73.  ©Nach der Hochzeit zum Tyrannen und Schläger.

 

Nach der Hochzeit wurde mein liebevoller und großzügiger Mann zum Tyrannen und Schläger. Es war die zweite Woche in meinem Djerba-Urlaub, als der Kellner in meinem Lieblingsrestaurant in Houmt Souk mir mit der Rechnung einen Zettel in die Hand drückte. Der Kellner war eigentlich der Grund, weshalb ich des Öfteren hierher kam. Er war der Traum meiner schlaflosen Nächte. Groß. Dunkel, gut gebaut, strahlend weiße Zähne und noch ein strahlender es Lächeln. Mansour, so war sein Name gefiel mir von Anfang an, aber niemals hätte ich es gewagt, ihn anzusprechen. Ich gab immer nur meine Bestellung auf und erfreute ihn mit einem großzügigen Trinkgeld, wenn er die Rechnung brachte. Nun, auf dem Zettel stand jedenfalls eine Telefonnummer und dass er sich sehr freuen würde, wenn wir uns in seiner Nachmittagspause um 15.00 Uhr am Hafen treffen konnten. Er würde dort jedenfalls heute sein. Ich war alleine auf Djerba. Nach meiner Scheidung vor zwei Jahren war ich eine Zeit lang ziemlich fertig. Mein Mann hatte sich ja eine Jüngere gesucht. Ich war immerhin auch schon Mitte 40, unsere zwei Kinder erwachsen. Tja und nun saß ich auf dem umgedrehten kleinen Fischerboot am Hafen von Houmt Souk auf Deutsch Großer Markt)und wartete auf Mansour, einem 10 Jahre jüngerem Tunesier. Er kam auch mit schnellen Schritten auf mich zu, legte sofort den Arm um meine Schulter und fragte mich, ob wir etwas spazieren gehen wollten. Es war Frühling auf Djerba, der blühende Oleander duftete und das Grün der Pflanzen war noch nicht vertrocknet, so wie es im August sein wird. Mansour sagte mir, dass er gespürt hätte, das er mir gefällt und auch er mich sehr reizend und sympathisch findet. So kam es dann, dass wir uns auch die nächsten Tage, immer wenn ich in seinem Restaurant zu Mittag gegessen hatte, hinterher am Hafen trafen. Es waren schöne Stunden und zum ersten Mal seit der hässlichen Affäre und der Scheidung von meinem Mann, hatte ich wieder das Gefühl begehrt zu werden. Am Freitag hatte er frei und wir machten zusammen einen Ausflug nach Matmata und übernachteten dort zusammen in einem kleinen Hotel. Es war einfach wunderbar. Er war der perfekte Liebhaber und der zärtlichste Mann, den ich je kennen gelernt hatte. Dazu muss ich allerdings sagen, dass ich vor meiner Ehe nur zwei Freunde hatte und meinen Mann in 25 Jahren niemals betrogen habe. Zum Abschied schenkte mir Mansour eine alte Berber-Halskette aus Silber und mit türkisenen Steinen und sagte, dass er mich niemals vergessen werde. Er gab mir nochmals seine Telefonnummer (es war die des Restaurants und sagte, dass er sich sehr freuen würde, wieder von mir zu hören. Er würde jedenfalls auf mich warten, egal, wie lange es dauern würde. Er brauchte nicht lange zu warten, denn kaum war ich wieder zuhause, rief ich ihn am Abend auch schon an. Er freute sich sehr und so telefonierten wir von nun an jede Woche. Vier Monate später, ich war berufstätig als Sekretärin, landete ich wieder auf Djerba und fiel Mansour in die Arme. Er hatte für uns ein kleines Haus nahe am Meer gemietet u. dort verlebten wir herrliche zwei Wochen. Mansour arbeitete in dieser Zeit nur am Tage und hatte so jeden Abend Zeit für mich. Irgend wann machte er mir einen Heiratsantrag und ich sagte sofort ja, warum sollte ich nicht auch noch einmal Glück in meinem Leben haben. Nach viel Papierkram und noch mehr Schwierigkeiten bekam er also endlich das Visa nach Deutschland und wir heirateten. Wir lebten zusammen in meiner Wohnung. Ich ging arbeiten und Mansour versorgte zunächst perfekt den Haushalt, bis er eine Arbeit als Kellner in einem Hotel fand. Von da an änderte sich unser Leben. Mansour beteiligte sich weder an den Haushaltskosten, noch an der Miete. Er gab sehr viel Geld für Marken-Kleidung aus u. den Rest schickte er Monat für Monat nach Tunesien zu seiner Familie. Seit er arbeiten ging, machte er auch keinen Handgriff mehr im Haushalt. Als ich ihn darauf ansprach, sagte er, dass er mir keine Rechenschaft schuldig sei. Er sei schließlich der Mann und er könne tun was er will. Außerdem sei er lange genug von mir ausgenutzt worden. Er von mir ausgenutzt, ich glaubte, ich könne meinen Ohren nicht trauen. Normalerweise arbeitet ein Araber schließlich nicht im Haushalt. Er habe das nur getan, um sich nützlich zu machen, weil er kein Geld verdient hätte. Er sah auch nicht ein, dass er sich an irgendwelchen Kosten beteiligen sollte, schließlich hätte ich die Miete und den Haushalt auch bestritten, als er noch kein Geld verdiente und das sei ja auch gegangen. Mansour war auch nicht mehr der liebe zärtliche Mann, der er am Anfang war. Er behandelte mich jetzt eher von oben herab, machte mir ständig Vorschriften, verbot mir, mich mit meinen Freundinnen zu treffen und zwang mich schließlich einen Kreditvertrag für ein neues, teureres Auto mit zu unterschreiben. Zwar versprach er mir, die Raten von seinem Gehalt zu bezahlen, aber er tat es nur zweimal. Als ich dann das Auto zurückgeben wollte, wurde er extrem böse. Er schlug mich und meinte, ich solle in Zukunft nur das tun, was er mir sagt, sonst würde mir schlimmes passieren. Ich weiß nicht weshalb ich das fast ein ganzes Jahr lang mitmachte, bis ich den Mut fasste von Scheidung zu sprechen. Von da an war er wieder wie ausgewechselt. Lieb und artig. Er gab mir sogar einen Zuschuss zur Miete. Eine Bekannte, die ebenfalls mit einem Tunesier verheiratet war, sagten mir, dass er sich zusammen reisen würde, bis er die unbefristete Aufenthaltsgenehmigung bekommt um mich dann endgültig fertig zu machen. Ich wollte es nicht glauben und sprach ihn darauf an. Er wurde sehr böse und verbot mir jeden Kontakt mit diesen Bekannten. Er sagte, sie sei eine Rassistin u. nur neidisch. Ich war hin und her gerissen, aber solange Mansour sich einigermaßen normal verhielt sah ich keine Veranlassung mich von ihm zu trennen. Mit der Zeit ließen die Nettigkeiten wieder nach. Er kam nur noch zum Essen und schlafen nach Hause, trieb sich nächtelang in Bars und Diskotheken herum und oft kam er auch betrunken zurück. Ich sagte ihm, dass er doch Moslem sei und nicht trinken dürfe, er erwiderte, dass mich, einer Ungläubigen das nichts anginge und ich auch nichts davon verstehen würde. Im Jahr darauf verbrachten wir die Sommerferien auf Djerba. Wir mieteten wieder das kleine Haus und er brachte mich nun auch zu seiner Familie. Wir hatten das Auto voller Geschenke und Mansour hatte auch noch einige tausend Mark für seine Eltern. Da waren wir natürlich sehr willkommen. Mansour sagte mir, dass wir nicht bei seiner Familie wohnen könnten, weil dort kein fließend Wasser und ja auch kein Strom sei. In der Tat fand ich dort ein sehr erbärmliches Haus vor. Dennoch fühlte sich mich dazugehörig und ich fragte, warum man uns denn nicht zur Hochzeit gratuliert hätte. Sein Bruder sprach auch etwas Deutsch und fragte dann, wann wir denn geheiratet hätten? Die Familie wusste also nichts davon u. Mansour meinte, dass seine Eltern das nie erlaubt hätte. Schließlich sei ich geschieden u. hätte schon Kinder. Ich sei keine gute Frau für einen Moslem. Überhaupt sah ich Mansour während unserer Ferien nur äußerst selten. Meist saß ich alleine in unserem Haus, von seinem Bruder oder irgend einem angeblichen Cousin bewacht. Das alles wühlte mich sehr auf und einmal mehr hatte ich das Gefühl, dass er mich tatsächlich nur wegen seiner Vorteile, die er durch mich hatte, geheiratet hatte. Wieder in Deutschland, sprach ihn direkt darauf an und wieder stritt er alles ab und sagte, dass das alles Quatsch sei. Er erzählte mir, dass seine Eltern doch schon vor langer Zeit einen Ehevertrag mit einer Tunesierin für ihn vereinbart hatten, er aber mich genommen hätte, das sei doch Beweis genug, dass er mich liebe. Dennoch, nach diesem Urlaub hatte ich kein Vertrauen mehr zu ihm. Immer häufiger erwischte ich ihn nun beim Lügen und jedes Mal, wenn ich ihn darauf ansprach, schlug er mich. Schließlich reichte ich die Scheidung ein und bat ihn, aus meiner Wohnung auszuziehen. Von da an zeigte er sein wahres Gesicht und meine Wohnung wurde zur Hölle. Er schlug mich so grün und blau, dass ich mich mehrere Wochen Krankschreiben lassen musste. Erst durch das beherzte Eingreifen durch einen lieben Nachbarn, der sofort die Polizei verständigte, kehrte wieder Ruhe in mein Leben ein. Mansour bezog zunächst ein Personalzimmer in seinem Hotel, verlor dann aber seine Arbeit und seine Aufenthaltsgenehmigung, nachdem die Scheidung ausgesprochen wurde und musste schließlich in seine Heimat zurück.

 

 

 

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73.  ©After the wedding to a tyrant and a thug.

 

After the wedding, my loving and generous husband became a tyrant and a thug. It was the second week of my Djerba vacation when the waiter in my favorite restaurant in Houmt Souk gave me a slip of paper with the bill. The waiter was actually the reason why I came here often. It was the dream of my sleepless nights. Large. Dark, well built, sparkling white teeth and an even more radiant smile. Mansour, that's his name I liked from the start, but I would never have dared speak to him. I just placed my order and gave him a generous tip when he brought the bill. Well, there was a phone number on the slip and that he would be very happy if we could meet at 3 p.m. at the port during his afternoon break. He would be there today anyway. I was alone on Djerba. After my divorce two years ago, I was pretty exhausted for a while. My husband had looked for a younger one. After all, I was in my mid-40s, our two children grew up. Well, and now I was sitting on the upturned small fishing boat at the port of Houmt Souk (German Great Market) and waiting for Mansour, a Tunisian 10 years younger. He also came up to me with quick steps, immediately put his arm around my shoulder and asked me if we wanted to go for a walk. It was spring on Djerba, the flowering oleander smelled and the green of the plants had not yet dried up, as it will be in August. Mansour told me that he felt that I like him and that he also finds me very charming and personable. So it happened that for the next few days, whenever I had lunch in his restaurant, we met at the port afterwards. It was a wonderful time and for the first time since the ugly affair and the divorce from my husband, I felt wanted again. On Friday he was off and we went on a trip to Matmata and stayed there together in a small hotel. It was just wonderful. He was the perfect lover and the most affectionate man I had ever met. I have to say, however, that before my marriage I only had two friends and have never cheated on my husband in 25 years. As a farewell, Mansour gave me an old Berber necklace made of silver and with turquoise stones and said that he would never forget me. He gave me his phone number again (it was that of the restaurant and said that he would be very happy to hear from me again. In any case, he would wait for me, no matter how long it took. He didn't have to wait long, Because as soon as I was back home I called him in the evening. He was very happy and so we phoned every week from now on. Four months later, I was working as a secretary, I ended up on Djerba again and fell into Mansour Poor. He had rented a small house for us near the sea and we had a wonderful two weeks there. Mansour only worked during the day and so had time for me every evening. At some point he proposed to me and I said immediately yes, why shouldn't I be lucky again in my life. After a lot of paperwork and even more difficulties, he finally got the visa to Germany and we got married. We lived together in my apartment. I went to work d Mansour initially took care of the household perfectly until he found a job as a waiter in a hotel. From then on, our life changed. Mansour did not contribute to the household costs or rent. He spent a lot of money on branded clothing, and month after month he sent the rest to his family in Tunisia. Since he went to work, he didn't do any household chores either. When I approached him about it, he said that he was not answerable to me. After all, he is the man and he can do what he wants. Besides, he was taken advantage of long enough by me. He took advantage of me, I thought I couldn't believe my ears. After all, an Arab does not normally work in the household. He only did it to make himself useful because he didn't make any money. He also did not see that he should contribute to any costs, after all, I would have paid the rent and the household when he was not yet earning any money and that was also possible. Mansour was also no longer the loving, affectionate man he was at the beginning. He was now treating me from above, constantly making rules for me, forbidding me to see my girlfriends and finally forcing me to sign a loan agreement for a new, more expensive car. Although he promised to pay the installments on his salary, he only did it twice. When I tried to return the car, he got extremely angry. He hit me and said that in the future I should only do what he told me, otherwise bad things would happen to me. I don't know why I went through this for almost a year until I got the courage to talk about a divorce. From then on he was changed again. Dear and kind. He even gave me a rent allowance. A friend who was also married to a Tunisian told me that he would travel together until he got the permanent residence permit and then finally finish me off. I didn't want to believe it and asked him about it. He got very angry and forbade me to have any contact with these acquaintances. He said she was a racist and just jealous. I was torn, but as long as Mansour was acting reasonably normally, I saw no reason to part with him. Over time, the niceties subsided again. He only came home to eat and sleep, hung around all night in bars and discos and often came back drunk. I told him that he was a Muslim and was not allowed to drink, he replied that it was none of my business, an unbeliever, and that I wouldn't understand anything about it. The following year we spent the summer holidays on Djerba. We rented the little house again and he now brought me to his family too. We had the car full of presents and Mansour also had a few thousand marks for his parents. We were of course very welcome. Mansour told me that we couldn't live with his family because there was no running water or electricity. Indeed, I found a very poor house there. Nevertheless, I felt a part of it and I asked why we hadn't been congratulated on the wedding. His brother also spoke a little German and then asked when we had married? So the family didn't know about it and Mansour said his parents would never have allowed it. After all, I am divorced and already have children. I am not a good woman for a Muslim. In fact, I saw Mansour very seldom during our vacation. Most of the time I sat alone in our house, guarded by his brother or some alleged cousin. All of this upset me very much and once again I had the feeling that he had actually only married me because of the advantages he had from me. Back in Germany, spoke to him directly and again he denied everything and said that it was all nonsense. He told me that his parents had agreed on a marriage contract with a Tunisian woman for him a long time ago, but that he had taken me, that was proof enough that he loved me. Still, after this vacation I no longer had any confidence in him. More and more often I caught him lying and every time I asked him about it, he hit me. Finally, I filed for divorce and asked him to move out of my apartment. From then on he showed his true colors and my apartment became hell. It hit me so green and blue that I had to take sick leave for several weeks. Only after the courageous intervention of a dear neighbor, who immediately notified the police, did calm return to my life. Mansour initially moved into a staff room in his hotel, but then lost his job and residence permit after the divorce was pronounced and eventually had to return to his homeland.