88.  ©PINK FLOYD, EINE LEGENDE VERABSCHIEDET SICH.

 

Heute Abend bricht ein Erdbeben aus! Wie darf ich das verstehen? Durch das OPEN AIR CONCERT mit den lauten, abstrakten Tonfetzen, erzittert der ganze Stadtpark! Von wem sprechen sie eigentlich? Na ja, von den verrückten Engländern und ihrem Abschiedskonzert. Peng Fluid oder so ähnlich heißen die. Stand gestern noch in der Zeitung. Auf der ersten Seite. Hoffentlich entstehen am Planetarium durch die ganzen gewaltigen Tonschwingungen keine Mauerschäden. Unmittelbar steht das Bauwerk der Festwiese gegenüber. Außerdem wohnen in diesem Stadtteil hier viele ältere Leute, die um ihren Schlaf gebracht werden bei dem Krach! So schlimm? Gut, dass sie mich informiert haben. Heute Abend stopfe ich mir Ohropax in die Ohren und nehme Schlaftabletten! Neugierig trat ich an das Fenster und beobachtete zwei Frauen mit ihren abgestellten Einkaufstaschen. Hielten ein Schwätzchen, gönnten sich eine Auszeit. Mir gefiel, die etwas ungeschickte Beschreibung, dass heute Abend ein Erdbeben ausbrechen sollte. Gelang es doch diesen Ausnahmekünstlern die bahnbrechende Pionierarbeit für die ganze moderne Musik-welt. So manch ein Künstler ließ sich für sein neues Musikprojekt inspirieren. Schon zu Lebzeiten besaß Pink Floyd den Status einer Legende. Trotz aller Bemühungen ich konnte keine Eintrittskarte ergattert. Das Konzert war völlig ausverkauft! Die Straße stieß direkt mit dem Parkgelände zusammen. Sicherlich reichte die Lautstärke der Musik-anlage bis zu meiner Wohnung, rechnete ich mir aus. Also arrangierte ich mich so gut es eben ging. Alle Fenster und Türen wurden aufgerissen, um die akustische Botschaft der Band einigermaßen genießen zu können. Es versprach ein warmer Sommerabend zu werden. Im Pyjama, bequem, lümmelte ich mich in den, nah an das Fenster gerückte, Ohrenbackensessel. Ein Glas Wein sorgte für das seelische Wohlbefinden. Meine Armbanduhr zeigte 20.45 Uhr. Komisch  kein Laut jetzt zu hören? Plötzlich streifte ein Lufthauch meinen Hals. Nein, der Wind weht in die ent-gegen gesetzter Richtung! Keinen Ton werde ich so hören!, stellte ich entsetzt fest. Enttäuscht schob ich den Ohrenbacksessel zurück. Zerrte kurz entschlossen irgendeinen Mantel vom Haken und eilte im Pyjama aus dem Haus, Richtung Stadtpark. Das Planetarium ragte nun wie ein schwarzer Koloss in den nächtlichen Himmel. Vor den seitlichen Treppenaufgängen und nahe der Festwiese wimmelte es von Menschen. Der Schein vieler Taschen-lampen huschte durch die Dunkelheit. Über allem die rhythmischen Musiksprünge der DOGS OF WAR Eine der ganz markantesten Interpretationen der Musiker)Langsam baute sich spürbare Unruhe auf und drohte in einer Demo-nstration zu enden. Ein aufkommender Druck schob die hintere Masse Mensch auf die Festwiese zu. Mich sog diese Bewegung in die Menschendichte. Mitgegangen so mit gefangen, witzelte ich einfach über meine eigene Situation. Tumult entwickelte sich in einzelnen Reihen. Schnelleres Vorwärts kommen war das Resultat, zwang mich zu einem schnellerem Schritttempo. Inzwischen war der Rand der ganzen großen Festwiese erreicht. Die Absperrungen lagen niedergetreten unter unseren Füssen. Kein Ordnungshüter des Konzertes war mehr in Sicht. Die Menge trug mich nun über alle Hindernisse bis in das Herz der Veranstaltung. Da stand ich jetzt nun im Pyjama! Der Mantel halbaus-gezogen! Mit meiner erstürmten Freikarte in meiner Manteltasche, der geschenkten Show, die halbgelaufen war  aber überglücklich! Ein Geräusch über meinem Kopf ließ mich aufblicken. An einen 10 m hohen Kran hing ein installiertes Krankenhausbett. Zur Bühne führte ein Drahtseil mit dem es verankert war. Wie von Geisterhand saust das Bett in die Tiefe. Eingehüllt in Rauch und Knallerei verschwand es in der Dunkelheit. Dieses löste eine atem-beraubende Laserschow aus. Gigantische Videos liefen im Hintergrund zu jeder neuen Darbietung. Die Künstler erstrahlten im Spektrum der Farben und schienen sich mit zuckenden Leibern über die Bühne zu bewegen. Für dieses Event klügelten Spezialisten geniale Showeffekte aus, trugen dazu bei, dass die Popgruppe einen Meilen-stein in der Musikgeschichte hinzu bekam. Tausende mitgebrachte Leuchtgegenstände setzten die Wiese in ein unwirkliches Licht und bekundeten so Begeisterung. Manch einer erweckte den Eindruck in Trance gefallen zu sein. Die Musik rührte an und auf, schuf aber keine Aggressionen noch Gewalt. Sondern überbrachte eine Botschaft der Wahrheit ohne anmaßend zu sein. Das Publikum verstand es und wie es die Botschaft verstand. Eine Anhäng-lichkeit auf Lebzeiten entwickelt sich. Sprechchöre baten noch um Zugabe. Die Fans wollten das Phänomen Pink Floyd nicht gehen lassen. Thank for coming! Thank for all! It`s great! Bye-bye bye! Kusshändchen, Hände schütteln, Winke, Winke! Die erschöpften Musiker traten den Rückzug an. Das Spektakel versank nun im Dunkeln. Stille und Aufgekratzt schlenderte ich nach Hause. Ein bisschen verrücktspielen brachte Spaß, stellte ich fest.

 

 

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88.  ©PINK FLOYD, A LEGEND GOES OUT.

 

An earthquake breaks out tonight! How may I understand that? The whole city park trembles through the OPEN AIR CONCERT with the loud, abstract scraps of clay! Who are you talking about? Well, from the crazy English people and their farewell concert. They are called Peng Fluid or something like that. It was in the newspaper yesterday. On the first page. Hopefully there will be no damage to the wall at the planetarium due to all the tremendous sound vibrations. The structure is directly opposite the festival meadow. In addition, there are many elderly people living in this part of the city, who are deprived of their sleep by the noise! So bad? Glad you informed me. Tonight I'm stuffing ear plugs in my ears and taking sleeping pills! Curious, I went to the window and watched two women with their shopping bags put down. Had a chat, took a break. I liked the awkward description that an earthquake was about to break out tonight. After all, these exceptional artists succeeded in pioneering pioneering work for the entire modern world of music. Many an artist was inspired for his new music project. Pink Floyd already had legendary status during his lifetime. Despite my best efforts I couldn't get hold of a ticket. The concert was completely sold out! The street collided directly with the park area. Certainly the volume of the music system was enough to reach my apartment, I calculated to myself. So I arranged myself as best I could. All windows and doors were thrown open in order to be able to enjoy the acoustic message of the band to some extent. It promised to be a warm summer evening. In my pajamas, comfortable, I lounged in the armchair that was close to the window. A glass of wine ensured mental well-being. My watch said 8:45 p.m. Strange not to hear a sound now? Suddenly a breath of air brushed my neck. No, the wind is blowing in the opposite direction! I won't hear a sound like that! I realized with horror. Disappointed, I pushed back the wing chair. On the spur of the moment he pulled some coat off the hook and hurried out of the house in pajamas, in the direction of the city park. The planetarium now rose like a black colossus into the night sky. In front of the side staircases and near the festival area, it was teeming with people. The glow of many flashlights flitted through the darkness. Above all the rhythmic musical leaps of the DOGS OF WAR One of the most striking interpretations of the musicians) Slowly noticeable unrest built up and threatened to end in a demonstration. An emerging pressure pushed the rear mass of people towards the fairground. This movement sucked me into the human density. So caught up with me, I just joked about my own situation. The tumult developed in individual rows. The result was faster progress, forcing me to walk at a faster pace. In the meantime the edge of the whole large fairground was reached. The barriers were trampled under our feet. There was no longer a security guard of the concert in sight. The crowd carried me over all the obstacles to the heart of the event. There I was now in my pajamas! The coat half-taken off! With my stormed free ticket in my coat pocket, the free show that was halfway over but overjoyed! A noise above my head made me look up. An installed hospital bed hung from a 10 m high crane. A wire led to the stage with which it was anchored. As if by magic, the bed rushes into the depths. Wrapped in smoke and bangs, it disappeared into the darkness. This triggered a breathtaking laser show. Gigantic videos ran in the background for every new performance. The artists shone in the spectrum of colors and seemed to move across the stage with twitching bodies. For this event, specialists devised ingenious show effects and contributed to the fact that the pop group received a milestone in music history. Thousands of luminous objects brought with them put the meadow in an unreal light and thus expressed enthusiasm. Some gave the impression of having fallen into a trance. The music touched and stirred, but created neither aggression nor violence. Rather, it delivered a message of truth without being presumptuous. The audience got it and how it got the message. A lifelong attachment develops. Choirs asked for an encore. The fans didn't want to let the Pink Floyd phenomenon go. Thank you for coming! Thank you for all! It's great! Bye-bye bye! Kiss hands, shake hands, wave, wave! The exhausted musicians began to retreat. The spectacle now sank into darkness. I strolled home quietly and cranked up. Going crazy was fun, I found.