69.  ©Abenteuer in der Stadt

Es war ein schöner Sommertag. Die Sonne lachte vom Himmel und die Vögel sangen. Karin hatte schon lange auf diesen Tag gewartet, denn heute wollte sie endlich mit ihrer Mama und ihrer Freundin Jessica in die Stadt gehen. Karin und Jessica waren gute Freundinnen. Sie gingen zusammen in die zweite Klasse. Jessica aß oft bei Karins Oma, und so konnten sie auch die Hausaufgaben zusammen machen. Nach den Hausaufgaben spielten sie oder hörten Musik. Aber nun waren die Hausaufgaben gemacht und es ging in die Stadt. Zuerst zu C&A und anschließend zu McDonald`s Pommes und Eis essen. Lachend und singend liefen Karin und Jessica vor der Mama her zur Bushaltestelle. Am Zebrastreifen stehen bleiben und nach rechts gucken, bevor ihr über die Straße geht rief Mama. Sie ging auch ein bisschen schneller, da der Bus jeden Moment kommen musste. Dann standen alle drei an der Bushaltestelle. Mama zog am Automaten Fahrscheine und gab Karin und Jessica je einen. Der Bus kam. Es war die Linie 29 zum Bismarckplatz. Karin konnte das alles schon. Sie war schon oft mit ihrer Oma und den Geschwistern in der Stadt gewesen. Alle zusammen stiegen sie ein. Sofort steckte Karin ihren Fahrschein in den Automaten, damit er abgestempelt wurde. Oma hatte ihr beigebracht, dass man das Busfahren bezahlen muss. Jessica machte es auch so. Sie fuhr mit ihrem Vater mehr im Auto. Karin wusste, dass es teuer wurde, wenn man ohne Fahrkarte fuhr und dabei erwischt wurde. Aber jetzt freute sie sich auf den Stadtbummel. Die Mama wollte ihr ein neues Kleid und Schuhe kaufen. Und auf Pommes freute sich Karin ganz besonders. Der Bus kam am Bismarckplatz an. Kommt her, ihr zwei, sagte Mama und nahm Jessica und Karin an die Hand. Am Bismarckplatz war ja immer viel Verkehr. Da fuhren Busse, Straßenbahnen und Autos. Man musste sehr aufpassen. Dann waren sie endlich in der Fußgängerzone und durften endlich alleine laufen. Mama blieb ab und zu stehen und schaute sich die Schaufenster an. Komm doch, Mama, rief Karin. Sie konnte es kaum erwarten zu C&A zu kommen. Mach doch langsam, erwiderte Mama. Wir haben Zeit. Schaut doch auch mal hier in die Schaufenster. Und wirklich fand Karin etwas, das sie sich schon lange wünschte: Inlineskater. Wie schön sie sind! Karin sollte welche von der Oma zu Ostern bekommen. Sie freute sich darauf. Mit den Inlinern von ihrer großen Schwester hatte sie schon geübt. Jessica und Karin liefen weiter. Und da war auch schon C&A. Bleibt in meiner Nähe, sagte Mama, als sie sah, dass es im Kaufhaus ziemlich voll war. Mit der Rolltreppe fuhren sie in den ersten Stock und waren dann auch gleich in der Kinderabteilung. Da hingen die schönsten Kleider in allen möglichen Formen und Farben. Da gab es lange und kurze, mit Blumen und Streifen oder einfarbig. Und Schuhe gab es etwas weiter. Schwarze und weiße Lackschuhe, rote, blaue und bunte Schuhe. Karin wusste gar nicht, wo sie zuerst hinsehen sollte. Jessica war schon mal losgegangen und drehte den Kleiderständer. Guck mal hier, Karin, sagte sie. Sie hielt einen wunderschönen schwarzen Rock, eine weiße Bluse und eine Weste mit Goldstickerei in der Hand. Probiere doch mal. Probieren durfte Karin die Sachen und sie passten auch gut, aber mit dem Kauf war die Mama nicht einverstanden. Wenn wir Weihnachten zum Ballett gehen, dann kaufe ich dir so etwas. Doch jetzt such dir so etwas aus, was du in der Schule anziehen kannst. Und dann fand Karin ein blaues Sommerkleid. Sie sah wirklich richtig hübsch darin aus. Karin war aber auch ein hübsches Mädchen. Sie hatte lange schwarze Haare und blaue Augen. Sie drehte sich hin u. her. Irgendetwas fehlte an dem Kleid. Es sah so brav aus. Und Karin hatte Temperament, was ihr aber nicht immer so gut bekam. Sie lief noch einmal durch die Reihen, drehte hier und dort einen Ständer. Und dann wusste sie, was sie wollte: Eine blaue Capri Hose und ein rotes T-Shirt. Das sah cool aus. Mama, komm mal her, reif Karin. Ich möchte lieber diese Hose hier. Mir soll`s recht sein, erwiderte Mama. Dir müssen die Sachen gefallen. Sie kaufte auch gleich die passenden Schuhe und ging mit den beiden Mädchen zur Kasse. An der Kasse gab Mama Karin ihre Geldbörse, damit sie selbst bezahlen kann. Dann drückte sie ihr noch 20,00 Euro jetzt in die Hand und sagte: Steck sie in die Hosentasche. Damit kannst du bei McDonald`s euer Essen selbst bezahlen. Karin bekam an der Kasse noch eine Tüte und packte ihre Sachen sorgfältig ein. Sie fuhren mit der Rolltreppe wieder ins Erdgeschoss. Mama wollte sich noch nach einem Pulli für sich selbst umsehen. Auch bei der Unterwäsche blieb die Mama wieder stehen. Jessica und Karin sahen sich an. Ihnen war es warm und langweilig. Außerdem hatten sie schrecklichen Durst. Aber mit dem Trinken mussten sie wohl noch etwas warten. Da waren doch die Inliner im Schaufenster. Komm, Jessica, wir gucken uns die Inliner noch mal an, sagte Karin. Wir warten auf meine Mutter draußen am Schaufenster. Karin schaute noch einmal zu ihrer Mutter, dann gingen sie nach draußen. Was es alles in dem Sportgeschäft zu sehen gab. Tolle Turnschuhe und Jacken. Auch ganz tolle T-Shirts und Badeanzüge. Aber alles war sehr teuer. Bei Inlinern soll man nicht sparen, hatte Oma gesagt. Aber die anderen teuren Sachen gab es nur höchstens zu Weihnachten oder zum Geburtstag mal. Karin hatte noch drei Geschwister. Da konnte man nicht immer so teure Sachen kaufen. Sie war erst vor kurzem mit der Mama und zwei Geschwistern im Europapark. In den Ferien wollten sie in der Türkei bei Oma und Opa Urlaub machen. Da musste man bei anderen Sachen ein bisschen sparen. Karin wollte öfter ihr Taschengeld sparen, doch das klappte nicht immer. Es gab so leckere Sachen. Jetzt dauerte es Karin aber doch zu lange, bis die Mutter kam. Komm, Jessica, wir gucken mal, wo meine Mutter bleibt. Beide liefen zu C&A zurück in die Abteilung, wo sie die Mutter zuletzt gesehen hatten, doch da war sie nicht mehr. Auch bei der Unterwäsche war sie nicht zu sehen. Karin und Jessica bekamen einen Schreck: Wir müssen meine Mutter suchen. Karins Stimme klang ein bisschen, als ob sie weinen wollte. Auch Jessica hatte Angst. Sie fuhr sonst immer mit ihrem Papa mit dem Auto in die Stadt. Sie liefen nach draußen und schauten die Fußgängerzone noch einmal rauf und runter, aber sie sahen Karins Mutter nicht. Also wieder rein ins Kaufhaus. Sie fuhren mit der Rolltreppe in viele Stockwerke, doch die Mutter war nirgendwo. Sie verließen das Kaufhaus, liefen ein Stück die Fußgängerzone runter und setzten sich auf die nächste Treppe, die sie fanden. Neben ihnen stand eine Bude mit Laugenbrezeln und Getränken. Karin zog ihre 20,00 € aus der Hosentasche. Sie holte für Jessica und sich eine Cola. Viele Menschen waren in der Stadt unterwegs, aber niemand sah die Mädchen alleine auf der Treppe sitzen. Jeder war mit sich selbst sehr beschäftigt. Und was machen wir jetzt?, fragte Karin. Ich weiß es nicht, sagte Ihr Jessica leise. Karin überlegte einen Moment. Oma sagte, dass alle Busse immer wieder dorthin zurück fahren, wo sie herkommen. Es ist kein Problem nach Hause zu kommen. Wenn wir jetzt zum Bismarckplatz gehen und zum Mombertplatz fahren, können wir dort auf einer Bank auf meine Mama warten. Sie wird bestimmt bald kommen, wenn sie uns nicht findet. Wir hätten ihr doch sagen sollen, dass wir draußen warten. Beide liefen nun die Hauptstraße hinunter und guckten dabei, ob sie Karins Mutter nicht doch finden. Aber sie war nirgends zu sehen. So gingen sie weiter und kamen zur Bushaltestelle. Der Bus stand schon da. Karin, Jessica stiegen ein und setzten sich auf einen Fensterplatz. Plötzlich fiel Karin ein, dass sie keine Fahrkarten hatten. Sie lief zum Busfahrer vor und ließ sich zwei geben. Und dann fuhr der Bus los. Und wirklich: Karin kannte das alles schon. Sie fuhren am Horton nun vorbei, am Chinarestaurant. Jetzt wusste nun Karin: Sie waren auf dem Heimweg. Am Mombertplatz angekommen, stiegen die beiden aus. Sie liefen über den Zebrastreifen und setzten sich auf eine Bank. Nun hofften sie, dass Karins Mama bald kommt und nicht zu böse auf sie ist. Jedes der Mädchen hing seinen Gedanken nach. Meinst du, deine Mutter ist sehr sauer auf uns?, fragte Jessica. Ich glaube schon, sagte Karin. Sie mag es nicht, wenn man in der Stadt nicht bei ihr bleibt. Karin wusste, dass sie öfter nicht hörte. Der Lehrerin hörte sie öfter nicht zu. Und auch die Oma schimpfte manchmal, wenn Karin nicht hörte. Wenn sie mal wieder den Stofftieren die Ohren und Schwänze und der Puppe die Haare abgeschnitten hatte. Oft machte Karin wirklich nur Dummheiten. Sie versprach hier zwar, dass sie sich bessern wollte, doch das Versprechen hielt nicht lange. Und dann, mit dem dritten Bus war die Mama endlich da! Jessica und Karin fiel ein Stein vom Herzen. Sie schaute auch gleich zur Bank, ob die beiden dort saßen. Oh, oh, sagte Karin, das Gesicht. Sie ist sauer. Sagt mal, wo wart ihr denn. Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Mit diesen Worten kam Mama über die Straße. Nächstes Mal sagt ihr mir Bescheid, wenn ihr nach draußen lauft. Gott sei Dank wusste ich, dass die Oma euch gesagt hat, wie man auch alleine nach Hause kommt. Dann nahm sie die beiden in den Arm und man merkte ihr an, wie froh sie war, dass sie wieder bei ihr waren.  Karin sah in die Einkaufstüte und rief: Meine Hose! Ach, Mama, ich bin froh, dass du sie gefunden hast. Sie hatte die Hose bei den Pullis stehen lassen und vergessen.

69.  ©Adventure in the city

It was a beautiful summer day. The sun laughed from the sky and the birds sang. Karin had been waiting for this day for a long time, because today she finally wanted to go to town with her mom and her friend Jessica. Karin and Jessica were good friends. They went to second grade together. Jessica often ate at Karin's grandma's, so they could do their homework together. After doing their homework, they played or listened to music. But now the homework was done and it was off to town. First to C&A and then to McDonald`s fries and ice cream. Karin and Jessica ran to the bus stop in front of their mom, laughing and singing. Stop at the zebra crossing and look to the right before you cross the street called Mama. It also went a bit faster, as the bus had to come any minute. Then all three stood at the bus stop. Mama took out tickets from the machine and gave Karin and Jessica one each. The bus came. It was line 29 to Bismarckplatz. Karin could do it all. She had often been to town with her grandmother and siblings. They all got on together. Karin immediately put her ticket in the machine so that it could be stamped. Grandma had taught her that you have to pay for the bus ride. Jessica did it that way too. She drove more in the car with her father. Karin knew that it would be expensive if you drove without a ticket and got caught doing it. But now she was looking forward to the city stroll. Mama wanted to buy her a new dress and shoes. And Karin was particularly looking forward to french fries. The bus arrived at Bismarckplatz. Come here, you two, said Mama, and took Jessica and Karin by the hand. There was always a lot of traffic on Bismarckplatz. There were buses, trams and cars. You had to be very careful. Then they were finally in the pedestrian zone and were finally allowed to walk alone. Mom stopped now and then and looked at the shop window. Come on, mom, called Karin. She couldn't wait to come to C&A. Take it easy, said Mama. We have time. Take a look in the shop window here. And Karin really found something that she had wanted for a long time: inline skaters. How beautiful you are! Karin should get some from her grandma at Easter. She was looking forward to it. She had already practiced with her older sister's inline skates. Jessica and Karin kept walking. And there was already C&A. Stay close to me, said Mama when she saw that the department store was pretty full. They took the escalator to the first floor and were immediately in the children's department. There were the most beautiful clothes in all possible shapes and colors. There were long and short ones, with flowers and stripes or one color. And there were shoes a little further. Black and white patent leather shoes, red, blue and colored shoes. Karin didn't even know where to look first. Jessica had already gone out and turned the clothes rack. Look here, Karin, she said. She was holding a beautiful black skirt, a white blouse, and a vest with gold embroidery. Give it a try. Karin was allowed to try the things and they also fit well, but mom did not agree with the purchase. If we go to the ballet for Christmas, I'll buy you something like this. But now you choose something you can wear to school. And then Karin found a blue summer dress. She looked really, really pretty in it. But Karin was also a pretty girl. She had long black hair and blue eyes. She turned back and forth. Something was missing from the dress. It looked so good. And Karin had a temperament, which wasn't always that good for her. She walked through the rows one more time, turning a stand here and there. And then she knew what she wanted: blue Capri pants and a red T-shirt. That looked cool. Mama, come here, mature Karin. I'd rather have these pants here. It should be fine with me, said Mama. You have to like things. She bought the right shoes and went to the checkout with the two girls. At the checkout, Mama gave Karin her wallet so she can pay for it herself. Then she gave her another 20.00 euros and said: Put it in your pocket. You can use it to pay for your own food at McDonald’s. Karin got another bag at the cash register and carefully packed her things. They took the escalator back down to the first floor. Mama wanted to look around for a sweater for herself. Mama stopped again with the underwear. Jessica and Karin looked at each other. They were warm and bored. They were also terribly thirsty. But they probably had to wait a while before drinking. There were the inline skates in the shop window. Come on, Jessica, we'll take another look at the inline skates, said Karin. We're waiting for my mother outside in the shop window. Karin looked at her mother one more time, then they went outside. What there was to see in the sports shop. Great sneakers and jackets. Also great t-shirts and swimsuits. But everything was very expensive. You shouldn't skimp on inline skates, Grandma had said. But the other expensive things were only available for Christmas or a birthday at the most. Karin had three siblings. You couldn't always buy such expensive things there. She was only recently in Europapark with mom and two siblings. During the holidays, they wanted to go on vacation with grandma and grandpa in Turkey. You had to save a little on other things. Karin wanted to save her pocket money more often, but that didn't always work. There were such delicious things. But now it was taking Karin too long before her mother came. Come on, Jessica, let's see where my mother is. Both ran back to C&A in the department where they had last seen their mother, but she was no longer there. She couldn't be seen in the underwear either. Karin and Jessica got a shock: We have to look for my mother. Karin's voice sounded a bit as if she wanted to cry. Jessica was scared too. She usually drove into town with her papa. They ran outside and looked up and down the pedestrian zone one more time, but they didn't see Karin's mother. So back in the department store. They took the escalator up many floors, but Mother was nowhere. They left the department store, walked down the pedestrian zone and sat on the next flight of stairs they found. Next to them was a booth with pretzels and drinks. Karin took her 20.00 € out of her pocket. She got a Coke for Jessica and herself. Lots of people were walking around town, but no one saw the girls sitting alone on the stairs. Everyone was very busy with themselves. And what do we do now? Asked Karin. I don't know, Jessica said softly. Karin thought for a moment. Grandma said that all buses keep going back to where they came from. Getting home is not a problem. If we now go to Bismarckplatz and drive to Mombertplatz, we can wait for my mom on a bench there. She'll definitely come soon if she doesn't find us. We should have told her we were waiting outside. They both ran down the main street and looked to see if they could find Karin's mother after all. But she was nowhere to be seen. So they went on and came to the bus stop. The bus was already there. Karin, Jessica got in and sat in a window seat. Suddenly it occurred to Karin that they had no tickets. She ran up to the bus driver and asked for two. And then the bus drove off. And really: Karin already knew all of this. They drove past the Horton, the Chinese restaurant. Now Karin knew: you were on your way home. When they arrived at Mombertplatz, the two of them got out. They ran across the zebra crossing and sat on a bench. Now they hoped that Karin's mom would come soon and not be too angry with her. Each of the girls hung on to their own thoughts. Do you think your mother is very mad at us? Jessica asked. I think so, said Karin. She doesn't like it when you don't stay with her in town. Karin knew that she often didn't hear. She often didn't listen to the teacher. And sometimes my grandma scolded when Karin didn't hear. When she'd cut the ears and tails of the stuffed animals and the doll's hair again. Often Karin was really just doing stupid things. She promised here that she wanted to improve, but the promise did not last long. And then, with the third bus, mom was finally there! Jessica and Karin felt a load off their minds. She also immediately looked at the bench to see whether the two were sitting there. Oh, oh, said Karin, the face. She's mad. Tell me where have you been. I was so worried. With these words Mama came across the street. Next time you will let me know when you run outside. Thank god I knew that Grandma told you how to get home on your own. Then she took them both in her arms and you could tell how glad she was that they were with her again. Karin looked into the shopping bag and called: My pants! Oh, mom, I'm glad you found her. She had left the pants with the sweaters and forgotten them.