, denke ich, als ich das erste Mal teilnehme. Man braucht dazu das ABC Einzel auf kleine Kärtchen gedruckt und einen Würfel. Jeder zieht einen Buchstaben und muss, so viele Augen er geworfen hat, so viele Gegenstände nennen. Oder in einer anderen Runde, Tätigkeitswörter. Ja lacht nur, nennt bitte einmal ein Wort mit i, und das dann sogar sechs Mal. Ich konnte es nicht. Daran sehe ich, dass meine Schummelei am Rechner gar nicht hilft. Schriftlich ist das kein Problem, doch auf eine Frage, kann ich doch nicht mit Fragezeichen antworten. Das Personal hat es schwer. Ich bin ich der Meinung, für diesen Beruf muss man geboren sein. Im Aufzug treffe ich hin und wieder meine Nachbarn. Gell, sie sind noch nicht lange hier? Vier Monate. Und Ihnen gefällt es? Begeistert nicke ich Und Ihnen? Na ja! Einige sagen sogar, dann sind sie die Einzige. Eine Dame spricht vom Hass auf das Haus. Nun fragte sie sich, was die Leute denn wollen. Es ist doch alles da, was wir daheim auch hatten. Dass unsere Lieben nicht mehr zwischen uns weilen, dafür kann doch hier niemand etwas. Und es gibt auch Personen, die stets den Spruch auf den Lippen haben. Das war mein größter Fehler. Ich nehme an, dass, die sich so äußern, kein Hobby haben. Keiner kann es, oder vielmehr will, sich nicht selbst beschäftigen. Sie leben in ihrer Vergangenheit, lassen sich nichts raten und wollen, wenn sie wirklich jemand gefunden haben, der ihnen zuhört, dutzendmal ihre Geschichte erzählen. Diese Mitbewohner tun mir schrecklich leid. Das zieht mich so nieder. Dann bete ich inbrünstig zum LIEBEN GOTT. Lass mich bitte so nicht werden. Ich bin auch nur eine ganz gewöhnliche Sterbliche, habe meine Hobbys und freue mich jeden Tag aufs Neue. Aber raten kann ich den Leuten nicht. Sie waren alle bestimmt einmal ganz normal und hatten auch nicht an so eine Krankheit gedacht. Doch unnütz dahinvegetieren, die letzte Zeit so zu verbrauchen, da wehre ich mich entschieden. Vielleicht hilft es, wer weiß? Was bringt die Zukunft? Ich komme ursprünglich vom Dorf, da kennt jeder jeden. Da wird beim Bäcker ein Schwätzchen gehalten, an der Apotheke über die kranke Mutter geredet, beim Aldi nach den neuesten Nachrichten gefragt, warum hat heute früh geläutet, wer ist gestorben, Rezepte ausgetauscht, und so weiter und so fort. Hier im Haus, kann man momentan laufen wie einem Gott doch erschaffen hat, da sieht man tagelang niemand. Es sei denn ,man geht am Vormittag zur Rezeption, Nach 14:00 ist dort auch keiner mehr. Oder man nimmt an einem Event teil. Im Sommer da geht es, da treffen sich einige klönend auf den Bänken vor dem Haus, etliche machen Spaziergänge, oder fahren mit ihren Angehörigen zum Einkauf. Dieses Umherlaufen, durch Feld Wald und Wiesen, mag ja im Frühling und Hebst recht angenehm sein, doch öfter als zwei Mal im Jahr brauche ich das nicht. Stets muss ich dabei das Gejammer der Anderen ertragen. Ich bin nun mal eine gute Zuhörerin, nur allzu oft darf es nicht sein. Fange ich aber selbst einmal an von meinen Schmerzen zu erzählen, wird sofort abgeblockt. Du doch nicht, du bist doch gesund, nun hör auf und höre mir endlich zu. Ja auch das passiert mir. Sie und ich ging lieber zum Flohmarkt, oder in der Stadt spazieren. Da mal ein Eis essen, dem Geplänkel der Jugend zuhören und mich an den hübschen Mädchen erfreuen. Auch Spielplätze mit Kinderleben, da könnte man mich sehen, aber wo sind welche? Und so sehe ich mich später einmal neben den alten Leuten sitzen und genau wie sie so kümmerlich aus der Wäsche zu gucken. Sophie eine Nachbarin, war meiner Vormieterin sehr zugetan. Gleich am ersten Tag, da waren bei mir noch all die Kartons im Wege, klingelte es, sie stand vor der Tür und wollte rein. Ich war noch im Nachthemd. Sie drängte mich zurück, ich wies mit der Hand auf meine spärliche Bekleidung und dann auf den Berg Karton hinter mir. Damals wusste ich noch nicht von ihrer Krankheit. Endlich ging sie weg, aber am nächsten Morgen klingelte sie wieder. Und genau so wie am Vortag empfing ich sie. Am nächsten Tag das gleiche Spiel. Doch da hatte ich schon Toilette gemacht. Entrüstet maulte sie: Warum lässt du mich nicht herein? Dann hatte sie wohl ihren Irrtum bemerkt und verabschiedet sie sich mit den Worten, Bis später, ich sehe du hast zu tun. Eine Weile sah ich sie nicht mehr. Doch, eines Abends war sie wieder da und erzählte, als ob wir uns schon eine Ewigkeit kennen würden. Es hörte sich faszinieren an, Als ich sie unterbrach und ihr den Rat gab, dies alles aufzuschreiben, entgegnete sie, das habe sie schon getan. Wir sahen uns also öfter und jedes Mal erzählte sie mir doch aus ihrem Leben, u. jedes Mal fragt sie mich vorwurfsvoll, schreibst du schon wieder? Einmal sollte ich Bilder ansehen. Hier guck, von meiner Hochzeit. Und ohne Übergang erzählte sie von der Geburt eines Kälbchens, dass sie einmal Geburtshilfe geleistet hatte. Nun wurde meine Neugier wieder geweckt, gebannt hörte ich zu. Wie alt warst du da? fragte ich verwundert. Zwölf Jahre, Sophie erzählt es glaubwürdig, sehr anschaulich. Ich weiß auch wie das geht, ich komme auch vom Land. Den Strick um die Vorderfüße des Kalbes, der Kopf lag dazwischen und bei der nächtens Wehe zog sie und das Kälbchen fiel heraus. Auf den kalten schmutzigen Boden? Nein, lachte sie. Ich hatte vorher ordentlich Stroh darunter gelegt, und außerdem fiel ich um und das Tierchen landete auf mir. Ich krabbelte hervor riss die Glückshaut vom Mäulchen und rieb den Kopf trocken, alles andere machte die Kuh. Nach eine langen Zeit kamen meine Eltern vom Feld, da stand das Kälbchen am Euter. Richtig stolz erzählte sie das. Ich denke, dass fast alle Bauernkinder wissen was der Stier bei der Kuh macht und wie ein Kalb zur Welt kommt. Wenn man sich die kleine Frau so anschaut mit ihrer 36er Figur, dann war sie als Kind bestimmt noch dünner. Wie sie das so geschafft hatte, alle Achtung. Letzte Woche bekam ich endlich den Internetanschluss. Gleich schmökerten wir beide. Wo ging Sophie zur Schule, das ist die Kirche, und das ist die Warthe, und, und, und. Sie blühte richtig auf, denn ich versprach ihr diese Reise per Computer öfter zu machen. Und so will meine Freundin jeden Tag dahin. Könnt Ihr Euch denken, wie belastend das für mich ist. Sophie hat auch ein reiches Leben hinter sich, manchmal dauert es ihr zu lange, sie hat keine Lust mehr. So wie sie redet fehlt ihr die Liebe ihrer Familie.(Das kann ich so nicht nachvollziehen, denn jede Woche kommt einer ihrer Söhne und holt sie zum Einkaufen ab. Sie fahren auch miteinander zum Friedhof.)Beide Kinder kümmern sich sehr. Sie spricht davon sich umzubringen, wie zwei ihrer Mitbewohnerinnen, es taten. Sie hat Angst, dass sie einmal abgeschoben wird in das ärztlich betreute Haus gegenüber. Täglich sehe ich auch die körperlich Behinderten, die nach meiner Ansicht gut versorgt aussehen. Bei gutem Wetter werden sie auch spazieren gefahren. Man sieht ihnen halt ihre Krankheit an. Einige bekommen das vielleicht gar nicht so richtig mit. Jedenfalls geht ihnen nichts verloren, Nahrung und Pflege sind passend. Ich komme da auch einmal hin, ehe ich man mich in die Kiste legt. Da ich schon einige Male knapp an der Grenze war, fürchte ich mich nicht, denn was ich da sah gefiel mir. Ich bin gespannt wie es weitergeht. Irgendwie freue ich mich sogar darauf, dann sehe ich doch endlich meine Eltern, und alle meine anderen Verstorbene wieder. Das war mein letzter Tango. Das Buch sollte eigentlich diesen Titel haben. Ein Klavierspieler war da, als ein Walzer erklang juckte es mich in meinen Füßen. Die Bedienung sah es, und als ein Tango gespielt wurde, holte sie mich zum Tanz. Mir ging das Herz auf. Mit meinem Mann tanzte ich, bis uns beiden die Füße brannten. Und nun das hier im Hause, es war ein Erlebnis, das ich nicht vergessen werde. Ihre lieben jungen Nachkommen, vertraut auf Eure Instinkten, Vater oder Mutter sind nicht arm, sie sind reicher als Ihr denkt, sie doch haben jetzt die Möglichkeit, Gedanken Revue ziehen zu lassen, vielleicht dabei ihre unbewussten Fehler zu revidieren. Ihr könnt nur eines tun, wenn sie mit Euch darüber reden möchten, hört sie an. Ändern kann man es nicht mehr, aber es ist möglich, dass Ihr auch dabei etwas lernt. Vielleicht haben sie auch Heimweh, nach Euch, dem Rest der Familie, ihrem Zuhause. Last sie nicht allein, gebt auf ihre Fragen Antwort. Lasst sie Eure Liebe spüren. Da fällt mir gerade ein kleines Gedicht ein, das ich von meiner Mutter kenne. Wenn deine Mutter alt geworden und älter du geworden bist, wenn ihr, was früher leicht gefallen, nunmehr zur Last erschweret ist, wenn ihre lieben, treuen Augen nicht mehr wie einst ins Leben sehn, wenn ihre Füße Kraft gebrochen, sie nicht mehr tragen woll'n beim Geh'n: dann reiche ihr den Arm zur Stütze und leite sie mit froher Lust! Die Stunde kommt, da du sie weinend zum letzten Gang begleiten musst. O hab Geduld mit ihren Jahren, die Gott ihr bestimmt noch zu leben schenkt! Erfreute sie mit tausend Freuden, dass treue Sorgfalt sie umfängt! Und fragt sie dich, so gib ihr Antwort, und fragt sie wieder, sprich auch du, und fragt sie nochmals, steh ihr Rede, nicht ungestüm, in sanfter Ruh, und will sie dich nicht recht verstehen, erklär den Sinn ihr froh bewegt! Die Stunde kommt, die bittere Stunde, da da dich ihr Mund um nichts mehr frägt. Unserer Jugend muss ich ein großes Lob aussprechen. Ob es nun Einheimische oder Eingebürgerte sind, alle helfen. Stets sind zupackende Hände da, sei es beim Buseinsteigen, einen Sitzplatz anbieten, den Rollator festmachen, dann eine Fahrkarte lösen, oder Ihr über die Straße helfen. Selbstverständlich bedanke ich mich mit freundlichen Worten. Manchmal kommt auch etwas Launiges über meine Lippen, wie: Hätte ich nur früher schon gewusst, wie hilfreich man mich im Alter behandeln würde, ei, da wäre ich doch glatt schon viel früher alt geworden. Dann lachen alle und ich natürlich auch. Doch, dass ich schon etliche Mal schwarz gefahren bin, das verrate ich nicht. Denn Schein hatte ich in der Tasche, Aber da es mir während der Fahrt immer übel wird, weil der Bus zu rasch anfährt, ehe ich sitze, komme ich gar nicht dazu das Billett zu entwerten. Ich weiß ja, warum ich hier bin, da es gibt noch mehr von meiner Sorte. Manche sind weit schlimmer dran als ich. Ganz schrecklich war es vor einem halben Jahr, da vergaß ich doch glatt eine richtige Antwort zu geben auf eine Frage. Das war keine angenehme Sache, bei vollem Verstand den Ausdruck nicht zu finden. Da suchte ich in meinem Gedächtnis nach einem Synonym, und dabei wurde es noch viel schlimmer. Gott sei Dank, hat sich das wieder eingerenkt. Meinem Körper fehlte das Vitamin B12. Ich bekam sechzehn Monate, jede Woche eine Infusion. Nun muss ich auch weiterhin einen Neurologen aufsuchen. Gleich neben dem Haus Katharina ist das Krankenhaus, dort hält er Sprechstunde. Im Oktober war ich zur Anmeldung, und den Termin bekam sie für den 28. April. Es ist zum kaputt lachen, wenn die Schmerzen nicht wären. In Eich, wo ich die letzte Zeit wohnte, kam die Nachbarin und schütteten mir ihr Herz aus, in Düren war es nicht anders. Sicherheit halber nannte man mich, Mutter Theresa. Das Helfen habe ich von meiner Mutter geerbt u. sogar an meine Söhne weitergegeben. Im Garten zwischen den beiden Häusern von St. Katharina sind so kleine Oasen mit Tischen und Stühlen im Grünen. Da sitzen die Leute die nichts mehr von ihrem Leben erwarten. Wenn ich mich zu ihnen geselle, schauen sie wohl auf. Sie registrieren, dass da jemand dazu kam. Wenn ich dann eine dieser einsamen Personen anspreche, sehe ich zuerst Ungläubigkeit in deren Augen. Willst du wirklich mit mir reden, meine Geschichte hören, lese ich in dem verhärmten Gesicht meines Gegenübers. Mein freundliches Lächeln vermittelt. Ich denke dabei oft an meine Zukunft. Vielleicht bin ich auch einmal froh, wenn mich jemand wahrnimmt. Sicher bin ich mir nicht. Trotzdem fange ich ein Gespräch an. Es ist mir eine Genugtuung zu sehen, welche Freude aus dem alten Gesicht leuchtet. Als Zuhörerin erfahre ich so vieles, einiges bringe ich in meinen Büchern zum Ausdruck. Aber ich mache auch weite Reisen mit, u. freue mich, wenn ich mit der Erzählerin im Internet die Orte finde, die sie kennt. So hat jede von beiden ein Glücksgefühl Was werde ich tun, wenn ich nichts mehr sehen, keine Tastatur mehr fühlen, nicht mehr lesen kann, selbst meine Geschichten nicht mehr in meinem Kopf zusammen bringen? Vom Hören gar nicht zu reden, jedoch noch so viel mitbekomme, wo ich bin, warum und wozu. Schießt mich tot, gebt mir Gift, bitte, bitte helft mir. Ich habe eine Patienten Verfügung, darin steht mein letzter Wille, werde ich dann allen entgegen schreien. So brodelt es jetzt schon in meinem Kopf. Vor dem Sterben, dem Tod, habe ich keine Angst, nur vor dem Dahinvegetieren, meine Angehörigen nicht mehr kennen, oder das Mitleid in ihren Augen spüren. Dass sie zusehen müssen wie die einst so tatkräftige Mutter mit links, alle Probleme aus der Welt schaffte, und nun nur noch aus Knochen und Kleidung besteht. Lasst nicht zu, dass es soweit kommt. Auf keinen Fall Hörst Ihr meine Söhne lasst Eure Mutter so nicht enden. Fragt Ärzte, Krankenkassen, lest im Internet. Im Ausland gibt es schon verschiedene Gesetze. Vielleicht greifen die auch einmal bei uns. Nächtelang frisst mich die Angst auf. Wer kann dann helfen? Ich muss mich auf etwas anderes konzentrieren, sonst drehe ich noch durch. Tag für Tag werde ich älter, raunen mir die Geister zu, du bist bald soweit, du bist bald soweit. Dann helfen mir wieder die Worte meines Arztes. Seinen Rat kennt ihr ja, liebe Freunde. Mein Reichtum an Einfällen, gesunde Ernährung, dazu viel Schlaf. Dass es nicht ewig so bleiben kann, ist mir schon klar. Der Körper baut ab, auch das muss ich akzeptieren. Mein geistiges Vermögen werde ich pflegen, und daran halte ich eisern fest. Aber ich muss noch vieles tut, hauptsächlich das Tohuwabohu in meinem Kopf beseitigen alles sortieren und in der richtigen Reihenfolge ordnen. Schreiben braucht Zeit. Ich war schon immer ein schnell entschlossener Mensch. Mit dem PC hatte ich mich, als mein Mann verstorben war, vertraut gemacht. Viele Geschichten tragen meinen Namen. Einige Bücher wurden von einem Leipziger Verlag herausgegeben. In vielen Foren im Internet kann man mich finden. Bei Neobooks bin ich fest etabliert. Dort sind 28 Werke von mir im Verkauf. Abwertete, aber auch wohlwollende Kommentar, stehen da unter meinen Texten. Zu finden unter Siglinde Bicky und Linda Bohrmann. Ich bin keine ausgebildete Autorin, ich schreibe wie ich denke und spreche. Meine letzte Erzählung verfasste ich im Frühling 2016. Und jetzt wollte ich es halt noch einmal wissen. Kann ich es noch, oder ist meine Krankheit schon sehr weit fortgeschritten? Gut möglich, wo ich mich jetzt so richtig eingearbeitet habe, dass ich weiterschreibe. Spaß macht es mir auf jeden Fall. Soll ich Euch liebe Leserinnen und Leser sagen wie lange ich hier so an diesem Buch gearbeitet habe? Ratet einmal, na. Vor drei Jahren hätte ich die Geschichte in einem Tag heruntergerissen. Aber jetzt sitze ich schon vier Monate daran. Die Zeiten machen mir zu schaffen. Immer wieder würfele ich sie durcheinander. Bei der Gegenwart tun mir alle Zähne weh, wenn ich nun laut lese was da geschrieben steht. Es hört sich einfach nicht gut an. In der Vergangenheit geschrieben, da finde ich, dass es viel besser klingt. Wie sollte ich nun die Geschichte fortsetzen? Ich hatte mir schon Gedanken gemacht, das Ganze nur in einer Zeit zu verfassen, nein auch das passt nicht. Das ist jetzt momentan die vierte Fassung, aufgeschrieben in den Jahren in der sich die einzelnen Vorkommnisse ereigneten. Sollen wir Roulette spielen und einfach eine nehmen? Gestern las ich ein Buch, da nahm man ein?, verdammt mir fällt wieder nicht das Wort ein. Ich weiß, dass ich es kann, nur krieg ich die Sperre nicht weg, verdammt und zugenäht. Ich nehme jetzt einfach den nächsten Zettel zur Hand und schreibe da weiter. Das Drumherum, das alles muss ich wieder neu lernen. Das Formatieren, dass man daraus ein Buch machen kann, das habe ich immer noch nicht begriffen. Ich sehe es vor mir und kann es nicht mehr umsetzen. Die Technik macht mich noch verrückt, warum kann das nicht einfacher sein? Verflixt und zugenäht. Ich konnte das doch alles einmal, wo ist es nur abgeblieben? Wo gibt es gibt es noch helfende Hände und gescheite Köpfe? Ob ich mal unseren HERRGOTT frage, ihn um Hilfe bitte? Alt genug ist er, auch ohne einen Kurs mitgemacht zu haben, wird er wissen wie die Technik funktioniert. Für ihn ist es bestimmt ein Leichtes, ob aber ich seinen Wink, beziehungsweise Link verstehe, bleibt offen. Nein, das mache ich nicht, das ist Frevel, nur um Gesundheit darf man bitten.)Welch ein abstruser Gedanke, also nein, schämst du dich nicht Linda?, den Vorwurf hätte ich verdient. Und der liebe Gott half mir auch, in dem er mir eine Synapse öffnete, ohne dass ich ihn extra darum bat. Danke lieber Vater im Himmel. So ist nun das Werk, das vor euch liegt endlich unter Dach und Fach. Die Abstände, wo mir die Gedanken entgleiten, werden immer kürzer. Mein Arzt beschwor mich, nur nicht aufzugeben, das Hirn braucht Nahrung. Die bekommt es durch gute Durchblutung. Und diese wiederum wird durch die Arbeit, die von ihm verlangt wird gefördert. hat er es mir erklärte. Denn nur so und mit reichlichem Trinken vervielfältigen sich die Synapsen. Er weiß von der Sucht und findet meine Freude daran beachtenswert. Es ist selten, dass sich ältere Menschen noch einmal an etwas Neues wagen. Andere rauchen, trinken, essen ziellos und ich, ja, ich lebe von und mit Buchstaben. Tag und Nacht sitze ich am Computer und leere meinen Kopf. Dazwischen lese ich viel um die Lücken wieder aufzufüllen. Damit viele Bücherfreunde an meinen Texten Gefallen finden können, schreibe ich im Internet in einigen Foren. Große Schwierigkeiten warten da auf mich. Das Einfügen eines Textes, in die richtige Form bringen, drängt mich meisten in große Not. Die Leute am anderen Ende des Rechners sind sehr hilfsbereit. Ich muss sagen, bisher haben sie mich nicht wie 'senile Tante' behandelt, sie haben immer freundliche Worte und lehnen meine Bitte um Hilfe nicht ab. Ich bin darüber sehr froh. Es darf allerdings zwischen diesen Arbeiten keine lange Zeitspanne liegen. Manchmal sind es nur Stunden, wo ich alles vergessen habe. Dann muss ich die Helfer wieder um Rat fragen. Wie peinlich das ist, kann nur derjenige ermessen, der wirklich in meinen Schuhen steht. Nun ist mir etwas eingefallen. Ich drucke jetzt die Gebrauchsanweisungen einfach aus. Auf einigen Seiten stehen drei Fragezeichen, sie sollen das passende Wort ersetzen. Mir ist es immer noch nicht eingefallen, es hat was mit Gewitter zu tun. Nun hoffe ich, dass mein Buch bei Euch gut angekommen ist. Ich würde mich darüber freuen. Eure Siglinde Bickl. Mein Dank, dass ich nicht aufgegeben habe gilt meinen Sohn Thomas. Er sorgt für mich als sei ich das Kind. Es tut gut zu wissen, dass die Gene die in ihm schlummern nicht verschwendet wurden. Mein Dank gilt auch Iris meiner lieben Schwiegertochter, die es stillschweigend hinnimmt, das er mir seine karge Freizeit widmet, und dass sie selbst für mich im Internet recherchiert hat. Als ich noch in Düren wohnte half mir meinem Nachbarn Stefan. Er ist der beste ausgebildete Computerfreak den ich kenne. So manchen Fehler den ich im Rechner machte, hatte er ausbügelte. Liebe Olga auch dir ein Dankeschön, für deine Hilfe in vielen Dingen. Und zu guter Letzt meiner Freundin Gisela, du hast viel Geduld aufgebracht, als in meinen Kopf so einiges durcheinander wirbelte.

 

  

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129.  ©From 80, the clocks tick differently

 

Dear friends of the written word. I, the author, always fall into the house with the door. I know, and yet it keeps happening to me. My parents always instinct in me that polite people introduce themselves first before they start with their concerns. I often forget. That's me, Linda. I am responsible for everything that is written here. At the beginning of the text my home is in Eich. That will gradually change in history. The village has 3200 inhabitants and is located between Worms and Mainz. I am 83 years old widow since 2015. My former shoulder-length Schillerlocken fell victim to old age. My mom always rinsed them with vinegar water after washing them. I smelled like canned cucumbers for two days. My hobbies are reading, writing and loving animals. The next participant in the story is my son Franz. He asked me not to write too much about his private life, because he was afraid that it could damage his image. I would just like to mention this much, he takes care of all my concerns. I thank you my dear. The other protagonist is Sophie. I later live with her in the same house that is looked after. Their home was a farm in the Mark Brandenburg region. She had also experienced a lot and often asked me to write everything down. But right now I'm very, very busy with all of my own memories. To start another job on the side, no, that is not possible. I would have to keep all my energies awake, if that's supposed to be precise, and I'm using them up now. The only thing I can offer you is Sophie's saying that she is just as petite as she was in her whole youth. We didn't know each other then, so I can't judge either. I nod ashamed when I look in the mirror and look at my counterpart, because my loins have increased recently. There is still a very nice neighbor in Düren, Irina, a Volga German. She helped me in a lot of small things. I mustn't forget Rainer either, he knows a computer from A to Z. I learned a lot from him. My father laid the foundation for my current hobby. Read and write. I've read great books. Needlework was an abomination for me. My mother was never found in her leisure hours without a knitting. I sat next to her and listened to her stories. I soaked up all these stories like a sponge. Not a single word of that was lost. When I was looking for something specific, I found what I had written down for a long time on barely legible pieces of paper. The texts spanned a period of thirteen years. But I do not want to withhold this time from you. Now I'm old and I'm taking stock. Anyone who would like to fill their void by writing automatically made notes. Thoughts that seemed important to him. So do I, Linda. I searched desperately for something specific in my desk. It wasn't in any of the drawers or compartments. I thought that it could only be in there, because I didn't know of any other storage space. Only the smallest compartment remained. Between the pencil sharpener, glue roll, an ancient inkwell with only dried contents, chestnuts, pebbles, hair ties and lots of junk lay a lot of closely written sheets of paper in the most beautiful disorder. Some crumpled up, barely legible. I tossed it carelessly in the trash. So the yellowed little book was hidden underneath. I found it. The diary! My diary from childhood. How long ago was that? So even then I had already written down all my thoughts in childlike writing. There are many experiences and memories in there. I wanted to give this to you to read now. Do you know the dear reader that a picture you have just seen is stored in your head like lightning and then the moment is over. Only after a short while do you see it like a photo in front of you. You remember immediately. This is exactly how it was when I put the fonts in the trash. I picked up the top sheet again. I read eagerly. Gosh, I was very familiar with that. I was dragged back and forth. I read the individual passages eagerly. Oh no, it was supposed to be a book, 'it went through my head. 'I had completely forgotten that. The date was on some of the leaves. I turned it around, read, nodded and without suppressing the smile. Highly motivated, I left the well-worn lane and started a new sprint. Now all of that had priority. The diary could wait. Sort, reinsert, formulate, assemble all the pages on paper and, and, and. It finally seemed to me that I could start writing. The whole piece of economics was now spread out in front of me on the living room table. The piles are structured as I wanted to enter them into the calculator. The phone answered, I answered it. Incorrectly connected. When I turned around, the cat had made itself comfortable on the notes. Hush, hush, I grabbed her neck lightly. If she had gone down slowly like that, but no, she turned around, clawed the papers and wanted to be petted. With a violent movement of my hand I drove her away and called after her: What is that supposed to mean, you central beast, you know that you are not allowed on the table, have you forgotten that? And what did she do, the first lady of the house? She turned and meowed at me. And how! Of course I understood what she was trying to say to me, I know the cat sounds and their body language. I talked to her in a forgiving way. Come on, it's not that bad, Maunz, Miau. That's how it is, whoever owns a cat is a toilet attendant, masseur and can opener for them. I also understand dogs and other critters. I learned the many animal sounds in my little Noah's Ark. You have probably already read the book. Everything is in there, from the fish, the winged ones, the barkers and the furs. That for your orientation. Sighing, I went back to work. My husband passed away in January. What now? I was determined to live my old age in a home. Everyone grows old at some point or dies early. I was toying with an assisted dorm. How did it go? What could happen there? Where and when was care for me an option? Many thoughts, the pros and cons, occupied me. Will I still be satisfied? Will my finances be enough to live carefree until the end? Will my son continue to take care of me? How was living in an assisted home? Lots of questions and all of them were still unanswered. My husband's cousin made the suggestion: Let's go to assisted living together, I'm not so alone. Her husband had been dead for some time. I was seventy years old at the time and had been a widow for two months. So we both got registered in Osthofen. The newly built house is about ten kilometers from Eich, great comfort and affordable for the wallet. After a few months we could have moved in. But before that there was an apartment available in a twelve-party house in Düren and I was supposed to take it. Franz, my son only lives nearby with his family. We could then take care of your retirement home in peace, he argues. Move twice, I sighed, but what should I do? I did not know it. And then I was happy that the boy did it all. He promised me: I'll get you something from us. And Lilli's children also had something close to their mother for their mother. Now we were eagerly looking for a sheltered apartment. Oh dear, what we went through there until we finally found a place. You don't believe it. It's all true, because you can't make it up, no matter how much imagination you have. The Eifel had done it to me. Several times I drove through the area with a neighbor. The gentle hills with their various types of deciduous trees, the unique smell when it had rained gently, heavenly. Oh, is it nice there, I would feel good here. I couldn't get enough of it. Green fields alternate with large areas of rapeseed. And in the woods beneath the shady oaks, beeches, spruces and pines whole sparingly daffodils bloomed. You can also find wild garlic there. But be careful when harvesting, the leaves of the lily of the valley have the same shape and they are very poisonous. At home I only talked about the landscape. But consider the long way, because I can't visit you that often, said mine Son. I regretted that he was right. And so I often drove alone, and each time I came home enthusiastic. All in all, the whole thing must have taken a year. I also harnessed my daughter-in-law. We asked for appointments. We wrote to countless houses from Bad Münstereifel to far beyond Cologne. Then Franz first visited the premises himself. Everything had to be right with him. He's a two hundred percent. The environment is just as important, he countered. What good is it to you if you are locked in all day, you have to go outside, enjoy nature, exchange ideas with others. We talked for a long time about weighing it up. What advantages do you expect from cobblestones, it certainly looks nice, but how much longer do you think about driving? With the rollator underneath to the old town to the shops, and then up again, that won't work. So now I moved from Eich near Worms on the Rhine to Düren. Some forums here on the Internet closed and before something of mine ended up in the trash, I got all of my works back. 600 texts have been saved. With those on CD it will be 1500. Sometimes a page would open and a very old work was hidden in it. I enjoyed seeing how I put it in 2006. That's how long I write. And now something had happened to me that shouldn't have been. One wrong click and the screen went blank. It was a point of honor that I didn't tell anyone. For four weeks, day and night, I sat at the device looking for my stories. Some found each other again. To do this, I created new files according to the ABC and thus gradually created order again. Of course I wanted it to be particularly tidy and whoosh everything was gone again. Now I looked for GMX, Firefox, and Google. I couldn't even find a blank page to write something down. Nothing, no, nada! Do not send any mail, not receive any. Nothing is going on! I had endured it for two days, but then confessed to my son. He sat over this mess for three full hours, but he made it. Thank you dear. I guess he's as happy as I am now. He knows my love for writing. Most of the texts had shrunk a lot, but I don't know if I'll ever find all of the works again. It is very bitter to notice that forgetting continues. There were days when I couldn't tap the buttons fast enough. The thoughts drove out of my head. Sometimes something useful came about, but often only scribbling for the wastebasket. For the past thirteen years, text writing has been my only job. I didn't feel like doing anything else. Hasn't set in again either. You think: Why doesn't she go outside, the sun is shining, she should take advantage of that. Sure, every now and then I went to town, for example when I had to go to the doctor or the bank, but what else? My son did the shopping; I no longer enjoyed cooking and baking. There used to be seven people around the table and now, me alone, no, that wasn't fun. I didn't need company, didn't need anyone to talk. I hardly had any friendships either. The computer and the books were enough for me. I didn't even enjoy watching television. Somebody like that is called a loner. Yes, that's exactly what I became. I often wrote or read all night long. There is a public bookcase in Düren. Everyone can bring and exchange their things, I used it diligently. Without exaggeration, I had already read over 1,000 tomes by the time I lived there, that was ten years. When I was still driving, I also exchanged books in Merzen and I in Find, there are these institutions too. Before I moved from Eich to Düren, my son sold my library on the Internet. There were about three hundred Reader's Digest books, not counting all the other books. The proceeds are 250.00 euros. Such stocks are always problematic when changing domicile. Reading is a wonderful thing to do. There are bestsellers from well-known authors. Nice to read. And so I've traveled all over the world, and if I find the right book, I'll still do it now. I leave from countries I will never see in my life. Just a week ago I was briefly in Siberia for three days, along the Volga. I found the mentality of the inhabitants of the Crimea exciting. I see myself leaning against an old tree, with a mug of kvass in my hand, listening to their melancholy songs. To experience the wonderful summer there in the beautiful birch forests, as well as the harsh Siberian winter. With a temperature of over 40 degrees here. I know from other stories that many prisoners of war now froze to death in the camps. Perhaps many people from that time still lived there today. They may have married while their relatives in Germany never gave up hope of seeing them again. Read it, loved ones, the doctor of Stalingrad, written by Konsalik. Most of the time I have a map of this region next to me and follow the writer's route. The next day I made a great leap across all seas. There was a new tape on my bedside table. Great transition from the cold to the heat. I've been to Africa. And then Edgar Alan Poe will open his little books. Read for yourself. The memorable experiences of Arthur Gorden Pym. Yesterday I found the collected works of this author on Ebay for a whopping ten euros. Insanity! My neighbor had to go to pick up the treasure. But I wasn't allowed to go with them, definitely not, because people had more treasures and I would have come home with a suitcase full of reading material. If I only heard about books, I couldn't be stopped. So I left everything and started reading. That's called addicting. But better than smoking, drinking and snacking on chocolate. People read too. You don't have to pack a suitcase for the vacation, the pajamas are the only item of clothing that may be necessary. A bathing suit on the balcony in summer. Even without anything, if you like. You don't have to complain about the expensive souvenirs, don't be afraid that the vacation will be very expensive or even fall into the water. If it rains at home, that doesn't matter. Perhaps you are reading some of this in the story right now. You won't get sunburn at home either, so you don't need overpriced sunscreens. Maybe you will cook a dish one day. Or you can take something from the pizza parlor. I'll do it. It is best to read at home. When the book is over, you can grab the next one right away. Honestly, dear friends, aren't you doing really well? But that's really stupid of me, I didn't want to write all of that. Anyway, now it is here. You see, that's how it goes, if I wait too long, my head bursts and that comes out of it. If the writing is too silly for you, just turn the page. I enjoy it and bring everything to the computer. From this point of view of my own with unadulterated words, I write formulations that are often negatively noticed by better-knowing readers. But what the heck, it's my style. It is difficult to eradicate what has become established over the years. I only had one notebook and the notes are now pinned to it. Sighing, I went on writing. The hours just passed by, I didn't look at the clock. I didn't think about food. The red sun had long since disappeared behind the horizon. The starless night hid the beauty of nature. And I was still at the computer typing and typing and typing. Today I know that the phlebitis in my legs is due to long periods of sitting. The next morning. Seldom has the weather been so beautiful during Holy Week in recent years. The sun was shining from the azure sky now. You don't see such a wonderful sunrise every day. The sky burned to the east. At that time I was still sleeping. Not a single cloud was to be seen, the air was warm and mild, just like on Gran Canaria. It was eight o'clock in the morning. When did I actually go to bed? The coffee machine bubbled softly to itself. The water had run through and I poured myself a cup of this brew. That was Insel Kaffee. I had to wake up, only the Canario helped. It's really thick, without milk and sugar, it was inedible for our German palate. My Spanish friends always talked about our black-colored water. As always, thoughtlessly, I sipped the cup. Ouch, it was hot, I burned my lower lip. I quickly put my mouth under the running tap. The cold shower eased the pain a little. Then I tried to find my way through the many boxes that were had accumulated in the apartment meanwhile. Still in thought, I stepped onto the balcony, cup in hand. I almost fell because I had overlooked the loose telephone cord. I was able to hold onto the open balcony door just in time. My coffee spilled over onto my bare feet. No good day starts like this, I told myself. I heard loud chatter from the other terraces. Garden furniture was moved and busy brooms swept. Irina lived next door, she is a Volga German, my friend. Chatting with her about Russia, I could never hear enough about it. She had lived in Düren for twenty-eight years. Despite their German ancestry, Russian points of contact flowed through their veins. Their gliding movements alone made people think of a special training. Their walk resembled a dance. In all her ways she was very different from the young women here in the west. She wore the simplest clothes with dignity. How did such traits memorize a child? Unique. Your children were born in Düren. When she talked Russian-German like that, I thought of my childhood. At that time people talked like that in the villages. The hard R as well as the T were strongly emphasized. Irina's parents came from a town in Hesse, she couldn't remember her name. Surely some of you know what it was like back then, with the promise that the resettlers in Russia would receive arable land. They were one of those people. Good morning Grandma Linda, nice day today, how are you, but you are up very early. Did someone bother you? Hello, good morning Irina, yes and how, the sun, the sun tickled my nose. A super nice day. Hopefully it stays that way over the holidays. Did you turn the winter out? Yes, because if it's nice on Easter, we'll have a barbecue. Linda, you are cordially invited. Thanks, but I have to postpone that until another time, my children are coming. Maybe it will be sunny at Easter and we can go for a walk. For a while you could only hear that there was work going on. Yesterday there was primrose in the market, look how nice! Really, strong colors, the yellow ones, they smell so good. What did one cost? Fifty cents, or a box of twelve, five euros. Very inexpensive, tomorrow my son will also bring some for me. I don't want to do too much, because of the cat, I'm afraid that it will make her sick. Come over later Irina, the coffee is ready. The friend started to sing. The other roommates, who also cleaned their balcony, stopped working for a moment and then it sounded hesitant: In March the farmer is harnessing the little horses. Heinz on the ground floor just tuned his trumpet, then he had found the right note. A mail truck driver was just pushing his vehicle into a parking bay. He rolled down both windows and quietly to the rhythm he pressed the horn, the concert was perfect. Can you imagine that, dear readers? That is actually forbidden, but once in the exuberance of the feelings the law enforcement officer turned a blind eye. He often marched up and down the street every day and hung his tickets on long-term or illegal parking. They all scrubbed away their winter dung while singing happily. The leaves from the last storm still had to be disposed of. The blue plastic bags slowly filled up. Over at the advanced school the students stood and clapped when the song ended. It was a great beginning of Easter, you all got infected, someone called over. Tomorrow this will be the cleanest house on the whole street, gave him another answer. You're right, said Heinzen's wife. Now all we need is an Easter bouquet on the doorstep, everyone else will be jealous. I'll decorate it, I call. There's still plenty of that stuff in this box. The cat kept stroking my legs. The deck chair was in the corner, I'll move it into the right position. You and I are about to make ourselves comfortable, right, my girl. I just had to get the conditions from the winter quarters. But then Chakira rushed through the apartment with a loud growl and went to her cave. Got your crazy five minutes again? I called after her. If she behaves like that, there is usually something wrong with her. When I got out, I saw a black bank of clouds coming in from the east. It flashed and thundered. The thunderstorm quickly pushed over us and pulled a cold wind behind it. And now hailstones the size of pigeon eggs pelted down from the sky. Yes, where did they come from, the sun was just shining. Was I glad my filth was gone? I talked to myself sometimes. Old people who live alone often get strange and talk to themselves. If nobody pointed it to me, I wouldn't even notice. I often didn't hear a human voice for days. And television, you think. I don't hear anything, I have tinnitus. The whistling drowned out everything. Whenever someone asks me about it, I always pointed to the little man in my ear. I watch the hail for a while until it got too cold. Irina is still there, probably nothing with sunbathing, go in, turn the heating on again, I called to her. From next door I only heard rumors. When I got no answer, I got a bowl and collected the ice cream balls. Put it in the cool box, and on Sunday the children were looking forward to their egg hunt. Irina is coming over, I called, but then the doorbell rang. How about you, are you packing, is it already time? Yes, I wrote this morning, three months' notice. We found something, it's in Dormagen. Oh Grandma Linda, that's far away. And how big? 52 square meters, two rooms, kitchen, bathroom, storage room, balcony, warm. Sounds good, but what's the catch? I'm already stressed. Let me know, we will help you. Yes, I know, you rarely find such a great community as in our house. What was going on today, just great, everyone looked and found each other, it is rare that an international tenant group lives so peacefully next to each other in a house. But we fit together. I did not know this willingness to help before. Achmed offered me to dismantle the furniture, he is a master carpenter. And Hassan from Anatolia shoveled my car free when we had so much snow. We saw it, my Friedrich was very surprised, they had only been here a week. It just occurred to me that Alex was carrying heavily on the third floor and was about to give birth. Yeah, that's the name of the petite Serbian girl who always dresses so well in the traditional costumes of her homeland? Josch is not at all happy with her husband, he is afraid that someone else will fall in love with her. How old will she be, I mused. They already have a five-year-old son. When I asked his name, he said: Plamen, but my father always calls me amen. Such a little rascal. Does he know what this word means in German? Or was he even born despite the pill, because Amen is the final word, or the end. You can go to the garage with Linda afterwards, there are still a lot of boxes with baby clothes from my grandchildren. My sons refuse when I ask them about it. Your planning is complete. No time, no space and no money, so their arguments. You have a helper syndrome dear Irina. Now drink your coffee before it gets cold, there is milk. Thank you. Your married bedroom was picked up yesterday, I saw it, aren't you sorry? Stop it, don't remind me, I'm getting into the crisis, it's so incredibly expensive and it only took three years. It went away for an apple and an egg. The people pressed hard, but they didn't care that the money was needed for the move. Now the couch is to be sold. Irina looks at the good piece. She strokes it with her hands like this: Real leather, five-seater, she nods. Yes, but too huge for the new apartment. The beautiful part was also very expensive. Shortly before my husband left me, we had set up ourselves again. We were married fifty years and before we could celebrate he passed away. He was sick for just three months, or rather we knew about it. I mustn't think about it, I could just cry. It was quiet for a while between the two of us. Irina looks at my pained face. You know, Linda, if I could advise, the person who has to go to a home should not know anything about a move, she sends her on vacation, and in the meantime everything has to be taken care of. When she comes back, she'll go straight to her new apartment. There will be tears for sure, but the stress is gone. Of course you will only do that if you have a company with it can instruct. It's all a question of money. What's the matter with you, Linda, you can't breathe, you're literally gasping. Should I get a doctor? I shake my head, it'll be fine, the whole thing pulled you down again, oh come on, let me push you, we all have to go. My neighbor takes me lovingly in her arms. The excitement when I just think about it, I have to lie down for a while, it will definitely get better. Do that, have a drink here, it always helps. Do you have that often? Yes. I'll check back later. Afterwards go to Aldi, should I bring you something? Thanks, no, I have everything. Then get well soon, sleep a little, bye. As it is when you want to change your home, the old facility kills you. The own house had seven well-stocked rooms, not counting the kitchen and the bathrooms. What to do with all that stuff? There was still the furniture of my in-laws and my mother's. The Poles in the village were happy. The former landlord couldn't care less who was cleaning out his workshop, he was definitely looking down from heaven and helping Peter with the rain. Dear longtime friends, I also had to leave. Calls, or visits, as it is in life, promised promises are seldom kept. And then I was happy when I was able to escape this compulsion. So now I lived next door, next to Irina. In the cleanest house on the street, as the young people said at the beginning of the story. At the family doctor I whined for air, air, air, I can't breathe. However, nothing was found during eavesdropping. Go home and lie down in bed, it will be fine, I was advised. But I can hardly breathe and I feel dizzy? The doctor said nothing to that. An hour later, I was literally struggling for oxygen, it was always getting so weirdly dark in front of me. My senses faded for a moment, then flickered again. I had to work very hard to get a clear thought, again and again I drifted far away. The packed bag for the hospital was ready. Thoughts came. It was enough for me, nobody needed me anymore, why shouldn't I go? It will be difficult for the children, but it's my life, what was missing? While breathing, I couldn't move the thick stone from my chest. I was in a panic, the air was getting less and less. I choke was my next thought. Dear God, I begged, let me come to you right away. Get me, please father there happened to be a plastic bag. Is it very bad when I use it, did you put it there especially? You're welcome! Please GOD help me. I don't want to see the next few minutes. Why am I so alone, can nobody help me? I cried aloud. Do I have to end like this? Mom please help me mom! Then all of a sudden I heard words of comfort, I noticed my mother's unmistakable smell. Mom, are you there? I asked. And then I heard my mother say: call a taxi. But that was high time, says the emergency doctor. The three of them tampered with me. Half an hour later they would have drowned. My lungs were full of water, so I couldn't breathe. The whole thing has to do with the heart. I lost six kilos in the clinic, was it all water? Now my skin was hanging on me, a size too big. Anyway, I said to myself, long sleeves are a must from now on, even in summer and nobody sees me naked anyway, except maybe a doctor. During my night prayers I had the unlikely feeling that I had once experienced in the service afterwards. I am not Catholic, but I go to prayer in this church because it is so close by. I would have to take public transport to my place of worship and then walk a long way. I wouldn't be able to do that with the rollator. Once I asked the pastor if I could go to the Lord's Supper because I belonged to a different denomination. Is that not a sin? After a long conversation about the Bible, he told me that if I firmly believed what he was preaching, I was welcome. The house of God is open to everyone. As he was distributing his blessings on the believers, a drop of the holy water fell on my forehead. All of a sudden I felt very solemn, a great calm developed in me. Now I believed that the Lord God had forgiven me my sins for this time. I spoke the Creed with fervor. Pleaded with HIM to protect me from further crimes. So I accepted the present at the gentleman's table with tears in my eyes. Strengthened with strength, I now wanted to continue my life. Why do some people call for mummy in dire need? My mother-in-law called her before closing her eyes forever. Is that an invisible umbilical cord, only mom can help? I also call them often, mainly in my dreams. Once I was asked which of my dead people I would most like to wake up, my answer was spontaneous: My mom! Why not your husband and if they were already with GOD, your children? I had to confess with shame: I don't know the answer to that. It was similar with my husband when his mother just left him. There were his first words: Now I'm all alone. It came out of his mouth so lost, even tormented. Your own mother is a link. He did not notice that I, his wife, stood by and heard it. Every evening in my prayer I ask Heavenly Father that in my dreams he will send all my dead to me. Very often he gave me the present. It is very real then. I don't need them like that during the day. We live and work realistically. Most of the time I wake up afterwards, and can also remember well. I feel it is a grace of God, and thank HIM for his kindness and try to sin less. My son had invited me to dinner, but when he called he could barely hear me. Don't drive bad! He responded immediately and called 112. She was there very quickly, because the station is just 500 meters further. But they didn't have a key yet, the Maltese service got one later, and I got an emergency button. I pulled myself together, braced myself on the hallway walls and opened the door to people. A paramedic immediately grabbed me and sat me on a chair. I choked but made it to the toilet with Sani's help. In the meantime my son had come too. He was told that it was vertigo, it came from the ear canal. A crystal had come loose and tumbled back and forth, whatever that may be. In any case, I was now taken to the clinic in Lendersdorf. It is a teaching hospital. When there is a morning round, the chief physician brings some students with him. The patient's illness is then explained to you, quietly in a foreign language. You like to have old people, most of them cannot defend themselves and let everything happen to them. They are afraid of the gods in white. As long as nobody objects, they become guinea pigs. The next morning I was scheduled to have another examination. I took it pretty indifferently. You have to learn as long as I understood what was being done and it didn't hurt me either, well then. I was curious what they would find. In no way did I feel sick, against the little dizziness, if it came again I could help myself now. Gastric and colon levels were arranged. I knew both examinations; both were done four years ago during the preventive check-ups. There was no positive result. I have no complaints with that. Just a request, but with general anesthesia. I was promised. But there was a student at work who is not allowed to meet Linda at night. Didn't this bungler, excuse me for this expression, have broken off the anesthesia during the examination, and I, the poor patient, cried out loudly, so painful it was to pinch off the sample, and do you think she would later have apologized for her insolence? Ha, not the bean. Yes, you can do that with old people. I resisted, now they wanted to examine something on the sphincter muscle at the anus. I resisted this vehemently. I asked the doctor what he was hoping for, had he misunderstood something during the lecture? He got really snappy because I had listened to his explanations for so long. Certainly I let him finish, because I wanted to know how he would talk his way out afterwards. I was given an education once in rehab. I fell on my back once while curling and broke one of the last vertebrae (I don't remember what it's called). It was on vacation and I didn't go to a doctor at the time. The mishap was only discovered after 20 years in the health clinic in Bad Bertrich. The professor there was very fond of acupuncture as a healing method. He had great success with it, but he also warned his patients and budding doctors that they should never injure this sphincter muscle. And here in Lendersdorf of all places they tried it on old people. No wonder that my bile came up, my blood pressure went crazy, my poor heart fluttered, it was X-rayed, everything so far OK, thanks to the blood thinner. I got it when I stumbled down the stairs in the dark at an event in the Düren Arena two years ago. Then I broke my wrist, had a crack under my nose that had to be sewn, my face was scratched and you noticed that my heart was fluttering. So they hired me there with Markumar, or whatever they call it.) I was in a three-bed room. A woman was brought in at 112 that night. Her nightgowns were missing from her pocket. When her grandson came to see her, she told him to bring some next time. She told him exactly where to find her. Meanwhile I lent her one of mine. Now the good boy came along and had a pile of aprons instead of nightwear. Anyway, now the fashion show was announced. I had already organized a few in my job. Since I was the only one who could get out of bed, I played a mannequin. When the sisters heard about this, they brought face masks and bonnets with them. Of course we were very loud. The laughter could also be heard outside the door. The ward doctor came in, looked at the whole thing, waved his hand and said with a dead serious expression, here are your papers for the quarantine. The ladies laughed and couldn't stop. While still at the door he said that I wish our other patients were in as good a mood as you. By the way. No Ms. X, unfortunately we cannot release you yet, here you have such a shadow on your lungs, possibly malicious. The ward doctor explained to me. Well, I'm 80 years old, what's next, I'll keep my friend. I'll keep that as my shadow, I laughed humorously. You have to give them their optimism, he said. But if we operate in time, they would have a chance. And how much time? Then the doctor looked in a different direction, he was probably ashamed when he said softly: maybe a year. I had to laugh again. A year, what is that, I was fine the whole time and after that I should possibly also get chemo? He nods. No my friend, not with me. When my time is up, I will go with joy. I am not afraid of dying. A lot of people are waiting for me up there, I'm happy to see them all again. Get my papers ready, I'm going home! Just for guidance, two years later I was still living pain free with no roommate in my lungs. That is what I wanted to suggest earlier, the one about the guinea pigs. After this serious illness and my attempted suicide, my son had finally found a home. It's the ST. Katharina from the Order of Malta, and is located in a suburb of Dormagen. We went there with great anticipation. A friend of mine lives here, I laughed. My worst enemy is my impatience. Yesterday my son said: Would you have been put on the watch list back then. But who thinks that it can now take up to three years until something is free. Very annoying, especially since the termination of the rental apartment was at home. At first I thought I only had three months' notice, but once ten years are worn out, it's twice as much. So six months. The great pressure had now fallen from us. We now knew where we were going and could plan. First the marriage bedroom was sold, as mentioned at the beginning. I kept a mattress because it was very expensive and only needed a year. My husband died in the clinic. Now there is still the great leather sofa, I couldn't take it with me, the new apartment was too small for that, so something else had to be found. I followed the advertisements on the Internet with lynx eyes. I had something ancient in mind, and it will be. I gave the dining room set away to people from Bucharest. My son brought me a smaller one. So one helps the other. I would really like to move as soon as possible, but waiting for another person to have to vacate the room, either because they were in need of care, or even died, scares me because I didn't wish anything bad to anyone. Maybe it was someone old and frail and longing to go home, to father and mother and other loved ones up there. There was nothing to be said against that. Let's wait and see. In the evening I wrote Franz a note that I had already found a bus transfer from the train station to the house, it's only a few kilometers. I now lived in a house with 32 parties. Most of the tenants only had TV and books. Wasn't I rich then, I could look around the world, cultivate friendships with strangers. Exchange thoughts with other readers, participate in exotic customs and much more. It all went through my head. And then I turned on the computer and started again. But before that I was cut off from friends and acquaintances for so many months, no phone, no computer, no longer emailing the world over the Internet, that was terrible. I don't even know how I did it before. It's only since I've been a widow that I've learned to deal with it that way. Two telephone companies fought over customers. One has the monopoly for this region. She fights doggedly for graduation. It's a nerve thing, it has been going on for four months. Unbelievable. My son contacts the office twice a week. Appointments are made and not kept. Certainly that was the background, maybe it would wear down and finish with them. The difference, this company is ten euros more expensive per month. For a retiree, that's a lot of money. My son, a very dear one, takes care of everything that has to do with the apartment. He does my shopping for me, is concerned about my well-being, and takes care of the finances. I never would have thought that I would be so good in old age. Thank you my dear, you are doing more than just your filial duty. I'm kind of forgetful. Right now I have something in my hand, put it down somewhere because I need it right away, five minutes later I don't know anymore. Do you feel the same? How many times I got on the wrong bus to see the doctor, I don't know. I drove back and forth for almost an hour until I got home without seeing the doctor. I probably asked the people, everyone was very nice, but what good does it do if you can't hear anything? Before I go to sleep, images of the past throng my mind. Lots of little incidents that make me smile. It can be so beautiful, getting old. To have more time for many things, the stored knowledge, a feeling of happiness. Doing what you want and not giving account to anyone. However, without illness, without pain. If I haven't had a rich life, it comes to mind. And then I think of the elderly people in the sheltered home right next door. Who look far into the distance, quiet and silent, distant from the world, sometimes with a tiny smile or even a lonely tear. Are your thoughts where you loved, worked, raised children and so much more, gave content to your life many years ago? Just open individual chapters in your book of life and maybe enjoy everything again? Kind of like me, just that I can write it down. Who can know if they cannot express themselves. Now I've put my thoughts on hold for a while, I finally have to consider whether my writing makes sense. Self-doubt torments me. One thing is important, I myself am happy that I can still express everything so well, at least for my needs. They said of me, behind the scenes, that I had dementia. I know myself that I am almost at the limit, because in a dialogue I often forget the connecting word if I am not allowed to finish. At first I could have bitten my butt, but now I don't mind. You should ask again, I tell myself. I am old and I have a right to be forgetful. But many other thoughts bother me. What if I no longer know anything about the life I have lived so far, or if I suppress what is now? When I no longer recognize my children, or even become vicious. You hear and read so much about it, but it is not a real explanation. Should I let myself be surprised, I ponder all night long. I'm not coming to an end now. But my memory is falling rapidly. In addition, after the stay in the clinic, there was another complaint that a woman does not like to talk about. There was botch-up, I already wrote about it. If you hear people like that, they say: You don't transplant an old tree. But I am a migratory bird. So far I have lived in seven apartments. As a child with my parents, then further in my family by marriage. Then for a while in Munich, later back with the in-laws, then in Eich in their own home, now relocated from Eich to Düren and now to Dormagen. But always with my own furniture. I won't stay here forever either. The next house is just opposite the current one. It's just a few steps. I already have an option for a room there. Well, and the very last thing is much smaller, then I lie still and motionless. I will enjoy it! I'm looking forward to it. I love to sleep. And there I know with great certainty that nobody will wake me up anymore. Unless I'm allowed to float a few floors higher immediately. I don't believe in hell. We are already going through them here on earth, we are already being tested. Maybe after my death I will have to do something like a social service in the anteroom. I can well imagine. But if I pray for forgiveness for my many human mistakes, I'll get a harsher punishment. I have sinned profusely, although I did not realize it at the time. When I can't fall asleep in the evening, thoughts come automatically. Things come to mind that I haven't thought of in a while. I pray for mercy, but only half-heartedly, because other flashes of inspiration keep slipping out of my brain in between. Terrible when you can no longer really think about it. I recently gave my housekeeper four euros and asked them to have it changed over in the office. I needed fifty cents pieces for the washing machine. I couldn't bring together how much that must be. Am I crazy, can I no longer count one and one together? You guys, that's why I'm here now. Not that I can be healed in this case, no, it's too late for that. Almost everyone gets into this situation at some point. I start in the middle of a story instead of bothering to find the beginning. There is, for sure, I want to tell you. Only this clutter in my head needs to be sorted into the right drawer so that what you are looking for is found. A pharmacy survey once said that the brain renews itself, no matter how old it is, it just has to be asked to think. My books are actually known. So I offered to read something. I came here with great hope to pass some time away from sick people. A lot of outside people tell me that I can. In Eich, in Worms, in Guntersblum, I beautified the hours for the visitors in the afternoons of the elderly. In Wiesbaden and Mainz I was often on stage at poetry slam. Today I still get invitations by email. So I thought it would be here too. In my opinion, things were sluggish in the house on Advent afternoon. The solo entertainer played all known Christmas carols and some of the tenants' community sang along. I did the same for a while, but when nothing else came up it was just not enough for me. I knew it a little differently from my village community. Now I asked the people in charge of the house if I could tell a story I had written myself. Right now, I was asked in horror. I nodded confidently. Well then, ok. I picked up the microphone and started. The poem is called: The little tree. I could have recited it in my sleep. As used to looking into the crowd, after a very short time a smile came to my face. At first you probably thought, well, let her go, she'll stop right away, but then the faces became more and more attentive. Oh, but she can, I registered the looks, because I was listened to with fascination. That was the only time I could talk to roommates in the dorm. The way they applauded everyone was enthusiastic and wanted to hear more. But it never came to that. I know from experience why. My in-laws and my mother lived together in our household. Sometimes it happened that they said not today. Let's dream a little. Offer help yes, accept help, maybe. Every person is different. The only disadvantage I see is that the house is on a barely built-up area. The only houses I see from my apartment are behind a rape field, an estimated eight hundred meters away. The whole thing is nice, the farmer will be planting sunflowers this year. There are no shops in the area, except for a café, but it is half an hour's walk. A main street leads past Katharina. Buses run in both directions from the hospital next door every half hour. This takes you to the city, or to other places. I don't know exactly. The jerky stopping and driving down always makes me feel sick. I get out more badly than right at the bus stop on the market. From there on, you can reach all shops. To take the taxi, I first have to win the lottery. Dormagen is a doll's town compared to Düren, but at least it's better than nothing. But it's very lonely there. There are some leisure activities in the house itself. Let's take the beginning of the year. First the carolers come, then there is a New Year's reception, a carnival breakfast, then eat potato pancakes, eat herring, Good Friday liturgy, a slide show, shoes and clothes sales are very popular, the ice cream man is coming. Invitation to a morning pint at the Schützenfest and summer festival, invitation to a Bavarian breakfast, then comes St. Martin. We have Remembrance Day, afterwards there is a goose meal, the Nikolausmarkt and an Advent celebration. But that's not all over yet, in between time and again tenant coffee and bingo. Much is being done to help keep inmates bored. And yet it is not enough. The grumbling never ends. It's best not to listen at all. Memory training is offered in the house. Not a big deal I think when I attend for the first time. You need the ABC single printed on small cards and a cube. Everyone draws a letter and, with so many eyes, has to name so many objects. Or in another round, action words. Yes, just laugh, please mention a word with i once, and then even six times. I could not do it. From this I can see that my cheating on the computer doesn't help at all. This is not a problem in writing, but I cannot answer a question with a question mark. The staff has a hard time. I think you have to be born for this job. Every now and then I meet my neighbors in the elevator. You haven't been here long? Four months. Do you like it? I nod enthusiastically. And you? Oh well! Some even say that then you are the only one. A lady speaks of hating the house. Now she wondered what people want. Everything is there that we had at home. Nobody here can do anything about the fact that our loved ones are no longer between us. And there are also people who always have the saying on their lips. That was my biggest mistake. I suppose those who say so have no hobby. Nobody cannot, or rather does not want to, do it themselves. They live in their past, take no advice and, once they have found someone who will listen to them, want to tell their story a dozen times. I feel terribly sorry for these roommates. It pulls me down so much. Then I fervently pray to LOVE GOD. Please don't let me be like that. I'm just an ordinary mortal, I have my hobbies and I look forward to something new every day. But I can't advise people. You must have all been completely normal at one point and you had never thought of such an illness. But vegetating uselessly, wasting the last time like that, I defend myself decidedly. Maybe it will help, who knows? What does the future hold? I come originally from the village, so everyone knows everyone else. They have a chat at the bakery, talk about their sick mother at the pharmacy, ask about the latest news at the Aldi, why did the bell ring this morning, who died, exchange prescriptions, and so on and so forth. Here in the house, you can currently run like a god created, you won't see anyone for days. Unless you go to reception in the morning, after 2pm there is no one there either. Or you take part in an event. In the summer it goes there, some meet and chat on the benches in front of the house, some go for walks or go shopping with their relatives. This walking around, through fields, woods and meadows, may be quite pleasant in spring and autumn, but I don't need it more than twice a year. I always have to endure the whining of the others. I am a good listener, all too often it shouldn't be. But if I start to tell about my pain myself, it will be blocked immediately. You are not, you are healthy, now stop and listen to me at last. Yes, that happens to me too. You and I preferred to go to the flea market or walk around town. Eat an ice cream, listen to the banter of the youth and enjoy the pretty girls. Also playgrounds with children's lives, you could see me there, but where are they? And so later on I see myself sitting next to the old people and looking out of the laundry just like them. Sophie, a neighbor, was very fond of my previous tenant. On the very first day, when all the boxes were in my way, the doorbell rang, she was standing in front of the door and wanted to get in. I was still in my nightgown. She pushed me back, I pointed with my hand at my scanty clothing and then at the mountain of cardboard behind me. I didn't know about her illness at the time. At last she went away, but the next morning she rang again. And just like the day before, I received her. The same game the next day. But by then I had already made the toilet. She moaned indignantly: Why don't you let me in? Then she must have noticed her mistake and said goodbye with the words, See you later, I see you have to do. I didn't see her for a while. Yes, she was back one evening and told the story as if we had known each other for ages. It sounded fascinating. When I interrupted her and advised her to write all this down, she replied that she had already done that. So we saw each other more often and every time she told me about her life, and every time she asks me reproachfully, are you writing again? I was supposed to look at pictures once. Look here, from my wedding. And without transition, she told of the birth of a calf, that she had once provided obstetrics. Now my curiosity was aroused again, I listened spellbound. How old were you there I asked puzzled. Twelve years, Sophie tells it credibly, very vividly. I also know how to do it, I also come from the country. The rope around the front feet of the calf, the head lay between them and during the night contractions she pulled and the calf fell out. On the cold, dirty floor? No, she laughed. I had put a lot of straw under it beforehand, and besides that I fell over and the little animal landed on me. I crawled out, tore the happy skin from my mouth and rubbed my head dry, everything else was done by the cow. After a long time my parents came from the field and the calf was standing by its udder. She said that with great pride. I think that almost all peasant children know what the bull does with the cow and how a calf is born. If you look at the small woman with her 36-inch figure, then she was definitely even thinner as a child. How she had managed it, all due respect. Last week I finally got the internet connection. We both browsed in a moment. Where did Sophie go to school, that's the church, and that's the Warta, and, and, and. She really blossomed because I promised her that I would make this trip more often on my computer. And so my girlfriend wants to go there every day. Can you imagine how stressful that is for me. Sophie also has a rich life behind her, sometimes it takes too long for her, she no longer feels like it. The way she talks, she lacks the love of her family (I can't understand that, because one of her sons comes every week to pick her up to go shopping. They also go to the cemetery together). Both children are very caring. She talks about killing herself like two of her roommates did. She is afraid that she will one day be deported to the doctor-assisted house across the street. Every day I see the physically handicapped who, in my opinion, look well taken care of. If the weather is good, they are also taken for a walk. You can just tell by looking at their illness. Some may not really notice it. In any case, nothing is lost to them, food and care are appropriate. I get there once before I am put in the box. Since I've already been close to the limit a few times, I'm not afraid, because I liked what I saw. I am excited which way it will continue. Somehow I'm even looking forward to it, then I'll finally see my parents and all my other deceased again. That was my last tango. The book should actually have this title. A piano player was there, when a waltz sounded my feet itched. The waitress saw it, and when a tango was being played, she brought me to dance. My heart opened. I danced with my husband until our feet burned. And now here in the house, it was an experience that I will not forget. Your dear young offspring, trust your instincts, father or mother are not poor, they are richer than you think, but they now have the opportunity to review thoughts, perhaps to revise their unconscious mistakes. There is only one thing you can do if they want to talk to you about it, listen to them. It can no longer be changed, but it is possible that you will learn something in the process as well. Maybe they are homesick for you, the rest of the family, their home. Don't leave them alone, answer their questions. Let them feel your love. I just remembered a little poem that I know from my mother. When your mother has grown old and you have grown older, when what used to be easy for her is now a burden, when her dear, loyal eyes no longer look into life as they once did, when her feet are broken and no longer want to carry them When walking: then give her your arm for support and guide her with joy! The hour comes when you have to cry with her to the last course. O have patience with her years, which God will surely give her to live! Delighted her with a thousand joys that faithful care enveloped her! And if she asks you, give her an answer and asks her again, speak up too, and asks her again, do her speech, not impetuously, in gentle calm, and if she doesn't really understand you, explain the meaning of her joyfully moved! The hour is coming, the bitter hour, when her mouth will no longer ask you about anything. I have to praise our youth. Whether they are locals or naturalized, everyone helps. There are always hands on hand, be it when getting on the bus, offering a seat, securing the rollator, then buying a ticket, or helping you across the street. Of course, I thank you with friendly words. Sometimes something moody comes out of my lips, like: If only I had known earlier how helpful I would be in old age, eh, I would have gotten old much earlier. Then everyone laughs and of course I do too. But I'm not going to tell you that I've already driven black a number of times. Because I had a ticket in my pocket, but since I always feel sick while driving, because the bus pulls away too quickly before I sit down, I don't even get to validate the ticket. I know why I'm here because there are more of my kind. Some are far worse off than I am. It was really terrible six months ago when I forgot to give a correct answer to a question. It was not a pleasant thing not to find the expression in your full mind. Then I searched my mind for a synonym, and it got a lot worse. Thank goodness that has settled down again. My body was lacking the vitamin B12. I was given an IV every week for sixteen months. Now I have to continue to see a neurologist. Right next to the Katharina house is the hospital, where he holds consultation hours. I went to register in October, and she got the appointment for April 28th. It's laughable if it weren't for the pain. In Eich, where I lived recently, the neighbor came and poured her heart out to me, in Düren it was no different. To be on the safe side, they called me Mother Theresa. I inherited the help from my mother and even passed it on to my sons. In the garden between the two houses of St. Katharina there are small oases with tables and chairs in the green. There are people sitting there who no longer expect anything from their lives. If I join them, they will probably look up. They register that someone came along. When I speak to one of these lonely people, the first thing I see is disbelief in their eyes. Do you really want to talk to me, hear my story, I read in the careworn face of my counterpart. Conveys my friendly smile. I often think of mine Future. Maybe I'll be happy one day when someone notices me. I'm not sure. Still, I start a conversation. It is a pleasure for me to see the joy that shines from the old face. As a listener I experience so much, some of which I express in my books. But I also go on long journeys, and I am happy when I find the narrator on the Internet with the places she knows. So each of them has a feeling of happiness. What will I do when I can no longer see anything, no longer feel the keyboard, can no longer read, even no longer bring my stories together in my head? Not to talk about listening, but still get so much of where I am, why and what for. Shoot me dead, give me poison, please, please help me. I have a patient at my disposal, it is my last will, I will then shout out to everyone. It's already seething in my head. I am not afraid of dying, death, just of vegetating, not knowing my relatives any more, or feeling the pity in their eyes. That they have to watch the once so energetic mother with her left hand, get rid of all problems, and now consists only of bones and clothes. Don't let it come to that. No way do you hear my sons, don't let your mother end like this. Ask doctors, health insurers, read on the Internet. There are already various laws abroad. Maybe they'll take hold with us one day. Fear eats me up all night long. Who can help then? I have to concentrate on something else, otherwise I'll go nuts. Day by day I get older, the ghosts whisper to me, you will soon be ready, you will soon be ready. Then the words of my doctor help me again. You know his advice, dear friends. My wealth of ideas, a healthy diet, plus a lot of sleep. It is already clear to me that it cannot stay that way forever. The body breaks down, I have to accept that too. I will cultivate my intellectual faculties, and I hold fast to them. But I still have a lot to do, mainly clearing up the chaos in my head, sorting everything and putting it in the right order. Writing takes time. I've always been a quick-minded person. I had familiarized myself with the PC when my husband passed away. Many stories have my name. Some books were published by a Leipzig publisher. You can find me in many forums on the Internet. I'm firmly established at Neobooks. There are 28 of my works on sale there. Devalued, but also benevolent comments are under my texts. You can find it under Siglinde Bicky and Linda Bohrmann. I am not a trained author, I write as I think and speak. I wrote my last story in spring 2016. And now I just wanted to know it again. Can I still do it, or is my disease already very advanced? It is quite possible that I have now really settled in so that I can continue writing. I definitely enjoy it. Should I tell you, dear readers, how long I have been working on this book? Guess what. Three years ago I would have torn the story down in one day. But I've been working on it for four months now. The times bother me. I keep throwing them all over the place. In the present, all my teeth hurt when I read what is written out loud. It just doesn't sound good. Written in the past, I think it sounds a lot better. How should I continue the story now? I had already thought about writing the whole thing in one time, no, that doesn't fit either. This is currently the fourth version, written down in the years in which the individual incidents occurred. Should we play roulette and just take one? Yesterday I read a book, one took ?, damn it, I can't remember the word again. I know I can, only I can't get the lock off, damn it and sewn up. I just pick up the next piece of paper and continue to write there. I have to re-learn everything that goes around it. I still haven't understood the formatting so that you can make a book out of it. I see it in front of me and can no longer implement it. The technology is still driving me crazy, why can't that be easier? Damn it. I was able to do it all once, where has it gone? Where can you still find helping hands and bright minds? Should I ask our LORD GOD, ask him for help? He is old enough to know how the technology works even without having attended a course. It's definitely easy for him, but whether I understand his hint or link remains open. No, I won't do that, that's outrage, you can only ask for health.) What an absurd thought, so no, aren't you ashamed, Linda? I deserve the reproach. And the good Lord also helped me by opening a synapse for me without my asking him to do so. Thank you dear Heavenly Father. So the work that lies before you is finally wrapped up. The distances where my thoughts slip away are getting shorter and shorter. My doctor told me not to give up, the brain needs nourishment. It gets it from good blood circulation. And this in turn is encouraged by the work that is required of him. did he explain it to me. Because only in this way and with plenty of drinking do the synapses multiply. He knows about the addiction and finds my joy in it remarkable. It is rare for older people to try something new again. Others smoke, drink, eat aimlessly and I, yes, I live from and with letters. Day and night I sit at the computer and empty my head. In between I read a lot to fill in the gaps. So that many book lovers can enjoy my texts, I write in some forums on the Internet. Big trouble is waiting for me. The insertion of a text, to bring it into the right form, pushes me in great distress. The people on the other end of the machine are very helpful. I have to say, so far they haven't treated me like 'senile aunt', they always have kind words and don't refuse my request for help. I am very happy about that. However, there must not be a long period of time between these works. Sometimes it's just hours when I've forgotten everything. Then I have to ask the helpers for advice again. How embarrassing that is can only be measured by someone who is really in my shoes. Now something has occurred to me. I'll just print out the instructions for use now. On some pages there are three question marks, they should replace the appropriate word. It still hasn't occurred to me, it has something to do with thunderstorms. Now I hope that my book has been well received by you. I would be happy about that. Your Siglinde Bickl. My thanks for not giving up go to my son Thomas. He takes care of me as if I were the child. It's good to know that the genes that lie dormant in him haven't been wasted. My thanks also go to Iris, my dear daughter-in-law, who tacitly accepts that he devotes his meager free time to me and that she herself researched the Internet for me. When I was still living in Düren, my neighbor Stefan helped me. He's the best trained geek I know. He had ironed out many of the mistakes I made in the calculator. Dear Olga, thank you, too, for your help in many things. And last but not least, my friend Gisela, you showed a lot of patience when things swirled around in my head.