84.  ©Alice- mit Sicherheit tot

 

Mrs. Alice Trooper hatte die seltsame Angewohnheit, das Licht im Vorzimmer ihres kleinen, etwas entlegenen Häuschens Tag und Nacht brennen zu lassen. Gut, sie war überhaupt schon ein wenig schrullig, das wusste jeder im Londoner Vorort Northwood, und so fiel es niemandem mehr auf, dass immer schwacher Lichtschein durch den abends sorgfältig geschlossenen Vorhang des Vorzimmer Fensters drang. Mir ist es so lieber, pflegte sie diese Marotte vor sich selbst zu rechtfertigen, da muss jeder Bösewicht denken, dass das Haus bewohnt ist. Licht ist Sicherheit keine Frage. Ja, die alte, etwas ängstliche Alice liebte ihr einfaches, ärmliches Leben, auch wenn sie schon bessere Tage erlebt hatte. Und sie wollte ihr bescheidenes Dasein auskosten bis zum letzten Atemzug. Beim Sterben braucht mir niemand zu helfen, das mach ich ganz alleine, wenn es an der Zeit ist, keinen Tag früher, so viel ist sicher. Wenn sie sich da nur nicht irrte. Eine unbestimmte Angst war es auch, die Mrs. Trooper veranlasste, nichts dem Zufall zu überlassen. So wusste sie natürlich, dass keine Glühlampe der Welt ewig brennen konnte. Die rüstige, zaundürre Lady hatte längst entschieden, nicht erst auf die Katastrophe, so nannte sie das Ausbrennen der Lampe, zu warten und dann zu handeln. Am Ersten jedes Monats schraubte sie eine neue Glühlampe in die Fassung der altertümlichen Deckenleuchte, um ja sicher zu sein, dass sie nicht gerade dann streiken würde, wenn jemand versuchen sollte, gewaltsam ins Haus einzudringen. Der Teufel der schläft nicht, ließ Alice keinen Zweifel an der Ursache ihrer ausgeprägten Wachsamkeit. Es war einer jener kühlen, ungemütlich windigen Novemberabende, stockfinster schon um Sechs, zum Fürchten die Vielfalt der ungeklärten Geräusche rund ums einsame Haus. Alice fühlte sich nicht besonders wohl in ihrer Haut. War es nur die mächtige Eiche, deren Stamm im Herbstwind ächzte? War es das alte Stück Blechdach, das Jahr und Tag an der Hauswand lehnte und leicht hin und her schabte, kratzte, verhalten klapperte? War es der Fensterladen im ersten Stock, der schon seit Jahren repariert werden sollte und ebenso lange knarrende Geräusche von sich gab, an die man sich wohl ein ganzes Leben lang doch nicht gewöhnen konnte? Alice werkte in der Küche, hatte gerade einen Porzellanteller mit geschwungenem Goldrand auf den Tisch gestellt und fein säuberlich ein eher ungepflegtes Silbermesserchen dazu gelegt. Nicht zu vergessen die blaue Ser-viette mit eingewebter weißer Rose, die sie immer viermal zu verwenden pflegte, wobei sie immer pro Mahlzeit nur eine Ecke benutzte. Alice schnitt ein paar Scheiben Brot ab, nahm die Butter aus dem muffigen Kühlschrank, die restlichen Wurstscheiben, die am Rande schon etwas eingetrocknet und verfärbt waren, schließlich ein Stück Käse, das sie gleich mit zwei Fingern auf seinen Zustand prüfte. Ein Apfel sollte das abendliche Menü, wie sie es nannte, abrunden. Alice gehörte nicht zu jenen besonders gesundheits-bewussten Damen, die ohne Obst und Gemüse nicht leben können, weil sie hoffen, dass frische Früchte und Fisolen den Teint von innen straffen. Nein, Alice war nicht von dieser Sorte, aber ihre Zurückhaltung beim Einkauf von Vegetabilien hatte noch einen anderen Grund. Sie hatte einfach zu wenig Platz in ihrem Kühlschrank um einen Vorrat für einige Tage anzulegen. Das Obst und Gemüsefach war nämlich ständig bis oben hin durch eine geheimnisvolle Schatulle aus Edelholz blockiert, die nur von ein paar Salatblättern verdeckt wurde, die sie selbstverständlich immer wieder durch schöne frische Exemplare ersetzte, um die Tarnung u. es war nichts anderes, so perfekt wie nur möglich zu gestalten. Ausgerechnet in meinem Kühl-schrank wird niemand ein kleines Vermögen vermuten, freute sich die listige Alte immer wieder, wenn sie ihren »Tresor« öffnete, um ein paar harmlose Lebensmittel zu entnehmen. Gut 500.000 Pfund, das hatte ihr erst kürzlich ein beeideter Schätzmeister bestätigt, seien die elitären Schmuckstücke aus besseren Tagen wert. Dabei hatte er sie prüfend beäugt, als könnte er angesichts des schmächtigen, ärmlich wirkenden Weibleins selbst nicht glauben, was er da gerade errechnet hatte. Alice Trooper führte also ein Doppelleben, und es mag erstaunen, dass sie gerade diese Tatsache am meisten genoss. Gewiss, es hatte früher Zeiten gegeben, da sie fast der Versuchung erlag, ihren erheblichen Reichtum offen zur Schau zu tragen, im besten Bezirk von London ein stattliches Anwesen zu erwerben und mit der High Society auf Du und Du zu leben. Doch dann hatte die Vorsicht gesiegt. Es erschien ihr einfach klüger, sich nicht all den Fragen auszusetzen, die mit viel Geld verbunden sind. Meine Liebe, sagen sie uns doch einmal, wo kommen sie denn her? Leben sie von ihrem Mann getrennt? War sicher ein ehrenwerter Herr, dass er sie mit allem ausgestattet hat, was sie für ein sorgenfreies Leben im schönen Londoner Westen benötigen. Alice, liebe Freundin, sie müssen uns einfach die eine oder andere Anekdote aus ihrem Leben erzählen. Wir Frauen sollten doch keine Geheimnisse vor einander haben. Hinter der oberflächlichen und doch lauernden Konversation würde aber nur eine Frage stehen: Wie viel Geld hast du, und wo hast du es her? Und genau das war eine ganz und gar unangenehme Geschichte. Alice war mit einem wohlhabenden Bankier in Liverpool verheiratet gewesen. Es war damals Liebe auf den ersten Blick. Die Jahre vergingen und das Glück mit ihnen. Doch unter dem Strich blieb eine Menge an bleibenden Werten, um es einmal so bescheiden auszudrücken. Die Schmuckschatulle hatte mit der Zeit nicht nur ein beträchtliches Gewicht, sie war auch von der einmaligen Qualität des Inhaltes her nicht zu verachten. Alice verließ als reiche Frau einen toten Mann, an dessen Hinscheiden sie allerdings nicht ganz unschuldig war. Sie konnte ihm schon den ersten Seitensprung nicht verzeihen und den zweiten erst recht nicht. Beim dritten entschied sie sich, einen vierten mit allen Mitteln zu vereiteln. Ehemann Max machte sich keine Illusionen, was die Chance einer Geheimhaltung seiner Aktivitäten betraf. Ja, der ehrenwerte Bankier Trooper hatte ein schlechtes Gewissen, denn er wusste, dass sie wusste. Und er wunderte sich, dass sie immer wieder gnädig reagierte, bis er in den französischen Alpen bei einer Bergtour 200 m tief über eine Geröllhalde stürzte. Die örtliche Polizei hatte zunächst Bedenken, es gab ein paar unangenehme Fragen, aber schließlich kam Alice ohne Schrammen davon. Ein befreundeter Notar übernahm die Verwaltung des Nachlasses, Max' Kinder aus erster Ehe freuten sich, dass sie ohne großen Kampf an die Immobilien des Vaters kamen, und dass ihre Stiefmutter nur mit reichlich Bargeld und ihrer Schmuckschatulle zufrieden war. Alice verließ ihr eheliches Liverpool und kaufte, um nicht aufzufallen, das kleine Häuschen an der grünen Peripherie im Norden Londons. Das sollte zunächst nur eine Zwischenstation sein. Dann wurde aber aus dem Provisorium eine Dauerlösung. Die Freude am Tarnen und Täuschen wurde zum heimlichen Lebenssinn. War es nicht wirklich das Beste, einfach als arme und alte Frau unauffällig sein Leben zu verbringen? War es nicht einfach am sichersten, ein ungesühntes Verbrechen durch einfaches Leben trotz Reichtum zu büßen? Alice hatte an diesem Novembertag von Anfang an ein merkwürdiges Gefühl. Sie hatte an sich keine übermäßige Angst vor Dämmerung und Dunkelheit, sie war an das Alleinsein gewöhnt, kannte alle Geräusche und wusste, dass sie nichts zu bedeuten hatten. Nur der junge, etwas verwahrlost wirkende Mann, der sich seit Tagen in der Gegend herumtrieb, gab ihr zu denken. Ja, lieber wäre es ihr schon gewesen, es hätte ihn nicht gegeben vor allem deshalb, weil ihr vorkam, dass er immer wieder verstohlen das Haus beobachtete. Lass dich doch nicht verrückt machen von diesem merkwürdigen Typen. Gott und dein Vorzimmerlicht werden dich schon schützen, kämpfte sie, nicht ohne Selbstironie, ihre aufkeimende Angst mehr schlecht als recht nieder. Sie saß also nach dem Abendessen in ihrem einzigen bequemen Sessel neben dem mächtigen Kamin, den sie allerdings in der Übergangszeit noch nicht einheizte. Nur der schwache Lichtschein aus dem Vorzimmer erhellte die Konturen des voll geräumten Zimmers. Alice dachte nach und wäre langsam eingenickt, wenn sie nicht ein leichtes Frösteln verspürt hätte. Da kann ich doch gleich einmal meinen neuen Heizstrahler ausprobieren, den der Verkäufer bei Light & Heat, einem kleinen Elektroladen an der Norman Road, heute morgen so gelobt hatte. Alice stellte das handliche Gerät in eine günstige Position, steckte es an u, drehte den komfortablen Kombischalter auf Maximum. In diesem Moment ging das Licht aus. Alice wusste zunächst nicht, was passiert war. Fieberhaft versuchte sie, das Licht immer wieder ein und auszuschalten, vergeblich. Schließlich fiel ihr ein, dass es nur die Sicherung gewesen sein konnte. Das war über die vielen Jahre hinweg noch nie passiert. Der neue Heizstrahler hatte offenbar ihren ganz privaten Energiehaushalt überfordert, das hätte sie bedenken müssen. Doch wo war der Sicherungskasten? Wo die Taschenlampe, wo eine Kerze, Zünder? Als Mark, der Briefträger, zum dritten Mal versuchte, einen Behördenbrief persönlich zuzustellen, als er schließlich merkte, dass die Tür nicht versperrt war und im Vorzimmer auch kein Licht brannte wie sonst immer, hatte er ein unangenehmes Gefühl und verständigte die Polizei. Im Bericht  von Inspektor Tim Bradley war später unter anderem zu lesen: Alice Trooper, 73, stürzte über die Kellerstiege. Was sie im Keller wollte, ist unbekannt. Kollege Dr. Miller konstatierte Genickbruch. Sie muss sofort tot gewesen sein. Für harmlos gehalten wurden die leichten Kratzspuren am simplen Schloss der Haustüre. Bradley respektlos: Mit 73 trifft man wohl nicht mehr aufs erste Mal. Keine besondere Verwunderung löste der Umstand aus, dass die Tür unversperrt war: Die alte Dame wird wohl schon etwas zerstreut gewesen sein. Was hätte es bei der schon zu holen gegeben? Ungeklärt blieb, warum der Kühlschrank praktisch leer war, die Tür weit offen stand und die Gemüselade und ein paar welke Salatblätter auf dem Boden lagen. Was  war wirklich geschehen? Ein Landstreicher, der Name tut jetzt hier nichts zur Sache, wird auf das der alten Alice aufmerksam, weil um vier Uhr früh noch Licht brennt. Er überlegt, gleich an die Tür zu klopfen und seine bewährte Geschichte abzuspulen. Doch das erscheint ihm um diese Uhrzeit denn doch zu kühn. Er hält es für besser, sich in einem trockenen, geschützten Winkel unter dem Vordach zu verkriechen und den Morgen abzuwarten. Das alte Haus hat jedenfalls sein Interesse geweckt, er beschließt, es zu beobachten. Wenn da wirklich nur eine alte Lady wohnt, stehen meine Chancen gut, wieder einmal mein Glück zu versuchen. Er hatte immer eine äußerst rührende Geschichte parat, auf die die meisten alten Damen hereinfielen: Entschuldigen Sie vielmals, entschuldigen sie tausend Mal, Verehrteste, dass ich mich in meiner Not an sie wende, schicken sie mich sofort wieder hinaus in Nacht und Nebel, wenn sie kein Herz für einen Menschen haben, der einfach nicht mehr weiter weiß. Hören sie mir jetzt bitte nur eine Minute zu. Darf ich einen Moment herein-kommen? Nein, nur ins Vorzimmer. Ja, hier ist es schön warm. Wenn er bis ins Haus gekommen war, hatte er in den meisten Fällen schon gewonnen, und wenn er nur einen Wecken Brot, eine halbe Stange Wurst und etwas Obst bekam. Als am nächsten Abend das Licht überraschend ausgeht, nimmt er an, dass die alte Dame das Haus verlassen oder zu Bett gehen will. Jetzt muss er schnell handeln, um sie noch anzutreffen. Er geht mit großen Schritten entschlossen auf die Haustür zu, klopft kräftig an, horcht, klopft wieder, horcht. Da, ein Poltern, ein lautes Rumpeln, ein Geräusch, wie von einem Sturz, ein kurzer Schrei … Stille. Er klopft wieder, ruft Hallo ist da jemand?, drückt die Türklinke und stellt erstaunt fest, dass die Tür offen ist. Ein paar Schritte weiter sieht er im Schein seines Feuer-zeuges einen Körper am Fuße der Kellerstiege liegen, die Gliedmaßen verrenkt, die Gesichtszüge entstellt. Kein schöner Anblick, My Lady, flüstert er vor sich hin. Aber ich kann leider nichts mehr für dich tun. So ist das Leben. Er orientiert sich kurz im Licht seines Feuerzeuges, sieht den Kühlschrank, stopft schnell in seinen alten Lederbeutel, was er an Essbarem kriegen kann, und stutzt, als er die Obstlade herauszieht und unter den Salatblättern die Schmuckschatulle entdeckt. Sein erfahrener Blick sagt ihm sofort, dass er da besonders wertvolle Früchte ernten kann, er klemmt das Kästchen eilig unter den Arm und verschwindet in die Nacht.

 

 

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84.  ©Alice - definitely dead

 

Mrs. Alice Trooper had a strange habit of keeping the light on day and night in the anteroom of her small, somewhat remote cottage. Well, it was a bit quirky anyway, everyone in the London suburb of Northwood knew that, and so no one noticed any more that a faint glow of light penetrated the carefully closed curtain of the anteroom window in the evening. I prefer it that way, she used to justify this fad to herself, because every villain has to think that the house is inhabited. Light is not a question of security. Yes, old, a little frightened Alice loved her simple, poor life, even if she had seen better days. And she wanted to savor her humble existence to the last breath. Nobody needs to help me when I die, I do it all by myself when the time comes, not a day earlier, that's for sure. If only she wasn't wrong. It was also a vague fear that caused Mrs. Trooper not to leave anything to chance. So of course she knew that no light bulb in the world could burn forever. The sprightly, fence-thin lady had long ago decided not to wait for the catastrophe, as she called the burning out of the lamp, and then to act. On the first of every month she screwed a new lightbulb into the socket of the ancient ceiling light, just to be sure that she wouldn't go on strike if someone tried to break into the house by force. The devil who never sleeps left Alice in no doubt about the cause of her extreme vigilance. It was one of those cool, uncomfortably windy November evenings, pitch black already at six, to the dread of the multitude of unexplained noises around the lonely house. Alice wasn't particularly comfortable in her skin. Was it just the mighty oak whose trunk groaned in the autumn wind? Was it the old piece of tin roof that leaned against the house wall year and day and gently scraped, scratched, and rattled cautiously? Was it the shutter on the first floor that had been in need of repairs for years and was making creaking noises for just as long that you couldn't get used to for a lifetime? Alice was working in the kitchen, had just placed a porcelain plate with a curved gold rim on the table and neatly placed a rather unkempt silver knife next to it. Not to forget the blue serviette with a white rose woven into it, which she always used four times, always using only one corner per meal. Alice cut off a couple of slices of bread, took the butter out of the musty refrigerator, the remaining slices of sausage, which were already a bit dried up and discolored on the edge, and finally a piece of cheese, which she checked for condition with two fingers. An apple was supposed to round off the evening menu, as she called it. Alice was not one of those particularly health-conscious women who cannot live without fruit and vegetables because they hope that fresh fruits and green beans will tone the complexion from the inside. No, Alice wasn't that kind, but there was another reason her reluctance to buy vegetables. She just had too little space in her refrigerator to store supplies for a few days. The fruit and vegetable compartment was always blocked up to the top by a mysterious box made of precious wood, which was only covered by a few lettuce leaves, which she of course always replaced with beautiful fresh specimens to camouflage and nothing else, so perfect as possible. Nobody would suspect a small fortune in my refrigerator, of all places, the crafty old woman was always happy when she opened her "safe" to take out a few harmless groceries. A sworn valuer had recently confirmed that the elite pieces of jewelry from better days are worth a good 500,000 pounds. At the same time he eyed her carefully, as if in view of the slight, poor-looking woman he couldn't believe what he had just calculated. . So Alice Trooper led a double life, and it may be surprising that she enjoyed that fact most. To be sure, there had been times when she almost succumbed to the temptation to openly display her considerable wealth, to buy a stately home in the best district of London, and to live with high society. But then caution won. It just seemed wiser not to expose herself to all the questions that come with a lot of money. My dear, tell us once, where are you from? Are you living apart from your husband? Was sure to be an honorable gentleman for providing you with everything you need for a carefree life in the beautiful west of London. Alice, dear friend, you just have to tell us one or two anecdotes from your life. We women shouldn't keep secrets from one another. Behind the superficial and yet lurking conversation there would be only one question: How much money do you have and where did you get it from? And that was an utterly uncomfortable story. Alice had been married to a wealthy banker in Liverpool. Back then it was love at first sight. The years passed and happiness with them. But the bottom line was a lot of lasting values, to put it so modestly. In the course of time the jewelry box not only had a considerable weight, it was also not to be despised because of the unique quality of the contents. As a rich woman, Alice left a dead man, although she was not entirely innocent of his passing. She couldn't forgive him for the first fling, and certainly not the second. On the third, she decided to thwart a fourth by all means. Husband Max had no illusions about the chance of his activities being kept secret. Yes, the honorable banker Trooper felt guilty because he knew she knew. And he was surprised that she reacted graciously again and again until he fell 200 m deep over a scree slope on a mountain tour in the French Alps. The local police were concerned at first, there were a few awkward questions, but eventually Alice got away with it without scratches. A notary friend of mine took over the administration of the estate, Max's children from his first marriage were happy that they got their father's property without a big fight, and that their stepmother was only satisfied with plenty of cash and her jewelry box. Alice left her married Liverpool and bought the little house on the green outskirts in north London so as not to attract attention. This should initially only be a stopover. But then the temporary solution became a permanent solution. The joy of camouflaging and deceiving became the secret meaning of life. Wasn't it really best to just spend your life as a poor and old woman, inconspicuously? Wasn't it just safest to atone for an unlawful crime by living simply despite being rich? Alice had a strange feeling from the start on that November day. She wasn't particularly afraid of twilight and darkness, she was used to being alone, knew all noises and knew that they meant nothing. Only the young, somewhat neglected-looking man who had been hanging around the area for days gave her pause for thought. Yes, she would have preferred it not to have existed, mainly because it seemed to her that he kept secretly watching the house. Don't let this strange guy drive you crazy. God and your anteroom light will protect you, she fought, not without self-irony, more badly than rightly her burgeoning fear. So after dinner she sat in her only comfortable armchair next to the mighty fireplace, which she did not, however, turn on during the transition period. Only the faint light from the anteroom illuminated the contours of the fully cleared room. Alice thought about it and would have slowly nodded off if she hadn't felt a slight chill. I can try out my new radiant heater, which the seller at Light & Heat, a small electrical shop on Norman Road, had so praised this morning. Alice put the handy device in a convenient position, plugged it in and turned the convenient combination switch to maximum. At that moment the lights went out. Alice didn't know what had happened at first. She tried feverishly to switch the light on and off again and again, in vain. Finally it occurred to her that it could only have been the fuse. That had never happened in the past few years. The new radiant heater had obviously overwhelmed her own private energy budget, she should have considered that. But where was the fuse box? Where is the flashlight, where is a candle, igniter? When Mark, the postman, tried to deliver a letter to the authorities personally for the third time, when he finally noticed that the door was not locked and that there was no light on in the anteroom as usual, he had an uncomfortable feeling and called the police. The report from Inspector Tim Bradley later read, among other things: Alice Trooper, 73, fell down the cellar stairs. What she wanted in the basement is unknown. Colleague Dr. Miller noted a broken neck. She must have died instantly. The slight scratches on the simple lock on the front door were considered harmless. Bradley disrespectful: At 73 you probably don't meet for the first time. The fact that the door was unlocked did not cause any particular surprise: the old lady must have been a little distracted. What could have been gotten from her? It remained unclear why the refrigerator was practically empty, the door was wide open and the vegetable drawer and a few withered lettuce leaves were on the floor. What really happened A tramp, the name doesn't matter here, takes notice of old Alice's because the light is still on at four in the morning. He thinks about knocking on the door and rewinding his tried and tested story. But that seems too bold to him at this time of day. He thinks it's better to hide under the canopy in a dry, sheltered corner and wait for the morning to come. . In any case, the old house piqued his interest, and he decides to watch it. If there really is only one old lady living there, my chances are good to try my luck again. He always had an extremely touching story ready, which most old ladies fell for: Excuse me a lot, excuse her a thousand times, dearest ones, that I turn to you in my need, send me back out into the night and fog immediately, if they have no heart for someone who just doesn't know what to do next. Now just listen to me for a minute. May I come in for a moment? No, only in the anteroom. Yes, it's nice and warm here. By the time he got to the house he'd already won in most cases, and if all he got was a roll of bread, half a stick of sausage and some fruit. When the light unexpectedly goes out the next evening, he assumes that the old lady wants to leave the house or go to bed. Now he has to act quickly to find her. He walks resolutely towards the front door with great strides, knocks hard, listens, knocks again, listens. There, a rumble, a loud rumble, a sound like a fall, a short scream ... Silence. He knocks again, shouts hello, is anyone there ?, presses the doorknob and is astonished to find that the door is open. A few steps further, in the glow of his lighter, he sees a body lying at the foot of the cellar stairs, its limbs dislocated, its facial features disfigured. Not a pretty sight, my lady, he whispers to himself. But unfortunately I can't do anything for you anymore. So life is. He orientates himself briefly in the light of his lighter, sees the refrigerator, quickly stuffs whatever food he can get into his old leather bag, and is startled when he pulls out the fruit drawer and discovers the jewelry box under the lettuce leaves. His experienced look tells him immediately that he can harvest particularly valuable fruits there, he quickly tucks the box under his arm and disappears into the night.