116.  ©Ein Spaziergang …

 

Robert und Emma treten aus der Haustür. Während Robert diese bedächtig abschließt und sich einen Proviantbeutel über die Schulter wirft, hüpft Emma die zwei steinernen Stufen nach unten in den Garten. Überall blüht und duftet es, Bienen summen und im Apfelbaum zanken sich zwei Elstern. Fröhlich hakt sich Emma bei Robert unter und gemeinsam laufen sie den Plattenweg entlang und öffnen nun das schiefe Gartentörchen. Oh, wie grässlich das quietscht!, lacht Emma, du hast es noch immer nicht geölt. Robert blickt in den Himmel und pfeift. Leichtfüßig eilen sie die Landstraße entlang, grüßen nach rechts den Postmeister Hansen und nach links Frau Niemeyer, die Gattin vom Dorfpolizisten. Hast du den Hut von der alten Niemeyer gesehen? kichert Emma: Der letzte Schrei, vor allem dieses Federbüschel. Robert lacht und kickt einen Kieselstein gegen eine Gaslaterne. Die Landstraße wird zum Feldweg, das junge Paar erreicht die grünen Wiesen auf den zufriedenen Kühen wiederkäuen. Die Kornfelder wiegen leicht im Sommerwind und rascheln mit den Ähren. Wie Spielzeug sehen nun die Häuser des Dorfes mit ihren roten Dächern alle in der Landschaft aus, in der Mitte der plumpe romanische Kirchturm mit dem Glocken-dach. Emma holt tief Luft und lässt ihren Blick in das unendliche Blau des Himmels schweifen, da kommt von Ferne eine kleine weiße Wolke herangezogen, sie nähert sich schnell und quillt nach allen Seiten. Ein schrilles Pfeifen, dann quoll eine dicke weiße Wolke aus dem eisernen Schornstein der Lokomotive. Der Bahnsteig war voller Men-schen und Gepäck, und der Schaffner pustete ständig nervös und mit roten Backen in seine Trillerpfeife. Frauen umarmten ihre Männer, Väter und Brüder und weinten, während in der Wartehalle die Dorfkapelle einen zünftigen Soldatenmarsch posaunte. Krieg, Krieg! rief es von überall her begeistert und Kinder rannten mit Fähnchen herum und stolperten über Koffer, Hunde bellten und die Türen der Wagons öffneten sich schwerfällig. Emma u. Robert hielten sich eng umschlungen, Robert trug eine Uniform, die an der Schulter ganz nass wurde von Emmas Tränen. Hör auf zu weinen, mein Liebling, ich bin bald wieder da. Ich komme als Sieger zu dir zurück, dann wollen wir fröhlich unsere Hochzeit feiern ! Robert küsste sie auf die nasse Wange, dann fasste er seinen Koffer, machte sich liebevoll von ihr los, bestieg einen der Wagen. Wir ziehen in den Krieg! Die Fenster des Zuges wurden aufgeschoben und junge Soldaten winkten mit Taschentüchern, zwei Tauben ließen sich auf der Bahnhofsuhr nieder und eine alte Frau betete. Die Dampflok pfiff, weiße Wolken stiegen in die Luft. Robert! Emma! Der junge Soldat warf ihr eine Kusshand zu. Robert, pass auf dich auf in Frankreich! Emmas Worte wurden verschluckt vom Lärm auf dem Bahn-steig, der Kioskverkäufer pries seine Pralinen an, eine Mutter suchte laut rufend ihre Kinder. Zischend stoben weiße Wolken zwischen den Rädern der Lokomotive hervor, die Pleuelstangen setzten sich keuchend in Bewegung. Robert drängelte sich nach vorn ans Fenster, winkte u. scherzte mit seinen Kameraden. Emma war wie gelähmt und starrte auf die Räder: Die Pleuelstangen verbinden die Kolben mit der Kurbelwelle und die Hin und Her Bewegung des Kolbens wird in die Kreisbewegung der Kurbelwelle umgesetzt, dachte sie, so hatte es Robert ihr erklärt. Langsam und schnaufend setzte sich die Eisenbahn in Bewegung. Ein Kuckucksruf. Dort am Holunderbusch, dort ist ein nettes Plätzchen für ein das Picknick, schlägt Robert vor und klopft bedeutungsvoll auf seinen prall gefüllten Beutel. Emma hat keinen Hunger, sie fühlt sich auf einmal so schwer. Lass uns noch weiter zum Bach laufen, schlägt sie vor, dann können wir die Füße ins Wasser halten. Das ist eine wundervolle Idee, lacht Robert, Komm, nehmen wir eine Ab-kürzung über die Wiese. Er fasst Emma an der Hand und fängt laut an zu singen, ein Lied über den Sommer und die schöne Natur. Emma möchte einstimmen, aber sie kann nicht. Robert unterbricht sich: Hast du schon gehört, der Fuchs hat sich den Hahn vom ollen Heinmöller geholt. Emma holt tief Luft: Der arme Mann, das ist schon das zweite Mal in diesem Jahr. Sie erreichen den Bach, zwei Silberreiher erheben sich kreischend in die Luft. Robert breitet eine Decke am Ufer aus, ein Marienkäfer krabbelt über das rotweiße Karomuster. Da fliegen bereits in hohem Bogen Schuhe und Strümpfe ins Gras, und Robert und Emma balancieren auf den rund geschliffenen Kieseln im kühlen Wasser des Baches. Das Sonnenlicht reflektiert golden auf den leicht gekräuselten Wellen. Robert spritzt, Emma lacht. Später lassen sich die Beiden gemütlich auf der Decke nieder und Robert öffnet seinen Proviantbeutel. Stell dir vor, Käthe hat mir das Pfund Butter um zwei Pfennig billiger gelassen, berichtet er stolz und holt die eingepackten Stullen hervor. Das Papier knistert. Das Feuer prasselte im gusseisernen Ofen, der Wind riss an den Fensterläden und Emma hielt zitternd den Brief in der Hand. Das Papier knisterte, aber es verriet nichts über den Inhalt. Hast du ihn immer noch nicht geöffnet? Die Mutter stand am Herd und rührte in der dünnen Kohlsuppe. Emma starrte auf die Eisblumen an der Fensterscheibe. Der Brief ist schon vier Wochen alt, wer weiß, ob er noch lebt? Die Mutter schob ihr ein Messer über den Küchentisch. Öffne ihn! Der Brief knisterte. Emma schluckte: Man hört nichts Gutes von Verdun. Sie ergriff das Messer, öffnete den Umschlag und zog ein dünnes Papier heraus. Un-gelenke, holprig zitternde Buchstaben erzählten mehr als alle Worte von dem unvor-stellbaren Leid. Emma räus-perte sich, atmete tief durch und begann vorzulesen. Liebste Emma, ich weiß nicht, wie lange wir schon in diesen Schützengräben ausharren, jeder Tag, jede Stunde ist eine Qual. Viele Kameraden sind tot, die Essensvorräte sind fast aufgebraucht und die Kälte nagt an unseren Knochen. Wir patrouillieren in geduckter Haltung so durch die Gräben, immer in Erwartung eines feindlichen Treffers. Es ist alles so sinnlos geworden. Eigentlich wollen alle nur noch nach Hause, auch wenn es keiner hier laut sagt. Ach Emma, ich vermisse dich so, ich hoffe es geht dir gut. Hast du schon etwas von deinem Vater gehört? Wenn wir uns hoffentlich wiedersehen, dann Sieh nur nach oben, Emma. Dort kreist ein großer Habicht am Himmel, kannst du ihn erkennen? Robert weist mit seiner Butterstulle nach oben. Emma zuckt zusammen und Robert sieht sie erstaunt an. Du hast noch gar nichts gegessen. Ist dir Käthes Butter zu billig? Emma versucht zu lachen und beißt in ihr Brot. Sie hat eigentlich keinen Hunger und tut es nur Robert zuliebe. Dieser reckt sich wohlig auf der Decke und lacht leise in sich hinein: Habe ich dir schon erzählt, dass Peter zu Fuß über die Alpen wandern will? Emma zuckt mit den Schultern: Im letzten Jahr wollte dein lieber Kollege einmal längs durch den Bodensee schwimmen, und, was ist daraus geworden? Robert sieht sie nachdenklich an: Was ist los mit dir, wo ist deine gute Laune geblieben? Emma versucht zu lächeln: Ach Schatz, lass uns weiter in den Wald gehen. Dort ist es jetzt angenehm kühl. Wortlos packt Robert seinen Proviantbeutel u. rollt die Decke zusammen. Hand in Hand schlendern sie weiter über die Wiese und erreichen ein gelbes Kornfeld hinter welchem die dunklen Tannen des Waldes rauschen. Zwei Pfauenaugen gaukeln durch die Luft und lassen sich auf den Blüten des roten Klatschmohns nieder. Robert eilt hinterher und pflückt die herrliche Blüte, die Schmetterlinge fliehen. Komm her Emma, ich habe einen wunderschönen Schmuck für den Gürtel deines Kleides! Die junge Frau ergreift die Blume und erstickt in diesem tiefen, blutigen Rot! Rot, rot, alles war rot! Das Bett, der Boden, die Kacheln an den Wänden, alles war durchtränkt mit dem Blut des Soldaten. Emma sah an sich herab, auch die weiße Schürze, die sie als Hilfsschwester trug, war rot. Wie im Nebel hörte sie die Stimme des Arztes: Amputation erfolgreich! Gönnen sie sich eine kleine Pause, Schwester Emma und besorgen sie danach eine neue Flasche Morphium, es sind noch zwei junge Kerle zu versorgen. Der Doktor zündete sich eine Zigarette an und verschwand in seinem provisorisch eingerichteten Arbeitszimmer. Emma war allein. Aus dem großen Saal des Lazaretts, welches man in der Stadtkirche eingerichtet hatte, hörte man Schreie, Stöhnen und leises Wimmern. Emma hielt sich die Ohren zu. Sie wusste, diejenigen, die noch laut schreien konnten, waren noch am besten dran. Sie setzte sich auf einen Stuhl in die Sonne, atmete tief durch u. versuchte die schrecklichen Bilder aus ihrem Kopf zu verbannen. Da hörte sie ein Motoren Geräusch und ein großer LKW bog auf den Kirchplatz. Sofort liefen einige Pfleger u. der Arzt nach draußen. Das sind die Jungs aus Frankreich, wahrscheinlich übel zugerichtet, nach der verheerenden Schlacht! rief einer der Sanitäter und klemmte sich eine Trage unter den Arm. FRANKREICH! Emma fuhr wie elektrisiert hoch und eilte den anderen hinterher. Acht Soldaten wurden aus dem Inneren des Wagens geborgen. Zwei hatten fürchterliche Kopfwunden und waren bewusstlos. Emma beugte sich über einen blonden Jungen, dem eine Granate den Unterschenkel weggefetzt hatte. Wasser! flüsterte er kaum hörbar. Emma ergriff seine Hand. Wir bringen dich ins Krankenhaus, dann hole ich dir einen Becher. Später saß Emma an seinem Bett und wusch seine Wunden mit Alkohol getränkten Tupfern aus. Das brannte und der Soldat stöhnte. Trotzdem blickte er sie dankbar an und ergriff ihre Hand. Da stellte! Emma ih m die Frage, die ihr auf der Seele brannte: Wo warst du stationiert? Verdun, kam es über seine blutverkrusteten Lippen. Emmas Herz tat einen Satz: So kennst du vielleicht meinen Verlobten, Robert Langenfeld. Er ist etwa so groß wie du und hat braune Locken. Ihr Patient hatte Mühe die Augen offen zu halten und auf ihre Frage hin schüttelte er lediglich mit dem Kopf. Das Licht, das durch die bunten Kirchenfenster fiel, zeichnete bizarre Muster auf sein Gesicht. Robert stößt einen grellen Pfiff aus. Dort oben in der Eiche toben zwei Eichhörnchen, kannst du sie erkennen? Der Wald ist schattig und kühl, leise rauschen die Blätter. Emma antwortet nicht, sie fühlt sich starr und unbeweglich. Ihr ist, als müsse der weiche Waldboden sich unter ihr auftun, um sie zu verschlingen. Ihre Beine werden dick und schwer, eine Eisenkugel zieht an ihren Schultern. Och, jetzt sind sie fort und du hast sie nicht ge-sehen. EMMA! Die junge Frau zuckt zusammen und antwortet schnell: Ich habe gerade an die Wäsche gedacht. Spätestens morgen muss mir Frau Niemeyer das Waschbrett zurückgeben. Robert brummt: Na ja, ihr Mann braucht ja jeden Tag eine saubere Uniform. Die Beiden fassen sich an den Händen und biegen in einen schmalen Waldweg ein. Es riecht herrlich nach Tannenzapfen. Sie entdecken einen großen Ameisenhaufen, der über u. über mit Tann-ennadeln bedeckt ist. Tausende von kleinen Tierchen wimmeln umher. Es ist so ein wildes Durcheinander, und doch scheint jede Ameise genau ihre Aufgabe und ihren Weg zu kennen, meint Emma nachdenklich. Na, zum Glück kennen wir unseren Weg auch, wir sollten langsam nach Hause gehen. Du weißt, Tante Lisbeth trinkt ungern kalten Kaffee, grinst Robert. Sie erreichen den Waldrand und blicken über Wiesen und Felder zum Dorf hinüber. Die Turmuhr schlägt die dritte Stunde. Auf einmal bleibt Robert ruckartig stehen. Weißt du was, genau hier über diese Stelle hier bin ich vor zwei Jahren heimgekehrt. Unser Dorf leuchtete mit seinen roten Dächern in der Mittagssonne gerade so wie jetzt. Und als die Glocken im Turm zu läuten anfingen, da wusste ich, dass auch ich endlich meinen Frieden gefunden hatte. Die Glocken läuteten. Die Hühner gackerten, als Emma ihnen die Sonnenblumenkerne hinwarf. Sie beobachtete, wie sie sich zankten und hackten, nur Gockel-jocke der stolze Hahn krähte von seinem Misthaufen herab. Die Kochwäsche flatterte leicht im Wind. Emma, Emma! Die junge Ilse mit den langen Zöpfen lehnte sich weit aus dem Giebelfenster des Nachbarhauses und winkte aufgeregt. Was ist los? Emma warf den Rest des Hühnerfutters auf die Erde und starrte nach oben. Ilse beschattete die Augen mit ihrer Hand und blickte zum Waldrand hinüber. Da kommt, Ja, ich glaube er ist es, Robert. Er humpelt. Ich glaube er kommt zurück! Emma stieß einen Schrei aus, ließ den Eimer fallen u. eilte auf die Straße. Die Glocken läuteten, Emma rannte auf die Felder hinaus, Robert ging ihr mit schleppendem Gang entgegen. Sie winkte, er winkte zurück. Sie lachte und rief, ihm liefen die Tränen. Und als sie sich endlich umarmten, draußen an der hohlen Eiche, da hörten auch die Glocken auf zu läuten, die Zeit war stehengeblieben. Auf einmal fühlt Emma sich sehr leicht. Diesen Tag werde ich nie vergessen. Robert fasst sie an der Hand: Ich auch nicht, damals begann unser zweites Leben. Sie blicken sich an, dann laufen sie schnell die Wiese hinunter. Dicke Hummeln brummen auf den Blüten der Margeriten. Vielleicht lernt man durch die schrecklichen Dinge im Leben erst das Glücklich sein, denkt Emma. Sie fühlt sich leicht und leichter, beginnt zu schweben, höher u. höher, die Erde lässt sie frei. Zum Glück hält Robert meine Hand, sonst würde ich davonfliegen.

 

 

 

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116.  ©A walk ...

 

Robert and Emma step out the front door. While Robert slowly locks it and throws a bag of provisions over his shoulder, Emma hops down the two stone steps into the garden. It is blooming and smelling everywhere, bees are buzzing and two magpies are quarreling in the apple tree. Emma happily hooks up with Robert and together they walk along the paved path and now open the crooked garden gate. Oh, how awful that squeaks! Emma laughs, you still haven't oiled it. Robert looks up at the sky and whistles. They hurry lightly along the country road, greet the postmaster Hansen to the right and Frau Niemeyer, the wife of the village policeman, to the left. Have you seen old Niemeyer's hat? giggles Emma: The latest craze, especially this tuft of feathers. Robert laughs and kicks a pebble against a gas lamp. The country road turns into a field path, the young couple reaches the green meadows on the happy cows ruminate. The cornfields sway slightly in the summer wind and rustle their ears. The houses of the village with their red roofs all look like toys in the landscape, in the middle the clumsy Romanesque church tower with the bell roof. Emma takes a deep breath and lets her gaze wander into the infinite blue of the sky, a small white cloud comes in from a distance, it approaches quickly and swells in all directions. A high-pitched whistle, then a thick white cloud oozed from the iron chimney of the locomotive. The platform was full of people and baggage, and the conductor was always blowing nervously and red-cheeked into his whistle. Women hugged their husbands, fathers and brothers and cried while the village band trumpeted a hearty soldiers' march in the waiting hall. War, war! everyone shouted enthusiastically and children ran around with flags and stumbled over suitcases, dogs barked and the doors of the wagons opened heavily. Emma and Robert hugged each other tightly, Robert wore a uniform that got wet on the shoulder from Emma's tears. Stop crying my darling, I'll be back soon. I'll come back to you as a winner, then we want to celebrate our wedding happily! Robert kissed her wet cheek, then he took hold of his suitcase, pulled away from her lovingly, got into one of the cars. We're going to war! The windows of the train were pushed open and young soldiers waved handkerchiefs, two pigeons sat down on the station clock and an old woman was praying. The steam engine whistled, white clouds rose into the air. Robert! Emma! The young soldier kissed her hand. Robert, take care in France! Emma's words were swallowed up by the noise on the platform, the kiosk seller touted his chocolates, a mother called out loudly to look for her children. White clouds hissed from between the wheels of the locomotive, the connecting rods began to gasp in motion. Robert pushed himself to the front of the window, waved and joked with his comrades. Emma was paralyzed and stared at the wheels: the connecting rods connect the pistons to the crankshaft and the reciprocating motion of the piston is converted into the circular motion of the crankshaft, she thought, as Robert had explained to her. Slowly and puffing, the train set in motion. A cuckoo call. There at the elder bush, there is a nice place for a picnic, suggests Robert and taps meaningfully on his bulging bag. Emma is not hungry, she suddenly feels so heavy. Let's keep walking to the stream, she suggests, then we can put our feet in the water. That's a wonderful idea, Robert laughs. Come on, let's take a short cut across the meadow. He takes Emma by the hand and begins to sing loudly, a song about summer and the beautiful nature. Emma wants to join in, but she can't. Robert interrupts himself: Did you hear that the fox got the rooster from the old Heinmöller. Emma takes a deep breath: The poor man, this is the second time this year. They reach the stream, two great egrets rise up into the air, screeching. Robert spreads a blanket on the bank, a ladybug crawls over the red and white checked pattern. Shoes and stockings are already flying high in the grass, and Robert and Emma are balancing on the round pebbles in the cool water of the stream. The sunlight reflects golden on the gently rippled waves. Robert squirts, Emma laughs. Later, the two of them sit down comfortably on the blanket and Robert opens his food bag. Imagine that Kathe gave me a pound of butter two pfennigs cheaper, he proudly reports, and takes out the wrapped sandwiches. The paper crackles. The fire crackled in the cast iron stove, the wind tore at the shutters and Emma held the letter in her hand, trembling. The paper crackled, but gave no indication of what was inside. Haven't you opened it yet? The mother stood at the stove and stirred the thin cabbage soup. Emma stared at the ice flowers on the window pane. The letter is already four weeks old, who knows if it's still alive? The mother pushed a knife across the kitchen table for her. Open it! The letter crackled. Emma swallowed: You don't hear anything good about Verdun. She took the knife, opened the envelope, and pulled out a thin piece of paper. Clumsy, bumpy, trembling letters told more than any words of the unimaginable suffering. Emma cleared her throat, took a deep breath, and began to read. Dearest Emma, I don't know how long we've been in these trenches, every day, every hour is torture. Many comrades are dead, the food supplies are almost exhausted and the cold is gnawing at our bones. We patrol the trenches in a crouched position, always in anticipation of an enemy hit. It's all become so pointless. Actually, everyone just wants to go home, even if nobody here says it out loud. Oh Emma, I miss you so much, I hope you are fine. Have you heard from your father yet? Hopefully when we see each other again, just look up, Emma. There is a big hawk circling in the sky, can you see it? Robert points up with his butter sandwich. Emma winces and Robert looks at her in amazement. You haven't eaten anything. Is Käthe's butter too cheap for you? Emma tries to laugh and bites into her bread. She's actually not hungry and only does it for Robert's sake. He stretches comfortably on the blanket and laughs softly to himself: Have I already told you that Peter wants to hike over the Alps on foot? Emma shrugs her shoulders: Last year your dear colleague wanted to swim lengthways across Lake Constance, and what happened to it? Robert looks at her thoughtfully: What's the matter with you, where has your good mood gone? Emma tries to smile: Oh honey, let's go further into the forest. It is pleasantly cool there now. Without a word, Robert packs his food bag and rolls up the blanket. Hand in hand they stroll on across the meadow and reach a yellow cornfield behind which the dark fir trees of the forest rustle. Two peacock eyes dart through the air and perch on the flowers of the red poppy. Robert hurries after and plucks the wonderful flower, the butterflies flee. Come here Emma, I have a wonderful jewelry for the belt of your dress! The young woman seizes the flower and suffocates in that deep, bloody red! Red, red, everything was red! The bed, the floor, the tiles on the walls, everything was soaked in the soldier's blood. Emma looked down at herself; the white apron she wore as an assistant nurse was red too. As if in a fog, she heard the doctor's voice: Amputation successful! Allow yourself a little break, Sister Emma, and then get a new bottle of morphine, there are still two young guys to look after. The doctor lit a cigarette and disappeared into his makeshift study. Emma was alone. From the great hall of the hospital, which had been set up in the town church, one could hear screams, moans and low whimpers. Emma covered her ears. She knew those who could still scream out loud were best off. She sat on a chair in the sun, took a deep breath and tried to banish the terrible images from her head. Then she heard the noise of an engine and a large truck pulled into the church square. Immediately some of the orderlies and the doctor ran outside. These are the boys from France, probably beaten up after the devastating battle! one of the paramedics called and tucked a stretcher under his arm. FRANCE! Emma started up, electrified, and hurried after the others. Eight soldiers were recovered from inside the car. Two had terrible head wounds and were passed out. Emma leaned over a blond boy whose lower leg had been torn away by a grenade. Water! he whispered, barely audible. Emma took his hand. We'll take you to the hospital, then I'll get you a mug. Later Emma sat by his bed and washed his wounds with alcohol-soaked swabs. It burned and the soldier groaned. Still, he looked at her gratefully and took her hand. Asked! Emma asked the question that burned her soul: Where were you stationed? Verdun, it came from his blood-caked lips. Emma's heart said a sentence: Maybe you know my fiancé, Robert Langenfeld. He's about your size and his curly brown hair. Her patient struggled to keep his eyes open and when she asked, he just shook his head. The light falling through the stained church windows made bizarre patterns on his face. Robert gives a loud whistle. Two squirrels are romping up there in the oak, can you see them? The forest is shady and cool, the leaves rustle softly. Emma doesn't answer, she feels rigid and immobile. She feels as if the soft forest floor has to open up under her in order to devour her. Her legs become thick and heavy, an iron ball pulls her shoulders. Oh, now they're gone and you haven't seen them. EMMA! The young woman winces and answers quickly: I was just thinking about the laundry. Ms. Niemeyer has to return the washboard to me by tomorrow at the latest. Robert growls: Well, your husband needs a clean uniform every day. The two of them take hands and turn into a narrow forest path. It smells wonderfully like pine cones. You discover a large anthill covered over and over with pine needles. Thousands of small animals swarm around. It's such a wild mess, and yet every ant seems to know exactly its task and its way, says Emma thoughtfully. Well, luckily we know our way too, we should go home slowly. You know Aunt Lisbeth doesn't like to drink cold coffee, grins Robert. You reach the edge of the forest and look over meadows and fields to the village. The tower clock strikes the third hour. Suddenly Robert stops suddenly. You know what, right here about this job I came home two years ago. Our village shone with its red roofs in the midday sun just as it does now. And when the bells in the tower began to ring, I knew that I too had finally found my peace. The bells rang. The chickens cackled as Emma tossed them the sunflower seeds. She watched how they quarreled and pecked, only Gockel-jocke the proud cock crowed down from his dung heap. The whites fluttered slightly in the wind. Emma, Emma! The young Ilse with the long braids leaned far out of the gable window of the neighboring house and waved excitedly. What's happening? Emma tossed the rest of the chicken feed on the ground and stared up. Use shaded her eyes with her hand and looked over to the edge of the forest. Here comes, yes, I think it is Robert. He's limping. I think he's coming back! Emma gave a scream, dropped the bucket, and hurried out into the street. The bells rang, Emma ran out into the fields, Robert walked slowly towards her. She waved, he waved back. She laughed and shouted, tears ran down his head. And when they finally embraced, outside by the hollow oak, the bells stopped ringing, time had stopped. Suddenly Emma feels very light. I will never forget this day. Robert takes her by the hand: Neither do I. That was when our second life began. They look at each other, then they run quickly down the meadow. Big bumblebees hum on the flowers of the daisies. Perhaps the terrible things in life are what makes you happy, thinks Emma. She feels light and lighter, begins to float, higher and higher, the earth releases her. Fortunately Robert holds my hand, otherwise I would fly away.