54.  ©Verrückt nach dir

 

Wütend knallte Susanne den Hörer auf die Gabel. Du Scheusal! Fluchte sie vor sich hin. Das werde ich dir nie verzeihen. Wie kannst du mir das antun? Gerade hatte Susannes Mann-Tom angerufen. Er würde heute später nach Hause kommen. Es sei noch ein Geschäftsessen angesetzt und die Ehepartner waren mit eingeladen. Sie solle sich etwas Nettes anziehen. Irgendwelche Geschäftspartner aus Frankfurt sollten hier ausgeführt werden. Das war zwar nichts Ungewöhnliches, aber doch nicht ausgerechnet heute! Tom hatte ihren Hochzeitstag vergessen. Heute vor genau zwanzig Jahren hatten sie geheiratet. Tränen standen in Susannes Augen. Sie war sich ganz sicher. Tom liebte sie nicht mehr. Wie hätte er sonst "Ihren Tag“ vergessen können. Auch heute Morgen beim Frühstück hatte er nichts gesagt. Er war die ganze Zeit so abwesend gewesen. Daraufhin hatte Susanne auch geschwiegen. Sie wollte bis zum Abend warten. Als Überraschung hatte sie zwei Karten für ein Oldie-Konzert besorgt, das in einer Woche hier in der Nähe stattfand. Tom liebte Oldies. Bisher waren sie jedes Jahr in ein nettes Restaurant zum Essen gegangen, dann ins Theater oder ins Kino und anschließend hatten sie eine romantische Nacht verbracht. Soll er doch zum Teufel gehen mit seinen dämlichen Geschäftspartnern! schnaubte Susanne. Sie glaubte zu Hause zu ersticken, rannte umher wie ein Tiger in seinem Käfig. Dann fiel ihr ein, dass sie schon lange wieder einmal joggen wollte. Ja, ein bisschen körperliche Anstrengung und frische Luft würden ihr sicher gut tun. Sie zog sich um und lief los. Auf der Straße stoppte sie kurz und überlegte, welchen Weg sie einschlagen sollte. Kurzerhand entschied sich Susanne nun durch den nahe gelegenen Wald zu laufen. Jetzt im Sommer war es im Schatten der Bäume am angenehmsten. Eine ganze Weile schimpfte Susanne leise vor sich hin. Wut und Trauer wechselten sich ab. Sie war schon eine halbe Stunde unterwegs, als sie an einen kleinen Badesee am Rand des Waldes kam. Unbewusst hatte sie den Weg dorthin eingeschlagen. Als sie das jetzt bemerkte, standen ihr wieder die Tränen in den Augen. Hier am See hatten Tom und sie sich kennen gelernt. Oft waren sie zum Schwimmen hergekommen. Abends nach der Arbeit, manchmal erst wenn es schon dunkel wurde. Romantische Abende waren das, hier hatten sie sich ewige Liebe geschworen. Susanne setzte sich ans Ufer und wischte sich die Tränen aus den Augen. Sie überlegte, was sie tun sollte. Es Tom gleich heimzahlen, indem sie nicht mit zum Essen ging, oder die liebevolle Ehefrau spielen und ihn ihre Wut später spüren lassen. Während sie nachdachte, erregten einige Leute am gegenüberliegenden Ufer ihre Aufmerksamkeit. Genau dort, wo die Liegewiese war, bauten drei Männer einen Pavillon auf und stellten Tisch und Stühle darunter. Da macht wohl jemand eine Party", dachte Susanne. Na ja, dann geh ich halt heute Abend auch auf eine Party. Ein Geschäftsessen, wie lustig. Sie rappelte sich auf und machte sich auf den Heimweg. Zu Hause ging sie gleich unter die Dusche. Tom war noch nicht da. Na, auch gut, sagte sich Susanne, dann kann ich mich erst einmal restaurieren. Sie war gerade fertig, als Tom nach Hause kam am Abend. Er gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Ich gehe noch schnell duschen, dann fahren wir. Dein Liebling kannst du dir an den Hut stecken! maulte Susanne, als Tom im Bad verschwunden war. Zwanzig Minuten später fuhren sie los. Susanne sprach nur das Nötigste mit Tom, sollte er doch merken, wie enttäuscht sie war. Hey, Tom, wo fährst du denn hin? Susanne schreckte hoch, als Tom die Kreisstraße verließ und in einen Feldweg einbog. Dann sah sie, dass es der Weg zum Badesee war. Tom hielt an und grinste: Komm aussteigen, wir sind da. Du machst wohl Witze, hier ein Essen mit deinen Geschäftspartnern? Tom antwortete nicht. Er lächelte geheimnisvoll, nahm ihre Hand und zog sie aus dem Auto. Manchmal ist sie wirklich begriffsstutzig, ging ihm durch den Kopf. Susanne dachte an die Leute, die heute Nachmittag am See etwas aufgebaut hatten. Da würden sie doch sicherlich stören. Tom legte den Arm um seine Frau und führte sie um die Baumgruppe, die den Blick auf den See und die Liegewiese versperrte. Plötzlich blieb Susanne wie angewurzelt stehen. Auf der ganzen Wiese brannten Fackeln, in der Mitte stand der Pavillon mit einem Tisch und zwei Stühlen darunter. Der Tisch war gedeckt wie im feinsten Restaurant. Mit langer weißer Tischdecke, bestem Porzellan, Weingläsern, einem silbernen Leuchter mit fünf brennenden Kerzen und einem Strauß roter Rosen. Tom, Susanne war sprachlos. Alles Gute zum Hochzeitstag, flüsterte Tom ihr ins Ohr. Das glaub ich einfach nicht. Susanne ging langsam, mit leuchtenden Augen näher. Da erst entdeckte sie das Schild, das vom Himmel des Pavillons herabhing. Ich liebe dich, auf ewig, stand darauf. Susanne sah Tom an. Ich liebe dich auch auf ewig. Und ich dachte, du hast unseren Hochzeitstag vergessen. Den würd ich nie vergessen. Tom sah Susanne tief in die Augen u. küsste sie leidenschaftlich. Dann schob er sie zum Tisch. Lass uns erst einmal etwas essen. In dem Moment kam ein Mann in schwarzem Anzug, mit Fliege zum Vorschein. Susanne hatte ihn zuvor nicht bemerkt. Jetzt sah sie auch, dass etwas entfernt eine Tafel mit vielen Schalen und Töpfen aufgebaut war. Der Ober schenkte ihnen beiden Wein ein und servierte dann ihre Vorspeise, geeiste Melone mit Schinken. Danach gab es das Schweinefilet mit Champignons in Sahnesauce. Dazu Spätzle und einen Salat. Zum Nachtisch Eis mit heißen Himbeeren und Sahne. Du bist verrückt. Susanne strahlte ihren Tom an. Ja, das bin ich. Verrückt nach dir. Sie küssten sich über den Tisch hinweg. Nach dem Essen zog Tom Susanne vom Stuhl und verkündete, mit ihr einen kleinen Spaziergang machen zu wollen. Arm in Arm schlenderten sie am See entlang. Nach einer Weile blieb Tom stehen und zog ein kleines Päckchen aus seiner Jackentasche. Ich habe noch etwas für dich, meinte er u. öffnete die Schachtel. Zum Vorschein kam ein goldener Ring mit einem kleinen Diamanten. Oh, Tom, ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Susanne strahlte ihn an. Dann sag gar nichts und steck ihn dir einfach an. Susanne war überwältigt und fiel Tom um den Hals. Danke, danke, ich liebe dich. Dann fiel ihr etwas ein. Dein Geschenk habe ich zu Hause gelassen. Das macht nichts, deine strahlenden Augen sind für mich das schönste Geschenk. Sie hielten sich fest umschlungen. Langsam gingen sie zurück. Der Tisch war inzwischen abgeräumt, jetzt stand ein Sektkübel mit einer Flasche gekühltem Champagner und zwei Gläser auf dem Tisch. Tom schenkte ein und gab Susanne ein Glas. Du bist das größte Glück für mich, mein Schatz. Susanne küsste Tom. Ist der Ober noch in der Nähe? Nein, der ist inzwischen abgefahren. Susanne kicherte. Dann hätte ich noch einen Wunsch. Und der wäre? Langsam fing Susanne an sich auszuziehen. Tom staunte nicht schlecht. Ich will mit dir schwimmen gehen. Jetzt? Ja, jetzt und hier, nackt, ja. Und dann werde ich dich vernaschen. Auch jetzt und hier. Tom nahm Susanne in die Arme und küsste sie hingebungsvoll. Ist das ein Versprechen? Susanne nickte nur noch und fühlte sich wie in dem siebten Himmel!

 

 

 

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54.   ©Crazy about you

 

Angry, Susanne slammed the receiver down. You monster! She cursed to herself. I will never forgive you for that. How can you do this to me Susanne's husband Tom had just called. He would be home later today. A business lunch was scheduled and the spouses were invited. She should wear something nice. Any business partners from Frankfurt should be running here. That was nothing unusual, but not today of all times! Tom had forgotten their wedding day. Exactly twenty years ago today they had married. Tears stood in Susanne's eyes. She was quite sure. Tom didn't love her anymore. How else could he have forgotten "your day". He hadn't said anything at breakfast this morning either. He had been so absent the whole time. Then Susanne was also silent. She wanted to wait until evening. As a surprise, she had two tickets for Got an oldies concert going on near here in a week's time. Tom loved oldies. So far they'd gone to a nice restaurant for dinner every year, then to the theater or the cinema, and then they'd had a romantic night. Should he but go to hell with his stupid business partners! snorted Susanne. She thought she was suffocating at home, ran around like a tiger in his cage. Then she remembered that she had wanted to jog again for a long time. Yes, a little physical exertion and freshness Air would certainly do her good. She changed and ran. On the street she stopped briefly and considered which route to take. Susanne decided without further ado walking through the nearby forest. Now in summer it was most comfortable in the shade of the trees. For a while, Susanne cursed softly to herself. Anger and sadness alternated. She had been on the road for half an hour when she came to a small swimming lake at the edge of the forest. She had unconsciously taken the path there. When she noticed that now, the tears were in her eyes again. She and Tom had met here by the lake. Often they came to swim. In the evening after work, sometimes only when it was getting dark. They were romantic evenings, here they had sworn eternal love. Susanne sat down on the bank and wiped the tears from her eyes. She wondered what to do. Pay back Tom right away by not going out to dinner or playing the loving wife and letting him feel her anger later. While she was thinking, some people on the opposite bank caught her attention. Exactly where the lawn was, three men set up a pavilion and placed a table and chairs under it. Somebody's going to be having a party, "thought Susanne. Well, then I'm going to a party tonight too. A business lunch, how funny. She got up and made her way home. At home she went straight to the shower . Tom wasn't there yet. Well, well, Susanne said to herself, then I can first restore myself. She was just finished when Tom came home that evening. He gave her a quick kiss on the cheek. I'm still going take a quick shower, then we'll drive. You can put your darling on your hat! Susanne grumbled when Tom had disappeared into the bathroom. They drove off twenty minutes later. Susanne only spoke the bare essentials with Tom, if he should see how disappointed she was. Hey Tom, where are you going? Susanne startled when Tom left the county road and turned into a dirt road. Then she saw that it was the way to the swimming lake. Tom stopped and grinned: Come on, we're here. Are you kidding, having dinner here with your business partners? Tom didn't answer. He smiled mysteriously, took her hand and pulled her out of the car. Sometimes she's really dumbfounded, he thought. Susanne thought of the people who had set up something at the lake this afternoon. They would certainly be a nuisance. Tom put his arm around his wife and led her around the group of trees that blocked the view of the lake and the lawn. Suddenly Susanne stopped dead in her tracks. Torches were burning all over the meadow, and in the middle was the pavilion with a table and two chairs underneath. The table was set like in the finest restaurant. With a long white tablecloth, the best china, wine glasses, a silver candlestick with five burning candles and a bouquet of red roses. Tom, Susanne was speechless. Happy wedding anniversary, Tom whispered in her ear. I just don't think so. Susanne walked slowly closer, her eyes shining. Only then did she discover the sign hanging from the sky of the pavilion. I love you forever, it said. Susanne looked at Tom. I love you forever too. And I thought you forgot our wedding day. I would never forget that. Tom looked deep into Susanne's eyes and kissed her passionately. Then he pushed her to the table. Let's have something to eat first. At that moment a man in a black suit with a bow tie appeared. Susanne hadn't noticed him before. Now she also saw that a table with many bowls and pots was set up a little further away. The waiter poured them both wine and then served their starter, iced melon and ham. Then there was the pork tenderloin with mushrooms in a cream sauce. With spaetzle and a salad. For dessert, ice cream with hot raspberries and cream. You are crazy. Susanne beamed at her Tom. Yes I am. Crazy about you They kissed across the table. After dinner, Tom pulled Susanne off the chair and announced that he wanted to take her for a little walk. They strolled arm in arm along the lake. After a while Tom stopped and pulled a small package out of his jacket pocket. I still have something for you, he said and opened the box. A gold ring with a small diamond emerged. Oh, Tom, I don't even know what to say. Susanne beamed at him. Then don't say anything and just light it up. Susanne was overwhelmed and fell around Tom's neck. Thank you thank you i love you Then something occurred to her. I left your present at home. It doesn't matter, your shining eyes are the most beautiful gift for me. They held each other tightly. They slowly went back. The table had meanwhile been cleared, and now there was a champagne bucket with a bottle of chilled champagne and two glasses on the table. Tom poured and gave Susanne a glass. You are the greatest happiness for me, my darling. Susanne kissed Tom. Is the waiter still around? No, it has left in the meantime. Susanne giggled. Then I would have one more wish. And which would be? Susanne slowly began to undress. Tom was amazed. I want to go swimming with you. Now? Yes, now and here, naked, yes. And then I'll eat you up. Even now and here. Tom took Susanne in his arms and kissed her lovingly. Is this a promise? Susanne just nodded and felt like she was in seventh heaven!