115.  ©Kaltes Feuer

 

Ich gehe mal wieder im Wald spazieren. Ich habe mich mit meinem Vater gestritten und brauche erstmal meine Ruhe! Ich will allein sein, weg von meinen Eltern und allen anderen Menschen. Es ist schon komisch, dass man sich, wenn man allein im Wald ist oft nicht so einsam fühlt wie, wenn man unter Menschen ist, die man kennt, man aber bei allen das Gefühl hat, man interessiert sie nicht. Je weiter ich in den Wald gehe und über die Entfernung zwischen den Menschen und mir nachdenke, desto freier fühle ich mich. Nun verlasse ich den Weg und gehe durch das unberührte Gestrüpp. Es macht mehr Spaß quer durch den Wald zu gehen, als dem Weg zu folgen, außerdem ist die Wahrscheinlichkeit, dass einem ein Mensch begegnet geringer. Ich gehe einfach immer geradeaus. Doch plötzlich bemerke ich, dass es zu dämmern beginnt und mir wird mit einem Mal klar, dass ich nicht die geringste Ahnung habe, wo ich bin. Es wird immer dunkler und ich stolper nur noch durch den Wald. Plötzlich sehe ich in der Ferne ein Licht. Es muss ein Feuer sein, denn es Flackert. Ich gehe darauf zu und verstecke mich hinter jedem Baum, sobald ich näher komme. Ich frage mich wer um diese Zeit noch im Wald ist und ein Feuer anzündet. Doch es ist niemand zu sehen. Keine Menschenseele sitzt am Feuer oder ist in der Nähe. Ich warte noch eine Weile ab und beobachte das Feuer. Vielleicht ist der Besitzer des Feuers nur gerade im Wald um neues Holz zu holen. Doch da bemerke ich, dass in der Mitte des Feuers nicht ein einziger Ast liegt. Es sieht viel mehr so aus, als ob die Flammen aus einem tiefen schwarzen Loch kommen. Plötzlich wird mir bewusst, wie still es ist. Kein Knistern geht vom Feuer aus und der Wind weht auch nicht mehr. Nicht ein Baum bewegt sich. Ich bekomme es mit der Angst zu tun und will umkehren, aber wo könnte ich in der Dunkelheit hin? Ich habe nicht die leiseste Ahnung wo ich mich befinde. Außerdem werde ich neugierig und frage mich, wo das Feuer herkommt und wieso es ohne Holz brennen kann. Ich beschließe also hier zu bleiben und bis zum nächsten Morgen zu warten. Nach einer gefühlten Ewigkeit in der keiner kommt, der das Feuer entfacht hat, komme ich hinter meinem Baum hervor u. gehe näher heran. Mit jedem Schritt, den ich auf das Feuer zukomme wird mir bewusster, dass irgendetwas nicht stimmen kann. Ich bekomme eine Gänsehaut und mit einem Mal bemerke ich, dass das Feuer keine Wärme ausstrahlt, sondern Kälte. Je näher ich an das Feuer komme, desto stärker friere ich. Jetzt, wo ich direkt davor stehe kann ich am Ende des Schwarzen Loches, aus dem das Feuer zu kommen scheint, ein Licht erkennen. Ich beugte mich vor um mehr erkennen zu können. Das Licht zieht mich an und von Neugierde gepackt beugte ich mich noch weiter vor. Ich merke nur noch wie ich das Gleichgewicht verliere und in die Tiefe gerissen werde. Ich falle und falle immer tiefer. Die Wände scheinen sich aufzulösen und alles ist schwarz. Nur weit unter mir scheint noch immer das Licht. Durch das Licht und das Schwarz wird mir ganz schwindelig. Rebecca sitzt auf ihrer Lieblingswiese und pflückt Blumen. Als sie hinter sich einen Aufprall hört. Sie traut ihren Augen nicht, denn nicht weit von ihr entfernt liegt ein Junge im Gras. Die Feen haben sich schon um ihn gescharrt, bevor Rebecca hinzu kommt. Ihr bester Feenfreund John will sie zurückhalten und warnt sie, dass der Junge gefährlich für sie ist. Doch Rebecca kann ihren Blick nicht mehr von ihm wenden, wie er da so friedlich inmitten der Blumen liegt. John entgeht ihr Blick nicht und er will sie zurückziehen, was ihm aber nicht gelingt, da er ja gerade einmal nur halb so groß ist, wie Rebecca. Rebecca ist bei den Feen aufgewachsen und hat daher noch nicht einen anderen Menschen gesehen. Sie ist fasziniert von den dunklen Haaren, da in dieser Welt nur sie braune Haare hat. Alle Feen sind blond. Plötzlich erwacht der Junge und schlägt die Augen auf. Rebecca ist fasziniert. Solche Augen hatte sie wirklich noch nie gesehen. Ihre Augen waren blau, genau, wie die der Feen. Doch die Augen des Jungen waren Goldbraun. Und was er am Körper trug. Was sollte denn das sein? So etwas hatte Rebecca auch noch nie gesehen. In der Feenwelt, wo sie doch aufgewachsen ist, gab es nur Kleider aus Blumen oder Blättern. Sorgfältig vernäht von den kleinen Händen der Feenfrauen. Blumenkleider, die immer blühten und von Tag zu Tag in einer anderen Farbe strahlten. Diese Kleider sind sehr praktisch, da sie mit der Person, die sie trägt mitwachsen. So besitzt jeder in dieser Welt nur ein Kleid, was er sein Leben lang tragen kann. Für Rebecca haben die Feen schon eine Spezialanfertigung machen müssen und von Tag zu Tag fragen sie sich, wie groß sie wohl noch werden wird, da sie schon mit ihren 12 Jahren doppelt so groß ist, wie eine ausgewachsene Fee. Doch der Junge war nochmal fast einen Kopf größer als sie und sie fragte sich, wie er es geschafft hat so große Anziehsachen mit so wenig Nähten zu nähen. Ich bin wohl auf einer Blumenwiese gelandet. Ich blicke in die erstaunten Augen eines Mädchens. Sie ist wunderschön mit ihren braunen Locken, die ihr über die Schultern fallen. Doch was hat sie da an? Es sieht aus, wie ein Kleid aus lauter Blättern und Blumen. Und wieso sieht sie mich so merkwürdig an? Gerade so, als ob sie noch nie einen Menschen gesehen hätte. Erst jetzt fällt mir die merkwürdige kleine Gestalt hinter ihr auf. Er ist nur halb so groß wie sie, scheint jedoch etwas älter zu sein. Er hat rote Haut, blonde Haare, blaue Augen und spitze Ohren. Was soll das für ein Geschöpf sein? Sowas habe ich ja noch nie gesehen. Jetzt flüstert er dem schönen Mädchen etwas ins Ohr. Ob sie meine Sprache sprechen? Sind sie gefährlich? Wie soll ich mich verhalten? So gefährlich sehen sie eigentlich gar nicht aus. Soll ich sie einfach mal ansprechen? Aber was soll ich sagen? Entschuldigung, könnt ihr mich verstehen? Wo bin ich hier? Keine Antwort. Die Gestalt beugt sich wieder vor und flüstert dem Mädchen erneut etwas ins Ohr. Dabei sieht er mich ganz feindselig an. Irgendwas stimmt da nicht. Er sieht mich so an, als würde er mich nicht hier haben wollen. Als sei ich eine Gefahr für ihn. Was ist er überhaupt für ein Wesen und wo bin ich hier eigentlich? Am besten ich spreche direkt das Mädchen an. Sie sieht nicht so feindselig aus, wie diese Wesen. Was war das? Hat sie mich etwa angelächelt? Ich lächele zurück. Der kleine seltsame Mann hinter ihr scheint verärgert darüber, zu sein, dass sie mich freundlich ansieht. Was hat er bloß gegen mich. Am besten stehe ich erstmal auf. Oder würden sie sich dann alle bedroht fühlen? Das Mädchen ist schließlich die Größte von ihnen und ich bin nochmal ein Stückchen größer, als sie. Wie heißt du? frage ich ihn. Ich lächele den Jungen auf dem Boden freundlich an und mache einen Schritt auf ihn zu. Ich bin Jeremie, antwortet er. Willst du nicht aufstehen, oder gefällt dir der Boden so sehr, dass du dich gar nicht mehr von ihm trennen magst? Er sieht verwirrt aus, ob ich ihm Angst mache? Jetzt steht er langsam auf. Er ist groß. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so groß ist, wie er. Und wo kommt er her? Er sieht so aus, wie ich. Vielleicht kann er mir sagen, woher ich komme. Meine Fragen beantworten, die ich schon immer habe und die mir mein Clan nicht beantworten will. Sie sagen immer nur, dass ich jetzt zu ihnen gehöre und nicht darüber nachdenken soll, warum ich anders bin, als sie. Aber, wenn ich einer von ihnen bin, warum kann ich dann so vieles nicht, was sie schon als kleines Kind perfekt beherrschen? Wieso kann ich nicht so hoch springen, wie sie. Oder steile Felswände herauf klettern. Auch unsichtbar kann ich mich nicht machen oder so schnell rennen, wie sie. Warum bin ich doppelt so groß und sehe ganz anders aus? Aber dieser Junge sieht so aus, wie ich und trägt andere Sachen. Außerdem ist er noch größer, als ich. Vielleicht kann er mir ja meine Fragen beantworten. Er sieht so freundlich aus. Nicht so hinterhältig, wie die Feen. Immer diese Eifersucht und Zickereien. Woher kommst du Jeremie? Wer ist sie? Ist sie die Anführerin von diesen Wesen? Aber sie sieht so aus, wie ein Mensch, was ich von den Anderen nicht gerade behaupten kann. Sie sehen so aggressiv und unfreundlich aus. Jetzt dreht sich das Mädchen zu dem Mann hinter ihr um und fragt ihn etwas. Er scheint sich zu ärgern. Sein Gesicht läuft grün an. Richtig grün. Ich habe noch nie ein Wesen gesehen, das seine Hautfarbe so rasch ändern kann. Von knallrot in quitschgrün! Er protestiert. Das Mädchen redet auf ihn ein und er geht wütend davon. Aber nicht, ohne mir noch einen hasserfüllten Blick zuzuwerfen. Was hat sie ihn wohl gefragt? Jetzt dreht sie sich wieder zu mir um. Langsam stehe ich auf und sie scheint erstaunt zu sein zu mir aufgucken zu müssen. Kein Wunder, wenn sie unter diesen kleinen Gnomen aufgewachsen ist. Wer bist du und wo bin ich hier? Ich bin Rebecca und wir sind hier im Feenreich. Ich muss anfangen zu lachen. Das sollen Feen  sein? Diese unfreundlichen Wesen? Das konnte sie doch nicht ernst meinen. Lachend frage ich sie. Das sollen Feen sein? Ich habe mir Feen immer viel freundlicher und schöner vorgestellt. Jetzt musste sie lachen. Du hast ja auch bisher nur die Feenmänner gesehen. Warts erstmal ab bis du die Frauen siehst. Mein Vater ist schon auf dem Weg ins Dorf um den Frauen zu sagen, dass wir einen Gast haben. Dein Vater? Der mich die ganze Zeit so böse beobachtet hat? Das darfst du ihm nicht böse nehmen. Du bist bloß der erste Gast, der so aussieht, wie ich und der so groß ist. Ich glaube sie mögen hier Gäste nicht so besonders. Und Araq ist außerdem extrem eifersüchtig und besorgt um mich. Er ist mein Vater und versucht mich rund um die Uhr zu beschützen. Manchmal ist es schon fast lästig, wenn er sich unsichtbar hinter mir her schleicht und mich die ganze Zeit beobachtet und weiß, was ich tue. Wie kann dieses Wesen, das so anders aussieht, als Rebecca, ihr Vater sein, fragt sich Jeremie. Jeremie erzählt Rebecca in den nächsten Tagen viel über die Welt aus der er kommt. Und dass er gerne wieder zurück möchte. Er vermisst seine Familie und Freunde und die Schule. Die Bedeutung von Schule muss er Rebecca erstmal genau erklären. Er erzählt ihr auch von Autos, Radio, Computer u. Fernsehen. Rebecca ist sehr neugierig auf diese Welt. Und sie fragt sich, ob es dort auch eine Familie für sie gibt. Am Abend spricht sie mit Araq. Sie fragt ihn aus und erfährt schließlich, dass auch sie aus dieser Welt kommt und als Kleinkind zu ihnen gekommen war und nur von ihnen großgezogen wurde. Sie erklärt Araq, dass sie mit Jeremie zurück in ihre Welt gehen möchte. In die Welt der Menschen. Araq wird böse und verbietet es ihr. Sie sei sein Kind und er würde nicht zulassen, dass sie ihn verlässt und schon gar nicht in diese schreckliche und schnelle Welt. Damit ist für ihn das Gespräch beendet. Traurig und niedergeschlagen geht Rebecca zu Jeremie und erzählt ihm von dem Gespräch. Jeremie fragt, ob sie sich sicher ist, dass sie mit ihm gehen möchte. Sie antwortet: „Ja!“ Sie beschließen in der folgenden Nacht aufzubrechen und nach dem Weg in ihre Welt zu suchen. Wie gesagt so getan. Als es dunkel und still ist im Dorf machen sich die beiden Kinder auf den Weg. Raus aus dem Dorf und in den Wald. Sie suchen nach einem verlassenen Feuer, da das das letzte ist an das sich Jeremie erinnert, bevor er hier aufgewacht ist. Am nächsten Abend sind beide entmutigt. Sie haben den Wald fast kreuz und quer durchsucht, aber nicht den kleinsten Anhaltspunkt für den Verbindungspunkt der beiden Welten gefunden. Müde und erschöpft legen sie sich zum schlafen in das weiche Laub. Am nächsten Tag begeben sich die beiden wieder auf die Suche. Sie klettern über umgestürzte Bäume oder Felsbrocken. Hin und wieder klettert Rebecca auf einen Baum. Sehr elegant und in einer so schwindelerregenden Geschwindigkeit klettert sie so bis kurz unter die Baumkronen. In der Hoffnung in der Ferne etwas zu entdecken blickt sie sich nach allen Richtungen um. Ohne Erfolg. Am Abend sind beide sehr erschöpft und frustriet nach der langen Reise. Rebecca muss oft an Araq denken, was er wohl gerade tut. Ob er schon auf der Suche nach ihnen ist oder ob sie ihn so sehr enttäuscht hat, dass er gar nicht erst nach ihr sucht. Als es zu dämmern beginnt wollen sie ihr Nachtlager aufschlagen. Rebecca sucht sich noch einen letzten Baum aus um eine gemüt-lichere Stelle zum Schlafen zu finden. Sie blickt sich nach allen Seiten um und entdeckt in der Ferne einen blassen Lichtschein. Sie ruft Jeremie zu er solle zu ihr hochklettern. Mühsam und um ein vielfaches langsamer als Rebecca, klettert er zu ihr hinauf. Sie beschließen noch ein Stückchen in Richtung Lichtschein zu gehen und sich in aller Ruhe auf dem Weg einen gemütlichen Schlafplatz zu suchen. Am nächsten Vormittag erreichen sie das kalte Feuer. Es ist umgeben von einer Mannshohen Mauer aus Ästen und Zweigen. Als sie gerade hinüber klettern wollen, hören sie einen Schrei: Nein, macht das nicht! Verwundert drehen sie sich um und entdecken Araq, der auf sie zueilt. Hatte ich dir nicht verboten mit ihm zu gehen?, fragt er Rebecca. Sie wendet den Blick ab und sagt nur: Aber ich gehöre nicht hierher. Ich bin ein Mensch, wie er und vielleicht sucht mich meine richtige Familie schon lange! Araq lächelt milde und gibt ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie ist völlig erstaunt und überrascht über diese Reaktion. John hat mich geweckt und gesagt, dass du mit diesem Jungen aufgebrochen bist. Dass du dich mit ihm auf die Suche nach dem heiligen Ort machst hat mir gezeigt, dass es dir wirklich ernst ist u. ich möchte mich dir nicht in den Weg stellen. Aber ihr sucht nach dem Falschen. Dieses Feuer, führt nicht in die Menschen Welt. Ihr müsst zu dem trockenen Wasserfall. Ich werde euch hinbringen. Aber vorher musst du mir nun noch eines hier versprechen! Was soll ich dir versprechen?, fragt sie. Dass du uns hier mal wieder besuchen kommst und uns erzählst, wie es dir in der Menschen Welt geht. Sie verspricht es ihm gerne und nimmt ihn in den Arm. Sie gehen also wieder von dem Feuer fort, hin zu dem Wasserfall. Doch es ist eine Reise, die zwei Tage dauert. Müde und erschöpft erreichen sie ihn schließlich am zweiten Abend. Er sieht aus wie jeder gewöhnliche Wasserfall, bemerkt Jeremie. Araq erklärt den beiden, dass sie einfach nur hindurch gehen müssten. Der Wasserfall ist trocken und bringt euch direkt an den Waldrand der Menschen Welt. Rebecca und Jeremie fassen sich an die Hand und drehen sich noch einmal um, bevor sie den Schritt in die Menschenwelt wagen. Wie Araq gesagt hatte, kommen sie am Waldrand wieder der Menschen Welt an. Hier sieht es gar nicht so anders aus, denkt Rebecca. Wo sind die Autos und die Schule, fragt sie sich. Renn nicht so schnell, ruft sie Jeremie hinterher, der schon losläuft. Bald erreichen sie das Dorf in dem Jeremie wohnt. Als sie an die Straße kommen und die Autos so schnell vorbeifahren erschreckt sich Rebecca. Es ist so laut und die Autos sind so schnell und glitzern in der Sonne so hübsch. Jetzt lerne ich Jeremies Familie kennen. Jeremie klingelt an der Tür. Jeremies Mutter öffnet die Haustür und strahlt ihren Sohn an. Gerade rechtzeitig zum Abendbrot, sagt sie. Möchte deine Freundin mitessen? Jeremie nickt und sie setzen sich an den Tisch. Beim Essen erzählt Jeremie, was er erlebt hat. Seine Eltern lachen und sagen du warst gerade einmal einen Tag unterwegs. Dann fragt Jeremies Vater Rebecca: Wie habt ihr euch wirklich kennen gelernt? Es war so, wie es Jeremie gesagt hat., antwortet sie eingeschüchtert. Am Abend, als Jeremie und Rebecca schon schlafen, rufen Jeremies Eltern die Polizei an. Sie geben Rebeccas Alter und Aussehen weiter und fragen, ob so ein Mädchen vermisst wird. Der Polizist fragt sie, ob das Mädchen erstmal bei ihnen bleiben könne, bis sie ihre Eltern ausfindig gemacht haben. Jeremies Eltern willigen ein. Ein paar Tage später stehen zwei Polizisten vor der Tür. Jeremies Vater bittet sie herein. Wir haben schlechte Nachrichten für sie, beginnt der eine. Rebeccas Eltern sind vor zwei Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Es tut uns Leid, wir müssen sie dem Jugendamt übergeben. Jeremies Vater schweigt. Damit hatte er nicht gerechnet. In den letzten Tagen hat er Rebecca sehr ins Herz geschlossen und will sie nun vor dem Heim bewahren. Wäre es möglich, dass wir Rebecca adoptieren?, wendet er sich wieder an die Polizisten. Wenn ihre Frau auch damit einverstanden ist und das Jugendamt keine Einwände hat, antwortet der ältere von beiden. Am Abend spricht Jeremies Vater mit seiner Frau. Diese findet dass es eine gute Idee wäre. Auch sie hat Rebecca sehr lieb gewonnen. Dann holen sie die beiden Kinder hinzu und informieren diese über die Ereignisse des Tages. Beide freuen sich. Rebecca hat zwar nicht ihre Herkunftsfamilie gefunden, dafür aber ihre neue Familie. In der Schule strengt sich Rebecca sehr an und Jeremie hilft ihr dabei. Sie dürfen aber nicht über Rebeccas Herkunft erzählen, da sie sonst alle für verrückt halten würden. Es muss also ihr Familiengeheimnis bleiben! Die beiden gehen jedes Wochenende in den Wald und besuchen Araq und dessen Stamm. Es gibt jedes Mal ein großes Fest zu ihrer Ankunft und einen Abschied mit der Vorfreude auf ihr nächstes Zusammentreffen.

 

 

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115.  ©Cold fire

 

I'm going for a walk in the forest again. I quarreled with my father and need my rest first! I want to be alone, away from my parents and everyone else. It's funny that when you're alone in the forest you often don't feel as lonely as when you're among people you know, but everyone feels that you don't care. The further I go into the forest and think about the distance between people and me, the freer I feel. Now I leave the path and walk through the untouched undergrowth. It is more fun to walk across the forest than to follow the path, and the likelihood that you will meet a person is lower. I just keep walking straight. But suddenly I notice that it is getting dark and suddenly I realize that I have no idea where I am. It's getting darker and darker and I just stumble through the forest. Suddenly I see a light in the distance. It has to be a fire because it flickers. I walk up to it and hide behind every tree as soon as I get closer. I wonder who is still in the forest at this time and lights a fire. But there is no one to be seen. No one is sitting or near the fire by the fire. I'll wait a while longer and watch the fire. Perhaps the owner of the fire is just in the forest to fetch new wood. But then I notice that there isn't a single branch in the middle of the fire. It looks a lot more like the flames are coming from a deep black hole. I suddenly realize how quiet it is. The fire does not crackle and the wind no longer blows. Not a tree moves. I get scared and want to turn back, but where could I go in the dark? I have no idea where I am. I also get curious and wonder where the fire comes from and why it can burn without wood. So I decide to stay here and wait until the next morning. After what feels like an eternity in which nobody comes who has lit the fire, I come out from behind my tree and move closer. With every step I take towards the fire, I become more aware that something is wrong. I get goosebumps and all of a sudden I notice that the fire is not radiating warmth, but rather cold. The closer I get to the fire, the more I freeze. Now that I'm right in front of it, I can see a light at the end of the black hole that the fire seems to be coming from. I leaned forward to see more. The light draws me in, and curiosity grabs me, leaning forward even further. I only notice how I lose my balance and get pulled down into the depths. I keep falling and falling deeper and deeper. The walls seem to be dissolving and everything is black. Only far below me the light still shines. The light and the black make me dizzy. Rebecca is sitting on her favorite meadow and picking flowers. When she hears an impact behind her. She can't believe her eyes because a boy is lying on the grass not far from her. The fairies have already scraped around him before Rebecca joins them. Her best fairy friend John tries to hold her back and warns her that the boy is dangerous for her. But Rebecca can no longer take her gaze from him as he lies so peacefully in the middle of the flowers. John doesn’t miss her gaze and he wants to pull her back, but he doesn’t succeed because he’s only half the size of Rebecca. Rebecca grew up with the fairies and has therefore not yet seen anyone else. She is fascinated by the dark hair as only she has brown hair in this world. All fairies are blonde. Suddenly the boy wakes up and opens his eyes. Rebecca is intrigued. She had really never seen eyes like this before. Her eyes were blue, just like the fairies. But the boy's eyes were golden brown. And what he was wearing on his body. What should that be? Rebecca had never seen anything like it either. In the fairy world, where she grew up, there were only dresses made of flowers or leaves. Carefully sewn by the little hands of the fairy women. Floral dresses that always bloomed and shone in a different color from day to day. These dresses are very practical as they grow with the person who wears them. Everyone in this world has only one dress that they can wear for a lifetime. The fairies have already had to make a custom-made product for Rebecca and from day to day they are wondering how big she is going to get, since she is already twice as big as a full-grown fairy at the age of 12. But the boy was almost a head taller than she was and she wondered how he managed to sew such large clothes with so few seams. I must have landed on a flower meadow. I look into the astonished eyes of a girl. She is gorgeous with her brown locks falling over her shoulders. But what is she wearing there? It looks like a dress made of leaves and flowers. And why is she looking at me so strangely? Just as if she had never seen anyone before. Only now do I notice the strange little figure behind her. He's only half her size, but seems a bit older. He has red skin, blonde hair, blue eyes and pointy ears. What kind of creature is that supposed to be? I've never seen anything like it. Now he is whispering something in the ear of the beautiful girl. Do they speak my language? Are they dangerous? How should I behave? They don't actually look that dangerous. Should I just speak to you? but what should I say? Sorry, can you understand me? Where am I? No Answer. The figure leans forward again and whispers something in the girl's ear again. He looks at me very hostile. Something is wrong there. He looks at me like he doesn't want me here. Like I'm a danger to him. What kind of being is he anyway and where am I actually here? The best thing to do is to speak to the girl directly. She doesn't look as hostile as these beings. What was that? Did she smile at me? I smile back. The strange little man behind her seems upset that she is looking at me kindly. What does he have against me? It would be best if I get up first. Or would they all then feel threatened? After all, the girl is the tallest of them and I'm a little taller than her. What's your name? I ask him. I smile nicely at the boy on the floor and take a step towards him. I'm Jeremie, he replies. Don't you want to get up, or do you like the floor so much that you don't even want to part with it? He looks confused, will I scare him? Now he is getting up slowly. He is tall. I've never seen anyone as tall as him. And where does he come from? He looks like me. Maybe he can tell me where I'm from. Answer my questions that I've always had and that my clan won't answer. They just keep saying that I belong to them now and shouldn't think about why I'm different from them. But, if I am one of them, why am I unable to do so many things that you have already mastered perfectly as a small child? Why can't I jump as high as she can? Or climb up steep rock faces. I can't make myself invisible or run as fast as they do. Why am I twice as tall and why do I look completely different? But this boy looks like me and wears different things. Besides, he's even bigger than me. Maybe he can answer my questions. He looks so friendly. Not as sneaky as the fairies. Always this jealousy and squabbling. Where are you from jeremie Who is she? Is she the leader of these beings? But she looks like a person, which I can't exactly say about the others. You look so aggressive and unfriendly. Now the girl turns to the man behind her and asks him something. He seems to be angry. His face turns green. Really green. I have never seen a being that can change its skin color so quickly. From bright red to squeaky green! He protests. The girl talks to him and he goes away furiously. But not without giving me another hateful look. What did she ask him? Now she turns back to me. I get up slowly and she seems to have to look up at me, amazed. No wonder if she grew up among these little gnomes. Who are you and where am I here? I'm Rebecca and we are here in the fairy realm. I have to start laughing. Are they supposed to be fairies? These unfriendly beings? She couldn't mean that seriously. I laugh and ask her. Are they supposed to be fairies? I have always imagined fairies to be much friendlier and more beautiful. Now she had to laugh. So far you've only seen the fairy men. Wait until you see the women. My father is already on the way to the village to tell the women that we have a guest. Your father? Who was watching me so angrily the whole time? You mustn't take that offense at him. You're just the first guest who looks like me and who's so tall. I don't think they like guests that much here. And Araq is extremely jealous and worried about me too. He's my father and tries to protect me around the clock. Sometimes it's almost annoying when he sneaks behind me invisibly and watches me all the time and knows what I'm doing. How can this being, who looks so different from Rebecca, be her father, Jeremie wonders. In the next few days, Jeremie tells Rebecca a lot about the world he comes from. And that he would like to go back again. He misses his family and friends and school. First of all, he has to explain exactly what school means to Rebecca. He also tells her about cars, radio, computers and television. Rebecca is very curious about this world. And she wonders if there is a family for her there too. In the evening she speaks to Araq. She questions him and finally learns that she too comes from this world and came to them as a toddler and was raised only by them. She explains to Araq that she wants to go back to her world with Jeremie. Into the human world. Araq becomes angry and forbids her. She was his child and he would not let her leave him and certainly not into this terrible and fast world. That ends the conversation for him. Sad and dejected, Rebecca goes to Jeremie and tells him about the conversation. Jeremie asks if she is sure she would like to go with him. She replies: “Yes!” They decide to leave the following night and look for the way into their world. As I said, so done. When it is dark and quiet in the village, the two children set off. Out of the village and into the forest. They are looking for an abandoned fire as that is the last thing Jeremie remembers before he woke up here. The next evening both are discouraged. You've searched the forest almost all over the place, but haven't found the slightest clue as to where the two worlds connect. Tired and exhausted, they lie down in the soft leaves to sleep. The next day, the two go on a search again. They climb over fallen trees or boulders. Every now and then Rebecca climbs a tree. She climbs very elegantly and at such a dizzying speed to just below the treetops. In the hope of discovering something in the distance, she looks around in all directions. Without success. In the evening both of them are very exhausted and frustrated after the long journey. Rebecca often thinks of Araq, which he is probably doing right now. Whether he's already looking for you or whether she has let him down so much that he doesn't even look for her. When it starts to get dark, they want to set up camp for the night. Rebecca chooses one last tree to find a more comfortable place to sleep. She looks around in all directions and discovers a pale light in the distance. She calls Jeremie to climb up to her. With difficulty and many times slower than Rebecca, he climbs up to her. You decide to walk a little further in the direction of the light and calmly look for a cozy place to sleep on the way. The next morning they reach the cold fire. It is surrounded by a man-high wall made of branches and twigs. As they are about to climb over, they hear a scream: No, don't do that! Amazed, they turn around and discover Araq hurrying towards them. Didn't I forbid you to go with him? He asks Rebecca. She averts her gaze and just says: But I don't belong here. I'm a person like him and maybe my real family has been looking for me for a long time! Araq smiles mildly and gives her a kiss on the forehead. She is completely amazed and surprised at this reaction. John woke me up and said you left with this boy. The fact that you go looking for the holy place with him has shown me that you are really serious and I don't want to stand in your way. But you're looking for the wrong thing. This fire does not lead into the human world. You have to go to the dry waterfall. I will take you there. But before that you have to promise me one more thing! What should I promise you? She asks. That you come to visit us again and tell us how you are in the human world. She likes to promise him and takes him in her arms. So you walk away from the fire again, towards the waterfall. But it is a journey that lasts two days. They finally reach him on the second evening, tired and exhausted. It looks like any ordinary waterfall, notes Jeremie. Araq explains to the two that they just have to walk through it. The waterfall is dry and brings you right to the edge of the forest in the human world. Rebecca and Jeremie take the hand and turn around again before they dare to step into the human world. As Araq had said, they come back to the human world at the edge of the forest. It doesn't look so different here, thinks Rebecca. Where are the cars and the school? She wonders. Don't run so fast, she calls after Jeremie, who is already running. Soon they reach the village where Jeremie lives. When they come to the street and the cars drive by so fast, Rebecca is frightened. It's so loud and the cars are so fast and they glitter in the sun so pretty. Now I'm getting to know Jeremie's family. Jeremie rings the doorbell. Jeremie's mother opens the front door and beams at her son. Just in time for dinner, she says. Would your girlfriend like to eat with you? Jeremie nods and they sit down at the table. While eating, Jeremie tells what he has experienced. His parents laugh and say you've only been out for a day. Then Jeremie's father asks Rebecca: How did you really get to know each other? It was just like Jeremie said, she replies, intimidated. In the evening, when Jeremie and Rebecca are already sleeping, Jeremie's parents call the police. They pass on Rebecca's age and appearance and ask if such a girl is missing. The policeman asks if the girl can stay with them until they can find her parents. Jeremie's parents agree. A few days later, two police officers are at the door. Jeremie's father invites her in. We have bad news for them, begins one. Rebecca's parents were killed in a car accident two years ago. We are sorry, we have to hand them over to the youth welfare office. Jeremie's father is silent. He hadn't expected that. In the last few days he has taken Rebecca very deeply and now wants to save her from the home. Would it be possible for us to adopt Rebecca? He turns back to the police. If your wife agrees and the youth welfare office has no objections, the older of the two answers. In the evening, Jeremie's father speaks to his wife. She thinks it would be a good idea. She, too, became very fond of Rebecca. Then they bring the two children over and inform them about the day's events. Both are happy. Rebecca may not have found her family of origin, but she did find her new family. Rebecca tries very hard at school and Jeremie helps her with it. But you are not allowed to tell about Rebecca's origins, otherwise you would think everyone is crazy. So it has to remain your family secret! The two go to the forest every weekend and visit Araq and his tribe. Every time there is a big celebration for their arrival and a farewell with the anticipation of their next meeting.