61.  ©Und nichts war wie es schien…

 

Er hätte gar nicht benennen können, was eigentlich in ihm vorging. In den vergangenen Monaten war er eitel geworden, dachte viel über verpasste Möglichkeiten nach, und er hatte einen Jahresvertrag in einem Fitnessstudio unterschrieben. Seine Frau hielt das, was ihn umtrieb, für eine Midlife-Krise, er hielt seine Frau für ignorant. Durch ihren Verdacht, es könnte sich bei ihm um etwas so Profanes wie eine Krise handeln, wurde das, was er fühlte, unbedeutend, u. das machte ihn wütend. Karl war in seinen besten Jahren. Seine graumelierten Schläfen passten bestens zu seinen maßgeschneiderten Anzügen, die Mimik Fältchen umspielten seinen schönen Mund in attraktiver Weise. Seit es ihm wichtig geworden war, dass ihn die Frauen ansahen, sie hatten ihn immer angesehen, doch er hatte dem keine Beachtung geschenkt, hatte er begonnen, manchmal ein bisschen zu flirten. Es machte ihm Spaß, u. manchmal bewirkte sein neues Ich ein regelrechtes Kribbeln in Karls ganzem Körper, trotzdem empfand er Leere in sich, und zwar an der Stelle, an der sich früher die einzelnen Module seines Lebens zu etwas verlässlich Guten zusammengefügt hatten. Jetzt war da ein schwarzes Loch, und Karl war abwechselnd gelangweilt, gleichgültig, dann wieder voller Tatendrang. Gerade neulich hatte er sich eine Mitgliedschaft bei Green Peace gekauft, u. nun träumte er davon, ein Aktivist zu werden, zumindest morgens, auf dem Weg ins Büro, in seinem Jeep mit dem viel zu großen Motor. Dann phantasierte sich Karl hinein in das Leben eines Abenteurers und wachte erst wieder auf, wenn sie hinter ihm, an der hier inzwischen grünen Ampel zu hupen begonnen hatten. In der Kanzlei kannte man Karl als integer, erwachsen und souverän. Alle dachten das von ihm, auch der Mann vom Zeitungsladen, der Tankstellen-pächter, sein Zahnarzt, und sogar Karls Frau dachte das, auch wenn sie um Karls innere Zerrissenheit wusste. Schließlich kannte sie ihn auch anders. Nicht zerrissen. In Wirklichkeit gab es in Karls Leben nichts mehr, dessen er sich sicher war. Nur noch das war sicher. Ansonsten gab es Sehnsucht und Verwirrung, Aufbruchsstimmung und der tiefe Wunsch nach innerem Frieden, der nicht mehr trügerisch sein sollte. Vielleicht solltest du mal für ein paar Wochen allein verreisen, hatte seine Frau ihm vorgeschlagen, als er von Woche zu Woche trübsinniger zu werden schien. Zunächst fand er den Vorschlag gut, wälzte Prospekte und schmiedete Pläne. Doch dann wurde ihm klar, dass er auch sich selbst mit in den Urlaub würde nehmen müssen und da verging ihm die Lust. Auf der Suche nach einer großen Tat, die er meinte, vollbringen zu müssen, um sich endlich wieder gut zu fühlen, belegte Karl einen Tauchkurs, verpasste sich selbst verschiedene Intimrasuren und begann, mit Bussen und Bahnen in die Kanzlei zu fahren. Er fühle sich lebendiger, wenn er die öffentlichen Verkehrsmittel nutze. So erklärte er es seiner Frau, die es nicht verstand, so vieles nicht mehr verstand. Dabei hatten sich die beiden wirklich immer gut verstanden. Achtzehn Jahre waren sie inzwischen verheiratet und waren die besten Kameraden, die sie sein konnten. Erotik gab es allerdings kaum noch zwischen ihnen, nur noch ganz selten, und dann war es ihnen hinterher immer irgendwie peinlich. Es war schwer zu erklären. An einem Dienstag dann, lernte Karl im Bus eine Frau kennen. Er lernte sie nicht wirklich kennen, eher war es an jenem Dienstag, als sie sich das erste Mal begegneten, er ihr einen Weg auf dem Plan erklärte und sie ihm so gut gefiel, dass sie ihm nicht mehr aus dem Sinn ging. Umso mehr freute er sich, als sie sich noch einmal und noch einmal trafen und sie ihm sagte, dass dies kein Zufall mehr sein könne und er sie darauf hin in eine Bar einlud und sie Wein tranken. Ihr Name war Lene und von Lene ging eine solche Faszination aus, dass er spätestens seit dem Abend beim Wein nur noch an sie denken konnte. Er fühlte sich betört, ein wenig wie beschwipst, so lebendig wie nie zuvor, so schien es ihm, und er hatte Mühe, in seinem Herzen nach Reue zu suchen. Reue, die er nahezu nicht empfand, obwohl er seine Frau bereits hinterging, auch wenn er Lene, zumindest körperlich, nicht einmal nahe gekommen war. Vorbei war die Zeit des sinnentleerten Dahin Lebens. Karl spürte wieder, dass er lebte. Sein Körper wollte berührt werden u. berühren, dabei schlug sein Herz stündlich Purzelbäume. Als Lene Karl gestand, sie sei verheiratet, machte ihm das nicht einmal etwas aus. Erst wunderte er sich, dass es ihn nicht störte, dann erklärte er es sich so, dass er ja selbst auch verheiratet war und dies seiner Euphorie auch keinen Abbruch tat. Warum sollte er sich also daran stören, dass auch Lene in anderen festen Händen war? Hätte Karl länger darüber nachgedacht, dann wäre er vielleicht dahinter gekommen, dass es ihm gleichgültig war, weil es ihm in der Sache mit Lene nur um ihn selbst ging. Dann wäre ihm aufgefallen, dass er die ganze Zeit nur an sich dachte. Er fühlte sich lebendig, er begehrte sie, er würde sich, wenn er nicht aufpasste, wohl in sie verlieben. Er, er. Hätte Lene gewusst, wie sehr Karl an sich und wie wenig er nur an sie dachte, dann hätte sie ihn nicht so gemocht, wie sie es offensichtlich tat. Denn sie verabredete sich immer wieder mit Karl, der Lene sehr verwöhnte und immer ein bisschen Angst hatte, von irgend wem ertappt zu werden bei etwas, das bis dahin faktisch noch kein Ehebruch war. Apropos Ehe, Karl erzählte Lene nicht, dass er verheiratet war. Er spürte, dass ihr seine Antwort sehr wichtig war. Als sie ihn danach fragte, bekam Karl eine solche Angst, er könnte Lene wieder verlieren, dass er sich entschied, zu lügen. In diesem Moment war ihm erst heiß geworden, dann wieder kalt. Er war sicher, dass sie die Lüge bemerkt hatte, doch so war es natürlich nicht. Sie glaubte Karl, weil sie ihm glauben wollte. Karl wiederum zahlte den Preis einer durchwachten Nacht, neben seiner Frau, deren Existenz er verschwiegen hatte. In dieser Nacht meldete sich Karls Gewissen u. zwar mit Macht, doch er steckte schon zu tief drin, als dass er wirklich raus gewollt hätte. Und das mit dem schlechten Gewissen gab sich im Laufe der Zeit, weil es das immer tut. Bei der nächsten Verabredung mit Lene mietete Karl ein Hotelzimmer. Er hatte großes Lampenfieber, denn er hatte so viele Jahre nur seine Frau berührt und er hätte es gern so beibehalten. Nur er und seine Frau, nur sie beide. Andererseits. Lene war so süß und sexy, ihr Mund war der sündigste, den Karl je gesehen hatte. Er wünschte sich nichts mehr, als sie nun endlich anzufassen. Er wollte mit ihr verschmelzen, und als sie endlich ineinander verschmolzen, war es so unglaublich gut, noch so viel besser, als er es sich ausgemalt hatte, in den nun folgenden Wochen war er bereit, Haus und Hof dafür zu verraten. Vielleicht nicht für Lene, aber doch für das, was sie miteinander so anstellten in den verschiedensten Hotelzimmern, dafür hätte Karl eine Menge verraten. Er dachte rund um die Uhr an sie, und wenn er sie länger als ein paar Tage nicht sah, wurde seine Sehnsucht so groß, dass es ihn schmerzte. In dieser Zeit beneidete er Lenes Mann manchmal sehr. Kurz vor Weihnachten dann, hatte Karl das Gefühl, eine Entscheidung treffen zu müssen. Zuhause ließ er sich nichts anmerken, doch er schmiedete Pläne für eine Flucht, nicht wirklich weg von seiner Frau, nicht wirklich hin zu Lene. Er war eher Fluchtpläne, weg von der Tristesse, hin zum Leben. Er hatte keine Ahnung, wie er es anstellen sollte, aber ihm war nun klar geworden, dass sich etwas an diesem Dreiecksverhältnis ändern musste. Karl hatte sich nun in einen echten Schlamassel hinein manövriert. Und spätestens, wenn man an diesen Schlamassel denkt, kauft man ihm die Unbedarftheit ab. Ein gewohnheitsmäßiger Fremdgänger hätte die Sache mit so viel mehr Weitblick eingefädelt, dass er nicht so schnell in die Gefahr geraten wäre, aufzufliegen. Karl hatte diese Angst täglich. Durchaus berechtigt und in fast jeder Stunde seines Tages. Als Silvester anstand, war das mit Lene schon ganz schön voran geschritten und Karl war kurz davor, sich die Haare zu raufen, so ratlos war er, wie sein Leben weitergehen sollte. Einerseits mochte er seine Frau keinesfalls verlieren, denn es wäre das größte Problem gewesen, ihre Freundschaft zu ersetzen. Andererseits befürchtete er, ohne Lenes Lebendigkeit morgens nicht mehr aufstehen zu wollen. Bevor er ihr begegnet war, hatte er an manchen Tagen allein schon das Atmen für eine Herausforderung gehalten. Das mit dem Atmen klappte inzwischen wieder, ohne dass sich Karl dazu durchringen musste. Dass er Lene so wenig greifbar fand, so unverbindlich und manchmal auch ein wenig Dröge, das konnte er ignorieren, denn sie hatten ja diese großartige Körperlichkeit miteinander und er hatte seine Frau. Das Einzige, das daran wirklich schwierig war, war der Umstand, dass Lene und seine Frau nichts voneinander wussten und diese Dreierbeziehung ohne das Einverständnis der beiden Frauen so nicht mehr lange gut gehen konnte. Dann schlug Lene auch noch ein gemeinsames Treffen in der Silvesternacht vor. Eigentlich hatte er sie fragen wollen, wie sie es sich vorstellte, von ihrem Mann davonzuschleichen, doch er war abgelenkt durch den Gedanken, wie er seiner Frau sein Fortgehen erklären sollte, und er vergaß zu fragen. Am letzten Abend des Jahres gingen Karl und seine Frau mit Freunden ins Theater und begrüßten dann das neue Jahr in einem kleinen Restaurant in der Nähe. Mittlerweile war es eins und Karl hatte den Abend über hin und her überlegt, wie er das Restaurant verlassen konnte, ohne guten Grund, um dann mindestens eine Stunde weg zu sein. So lange würde es mindestens dauern, zum verabredeten Platz zu laufen, denn ein Taxi hätte sich nicht gelohnt, und wer weiß, ob überhaupt eines zu bekommen war um diese Zeit, und dann Lene zu erklären, dass er es nicht tun konnte. Er konnte seine Frau nicht verlassen. Er hatte so lange darüber nachgedacht, worauf er am ehesten würde verzichten können. War er bereit, Lenes Sexappeal gegen die Zugeknöpftheit seiner Frau einzutauschen? Jederzeit hätte er das gern getan, aber es hätte auch bedeutet, seine beste Freundin zu verlieren für einen Menschen, den er eigentlich kaum kannte. Erst war Karl nur ratlos gewesen. Doch als die Ratlosigkeit nicht aufhörte, die Verwirrung hinzu kam sich diese Gefühle auch noch mit Verzweiflung mischten, da hatte sie Karl betrunken während der Weihnachtstage, mehrfach und nachhaltig, was ihm wiederum nicht mehr einbrachte als Kate Stimmung noch mehr Verzweiflung, Verwirrung u. Ratlosigkeit. Und dann, in einem Moment an diesem Silvesterabend, da hatte Karl mit seiner Frau getanzt. Sie hatte ihm den Nacken gestreichelt und sie hatten gemeinsam über einen Scherz gelacht, den jemand gemacht hatte. Es war ein Augenblick, ein Wimpernschlag, Karl wusste, dass er seine Frau um nichts in der Welt verlieren wollte. Es war ihm plötzlich klar geworden, in einem Moment, in dem er nicht an seine Zerrissenheit dachte. Als Karl an die Garderobe ging, um seinen Mantel zu holen, war es kurz nach halb zwei. Zwei Uhr hatte er mit Lene verabredet. Lene. Er musste sie nur noch dieses eine Mal treffen und ihr sagen, dass er verheiratet war und er seine Frau unter keinen Umständen aufgeben wolle. Während er das dachte, während er seinen Mantel vom Haken nahm, er noch einmal nachdachte, ob seine Frau ihm den Spaziergang glaubte ohne Hintergedanken, während dieser Sekunden bekam Karl Angst. Er bekam Angst, Lene das alles sagen zu müssen, Angst, seine Frau würde doch noch dahinter kommen, Angst, er könnte schwach werden, wenn er Lene sehen würde, in ihrem hübschen Wintermantel und der bunten Wollmütze. Sie hatte so süße Grübchen, wenn sie lächelte, und ihre Nase war immer ganz rot, wenn sie aus der Kälte kam. Lene und er waren nicht oft zusammen draußen gewesen. Er war so gern mit ihr allein, und außerdem hatte er immer Angst, irgendjemand könnte sie zusammen sehen. Deshalb. Sein Mantel unter den Arm geklemmt, verließ Karl das Restaurant. Draußen da schneite es. Seit dem frühen Abend aber nun schon. Über der Stadt lag eine geschlossene Schneedecke. Ein bisschen wehmütig war ihm zumute, und ein wenig vermisste er Lene und ihre Leichtigkeit jetzt schon. Aber er war auch erleichtert bei dem Gedanken, dem Versteckspiel nun ein Ende zu bereiten. Er wollte ihr sagen, dass auch er ja verheiratet war. Sie würde es wohl verstehen, denn durch ihre Begegnung hatten sich Lenes Lebensumstände ja in gleicher Weise verkompliziert. Ganz sicher würde sie es verstehen. Karl erklärte es Lene nicht an diesem Abend. Er erklärte es ihr nie. Er blieb es ihr einfach schuldig, und er lebte prima damit, denn ein paar Tage später war es ihm bereits gelungen, zu verdrängen, dass er gar nicht zu seiner Verabredung erschienen war. Wie ein kleiner Junge hatte er an der Ecke gestanden und Sie ja beobachtet. Je länger er dort stand, desto unmöglicher wurde es ihm, zu ihr zu gehen und mit ihr zu reden. Vielleicht zwanzig Minuten stand er dort, wie erstarrt, unfähig, etwas zu tun. Er sah einfach nur zu ihr und duckte sich weg, wann immer sie in seine Richtung blickte. Dann ging er zurück ins Restaurant, zurück zu seiner Frau. Zurück in sein Leben. Karl und seine Frau tanzten noch lange in jener Nacht. In den Morgenstunden liefen sie durch die verschneiten Straßen heim, wo sie ineinander verwoben einschliefen und erst wieder erwachten, als die Sonne schon wieder unterging. Vielleicht hätte man Lene wissen lassen sollen, wie armselig Karl ausgesehen hatte, in der Silvesternacht, hinter der Ecke stehend, ratlos, frierend. Vielleicht hätte man ihr damit etwas von ihrer Traurigkeit ersparen können. Denn wer hat schon Grund zur Traurigkeit, wenn jemand geht, der einen nicht meinte?

 

 

 

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61.  ©And nothing was what it seemed ...

 

He couldn't have named what was actually going on inside him. In the past few months he had become vain, thought a lot about missed opportunities, and signed a one-year contract at a gym. His wife thought what was bothering him was a midlife crisis, he thought his wife was ignorant. Her suspicion that he might be something as mundane as a crisis made what he was feeling insignificant and infuriated. Karl was in his prime. His graying temples matched his tailor-made suits perfectly, the facial wrinkles played around his beautiful mouth in an attractive way. Since it had become important to him that women looked at him, they had always looked at him, but he had paid no heed to it, he had started to flirt a little sometimes. He enjoyed it, and sometimes his new self caused a real tingling sensation in Karl's whole body, but he still felt emptiness in himself, namely at the point where the individual modules of his life had previously come together to something reliably good. Now there was a black hole, and Karl was alternately bored, indifferent, then full of zest for action again. He had just recently bought a membership in Green Peace, and now he dreamed of becoming an activist, at least in the morning, on the way to the office, in his jeep with the far too big engine. Then Karl fantasized about the life of an adventurer and only woke up when they had started honking behind him at the now green traffic light. In the law firm, Karl was known to be of integrity, adult and sovereign. Everyone thought that of him, including the man from the newsagent, the gas station tenant, his dentist, and even Karl’s wife thought that, even if she knew Karl’s inner conflict. After all, she knew him differently. Not torn. In reality there was nothing in Karl's life of which he was certain. That was the only thing that was certain. Otherwise there was longing and confusion, a spirit of optimism and the deep desire for inner peace that should no longer be deceptive. Maybe you should go away alone for a few weeks, his wife had suggested, as he seemed to be gloomier from week to week. At first he thought the proposal was good, rolled over brochures and made plans. But then it became clear to him that he would have to take himself on vacation too, and then he lost his interest. In search of a great deed that he felt he had to accomplish in order to finally feel good again, Karl took a diving course, gave himself various intimate shaves and began to take buses and trains to the office. He feels more alive when he uses public transport. That's how he explained it to his wife, who didn't understand, didn't understand so many things any more. The two really got along well. They had been married eighteen years and were the best comrades they could be. There was hardly any eroticism between them, however, only very rarely, and then they were always somehow embarrassed afterwards. It was hard to explain. Then on a Tuesday, Karl met a woman on the bus. He didn't really get to know her, rather it was that Tuesday when they met for the first time, he explained a route to her on the map and he liked her so much that he couldn't get it out of his mind. He was all the more pleased when they met again and again and she told him that this could no longer be a coincidence and he invited her to a bar and they drank wine. Her name was Lene and Lene was so fascinating that he could only think of her since that evening when he was drinking wine. He felt infatuated, a little tipsy, as alive as never before, it seemed to him, and he was struggling to find remorse in his heart. Regret that he hardly felt, although he had already betrayed his wife, even if he hadn't even gotten close to Lene, at least physically. Gone were the days of meaningless life. Karl felt again that he was alive. His body wanted to be touched and touched, and his heart did somersaults every hour. When Lene Karl confessed that she was married, he didn't even mind. At first he was surprised that it didn't bother him, then he explained it to himself that he was married himself and that didn't detract from his euphoria. So why should he care that Lene was also in other steady hands? If Karl had thought about it longer, he might have realized that he didn't care, because the matter with Lene was all about himself. Then he would have noticed that he was only thinking of himself the whole time. He felt alive, he wanted her, he would probably fall in love with her if he wasn't careful. He, he. If Lene had known how much Karl was about himself and how little he thought of her, then she would not have liked him the way she obviously did. Because she always made appointments with Karl, who spoiled Lene very much and was always a bit afraid of being caught by someone doing something that up until then had actually not been adultery. Speaking of marriage, Karl didn't tell Lene that he was married. He felt that his answer was very important to her. When she asked him about it, Karl was so afraid he might lose Lene again that he decided to lie. At that moment he had got hot, then cold again. He was sure she had noticed the lie, but of course it wasn't. She believed Karl because she wanted to believe him. Karl, in turn, paid the price of a sleepless night, next to his wife, whose existence he had concealed. That night, Karl's conscience announced itself with power, but it was already too deep to really want to get out. And that with the guilty conscience has given itself over time, because it always does. The next time he met Lene, Karl rented a hotel room. He had great stage fright because he had only touched his wife for so many years and he would have liked to keep it that way. Just him and his wife, just the two of them. On the other hand. Lene was so cute and sexy, her mouth was the most sinful that Karl had ever seen. He wanted nothing more than to finally touch her. He wanted to merge with her, and when they finally merged, it was so unbelievably good, even so much better than he had imagined, in the weeks that followed he was ready to betray his house and farm for it. Maybe not for Lene, but for what they did to each other in the various hotel rooms, Karl would have given a lot for that. He thought of her around the clock, and when he did not see her for more than a few days his longing became so great that it ached him. During this period he was sometimes very envied of Lene's husband. Shortly before Christmas, Karl felt that he had to make a decision. At home he didn't let it show, but he made plans for an escape, not really away from his wife, not really to Lene. It was more of an escape plan, away from sadness and towards life. He had no idea how to do it, but it had now become clear to him that something about this triangular relationship had to change. Karl had now maneuvered himself into a real mess. And at the latest when you think of this mess, you buy the naivety from him. A habitual cheater would have arranged the matter with so much more foresight that he would not have run the risk of being exposed so quickly. Karl had this fear every day. Quite justified and in almost every hour of his day. By the time New Year's Eve was approaching, Lene had already made good progress and Karl was on the verge of tearing his hair, so he was at a loss as to how his life should go on. On the one hand, he didn't want to lose his wife, because the biggest problem would have been to replace their friendship. On the other hand, he feared that he would not get up in the morning without Lene's vitality. Before he'd met her, some days he'd thought breathing was a challenge. Breathing worked again now, without Karl having to bring himself to do it. The fact that he found Lene so intangible, so noncommittal and sometimes also a little bit dry, he could ignore, because they had yes this great physicality with each other and he had his wife. The only thing that was really difficult about it was the fact that Lene and his wife did not know anything about each other and this three-way relationship could not go on long without the consent of the two women. Then Lene proposed a joint meeting on New Year's Eve. He had really wanted to ask her how she imagined sneaking away from her husband, but he was distracted by the thought of how to explain his departure to his wife and he forgot to ask. On the last evening of the year, Karl and his wife went to the theater with friends and then welcomed the New Year in a small restaurant nearby. By now it was one and Karl had spent the evening thinking back and forth how he could leave the restaurant without good reason, and then be gone for at least an hour. It would take at least that long to walk to the agreed place, because a taxi would not have been worth it, and who knows if one was even available at this time, and then to explain to Lene that he couldn't do it. He couldn't leave his wife. He had thought for so long about what he was most likely to be able to do without. Was he ready to trade Lene's sex appeal for his wife's self-assuredness? He would have liked to have done that at any time, but it would also have meant losing his best friend to someone he hardly knew. At first Karl was just at a loss. But when the helplessness did not stop, the confusion also came these feelings mixed with despair, because she had Karl drunk during the Christmas days, repeatedly and persistently, which in turn brought him no more despair, confusion and helplessness than Kate's mood . And then, one moment on that New Year's Eve, Karl was dancing with his wife. She had patted his neck and they had laughed together at a joke someone had made. It was a moment, the blink of an eye, Karl knew that he didn't want to lose his wife for anything in the world. It had suddenly become clear to him, in a moment when he wasn't thinking about his conflict. When Karl went to the cloakroom to get his coat, it was just after half past one. He had arranged to meet Lene at two o'clock. Lene. All he had to do was meet her this once and tell her that he was married and that he didn't want to give up his wife under any circumstances. While he was thinking that, while he was taking his coat off the hook, he thought again whether his wife believed him during the walk without ulterior motives, during those seconds Karl was scared. He was afraid that he would have to tell Lene all this, afraid his wife would find out, afraid he might get weak if he saw Lene in her pretty winter coat and brightly colored woolen hat. She had such cute dimples when she smiled, and her nose was always red when she came out of the cold. He and Lene hadn’t been out together very often. He loved being alone with her, and besides, he was always afraid someone might see her together. Therefore. Karl left the restaurant with his coat tucked under his arm. It was snowing out there. But since the early evening now. A closed blanket of snow lay over the city. He felt a little sad, and already a little missed Lene and her lightness. But he was also relieved at the thought of putting an end to the game of hide and seek. He wanted to tell her that he too was married. She would understand, because their meeting had made Lene's circumstances more complicated in the same way. Surely she would understand. Karl didn't explain it to Lene that evening. He never explained to her. He just owed it to her, and he lived with it, because a few days later he had already managed to suppress the fact that he hadn't even turned up for his date. He'd stood on the corner like a little boy and watched you. The longer he stood there, the more impossible it became for him to go to her and talk to her. For maybe twenty minutes he stood there frozen, unable to do anything. He just looked at her and ducked away whenever she looked in his direction. Then he went back to the restaurant, back to his wife. Back to his life. Karl and his wife danced a long time that night. In the morning hours they ran home through the snow-covered streets, where they fell asleep intertwined and only woke up when the sun was already setting again. Perhaps they should have let Lene know how poor Karl had looked on New Year's Eve, standing behind the corner, perplexed, freezing. Maybe that could have saved her some of her sadness. After all, who has reason to be sad when someone leaves who didn't mean you?