87.  ©Karl und Karla

 

Karl und Karla wurden in einem kleinen Dorf geboren, sie wuchsen dort auf und besuchten zusammen die Dorfschule. Als sie älter wurden, verliebte sich Karl in Karla. Er versteckte sich hinten den Bäumen und beobachtete sie. Karla sah nie zum hinüber und Karl war zu schüchtern, um mehr zu tun, als verliebt zu sein. An einen besonders mutigen Tag fragte er höflich, ob er ihren schweren Korb tragen darf. Karla kam vom Beeren sammeln und man sah ihr an, dass der Korb sehr schwer war. Doch Karla stand auf dunkelhaarige Jungs und Karl war rothaarig, sie trug ihren Korb allein weiter. Karl war sehr betrübt und wusste nicht weiter. Eines Tages, der Sommer war fast vorüber ging Robert, ein großer, grobschlächtiger Junge aus diesem Dorf zu Karla rüber und machte einen viel zu frechen Spruch, um Karla auf sich aufmerksam zu machen. Doch Karla war das zu aufdringlich, sie ließ Robert abblitzen und der stellte Karla daraufhin tatsächlich ein Bein. Sie fiel in hohen Bogen auf die Erde, das rechte Knie zerkratzt, der Fuß verstaucht. Als Karl dies sah wurde aus dem schüchternen Jungen ein sehr saurer Karl. Er rannte zu Robert, im Laufen schon die Fäuste geballt und boxte zu. Robert fiel und Karla sah Karl zum ersten Mal richtig an und lächelte ihm dankbar zu. Von diesem Tag an waren die zwei unzertrennlich und liefen Hand in Hand, heiraten und bauten ein kleines Haus abseits vom Dorf. Sie lebten glücklich und zufrieden. Einige Jahre gingen ins Land und an einen sonnigen Herbsttag gingen beide in den Wald, Karl wollte Pilze sammeln und während er sie suchte, hing Karla ihren Tagträumen nach. Sie lief so vor sich hin und lächelte wie schon seit Tagen, niemand hätte sagen können, warum sie so besonders glücklich war. Als Karl mit dem Pilze sammeln fertig war, schaute er sich nach Karla um. Er konnte sie nicht sehen, also rief er nach ihr. Doch es gab keine Antwort. Sich langsam Sorgen machend, stellte er den Korb mit den Pilzen ab und lief immer schneller laufend durch den Wald. Karl bekam Panik. Er rannte ins Dorf und holte Hilfe, den es wurde langsam dunkel. Die Dorfbewohner suchten mit Karl den ganzen Wald ab, doch außer einiger Haarsträhnen von Karla an einem Ast, so als ob sie daran hängen geblieben war, konnte Karla nicht gefunden werden. Sie war wie vom Erdboden verschwunden. Aus Tagen wurden Monate, dann Jahre. Karl ging jeden Tag zu dem Ast mit den Haarsträhnen, der Platz, an dem er Karla das letzte Mal sah. Karl war mittlerweile ein alter Mann geworden, der Gang in den Wald fiel ihm immer schwerer und seine Knochen taten so weh, wie sein Herz. Als er so bei den Ast mit Karlas Haarsträhnen saß, fiel ihm auf, dass Karlas Haare grau am Ast hingen. Sein staunender Blick wurde zu einem Lächeln. War es Magie und Zauberei, dass die Haare im Wald ergrauten oder war es womöglich ein Zeichen von ihr, dass sie noch lebte und glücklich war, und dass es ihr gut geht? Karl starb in dieser Nacht mit einem Lächeln, denn Hoffnung war das, auf dass er gewartet hatte. Und wenn Ihr nicht gestorben seid, dann sehen wir uns zur nächsten Geschichte ...

 

 

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87.  ©Karl and Karla

 

Karl and Karla were born in a small village, they grew up there and attended the village school together. As they got older, Karl fell in love with Karla. He hid behind the trees and watched them. Karla never looked over and Karl was too shy to do more than be in love. On a particularly brave day, he politely asked if he could carry her heavy basket. Karla came from collecting berries and you could tell that the basket was very heavy. But Karla was into dark-haired boys and Karl was red-haired, she carried her basket on by herself. Karl was very sad and didn't know what to do next. One day, the summer was almost over, Robert, a tall, coarse boy from this village, went over to Karla and made a much too cheeky saying to attract Karla's attention. But Karla was too pushy, she turned Robert off and he actually tripped Karla. She fell to the ground in high arcs, her right knee scratched, her foot sprained. When Karl saw this, the shy boy turned into a very angry Karl. He ran to Robert, his fists clenched and punched. Robert fell and Karla looked at Karl properly for the first time and smiled gratefully at him. From that day on, the two were inseparable and walked hand in hand, got married and built a small house away from the village. They lived happily ever after. A few years passed and on a sunny autumn day they both went to the forest, Karl wanted to collect mushrooms and while he was looking for them, Karla was daydreaming. She ran around and smiled like she had for days, no one could have said why she was so happy. When Karl finished collecting mushrooms, he looked around for Karla. He couldn't see her so he called for her. But there was no answer. Slowly worrying, he put down the basket with the mushrooms and ran faster and faster through the forest. Karl panicked. He ran into the village and got help, because it was getting dark. The villagers searched the whole forest with Karl, but except for a few strands of Karla's hair on a branch, as if she had got stuck on it, Karla could not be found. It was as if it had disappeared from the earth. Days became months, then years. Every day Karl went to the branch with the strands of hair, the place where he last saw Karla. Karl had become an old man in the meantime, the walk into the forest was getting harder and harder for him and his bones ached as much as his heart. As he sat by the branch with Karla's strands of hair, he noticed that Karla's hair was gray on the branch. His astonished look turned into a smile. Was it magic and sorcery that made the hair turn gray in the forest, or was it a sign that she was still alive and happy and okay? Karl died that night with a smile, for that was hope that he had been waiting for. And if you haven't died, I'll see you on the next story ...