105.  ©Zartbitter…

 

Wir lagen eng aneinander geschmiegt im Bett, die prahle Herbstsonne schien durch die nicht ganz geschlossenen Vorhänge und zeichnete abstrakte Muster auf die zerwühlten Laken. Er tastete nach meiner Hand, unsere Finger umschlossen sich und er flüsterte, dass er mich nicht mehr lieben würde. Die warmen, einzigartigen, magischen Gefühle, die er für mich hatte, waren wie weggeblasen. Einfach weg. Ich erstarre an diesem Morgen. Innerlich, wie äußerlich. Ich glaube es nicht, nicht eine einzige Sekunde. Ein Gefühl, als ob es mich innerlich in Stücke reißt. Brutal, unglaublich schmerzhaft. Eine Faust im Magen, ein Würgen in der Kehle, das es unmöglich macht zu sprechen, zu essen. Eiseskälte, die mich urplötzlich packt und es mir schwer macht zu atmen. Ich möchte mich krümmen vor Schmerzen, weil mir alles weh tut. Ich lebe nicht, aber ich funktioniere. Bilder fliegen an mir vorbei, ich möchte es nicht, aber sie tauchen einfach auf. Endlos lange Spaziergänge mit guten Gesprächen, den Wind im Haar und die Sonne auf der Haut. Die Flasche Wein auf der alten Bank im Wald. Der klare Sternenhimmel einer Sommernacht. Heimliche Küsse, zärtliche Berührungen, die mich innerlich so sehr wärmten. Ein Wechsel der Jahreszeiten und jede birgt unglaublich schöne Erinnerungen in sich, die einfach nicht an Wert verlieren sollen. Wir waren doch wie alte Seelen, die sich seit Ewigkeiten gesucht hatten und sich nach Harmonie, Wärme und Geborgenheit sehnten. Die Welt wollten wir draußen lassen, uns ein Refugium bauen, nur für uns. Ich hatte alles hinter mich gelassen, so vieles aufgegeben ohne einen Blick zurück zu werfen, und ich hatte es ohne den Hauch eines Zweifels getan, ohne Angst, war voller Zuversicht in dieses neue Leben gegangen. Und jetzt war alles vorbei? Ich sollte versagt haben, wieder einmal? Ich fühle mich so schrecklich verloren. Ich versuche nicht zu denken, nicht an gestern und nicht an morgen. Denken macht alles noch viel schlimmer. Ich lebe jeden Tag, nehme ihn so an, wie er kommt und lasse ihn am Abend nicht Revue passieren. Ich genieße noch immer seine Nähe, die Wärme seiner Umarmung. Wir geben uns noch immer Geborgenheit und eine Zuflucht vor der Welt da draußen. Wenn sich unsere Körper vereinen, kann ich vergessen, schweben, dann fühle ich dieses Glück, das ich brauche, um zu wissen, dass ich lebe. Wir reden und lachen zusammen, da ist noch immer diese tiefe Verbundenheit, eine Ebene der höchsten Vertrautheit und Nähe, die manche Menschen nicht einmal streifen, dieses zartbittere Gefühl, das einem auch nach Jahren noch mit Schmerz und Dankbarkeit erfüllt. Müsste ich ihn nicht nun hassen für all seine geflüsterten Worte, die ständig in meinem Innersten nachklingen, mich verfolgen und nicht schlafen lassen? Oh, manchmal möchte ich ihn hassen, ihn schlagen, ihm Schmerzen zufügen und all meine Verzweiflung hinausschreien! Ich möchte ihn packen und schütteln, damit er endlich wieder zur Vernunft kommt! Aber ich kann ihn nicht hassen, weil ich ihn doch liebe. Ich kann ihm nicht einmal böse sein, weil ich auch Dankbarkeit fühle und Sorge. Ich will wissen, wie es ihm geht und dass er mich anruft, wenn er sich schlecht fühlt. Ich will weiterhin mit ihm lange Spaziergänge unternehmen, über alles reden u. seine Hand greifen, ohne das er zurückschreckt. Ich will mich anlehnen an ihn, wenn ich einsam bin und seinen Kopf an meiner Schulter spüren. Will ihn ansehen und in seinem Blick die gleiche Verbundenheit finden, die auch ich für ihn fühle. Beste Freunde, die alles voneinander wissen, die dunkelsten Geheimnisse, die tiefsten Sorgen. Geliebte bleiben, deren Körper und Seelen Trost beieinander finden, auch wenn es nur für eine Nacht ist. Kann ich so leben oder wird mich dieses zartbittere Gefühl von Nähe und Verlust verzweifeln lassen? Aber in meinem tiefsten Innern weiß ich, dass wir etwas Besonderes, Einzigartiges gefunden haben und egal, was passiert, ich werde hier stehen. Ich werde hier stehen und meine Tür für ihn öffnen und ihm zuhören, ihn umarmen, wann immer er es braucht, ihn nachts wärmen und seinen Schlaf bewachen und sollte er jemals die Gewissheit erfahren, dass ihn niemand mehr lieben wird als ich, dann war es das alles wert gewesen.

 

 

Zurück

zu Geschichten

 

 

https://translate.google.com/English

 

105.  ©Dark chocolate ...

 

We lay huddled together in bed, the glorious autumn sun shining through the curtains that were not completely closed and drawing abstract patterns on the rumpled sheets. He felt for my hand, our fingers closed and he whispered that he would not love me anymore. The warm, unique, magical feelings he had for me were blown away. Just go away. I freeze this morning. Inwardly as outwardly. I don't believe it, not for a single second. A feeling as if it is tearing me to pieces inside. Brutal, incredibly painful. A fist in the stomach, a gagging in the throat that makes it impossible to speak, to eat. Freezing cold that suddenly grabs me and makes it difficult for me to breathe. I want to bend over in pain because everything hurts me. I am not alive, but I am working. Images fly past me, I don't want to, but they just pop up. Endless long walks with good conversation, the wind in your hair and the sun on your skin. The bottle of wine on the old bench in the forest. The clear starry sky on a summer night. Secret kisses, tender touches that warmed me so much inside. A change of seasons and each one harbors incredibly beautiful memories that simply shouldn't lose their value. We were like old souls who had been looking for each other for ages and who longed for harmony, warmth and security. We wanted to leave the world outside, build a refuge just for ourselves. I had left everything behind, given up so much without looking back, and I had done it without the slightest doubt, without fear, had entered this new life full of confidence. And now it was all over? Should I have failed again? I feel so terribly lost. I try not to think about yesterday and not about tomorrow. Thinking makes things a lot worse. I live every day, accept it as it comes and don't look back at it in the evening. I still enjoy his closeness, the warmth of his embrace. We still give ourselves security and a refuge from the outside world. When our bodies unite, I can forget, float, then I feel this happiness that I need to know that I am alive. We talk and laugh together, there is still this deep connection, a level of the highest level of familiarity and closeness that some people do not even touch, this bitter feeling that fills you with pain and gratitude even after years. Shouldn't I now hate him for all his whispered words, which constantly reverberate inside me, haunt me and keep me awake? Oh, sometimes I want to hate him, hit him, inflict pain on him and scream out all my despair! I want to grab it and shake it so that it can finally come to its senses! But I can't hate him because I love him. I can't even be mad at him because I also feel gratitude and worry. I want to know how he is and that he calls me when he feels bad. I want to continue to take long walks with him, talk about everything and take his hand without him shrinking back. I want to lean on him when I'm lonely and feel his head on my shoulder. I want to look at him and find the same connection in his gaze that I feel for him. Best friends who know everything about each other, the darkest secrets, the deepest worries. To remain loved ones whose bodies and souls find comfort in one another, even if it is only for one night. Can I live like this or will this bitter feeling of closeness and loss make me despair? But deep down inside I know that we have found something special, unique and no matter what happens, I will be here. I will stand here and open my door for him and listen to him, hug him whenever he needs it, warm him at night and watch his sleep and should he ever experience the certainty that no one will love him more than me, then it was it was all worth it.