83.  ©Das merkwürdige Haus

 

Anlässlich des Todes einer Verwandten besuchte ich meine alte, mecklenburgische Heimat, ein Dorf an der Küste direkt hinterm Deich. In dem alten Strohdachhaus war ich aufgewachsen, und nahezu unverändert stand es dort, nur dass mir alles klein schien, was mir früher als Kind so riesig vorgekommen war. Nachdem wir sie zu Grabe getragen hatten, sprach mich mein Onkel an. Er gestand, mich deshalb über einen Anlass des Familientreffens informiert zu haben, was er sonst zuvor nie getan hatte, weil das Schicksal des Hauses ungeklärt sei. Es sei renovierungsbedürftig, aber keiner der Verwandten habe genügend Geld oder gar Interesse an dem alten Haus. Ob ich es nicht über-nehmen wolle, denn ich sei derjenige, der schon vor langer Zeit in den Westen gegangen und dort sicherlich zu Wohlstand gekommen sei. Dies führe er schon auf den alten Mercedes zurück, mit dem ich gekommen sei. Ich habe mich schon gewundert rief ich und lehnte mich zurück. Ihr habt mich Jahrzehnte nicht gewollt, und jetzt, plötzlich, fällt es euch ein, dass es mich noch gibt. Ich persönlich sah bisher auch keinen Grund, deinen Teil der Familie, nach allem, was geschehen ist, auch nur anzusehen, gestand er. Aber das ist lange her, und vielleicht sollten wir... Kurz und gut, die Sache passte mir in den Kram, ich gab jedem der fünf Verwandten eine größere Summe Geldes und ließ mich in dem unrenovierten Gemäuer nieder. So lange, wie ich, fast ein Greis, noch existierte, würde das Haus auch noch halten. Nach wenigen Wochen hielt ich es nicht mehr aus. Ich hatte mein Schlafquartier unter den dicken Balken bezogen, und über mir herrschte nachtsüber Aktivitäten, von denen ich nur gehört, mit denen ich aber noch nie persönlich konfrontiert worden war. Waschbären, Marder, Iltisse, dachte ich. Ich werde sie vertreiben müssen, wenn ich nachts zur Ruhe kommen will. Ich bestieg die schmale Treppe zum Heuboden. Zu meinem Schrecken war der Dachboden mit etlichen Jahren Heuernte vollgestopft, das mir schon entgegen fiel, als ich die Luke öffnete. Alles uraltes Zeug, denn es roch nicht mehr, wie es junges Heu zu tun pflegt. Wenn ich an das Getier zu kommen gedachte, blieb mir nichts weiter übrig als den Boden leeren zu lassen. Gegen weitere Bezahlung waren meine fünf bereit, auch hier für zu sorgen. Sie nickten verständnisvoll, lösten die Schrauben der alten Heuklappe an der Firstseite und begannen, unter mächtigem Gejohle und mit Hilfe etlicher Flaschen Lübzer-Pils das Heu in breiter Front abzutragen. Als sie auf ein verrostetes Maschinengewehr Baujahr 1942 stießen, war mir klar, dass Sie den jüngsten Teil der Heuernte nun erreicht, die Hinterlassenschaft eines Fahnenflüchtigen entdeckt hatten. Daraufhin brach ich das Gemeinschaftswerk ab und machte allein weiter, denn ich war während meiner beruflichen Laufbahn Kriminalpolizist gewesen und beschloss, spannende Ermittlungen nun durchzuführen. Wenigstens etwas, was mich noch begeistern konnte. Für jeden einen Tausender, und man verzichtete darauf, den Fund selber der ländlichen Polizei zu melden. Ich war mir ja selber noch nicht im Klaren, ob ich dies tun würde oder nicht. Welch ein Glück, denn was ich fand, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Weil der Heuboden von der Giebelwand her befüllt worden sein musste, konnte der letzte Besitzer des Maschinengewehrs nur derjenige sein, der die Heuklappe mittels einiger Schrauben verschlossen hatte, um nicht erwischt zu werden. Denn nur er hatte allen Grund dazu, und er musste hier zu Hause gewesen sein. Und von der Innenseite des Dachbodens konnte er nicht gekommen sein. Dazu war das Heu zu fest gestopft. Die Klappe war nun offen und ein halber Meter Heu fehlte bereits, aber noch war ich nicht besonders weit vorgedrungen. Der Staub, der sich bildete, sobald ich die Heugabel hinein stach, war schier unerträglich. Zum Glück fand ich im Geräteschuppen einen Hut mit einem Netz darunter, so wie ihn Imker benutzen. Den setzte ich auf und konnte nun wenigstens arbeiten, wenn ich auch alle zehn Minuten eine Pause einlegen musste, weil mir die Augen tränten und die Nase lief. Es war eine ziemlich schwere Arbeit, zumal ich mit meiner Arthrose kämpfte, die in meinen Fußgelenken wütete. Aber die Sache reizte mich. Ich schuftete weiter, riss das stark komprimierte Heu heraus, brachte es portionsweise zur Luke, warf es in den Regen, der inzwischen eingesetzt hatte. Die Tiere, die meine Nachtruhe störten, interessierten mich nur noch am Rande. Die Vergang-enheit meiner Familie begann mich zu reizen. Besser gesagt, die Vergangenheit zweier Familien, die meines Onkels und die meiner eigenen, längst verstorbenen Eltern. Nach einem weiteren Meter stieß ich auf einen grob zusammen gezimmerten Verschlag, der genau oberhalb meiner Schlafkammer angebracht war. Stuhl und Tisch fand ich, auf dem ein Buch lag. Ein Kontobuch, so eins, das die Kaufleute früher als Kladde für ihre Ein- und Verkäufe benutzt hatten. Hier mussten auch die Tiere zu Hause sein,  die ich nächstens gehört hatte, denn ich fand neuere, noch nicht ausgetrocknete Exkremente in der Ecke. Doch von wo kamen die Tiere, wenn sie ihre Behausung aufsuchten? Ein alter Kaminschacht, den noch oberhalb der Dachhaut eine Haube vor eindringendem Regenwasser schützte, endete aber jetzt kurz vor dem Fußboden, der gleichzeitig die Decke meiner Schlafstube war. Man hatte ihn offensichtlich irgendwann abgerissen. Das war also der Zugang der Tiere von oben. Das Etikett auf dem Kontobuch wies darauf hin, dass es einer gewissen Gerda Kiekebusch als Tagebuch gedient hatte. Neugierig schlug ich es auf. He meinst, das macht mir Spaß, stand dort als letzter Eintrag. Das macht mir aber kein Spaß. Das tut weh Gerda. Klar, ich erinnerte mich. Gerda war die Tochter meines Onkels Hinnerk, der mich eingeladen hatte, der Beerdigung beizuwohnen u. der mir dann das Haus übergeben hatte. Sie war in meinem Alter gewesen. Was war mit ihr passiert? Weshalb war das Tagebuch an dieser Stelle zuende? Gerda war nicht die Frau gewesen, die wir beerdigt hatten. Die hatte nicht Gerda geheißen. Was war also mit der armen Gerda passiert, die den letzten Eintrag an einem 17. Mai 1947 gemacht hatte, zwei Jahre nach Kriegsende? Zwei Jahre nach der Beseitigung des Maschin-engewehrs? Wie waren die Zusammenhänge wirklich? Der Kriminalist in mir war geweckt worden. Hatte sich einer aus der Familie meines Onkels oder gar meiner an Gerda vergangen? Hatte er sie hinterher umgebracht, sobald sie damit drohte, ihn anzuzeigen, so wie man dies überall liest? Hatte nicht mein Onkel Hinnerk angedeutet, dass er keinen Grund gesehen hatte, noch weiter Kontakt zu meiner Familie zu pflegen? Hatte vielleicht gar mein Vater... Unvorstellbar. Nein, das konnte gar nicht sein. Mein Vater war ein anständiger Mann. Aber das glauben viele Kinder von ihren Eltern, auch wenn sie‘s vielleicht gar nicht sind. Was war, wenn er 1956 nicht etwa deshalb mit Frau und Kind dann in den Westen gegangen war, weil er die Zwangs Kollektivierung der Landwirtschaft dann nicht hatte ertragen können, sondern, weil ich sicher nun wegen solcher Schandtaten wie mit Gerda nirgends im Umkreis von 100 Kilometern mehr hätte sehen lassen dürfen? Gut, das Tagebuch konnte Auskunft geben, und ich beschloss, es in aller Ruhe in der freien Natur zu studieren, von der ersten Seite an. Aber dazu brauchte ich Gelassenheit. Die würde ich nicht finden, solange mir nicht klar war, in welcher Reihenfolge die für den Fall relevanten Dinge passiert passiert waren. Anfangs hatte ich geglaubt, ein Deserteur der letzten Kriegsmonate habe und das Maschinengewehr Baujahr 1942, bekannt als MG 42, auf dem Heuboden versteckt und seine Soldaten-Identität womöglich mit der Arbeitskleidung eines Knechtes getarnt. Aber das konnte nicht sein, denn der letzte Eintrag in Gerdas Tagebuch, welches ich weiter innerhalb des Dachbodens gefunden hatte, stammte aus dem Jahre 1947, und der Krieg war 45 zuende gewesen. Hatte sich die Handlung vielleicht doch von außen nach innen und nicht etwa, wie es logisch gewesen wäre von innen nach außen abgespielt? Aber war das Heu nicht viel zu dicht gestopft, um sich bis zu Gerdas Verschlag hindurch zu wühlen? Wenn der letzte Satz in Gerdas Tagebuch zwei Jahre nach Kriegsende geschrieben worden war, hatte dann vielleicht einer unserer beiden Familien noch viel später mit dem MG han-tiert? Ich hatte aber keine Munition gefunden. Nein, wahrscheinlicher, wenn auch zugleich unwahrscheinlicher, war der Dachboden von der Dachluke innerhalb des Hauses aus befüllt worden. Aber hatte ich nicht bereits nach Öffnen dieser Luke festgestellt, dass mir bereits das trockene Heu entgegen fiel, sobald ich die Luke auch nur einen Spalt... Ein schauriger Gedanke überfiel mich. Was würde ich erst finden müssen, wenn ich es von der Dachluke aus versuchte und nicht von der Außenseite, von der Heuklappe her? Vielleicht Gerdas Leiche? Hatte sie jemand dort umgebracht u. mühsam Heu um und über ihre Leiche geschichtet? Ich schnappte mir Gerdas Tagebuch und bewegte mich damit, trotz Arthrose, mit schmerz verzerrtem Gesicht Richtung Meer. Dort gab es einen Truppenübungsplatz, von wo aus man schon zu DDR-Zeiten mit Leuchtspur-Munition auf die Ostsee hinaus geschossen hatte. Nachts hatte ich immer als Kind die Szenerie mit leuchtenden Augen beobachten können. Der Truppen Übungsplatz war längst zu einer noblen Villensiedlung umgebaut worden. Hier wohnten Neu u. Altreiche aus Ost und West, mit wundervollem Blick auf die Ostsee hinaus. Ich setzte mich an die Promenade und schlug Gerdas Buch auf. Die erste Seite war aber kaum noch lesbar. Das Buch musste eine Weile in Feuchtigkeit gelegen haben. Halts top, ich staunte, die erste Seite handelte von mir. Der Döskopf hat mich geärgert. He meinst, ich wer so blöd zum scheißen. Und das bloß, weil die Hochdeutsch sprechen tut und ich nicht. Stimmt, meine Mutter, von der ich das Sprechen gelernt hatte, war nicht aus der Gegend gewesen. Ein paar Seiten weiter beschrieb sie die Abreise meiner Familie. Die Lügen sind doch für unsere Gegend. Mein Vater sagt das auch. Fort sind sie nach Westen rüber. Naja, dann haben wir mehr Platz für uns über. Kurz vor Ende meiner Lektüre las ich davon, dass die Dorfjugend nun auch zur Wehrerziehung hatte antreten müssen. Auch Gerda hatte mit dem Holzgewehr zielen und schießen müssen, und Onkel Hinnerk hatte sie dann gar dazu bringen wollen, mit dem alten MG aus dem Zweiten Weltkrieg. War es das, was Gerda keinen Spaß, sondern Schmerzen bereitet hatte? Hatte sie gar den Rückstoß einer automatischen Waffe aushalten sollen? Jemand tippte mir auf die Schulter. Ach, guck an, mein vornehmer Neffe, ich denke mal, die schon besoffen kamen, denn wer mir das doch nicht wichtig genug. Hab mich von der ganze beschießenden Familie trennt. Ich sag euch vorab: ein paar Tage später erkundigte ich mich in ihrem Auftrag beim Familiengericht in Schwerin, ob Neffe und Nichte gerade dürfen, Gerda bestand nämlich darauf, bevor wir im Heu auf meinem Dachboden intim werden ...

 

 

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83.  ©The strange house

 

On the occasion of the death of a relative, I visited my old Mecklenburg homeland, a village on the coast directly behind the dike. I grew up in the old thatched-roof house, and it was almost unchanged there, except that everything seemed small to me that had seemed so huge to me as a child. After we had carried her to the grave, my uncle spoke to me. He confessed that he had informed me about an occasion for the family reunion that he had never done before, because the fate of the house was unclear. It was in need of renovation, but none of the relatives had enough money or even any interest in the old house. Would I not want to take it over, because I was the one who went to the West a long time ago and certainly got prosperous there. He attributes this to the old Mercedes I came with. I was surprised I called and leaned back. You didn't want me for decades, and now, suddenly, it occurs to you that I still exist. Personally, I haven't seen any reason to even look at your part of the family after everything that has happened, he confessed. But that was a long time ago, and maybe we should ... In short, it suited me, I gave each of the five relatives a large sum of money and settled in the unrenovated walls. As long as I, almost an old man, existed, the house would last. After a few weeks I couldn't take it anymore. I had moved into my sleeping quarters under the thick beam and there was activity above me at night that I had only heard of but had never been personally confronted with. Raccoons, martens, polecats, I thought. I'll have to drive them out if I want to rest at night. I climbed the narrow stairs to the hayloft. To my horror, the attic was stuffed full of years of haymaking, which was falling towards me as soon as I opened the hatch. All very old stuff, because it no longer smelled like young hay does. When I thought of coming to the animal, I had no choice but to leave the floor empty. For further payment, my five were willing to take care of them here too. They nodded understandingly, loosened the screws on the old hay hatch on the ridge side and began to clear the hay in a broad front with loud hoots and with the help of several bottles of Lübzer Pils. When you came across a rusted machine gun built in 1942, it was clear to me that you had now reached the youngest part of the hay harvest, discovered the remains of a deserter. Then I broke off the joint venture and went on alone, because I had been a criminal investigator during my professional career and decided to carry out exciting investigations now. At least something that could still inspire me. A thousand for each, and they did not report the find to the rural police themselves. I wasn't sure whether I would do this or not. What luck, because what I found made my blood run cold. Because the hayloft had to be filled from the gable wall, the last owner of the machine gun could only be the one who had locked the hay flap with a few screws so as not to be caught. Because only he had every reason to, and he must have been at home here. And it couldn't have come from the inside of the attic. The hay was packed too tight for that. The hatch was now open and half a meter of hay was missing, but I hadn't got very far. The dust that formed as soon as I stuck the pitchfork into it was almost unbearable. Fortunately, I found a hat in the tool shed with a net underneath, like the one beekeepers use. I put it on and could at least work now, even if I had to take a break every ten minutes because my eyes were watering and my nose was runny. It was quite a hard job, especially as I was struggling with my osteoarthritis that was raging in my ankles. But the thing irritated me. I continued to work, tore out the heavily compressed hay, brought it to the hatch in portions, and threw it into the rain that had meanwhile set in. I was only marginally interested in the animals that disturbed my night's sleep. My family's past began to irritate me. Or rather, the past of two families, that of my uncle and that of my own, long dead parents. After another meter I came across a roughly timbered shed, which was installed just above my bedroom. I found a chair and a table with a book on it. An account book, the kind that merchants used to use as a notebook for their purchases and sales. This was also where the animals that I had heard next had to be at home, because I found newer, not yet dried excrement in the corner. But where did the animals come from when they went to their home? An old chimney shaft, which was protected from rainwater by a hood above the roof cladding, ended shortly before the floor, which was also the ceiling of my bedroom. Obviously it had been torn down at some point. So that was the access of the animals from above. The label on the account book indicated that it had served as a diary for a certain Gerda Kiekebusch. I opened it curiously. Hey mean, that's fun, it said as the last entry. But I don't enjoy that. That hurts Gerda. Sure, I remembered. Gerda was the daughter of my uncle Hinnerk, who invited me to attend the funeral and who then handed over the house to me. She was my age. What happened to her Why did the diary end at this point? Gerda wasn't the woman we buried. Her name wasn't Gerda. So what had happened to poor Gerda, who had made the last entry on May 17, 1947, two years after the end of the war? Two years after the machine gun was eliminated? What were the connections really like? The criminalist in me had been awakened. Had someone from my uncle's family, or even mine, assaulted Gerda? Had he killed her afterwards as soon as she threatened to report him, the way one reads this everywhere? Hadn't my uncle Hinnerk indicated that he saw no reason to keep in touch with my family? Maybe my father even had ... Unimaginable. No, it couldn't be. My father was a decent man. But many children believe that about their parents, even if they may not be. What if he had gone to the West with his wife and child in 1956, not because he hadn't been able to endure the forced collectivization of agriculture, but because I was nowhere within 100 radius because of such atrocities as with Gerda Should have seen more kilometers? Well, the diary could provide information, and I decided to take my time to study it in the great outdoors, from the first page on. But for that I needed calm. I wouldn't find it until I knew the order in which the things relevant to the case had happened. At first I believed that a deserter from the last months of the war had hidden the machine gun built in 1942, known as the MG 42, in the hayloft and his soldier identity possibly camouflaged with the work clothes of a servant. But that couldn't be, because the last entry in Gerda's diary, which I found further inside the attic, was from 1947, and the war was over. Could the plot have happened from the outside in after all and not, as it would logically have been, from the inside out? But wasn't the hay stuffed too tightly to dig through to Gerda's crate? If the last sentence in Gerda's diary had been written two years after the end of the war, had one of our two families handled the MG much later? But I hadn't found any ammunition. No, more likely, if also less likely, the attic had been filled from the skylight inside the house. But hadn't I noticed already after opening this hatch that the dry hay was falling towards me as soon as I opened the hatch even a crack ... A scary thought overcame me. What would I have to find if I tried from the skylight and not from the outside, from the hay flap? Maybe Gerda's corpse? Had someone killed her there and laboriously piled hay around and over her corpse? I grabbed Gerda's diary and, in spite of osteoarthritis, moved towards the sea with my face contorted with pain. There was a military training area there, from where tracer ammunition had been fired at the Baltic Sea as early as the GDR era. At night, as a child, I was always able to observe the scenery with shining eyes. The troop training area had long been converted into a noble residential area. New and old empires from east and west lived here, with a wonderful view of the Baltic Sea. I sat down on the promenade and opened Gerda's book. The first page was barely legible. The book must have been in moisture for a while. Hold on, I was amazed, the first page was about me. The dozy head annoyed me. Hey mean, me who's so stupid to shit. And that's just because she speaks Standard German and I don't. True, my mother, from whom I learned to speak, was not from the area. A few pages later she described my family's departure. The lies are for our region. My father says that too. They are gone to the west. Well then we have more space to ourselves. Shortly before the end of my reading I read about the fact that the village youth had now also had to go to military training. Gerda, too, had had to aim and shoot with the wooden rifle, and Uncle Hinnerk had even tried to get her to do it with the old machine-gun from World War II. Was that what Gerda hadn't enjoyed, but rather painful? Was it even supposed to endure the recoil of an automatic weapon? Someone tapped my shoulder. Oh, look at my distinguished nephew, I guess those who came already drunk, because who doesn't care enough for me. I broke up with the whole bombarding family. I'll tell you in advance: a few days later I asked the family court in Schwerin on their behalf whether nephew and niece were allowed, because Gerda insisted on it before we get intimate in the hay in my attic ...