91.  ©Oliver macht einen Ausflug

 

Der Herbst stand vor der Tür und die Tage wurden kürzer. Es war ein kühler, sonniger Morgen und die Blätter schimmerten besonders bunt, als Oliver aufstand. Acht Uhr erst, las er auf seinem Wecker neben dem Bett. Also war noch Zeit zum Schlafen, schließlich brauchte er wegen des Feiertages heute nicht zur Schule und somit stand ein verlängertes Wochenende an. Wenigstens etwas positives, bei all der Quälereien gewisser zweier Lehrer, an die Oliver nicht gerne denken wollte. Nun es hatte wenig Sinn  ich wieder hinzulegen, da er doch nicht mehr schlafen konnte. So rieb er sich die Augen und machte sich langsam für das Frühstück fertig. Eigentlich hatte er vorgehabt, seine Eltern zu überraschen, in dem er es diesmal vorbereiten wollte, doch als er aus dem Bad kam, hörte er es unten klappern. Seine Mutter war auch schon aufgestanden um alles vorzubereiten. Heute würde er mit seinen Eltern ein Picknick im Park machen, denn seit Oliver zur Schule ging und sein Vater in der Redaktion sehr viel zu tun hatte, waren solche Ausflüge eher selten geworden. Umso mehr freute er sich natürlich darauf. Für ihn hatten diese Aktionen immer einen besonderen Wert im Leben dargestellt. Denn normalerweise verbrachte er sehr viel und sehr oft Zeit mit seinen besten Freunden Sailor und Rico. Keiner der beiden war zu Hause geblieben. Rico war gestern Abend schon losgeflogen, seinen Vater in Käfercity zu besuchen, denn kurz nach der Einschulung trennten sich seine Eltern ganz plötzlich. Unverständlich, wenn man bedachte, dass Ricos Eltern schon seit Kindertagen als unzertrennlich galten. Und jetzt sowas. Das war einfach zu viel für Rico gewesen. Er brauchte erstmal Zeit für sich, um alles zu verarbeiten und zu begreifen, was geschehen war. Letzteres fiel Rico am Schwersten und so manches Mal hatte er sich die Frage gestellt, ob er vielleicht sogar der Grund für die Trennung war. Natürlich hatten seine Eltern das bestritten und meinten nur, dass sie sich nicht mehr verstehen würden und mehr Zeit für sich selbst bräuchten. Deshalb würde jeder seiner Wege gehen und er bräuchte sich auch keine Sorgen darüber machen, denn er konnte seinen Vater sooft sehen wie er wollte. Das alles vertraute er Oliver und Sailor am letzten Schultag an. Oliver erzählte seinen Eltern von der Trennung und seine Mutter erklärte ihm daraufhin: Manchmal trennt man sich eben Oliver. Nicht jeder Grund ist nachvollziehbar und manche sind einfach nur lächerlich. Wieder andere haben nicht mal einen Grund oder geben sich selbst die Schuld. Doch mach dir bitte darüber noch keine Gedanken. Meist bewirkt eine Trennung auch positives. Die Leute verstehen sich danach komischerweise viel besser oder auch nicht. Je nachdem wie die Trennung verlief. Dann gab sie Ihrem Sohn einen Zettel und Oliver erkannte Sailors Handschrift. Der war nämlich mit seinen Eltern übers Wochenende zu den Großeltern geflogen, da er sie schon eine Weile nicht mehr gesehen hatte. Oliver selbst hatte keine mehr, denn die Eltern seines Vaters fielen den Fröschen zum Opfer und die seiner Mutter starben an Altersschwäche. Er hatte nie die Gelegenheit gehabt, sie kennen zu lernen, aber seine Eltern zeigten ihm viele Fotos von ihnen oder erzählten so manche Geschichten. Oliver ging auf sein Zimmer, um dort in Ruhe lesen zu können. Er faltete den Zettel auseinander und las:  Hallo Oliver. Komme am Samstag wieder. Wir können uns ja dann am kleinen Bach so gegen zwei Uhr treffen. Bis dann, Sailor. Natürlich würde er hingehen und vielleicht war Rico dann auch da. Oder vielleicht gerade, weil er da sein würde, würde das Treffen stattfinden, um Rico zu zeigen, dass er nicht allein war mit seinen Sorgen. Oliver hoffte trotzdem inständig, dass der Ausflug mit seinen Eltern ihn auf andere Gedanken bringen würde, denn er wollte sich nicht mit solch traurigen Nachrichten befassen. Auch wenn es dabei um seinen besten Freund ging, sollte man sich von solchen Dingen nicht den Tag verderben lassen. Sogleich machte er sich mit diesem Vorsatz daran, seine Tasche für nachher fertig zu machen. Er packte noch so diverse Dinge ein, darunter seinen Fotoapparat, ein Buch seines Lieblingshelden Die Abenteuer des Prinz Eisenherz, ein Brettspiel und Karten. Neben seinem Rucksack legte er das Capi hin, denn dieses durfte natürlich auf keinen Fall fehlen. Dann hörte er die Stimme seiner Mutter, dass das Frühstück fertig sei und er herunter kommen solle. Wie hatte sie nur bemerken können, dass er schon wach war? So manches Mal überraschte ihn seine Mutter immer wieder aufs Neue. Beide saßen bereits am Tisch als er die Küche betrat. Sie hatten noch nicht angefangen zu essen. Er liebte es zu frühstücken, weil der Tisch dann immer so lecker gedeckt war, wie auch heute. Seine Mutter hatte sich wieder selbst übertroffen. Erdbeermarmelade zu seiner Linken, Erdnussbutter und ein extra großes Glas Nuss-Nougat-Schokolade zu seiner Rechten. Vor ihm stand im grünen Eierbecher ein weich gekochtes Frühstücksei, Früchtetee aus dem Garten, frisch zubereitet wie eh und je und ein Korb mit Brötchen. Für seinen Vater lagen meist noch Käse, frischer Quark und verschiedene Wurstsorten bereit, da er den Süßkram, wie er es nannte, nicht besonders mochte. Oliver nahm sich erstmal eine kleine Schüssel aus der Mitte und schüttete Müsli hinein. Er konnte sich zwischen Milch und Joghurt entscheiden, wie er das Müsli essen wollte. So nahm er sich schließlich den Joghurt und gab dazu noch ein paar Früchte hinein. Das Ganze ließ er weich werden und machte sich währenddessen ein Erdnussbutterbrötchen mit Erdbeermarmelade und Honig fertig und aß. Seine Mutter hatte das Radio zwischendurch eingeschaltet, um Nachrichten und das Wetter zu hören. Besonders das Wetter war wichtig, denn darüber wurde entschieden ob der Ausflug stattfand oder nicht. Doch wie schon seit Tagen vorausgesagt, sollte es weiterhin sonnig bei 24 Grad bleiben. Für September noch normal. Oliver machte sich nun über sein inzwischen eingeweichtes Müsli her. Nachdem alle sattgegessen waren, wurde der Tisch abgeräumt und anschließend das Geschirr gespült. Einiges musste fürs Picknick noch vorbereitet werden. Frau Fröhlich liebte Salate und machte sich mit einem Korb auf dem Weg in den Garten. Dort angekommen, sammelte sie allerlei Kräuter, Kopfsalat, Paprika, Zwiebeln, Gurken und Tomaten. Sie hatte sich überlegt, einen gemischten Salat und ihren berühmten. wahnsinnig leckeren Kartoffelsalat zu machen. Allerdings musste sie für letzteres nochmal in die Stad, um einen Sack Kartoffeln zu besorgen und was sie sonst noch brauchte, wie Schinken, Schnittkäse, Gewürzgurken, Mayonnaise und nicht zu vergessen, Nachfülltüten für die verschiedenen Gewürze. Nachdem sie ins Haus zurück-kehrte und den Korb geleert hatte, nahm sie etwas Geld aus der Keksdose und schrieb den herausgenommenen Betrag in ein von ihr geführtes Haushaltsbuch, das unter der Dose immer griffbereit lag. Dann machte sie sich mit dem riesen Korb auf den Weg in die Stadt. Sie hatte dort ihren Lieblingssupermarkt. Alles was sie brauchte gab es dort u. natürlich für wenig Geld. Insgesamt gab es zwei große Supermärkte in Käfercity. Dort angekommen, stellte sie fest, dass alle Einkaufswagen vergriffen waren. Um sich die Wartezeit zu verkürzen, sah sie sich die neuesten Angebote und Aktionen an. Abgelenkt davon, bemerkte sie nicht, dass ein Wagen frei wurde und just in dem Augenblick wo sie selber zuschlagen wollte, kam ihr jemand zuvor. Zu spät, dachte sie bei sich und ärgerte sich ein wenig. Sie sah jetzt nur noch von hinten eine elegant gekleidete Frau in einem langärmeligen, cremegelben Satinkleid, passendem Handtäschchen. Zudem trug sie Handschuhe und ein dazu gehöriges rotge-streiftes Halstuch. Die Dame drehte sich kurz zu Frau Fröhlich um und grinste triumphierend, ehe sie im Supermarkt verschwand. Sie erkannte in ihr sofort Ida Großmaul. Eine alleinerziehende Mutter eines ebenso arroganten, wie ekelhaften Jungen und schwerreiche Witwe. Ihr Mann war vor einiger Zeit verstorben und jeder bezweifelte ihre melodramatische Trauer bei der Beerdigung. Doch bei einer Sache waren sich die Leute ganz sicher gewesen, nämlich dass sie das Geld ihres Mannes mehr liebte als sie ihn jemals liebte. Falls sie überhaupt etwas für ihn empfunden hatte. Nun Frau Fröhlich dachte nicht weiter drüber nach, sondern ging endlich mit einem Wagen hinein, immer darauf bedacht, Ausschau nach dieser unangenehmen Person zu halten. Sie wollte es vermeiden, sich mit ihr unterhalten zu müssen. Sie kam am Gemüsestand an und kaum hatte sie den Sack Kartoffeln in den Wagen gepackt, ertönte hinter ihr auch schon eine schnarrende Stimme. Hallo Frau Fröhlich. Dachte ich mir doch, dass sie es sind. Ich habe sie natürlich sofort erkannt, bei der bescheidenen Mode, die sie tragen. Wie geht es denn ihrer Familie? Ich habe von dem kleinen Malheur ihres Sohnes gehört. Nun ich hoffe es geht ihm gut. Naja sie und ihr Mann waren ja auch keine Fliegerasse, da überrascht es niemanden, wenn so etwas passiert. Zum Glück hat mein Sohn Maik alle guten Eigen-schaften von mir geerbt. Er ist ja auch ein so lieber Junge. Und ihr Mann scheint in letzter Zeit viel zu tun zu haben, da kommt ja dann auch endlich mal Geld in die Kasse. Bei dem ganzen Geschwafel zupfte sie entweder an ihrem Kleid oder rückte ihre Frisur zurecht, immer mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht. Frechheit, wenn Frau Fröhlich eines nicht ausstehen konnte, dann waren es Leute wie Ida Großmaul, die dachten sie seien etwas beson-deres, nur weil sie Geld besaßen. Andere nieder zu machen, war für sie die einzige Befriedigung um sich wohl zu fühlen. Wie armselig, dachte Frau Fröhlich nur. Trotzdem wollte sie ihr nicht die Genugtuung geben, ihr Mann und Oliver seien die Verlierer. Darum entgegnete sie entschieden: Nun, erstens hat Oliver sein kleines Malheur, wie sie es nennen, in den Griff bekommen. Ja sogar überwunden. Zweitens weiß er im Gegensatz zu ihrem Sohn gutes Benehmen zu schätzen, darum ist er auch so beliebt bei den Lehrern. Und was meinen Mann angeht; er arbeitet sehr hart, um die Familie zu ernähren. Er ist ein guter Vater und Ehemann. Schönen guten Tag noch, Frau Groß-maul. Wobei sie den Namen extra betonte. Sie lief an der völlig verdutzt, dreinblickenden Frau vorbei und rieb sich innerlich genüsslich die Hände. Lächelnd blieb sie schließlich vor einem großen Regal, vollgestopft mit allerlei Gewürze stehen. Sie brauchte einige Zeit, bis sie fand was sie suchte u. nahm je 2 Päckchen süße Paprika, schwarzen und weißen Pfeffer, Salz, Zimt, Oregano und Muskatnuss. Ihren Einkaufszettel immer abstreichend gelangte sie zum nächsten Gang, wo die Marmelade, Konfitüre und Nougatcremes zu finden waren. Weiter an den Tiefkühltruhen vorbei, stand sie vor dem Käse und Wurststand. Sie brauchte 4 Packungen Gouda und ebenso viel Schinken. Nur noch 2 Zutaten., murmelte sie leise vor sich hin. Beim nächsten Regal fand sie das Glas Gewürz-gurken. Frau Fröhlich brauchte sich nur einmal um sich selbst zu drehen und stand vor dem Regal mit allerlei Salatsoßen, Ketchup und Mayonnaise. Sie nahm eine Flasche von der Joghurtmayonnaise, da diese erstens fettarm war und zweitens lecker schmeckte. Damit hatte sie laut Liste alle Zutaten beisammen und grade als sie fertig war nochmals zu kontrollieren, sah sie aus dem Augenwinkel Frau Großmaul in der Abteilung Backwaren stehen. Schleunigst drehte sie mit dem Wagen um u. lief am Rande des langen Ganges entlang. Normalerweise benutzte sie ja den Mittelgang als direkten Weg zur Kasse, um sich das Eine oder Andere noch anzusehen. Doch wollte sie so schnell wie möglich aus diesen Laden verschwinden, denn irgendwie hatte sie das Gefühl vielleicht doch etwas zu grob reagiert zu haben. Allerdings schüttelte sie dies schnell ab, denn sie hatte sich und ihre Familie nur verteidigt. Sie fand eine leere Kasse und der Kassierer, der sich eben noch langweilte und fast einschlief, saß plötzlich kerzen-gerade als er sie kommen sah. Er begrüßte sie mit einem Lächeln und zog langsam die Waren über den Tisch. Frau Fröhlich packte alles in den Korb, bezahlte und verließ schnellen Schrittes den Supermarkt. Sie wollte Ida Großmaul einfach nicht nochmal über den Weg laufen und ihr Gelegenheit geben, weiter über sich und ihren Sohn herum-zuprahlen. Ihr ach so toller Sohn, der dafür gesorgt hatte, Oliver vor den Anderen lächerlich aussehen zu lassen. Ach wie gern wäre sie dabei gewesen, als er am nächsten Tag zur Schule flog, um die Gesichter derer zu sehen, die ihn zuvor auslachten. Sie war sehr stolz auf Oliver gewesen und sah darüber hinweg, dass er die Schule geschwänzt hatte. Er hatte niemals aufgegeben, sich seinen Herausforderungen immer gestellt. Eine Eigenschaft, die er von seinem Vater hatte. Schmunzelnd und vollbepackt, flog sie nach Hause. Dort angekommen, nahm ihr Mann ihr sofort den schweren Korb ab und sah, dass er bereits das Gemüse klein geschnitten hatte. Ihre Augen leuchteten vor Freude und machte sich sogleich ran, die eben gekauften Zutaten zu bearbeiten. Herr Fröhlich füllte währenddessen die leeren Pfeffer- und Salzstreuer wieder auf und verstaute die restlichen Gewürze ins Regal. Gegen Mittag waren sie mit den Salaten, Appetit-häppchen und Bouletten fertig und packten alles in den Picknickkorb. Ein paar Würstchen, Geschirr und Besteck, frischer gekühlter Früchtetee, gebackenes Brot, Brotaufstrich, sowie Ketchup und Senf landeten ebenfalls geordnet im Korb. Oben drauf kam noch eine Schüssel mit Obst und ein kleines Radio. Während Oliver schon mit Rucksack und Capi vor der Tür stand, schaute seine Mutter sich in der Küche nochmal um und vergewisserte sich, dass der Herd und alle anderen Elektrogeräte ausgeschaltet waren und nahm dann die Decke. Herr Fröhlich nahm den Korb und ging als Letzter aus dem Haus. Sogleich flogen alle drei los. Die Baum-höhle und der Garten wurden immer kleiner und entfernten sich allmählich aus Olivers Blickwinkel. Der Park befand sich mitten in Käfercity. Wunder schön angelegt mit Pavillons, kleinen Cafés rund um einen künstlich ange-legten See, eine riesige Spielwiese mit Spielplatz u. nicht zu vergessen, als krönender Abschluss ein Springbrunnen, der verschieden farbige Wasser-fontänen herausspritzte. Wie immer war der Park gut besucht und die begehrtesten Plätze schon besetzt. Der Park war für viele ein beliebtes Ausflugsziel. Für Geschäftsleute, die sich nach der harten Arbeit entspannen konnten, Familien mit ihren Kindern, Schulklassen oder Kindergartengruppen, Pärchen, Sportler und wer den Park sonst noch nutzte. Hier hatte man das Gefühl, die Zeit stünde still. Man konnte hier einfach einen schönen Tag verbringen, seine Sorgen hinter sich lassen, wie Oliver und seine Eltern es vorhatten. Beim Überfliegen des Parks entdeckten sie ein ruhiges und schattiges Plätzchen unter einer Kastanie. Frau Fröhlich landete als erste und breitete die Decke aus, so dass Oliver und sein Vater ihr Gepäck ablegen konnten. Das Radio wurde auf den Klassiksender eingeschaltet und der Korb ausgepackt. Oliver holte sein Buch hervor, machte es sich auf der Decke bequem und fing an zu lesen. Seine Eltern unterhielten sich währenddessen über dies und das und auch das Treffen mit Frau Großmaul im Supermarkt wurde ausführlich diskutiert. Nachdem der Nachmittag angebrochen war und sie schon einige Runden Karten gespielt hatten oder einfach nur die Umgebung genossen, machte man sich über das leckere Essen her. Oliver aß gleich zwei große Portionen und kabbelte sich danach mit seinem Vater ein bisschen, während seine Mutter Fotos von den beiden machte. Sie fragte einen vorbeikommenden Jogger, ob er schnell mal ein Familienfoto schießen könnte. Er willigte ein u. sie platzierten sich. Oliver in der Mitte, sein Vater zu seiner Rechten und die Mutter zur Linken. So hatte er sich den Tag vorgestellt. Alle Parkbesucher waren so mit sich und ihren Familien beschäftigt, dass zunächst niemand die Rauchwolke bemerkte, die über die Spielwiese zog. Plötzlich schrie irgendjemand Feuer, und eine Welle der Panik machte sich breit. Jeder packte hastig seine Sachen zusammen und auch Frau Fröhlich ließ sich von der Hektik der Anderen anstecken. Herr Fröhlich hingegen beschwichtigte seine Frau ruhig zu bleiben und zu Oliver sagte er: Hilf deiner Mutter bitte beim Zusammenpacken. Ich werde mal nachsehen, was da los ist. Sein Instinkt als Reporter war soeben erwacht. Er vergewisserte sich, dass Notizblock und Stift in seiner kleinen Gürteltasche waren und machte sich auf den Weg in die Richtung, aus der der Rauch kam. Ein guter Reporter hatte schließlich immer was zu Schreiben dabei; man wusste ja nie was passieren konnte oder auch nicht. Dort angekommen, war schon die Feuerwehr in vollem Gange mit den Löscharbeiten. Er fragte den ihm am nächsten Stehenden. Es war der Besitzer des Cafés Blumenkranz und erklärte, dass es einen Kurzschluss in der Küche gab u. alles sofort Feuer fing. Während Herr Fröhlich alles notierte, jammerte Herr Kranz über sein schönes Café und wie lange es doch gedauert hat es so herzurichten. Ein Vermögen hat die Einrichtung und Restaurierung gekostet. Und bei der Eröffnung war die ganze Stadt versammelt, weil das Café als historisches Denkmal galt und jetzt würde nichts weiter als eine schwarze Ruine zurückbleiben. Herr Fröhlich konnte sich an die Fernseh und Zeitungsberichte erinnern und auch daran, dass Herr Kranz eine Auszeichnung bekam für den Erhalt und Wieder-aufbau des Cafés. Schade, hier hatte er so manche Stunden mit seiner Frau verbracht, bevor Oliver geboren wurde. Auch Krankenwagen und Polizei waren bereits vor Ort, doch stellte sich zum Glück heraus, dass niemand verletzt wurde und sich auch sonst keiner im Gebäude aufhielt. Denn schließlich wurde erst um die Zeit das Café geöffnet. Mittlerweile hatte sich eine Käfermasse um das brennende Gebäude gebildet. Voller Entsetzen und Trauer darüber was hier in dem Augenblick geschieht. Auch Frau Fröhlich und Oliver kamen dazu, mussten sich allerdings einen Weg durch die Menge bannen, um zu ihm zu gelangen. Die Polizei hatte alle Hände voll zu tun, um eine Absperrung einzurichten. Es gab doch immer wieder Schaulustige, die etwas zu übermütig waren und sich dem Feuer bis auf wenige Meter näherten. Endlich bekam sowohl die Feuerwehr als auch die Polizei alles in den Griff und Herr Fröhlich ging zu seiner Familie zurück. Er musste sofort nach Hause, seinen Bericht schreiben, bat Oliver aber vorher noch ein paar Fotos zu machen. Dieser tat wie ihm geheißen, schoss Bilder von der Käfermasse, dem brenn-enden Haus, der Feuerwehr und Polizei. Auch von dem Besitzer, denn er wusste, dass sein Vater in solchen Dingen immer sehr penibel war und je mehr Material ein Reporter hatte, desto mehr Gewinn machte die Zeitung und in Folge dessen, verdiente er auch mehr daran. Zu Hause angekommen, verschwand er mit Notizblock und Kamera in seinem Arbeitszimmer u. telefonierte gleich mit der Redaktion. Der Bericht sollte noch heute in der Abendausgabe erscheinen und sogleich machte er sich nach dem Telefonat an die Arbeit. Er blieb den ganzen Tag in seinem Zimmer und nur ab und zu bekam man ihn zu Gesicht, wenn er sich eine Tasse Kaffee holte. Oliver schrieb alles in sein Tagebuch, mit dem letzten Satz, und das war der aufregendste Ausflug meines Lebens. Er hatte am Samstag einiges zu sagen,  er Sailor und Rico traf.

 

 

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91.  ©Oliver goes on a trip

 

Autumn was just around the corner and the days were getting shorter. It was a cool, sunny morning and the leaves were especially bright when Oliver got up. It wasn't until eight o'clock that he read on his alarm clock by the bed. So there was still time to sleep, after all, because of the holiday, he didn't need to go to school today and so it was a long weekend. At least something positive, with all the tortures of certain two teachers that Oliver didn't want to think about. Now there was little point in lying down again because he couldn't sleep any more. So he rubbed his eyes and slowly got ready for breakfast. He had actually intended to surprise his parents by preparing it this time, but when he came out of the bathroom, he heard it rattling downstairs. His mother had already got up to prepare everything. Today he would have a picnic in the park with his parents, because since Oliver went to school and his father was very busy in the editorial office, such trips had become rather rare. Of course, he was looking forward to it all the more. For him, these actions always represented a special value in life. Because normally he spent a lot of time with his best friends Sailor and Rico. Neither of them stayed home. Rico had already flown out yesterday evening to visit his father in Käfercity, because shortly after starting school, his parents suddenly separated. Incomprehensible when you consider that Rico's parents have been inseparable since childhood. And now something like that. That was just too much for Rico. First he needed time to himself to process and understand everything that had happened. The latter was the hardest for Rico and many times he had asked himself whether he was perhaps the reason for the breakup. Of course, his parents had denied that and only said that they would no longer understand each other and that they needed more time for themselves. Therefore everyone would go his own way and he wouldn’t have to worry about it, because he could see his father as often as he wanted. He confided all of this to Oliver and Sailor on the last day of school. Oliver told his parents about the breakup and his mother explained to him: Sometimes you just split up Oliver. Not every reason is understandable and some are just plain ridiculous. Still others don't even have a reason or blame themselves. But please don't worry about it yet. A separation usually also has a positive effect. Strangely enough, people get along a lot better or not afterwards. Depending on how the separation went. Then she gave your son a slip of paper and Oliver recognized Sailor's handwriting. He had flown with his parents over the weekend to see his grandparents because he hadn't seen them for a while. Oliver himself no longer had any, because his father's parents fell victim to the frogs and his mother's died of old age. He had never gotten to know them, but his parents showed him many photos of them or told him many stories. Oliver went to his room so that he could read in peace. He unfolded the piece of paper and read: Hello Oliver. Will be back on Saturday. We can then meet at the little stream around two o'clock. See you then, Sailor. Of course he would go and maybe Rico would be there too. Or maybe just because he would be there, the meeting would take place to show Rico that he was not alone with his worries. Nevertheless, Oliver sincerely hoped that the trip with his parents would change his mind, because he did not want to deal with such sad news. Even if it was about your best friend, you shouldn't let things like that spoil your day. With this resolution he immediately set about getting his bag ready for later. He packed a variety of things, including his camera, a book by his favorite hero, The Adventures of Prince Ironheart, a board game and cards. Next to his rucksack he put the capi down, because of course it couldn't be missing. Then he heard his mother's voice that breakfast was ready and that he should come downstairs. How could she have noticed that he was already awake? Sometimes his mother surprised him again and again. Both were already sitting at the table when he entered the kitchen. They hadn't started eating yet. He loved to have breakfast because the table was always set as delicious as it is today. His mother had outdone herself again. Strawberry jam on his left, peanut butter and an extra large glass of nut nougat chocolate on his right. In front of him there was a soft-boiled breakfast egg in a green egg cup, fruit tea from the garden, freshly made as ever, and a basket of rolls. Cheese, fresh quark and various types of sausage were usually still available for his father because he didn't particularly like the sweets, as he called them. Oliver first took a small bowl from the middle and poured cereal into it. He could choose between milk and yogurt, how he wanted to eat the cereal. So he finally took the yoghurt and added some fruit to it. He let the whole thing soften and meanwhile made himself a peanut butter bun with strawberry jam and honey and ate it. His mother had turned on the radio in between to hear the news and the weather. The weather was especially important because it was decided whether the excursion would take place or not. But as predicted for days, it should remain sunny at 24 degrees. Still normal for September. Oliver now went to work on his now soaked muesli. After everyone had eaten their fill, the table was cleared and then the dishes were washed. Some things still had to be prepared for the picnic. Frau Fröhlich loved salads and went out into the garden with a basket. Once there, she collected all kinds of herbs, lettuce, peppers, onions, cucumbers and tomatoes. She had thought of a mixed salad and her famous. To make insanely delicious potato salad. For the latter, however, she had to go back to the city to get a sack of potatoes and whatever else she needed, such as ham, semi-hard cheese, pickled cucumbers, mayonnaise and, last but not least, refill bags for the various spices. After she returned to the house and emptied the basket, she took some money out of the cookie jar and wrote the amount out in a household book she kept, which was always close at hand under the jar. Then she set off for the city with the huge basket. She had her favorite supermarket there. Everything she needed was there and of course for little money. In total there were two large supermarkets in Käfercity. Once there, she found that all of the shopping carts were out of stock. To shorten the waiting time, she checked out the latest offers and promotions. Distracted by it, she did not notice that a car was free and just at the moment when she was about to strike, someone got ahead of her. Too late, she thought to herself, and was a little annoyed. All she could see from behind was an elegantly dressed woman in a long-sleeved, creamy yellow satin dress and a matching handbag. She also wore gloves and a matching red-striped scarf. The lady turned briefly to Frau Fröhlich and grinned triumphantly before disappearing into the supermarket. She immediately recognized Ida Grossmaul in her. A single mother of an arrogant and disgusting boy and a rich widow. Her husband passed away some time ago and everyone doubted her melodramatic grief at the funeral. But there was one thing people had been certain of, and that was that she loved her husband's money more than she ever loved him. If she had felt anything for him at all. Well Frau Fröhlich didn't think about it any further, but went in at last with a car, always careful to keep an eye out for this unpleasant person. She wanted to avoid having to talk to her. She arrived at the vegetable stand and no sooner had she packed the sack of potatoes in the car than a rasping voice could be heard behind her. Hello Mrs. Merry. I thought it was them. I recognized them immediately, of course, with the modest fashion they wear. How is your family doing? I heard about her son's little mishap. Well I hope he's fine. Well, she and her husband weren't a flying ace either, so it doesn't surprise anyone when something like this happens. Fortunately, my son Maik inherited all the good qualities from me. He's such a lovely boy too. And her husband seems to have been very busy lately, so finally there is money in the till. With all the talk, she either tugged at her dress or straightened her hair, always with a satisfied smile on her face. If there's one thing Frau Fröhlich couldn't stand, it was people like Ida Grossmaul who thought they were something special just because they had money. Bringing others down was the only satisfaction for them to feel good about. How pathetic, just thought Frau Fröhlich. Still, she didn't want to give her the satisfaction that her husband and Oliver were the losers. So she replied firmly: Well, first of all, Oliver has got his little mishap, as they call it, under control. Yes even overcome. Second, unlike her son, he appreciates good behavior, which is why he is so popular with teachers. And as for my husband; he works very hard to support the family. He is a good father and husband. Have a nice day, Mrs. Loudmouth. Whereby she emphasized the name. She ran past the completely perplexed, looking woman and inwardly rubbed her hands with relish. Finally, smiling, she stopped in front of a large shelf full of all kinds of spices. It took her some time to find what she was looking for and took 2 packets each of sweet paprika, black and white pepper, salt, cinnamon, oregano and nutmeg. Always wiping off her shopping list, she got to the next aisle, where the jam, jam and nougat creams were to be found. Further past the freezers, she stood in front of the cheese and sausage stand. She needed 4 packs of Gouda cheese and the same amount of ham. Only 2 ingredients left, she mumbled softly to herself. On the next shelf she found the jar of pickles. Frau Fröhlich only had to turn around once and stood in front of the shelf with all kinds of salad dressings, ketchup and mayonnaise. She took a bottle of the yogurt mayonnaise because it was firstly low in fat and secondly tasted delicious. According to the list, she had all the ingredients together and just when she was finished checking again, out of the corner of her eye she saw Mrs. Loudmouth standing in the baked goods department. She quickly turned around with the car and ran along the edge of the long corridor. Usually she used the aisle as a direct route to the till to see one thing or the other. But she wanted to get out of this place as soon as possible, because somehow she had the feeling that she might have reacted a little too roughly. However, she quickly shook it off because she had only defended herself and her family. She found an empty cash register and the cashier, who was just bored and almost fell asleep, suddenly sat bolt upright when he saw her coming. He greeted her with a smile and slowly pulled the goods across the table. Frau Fröhlich packed everything in the basket, paid, and left the supermarket at a quick pace. She just didn't want to run into Ida Grossmaul again and give her the opportunity to continue to brag about herself and her son. Your oh so great son, who made sure to make Oliver look ridiculous in front of the others. Oh how she would have loved to be there when he flew to school the next day to see the faces of those who laughed at him beforehand. She had been very proud of Oliver and overlooked the fact that he had skipped school. He had never given up, always faced challenges. A quality he had from his father. Smiling and fully packed, she flew home. Once there, her husband immediately took the heavy basket from her and saw that he had already cut the vegetables into small pieces. Her eyes shone with joy and immediately set about processing the ingredients they had just bought. Meanwhile, Mr. Fröhlich refilled the empty pepper and salt shaker and stowed the remaining spices on the shelf. By noon they finished the salads, appetizers and meatballs and packed everything into the picnic basket. A few sausages, crockery and cutlery, fresh chilled fruit tea, baked bread, spreads, as well as ketchup and mustard also ended up neatly in the basket. On top of that was a bowl of fruit and a small radio. While Oliver was already standing in front of the door with his backpack and Capi, his mother looked around the kitchen again and made sure that the stove and all other electrical appliances were switched off and then took the blanket. Herr Fröhlich took the basket and was the last to leave the house. Immediately all three took off. The tree hole and the garden got smaller and smaller and gradually faded from Oliver's point of view. The park was in the middle of Käfercity. Wonderfully laid out with pavilions, small cafes around an artificially created lake, a huge playground with a playground and not to forget, as the crowning glory, a fountain that spurted out different colored water fountains. As always, the park was well attended and the most coveted spaces were already taken. The park was a popular destination for many. For business people who could relax after hard work, families with their children, school classes or kindergarten groups, couples, athletes and anyone else who used the park. Here you had the feeling that time stood still. You could just have a nice day here, leaving your worries behind, as Oliver and his parents intended. While flying over the park, they discovered a quiet and shady spot under a chestnut. Mrs. Fröhlich landed first and spread the blanket so that Oliver and his father could deposit their luggage. The radio was switched on to the classical station and the basket was unpacked. Oliver took out his book, made himself comfortable on the blanket, and began to read. Meanwhile, his parents were talking about this and that and the meeting with Mrs. Loudmouth in the supermarket was also discussed in detail. After the afternoon had started and they had already played a few rounds of cards or simply enjoyed the surroundings, they started eating the delicious food. Oliver ate two large portions at the same time and then squabbled with his father a little while his mother took photos of the two of them. She asked a passing jogger if he could take a quick family photo. He agreed and they placed themselves. Oliver in the middle, his father on his right and his mother on the left. That was how he had imagined the day. All park visitors were so busy with themselves and their families that at first no one noticed the cloud of smoke that drifted over the playground. Suddenly someone screamed fire and a wave of panic broke out. Everyone hastily packed their things and Ms. Fröhlich was infected by the hectic pace of the others. Mr Fröhlich, on the other hand, reassured his wife to stay calm and he said to Oliver: Please help your mother pack up. I'll see what's going on. His reporter instinct had just awakened. He made sure that his notepad and pen were in his small belt pouch and headed in the direction the smoke was coming from. After all, a good reporter always had something to write about; you never knew what might or might not happen. Once there, the fire brigade was already in full swing with the extinguishing work. He asked whoever was closest to him. It was the owner of Café Blumenkranz and explained that there was a short circuit in the kitchen and everything immediately caught fire. While Mr. Fröhlich wrote everything down, Mr. Kranz complained about his beautiful café and how long it took to set it up. The establishment and restoration cost a fortune. And at the opening the whole city was gathered because the café was considered a historical monument and now nothing would remain but a black ruin. Mr. Fröhlich could remember the TV and newspaper reports and also that Mr. Kranz received an award for maintaining and rebuilding the café. It's a shame, he had spent hours here with his wife before Oliver was born. Ambulances and the police were already on site, but luckily it turned out that no one was injured and no one else was in the building. After all, the café was only opened around that time. Meanwhile, a mass of beetles had formed around the burning building. Full of horror and sadness about what is happening here at the moment. Ms. Fröhlich and Oliver also came, but had to make their way through the crowd to get to him. The police had their hands full setting up a cordon. There were always onlookers who were a little too cocky and came within a few meters of the fire. Finally, both the fire brigade and the police got everything under control and Mr. Fröhlich went back to his family. He had to go home immediately to write his report, but asked Oliver to take a few photos beforehand. He did as he was told, took pictures of the mass of beetles, the burning house, the fire brigade and the police. Also from the owner, because he knew that his father was always very meticulous in such matters and the more material a reporter had, the more profit the newspaper made and, as a result, he earned more from it. When he got home, he disappeared into his study with notepad and camera and immediately phoned the editorial office. The report was due to appear in the evening edition today and immediately after the phone call he went to work. He stayed in his room all day and only occasionally was seen when he was getting a cup of coffee. Oliver wrote everything in his diary, with the last sentence, and that was the most exciting excursion of my life. He had a lot to say on Saturday, he met Sailor and Rico.