38.  ©Plüsch-Protest

 

Im Teddybärenregal des Spielzeuggeschäftes regte sich etwas. Die letzten Kunden waren gegangen, ein langer Stofftierarbeitstag mit Acht-Stunden-Stillsitzen und unentwegten Knopfaugen-Schmeichel blicken endlich zu ende. Brumm, wurde aber auch Zeit!, quengelte Brummi und machte zur Probe erst einmal einen Spagat. Gottlob, die Beine waren noch dran und fit war er auch. Gib nicht so an!, meckerte Strubbel, das Bärenmädchen neben ihm und musterte fix ihr Spiegelbild in der Vitrinen Tür des Schrankes ihnen gegenüber. Da guckte ihr eine kleine Schönheit entgegen. Prompt wuchs sie innerlich um mindestens zwei Zentimeter und war sehr zufrieden mit sich. Eitle Ziege!, hänselte Brummi. Halt dein Maul!, verteidigte sich Strubbel weinerlich. I… ich bin k... keine Ziege!! Schwer beleidigt, war sie kurz davor, ihn eins mit der Tatze zu versetzen. Doch das hätte eindeutig gegen den strengen Teddybären-Benimm-Gesetze verstoßen. Deshalb petzte sie sich stattdessen bei Mama Bär den Frust von der Seele: Der hat eitle Ziege zu mir gesagt! Bist ja auch eine!, kam da ein zweites Mal von Brummi, noch gehässiger. Mama Bär grollte drohend in seine Richtung: Und du willst ein Teddy sein? Unerhört! Sofort hört ihr auf zu zanken. Heute Abend haben wir wahrlich ernstere Sorgen. Wieso? Gleich findet hier eine wichtige Stofftierversammlung statt. Deutsch-land dreht nämlich so langsam durch und wir müssen unbedingt etwas dagegen unternehmen! Die gesamte Teddy-schar kletterte hinunter auf den Boden und setzte sich dort im Kreis zusammen. Papa Bär lobte: Gut, dass ihr alle mitmachen wollt. Was ist denn eigentlich passiert?, löcherte ihn ein Bärenjunges. In unserem Heimatland wütet eine furchtbare Sucht. Die beginnt mit K, hat in der Mitte ein t und endet mit itis! Diese verdammte Knuteritis, die ist einfach nicht mehr zum Aushalten!, brauste einer der Bären zornig auf. Wenn wir uns dagegen nicht bald wehren, dan! Genau! Die Ohren klingeln mir schon: Knut guckt süß, Knut frisst, tobt im Matsch, schmust mit seinem Men-schen, träumt vom Sandmännchen, stimmte ein anderer zu. Oder kriegt sogar Zähne!, warf eine Bärin ein. Hat sich, als ihr welche gekriegt habt, schon mal irgendein Mensch deshalb so angestellt? A... aber, wir kriegen solche Dinger doch gar nicht!, stellte Brummi stirnrunzelnd richtig. Ihm grauste es bei dieser Vorstellung. Teddys hatten keine Beißerchen zu haben. Falls doch, galten sie als beschämende Missgeburten und wurden zu Notfällen für den Pupp-enchirurg zwecks sofortiger Entfernung jener Schandzacken. Weshalb machen sie bloß so ein Theater um Kneif-Knut?, murrten alle. Kann mal gerade eben alleine rum laufen und beißt überall rein, sogar in die Schlabber-buxe seines Ziehpapas. Der darf das alles und wir! Die Bärenkinder waren schwer sauer. Dieser Puschel Milch Pudding konnte ihnen mal. Der schnappt uns unsere Fans weg!, empörte sich ein halberwachsener Bärenjunge. Nun!, ver-suchte Papa Bär zu erklären. Den wollte dessen Mama nicht und deshalb haben die Menschen ihn mit der Flasche großgezogen. Darum das Getue. Um den wird mehr Wind gemacht als um Lisa Bund bei DSDS. Bald gibt's garantiert eine zweite, dann noch dämlichere Show: Deutschland sucht seinen Super Knut!, frotzelte ein anderer Twen belei-digt und korrigierte sich gleich hastig: Nee, die wäre überflüssig. Den haben sie ja schon! Sie stimmten alle darin überein, dringendst musste etwas geschehen, bevor kein Mensch mehr sie überhaupt eines Blickes würdigte. Leider hatten sie ja das Pech, kein solch weißes Fell wie Knut ihr Eigen zu nennen. Stattdessen waren sie in Beige, Schlamm und Dunkelbraun gekleidet. Na ja, die Teddy-Punks von ihnen präsentierten sich immerhin doch sogar in Königsblau, Grellgrün und Barbie-Rosa. Wären wir doch weiß!, seufzte eine Bärin leise. Die Teddy Versammlung merkte auf. Also, ich könnte ja, glitt ein Leuchten über Strubbels nachdenkliches Gesicht, ein Puppenbrautkleid anziehen. Und raus guckten dein brauner Kopf und die dunklen Tatzen!, höhnte Brummi. Gerne hätte er noch mehr gemeckert, aber Papa Bärs tadelnder Blick verhieß nichts Gutes. Also verkniff er sich lieber den Rest. Anstatt weiterhin zu leuchten, färbte sich Strubbels Gesicht prompt schwarzbraun. Das kleine Möchtegern-Model starrte total frustriert vor sich hin. Jedoch war eine Idee geboren, die sich hartnäckig in den Teddyköpfen fest- und dann durchsetzte. Nur an der Umsetzung haperte es noch. Stellt euch mal vor, brummelten die Bären ganz aufgeregt durcheinander, wir würden alle. Aber wie bloß?, raunten sie. Bedrückt begutachteten sie gegenseitig ihr Fell. Da saßen welche mit geschniegelt glattem, hoch glänzendem Pelz, der so stark schimmerte, als ob nun pfundweise Pomade hineingetrieben worden wäre. Andere wiederum erinnerten stark an zerzauste Wischmopps. Die Fell-strähnen hingen ihnen kreuz und quer wie ein dichter Vorhang über die Augen. Irgendwie wirkten sie besonders klug, denn auf dem Kopf standen ihnen kleine Haarbüschel wie Geistesblitzantennen zu Berge. Vor lauter Klugheit schwiegen sie denn auch noch zu allem und überließen vorerst die Aufgeregtheit den anderen. Ein kleines Bären-mädchen im Dirndlkleid schlug vor: Soll ich mal fix zum Puppenhaus traben und dort um Haarfärbemittel nach-fragen? Häh?? Ja, die Puppen haben doch immer so tolle Haarfarben: Orange und sog... Haste schon mal eine von denen schlohweiß gesehen? Verdattertes Kopfschütteln ringsum. So eine irre verrückte Idee aber auch. Ich habs!, triumphierte Brummi plötzlich. Aus der Bastelabteilung besorgen wir uns Deckweiß. Ihr werdet sehen: Das wirkt! Hm, gar keine schlechte Idee! So stechen wir Knut aus. Der wird dann gar nicht mehr so doll beachtet, denn dann sitzen überall weiße Bären. Und das ewige Knut-Knut hört endgültig auf!, strahlten die Kinder. Je länger die Teddys darüber nachdachten, umso besser fanden sie diesen Einfall. Impulsiv, wie er nun mal war, wartete Brummi nicht erst die offizielle Abstimmung ab, sondern spurtete los in Richtung der nur um zwei Ecken weiter liegenden Bastel-abteilung. In seiner Fantasie schnappte er sich bereits wahre Berge jener cremigen Image-Aufbau-Helfer. Statt-dessen stand er dann leider furchtbar enttäuscht vor dem Regal mit all den Malutensilien. Da war nämlich kein Deckweiß, nicht einmal eine einzige Tube, mit der er dann wenigstens seine rechte Tatze (oder vielleicht besser die linke?!) schon mal hätte bearbeiten können. Was jetzt?, überlegte er knurrend. Weiß muss her, egal wie! Brummi war Brummi und genau deshalb wusste er schnell Rat. Zahnpasta! Die ist auch weiß!! Er flitzte zur Puppen Drogerie Abteilung und klaute auf dem Weg dorthin einer deshalb entgeistert keifenden Affenmeute deren Bollerwagen. Vor dem Kauwerkzeug-Polier-Regal angekommen, atmete er erleichtert auf. Da lagen massenweise Tuben, winzige, kleine, mittelgroße und riesige. In seiner Hektik hielt sich Brummi nicht erst damit auf, den jeweiligen Tubeninhalt auf Echtweiß zu überprüfen, sondern packte kurzerhand alles sein Gefährt. Danach herrschte auch auf jenem Regal gähnende Leere. Um die nun gefährdete Gesundheit der Puppenzähne sorgte sich unser pfiffiger Bärenjunge einen Dreck. Als Brummi mit dem brechend vollen Bollerwagen bei den Teddys eintraf, pfiff er bereits aus dem letzten Loch, denn die fast dreißig Kilo Zahnpasta plus Tubengewand wogen schwer. Die Anderen stierten fassungslos auf das, was er da ankarrte. Ihnen fielen fast die Augen aus dem Kopf. Wie!? In seiner Euphorie wertete Brummi das als Zeichen der Bewunderung und war dann nicht mehr zu bremsen. Tu es nicht!, wollten ihn die Pomade Teddys, jene klügsten der klugen, noch warnen. Zu spät! Ihr Freund hatte bereits die erste Tube aufgeschraubt und betrachtete hingerissen die hervorquellende, strahlendweiße Paste. Knut, runter vom Platz Eins der Schmusetier Hitparade. Jetzt sind wir dran! Ohne auch nur eine einzige Sekunde zu zögern, klatschte er sich die Creme auf Arme, Beine und den Bauch und massierte sie gründlichst ins Fell ein. Weiß wie mit Persil gewaschen!, murmelte er stolz. Seinen ent-geisterten Kameraden war vor lauter Schrecken das Brummen vergangen. Aus weit aufgerissenen Augen starrten sie den Bärenjungen an, der inzwischen schon mit der dritten Riesentube zugange war. Zahnpasta verklumpt schnell zu zäher Pampe. Das musste dann auch unser Brummi einsehen. Sein schönes, einst samtweiches Fell war zum schmie-rig braunweiß-fleckigen, kratzigen Borstenkleid geworden, das zusätzlich zu jucken begann. Verzweifelt jammerte er vor sich hin. Kannst als geschecktes Zebra im Zirkus auftreten!, versetzte ihm Strubel. Rache ist schließlich süß. Der Bärenjunge rieb sich die Borsten, jedoch vergebens. Wie werde ich diesen Mist bloß wieder los!?, jammerte er. Mitleidig dachten alle Bären nochmals scharf nach. Vielleicht mit einem Schrubber? Prompt spielte Brummis Magen Waschmaschine. Spinnt ihr, wollt ihr mich umbringen? Nein, wollten sie nicht. Dazu hatten sie den Schlingel viel zu gern. Es hagelte Vorschläge. Indes protestierte das Flecken-Zebra gegen alles aufs heftigste. Endlich mel-deten sich die Pomade Teddys zu Wort: Der badet doch gerne. Nix wie rein ins heiße Vergnügen! Sie griffen sich den wimmernden, strampelnden Brummi und steckten ihn kurzerhand in eine extra große New-Born-Baby-Bade-wanne. Nach anfänglichem Entsetzen wegen der Hitze stellte Brummi dann sichtlich erleichtert fest, dass sich nach und nach die Krusten aus seinem Pelz lösten und lediglich gleich Mini-Eisbergen um ihn herum schwammen. Wie am Pol. Nur sind se da nicht aus Zahnpasta! Anscheinend herrschte an seinem Badewannenäquator wahrlich Hoch-sommer, denn die Krusten wurden innerhalb von Sekunden zu Schlieren, die sich in den Weiten des Wassers ver-liefen. Brummi war zwar gerettet, er wieder ein brauner Bär, aber seelisch erheblich angeknackst. Nie wieder!, beteuerte er wieder und wieder. Armer Brummi!, munkelten die Teddys untereinander erschüttert und verspürten so gar keinen Drang mehr, dem etwa nachzueifern. Kurz darauf dagegen karrten sie alle gemeinsam den Bollerwagen samt der vermaledeiten Zahnpasta dorthin zurück, wo sie hingehörte. Sofort eilten die Puppen herbei. Ihnen voran der Puppenjunge Ken, mit der Absicht, möglichst rasch sein strahlendweißes Filmstar-Lächeln aufzufrischen, mit dem er infolge seine Barbie aufs Neue nachdrücklichst zu beeindrucken gedachte. Ob dafür die dreißig Kilo wohl ausreichen? Die Affen bemächtigten sich ihres Bollerwagens, anschließend dann beachtlich fix sämtlicher Bananen aus der Kaufladen-Abteilung. Tags drauf hielten sich diese Schleckermäuler ihre verdächtig geblähten Stoffbäuche. Mehr als fünf Bananen nacheinander verträgt selbst der stärkste Affenmagen nicht. Nachdem Brummis Aktion dermaßen in die Hose gegangen war, saßen die armen Teddys kurzzeitig recht ratlos beieinander. Um sich gegen-seitig diesbezüglich keine Blöße zu geben, kratzten sie sich minutenlang äußerst wichtigtuerisch hinter den Ohren, meinten Hm und Ach, was ihnen aber auch nicht weiter half. So etwas Schwieriges war ihnen noch nie abverlangt worden. Die ungewohnte Anstrengung zerrte, nicht nur an den Nerven. Sie gerieten in die Gefahr, ihr kuscheliges Teddy Outfit zu verlieren, was für Stoffbären einem Todesurteil gleichkam. Uns muss einfach etwas einfallen!, mahnten Mama und Papa Bär, die sich mittlerweile ernste Sorgen machten. Alles nickte und überlegte noch fieberhafter als bislang. Wir veranstalten eine Demo!, rief ein junger Bär in Hauptsache-sich-Auflehn-Stimmung. Wie und wo denn?, fragten die Anderen interessiert. Die Achtung Schilder dafür holen wir uns aus der Eisenbahn-abteilung. Auf die Rückseiten schreiben wir Schlagwörter! Prompt wurden die Teddys wieder munter und es hagelte Vorschläge: Knut ist doof! Knut, das Eisbären Weichei! Knut die Heulboje! Doch es geriet auch heftiger: Knut die eingebildete Wollkugel! Kneifzange Knut! Knut zukünftige Gefahr für alle! Besonders das Letzte gefiel ihnen ausge-sprochen gut. Und: Wir Teddys bleiben immer lieb!! darf auf keinen Fall fehlen!, stellte ein Bärenmädchen fest. Aber unbedingt mit zwei Rufzeichen!! Allgemeine Begeisterung. Wir versammeln uns vorm Eingang und stellen uns so hin, dass kein Mensch mehr an uns vorbei kann. Die lesen dann unsere Sprüche und Knut kann einpacken. Ihr werdet sehen!, trumpfte ein Bär auf. Mit Feuereifer waren sie bei der Sache. Bald hielten sie stolz die fertigen Plakate in den Tatzen. Das Schild mit Wir Teddys bleiben immer lieb!, hatten sie noch liebevollst mit zahlreichen kleinen und großen roten Herzen verziert. In der Nacht war vor lauter Aufregung an Schlaf kaum zu denken. Ab morgen wird für uns alles besser! Die Kinder werden uns wieder lieb haben und den ollen Knut vergessen! Am nächsten Morgen bildete sich sehr schnell eine Menschenansammlung vor dem Spielzeuggeschäft. Nein, so etwas hatte man hier noch nie gesehen! Die Erwachsenen und auch die Kinder quasselten aufgeregt durcheinander und lasen neugierig die Plakate. Knut ist gar nicht doof!, ärgerte sich ein kleines Mädchen. Der ist so süß! Wie niedlich der ist! Und er spielt so knuffig mit seinem Tierpfleger!, meinte eine Frau gerührt. Den muss man einfach gern haben!, betonte ein Mann. Niedergeschlagen hörten die Teddys zu. Niemand hatte von ihnen gesprochen. Wie gemein die sind! Wir trösten sie, wenn sie traurig sind. Wir sind immer für sie da und lassen sie nie im Stich und jetzt dies! Doch plötzlich meldete sich eine zarte Kinderstimme: Mein Teddy ist mein bester Freund. Mit dem kann ich schmusen und spielen, wann immer ich es möchte. Knut ist bald groß und dann kann man das mit dem nicht mehr. Ein anderes Kind setzte nachdenklich hinzu: Teddys haben ihre Menschenkinder Mamas und Papas, die sie nie alleine lassen und ihr Leben lang verwöhnen. Ein Junge stellte fest: Eigentlich kann Knut einem leidtun. Wenn er groß ist, wird er total allein in seinem Gehege leben müssen. Dann hat ihn niemand mehr lieb. Alle haben Angst vor ihm. Die Menschen verstummten. Verwirrt horchten die Teddys auf. So hatten sie das noch nie gesehen. Ihnen wurde klar, dass Knut ihnen gar nicht die Liebe der Menschen überhaupt nicht entreißen konnte, sondern der kleine Eisbär die Kinder und auch die Erwachsenen nur für einige wenige Monate für sich einnähme. Danach würde Knut sein restliches Leben lang einsam sein, keine streichelnden Menschenhände, keine drolligen Spiele mehr, vorbei! Bedrückt standen die Teddys da. Kein böser Gedanke gegen Knut kam ihnen noch in den Sinn. Wie dumm sie doch gewesen waren. Je länger sie grübelten, umso mehr Mitleid empfanden sie mit dem kleinen, weißen Wollknäuel. Überlegt mal: Immer allein, nie Gesellschaft!, brummelten Strubel und Brummi gleichzeitig. Nein, sie mochten gar nicht daran denken. Sie, ohne ihre Familie, ohne ihre Teddy Eltern und die Geschwister, Grauenhaft!, sagte sich Brummi. Dann besser Strubels Launen ertragen! Furchtbar!, dachte Strubel. Dann lieber Brummis Gemeinheiten aushalten! Gegen Abend, als alle Menschen nach Hause gegangen waren, verzogen sich auch die Teddys zurück in ihre Abteilung. Doch im Gegensatz zu jenen gönnten sie sich keine Ruhe. Wieder saßen sie in einer Runde zus-ammen. Wieder grübelten sie, aber diesmal waren es liebe Gedanken. Wir sollten etwas für Knut tun!, forderten die Pomade-Teddys. Niemand wunderte sich, dass dieser Vorschlag von denen kam. Schließlich waren sie die klügsten von ihnen. Auf jeden Fall!, bekräftigten Mama und Papa Bär. Zum zweiten Male kratzten sie sich mit den Tatzen hinterm Ohr, diesmal allerdings nur kurz. Teddys haben das Herz auf dem rechten Fleck. Deshalb fiel ihnen auch ziemlich schnell recht viel ein. Ich schenke ihm einen bunten Ball!, sagte ein Bärenkind stolz. Und ich einen schön-en Lappen!, meinte ein anderes. Au ja, von mir kriegt er die Fische aus dem Angelspiel. Eisbären mögen doch so gerne Fische!, brummelte ein Kindergarten Bär. Die Älteren grinsten. Der Kleine sah das und fing an zu weinen. Das finde ich aber lieb von dir, Tabs!, tröstete Brummel ihn zärtlich. Aber, ich glaube, der mag genau wie wir lieber lebendige Fische. Tabs schniefte immer noch. Tabs, ich habe eine Idee!, schlug da Strubel vor. Hört mal alle her: Wir basteln ihm ein Bilderbuch. Da kommen Fotos von uns rein und eine schöne Teddygeschichte! Au ja, klatschten alle in die Tatzen, dann fühlt der sich bestimmt nicht mehr so verlassen! Und Tabs malt einen großen Fisch für Knut, ja? Der Mini Bär guckte selig. Es wurde ein Wunderwunderschönes Buch. Alle Teddys hatten sich beteiligt, die hüb-schesten Fotos von sich eingeklebt, eine kurze Widmung darunter geschrieben und sich gemeinsam eine tolle Geschichte erdacht. Das Buch wickelten sie in einen Geschenkpapier-Schlackerlappen und knoteten noch eine königsblaue Papierschleife darum. Schließlich wussten sie, dass Eisbären die Könige der Arktis waren.

 

 

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38.   ©Plush protest

 

Something was stirring in the toy store's teddy bear shelf. The last customers had left, a long day of stuffed animals with eight-hour sitting still and incessant button-eyed flatterers finally came to an end. Brummi, but it was about time! Whined Brummi and first tried a balancing act. Thank God, the legs were still there and he was fit too. Don't brag! Strubbel grumbled, the bear girl next to him and fixed her reflection in the cabinet door across from them. Then a little beauty looked at her. She promptly grew internally by at least two centimeters and was very happy with herself. Vain goat! Teased Brummi. Shut up! Strubbel defended himself tearfully. I ... I'm k ... not a goat !! Badly offended, she was about to hit him with the paw. But that would have clearly violated the strict teddy bear behavior laws. So instead she put the frustration off her mind at Mama Bear: He said vain goat to me! You're one too! Came a second time from Brummi, even more hateful. Mama Bear growled menacingly in his direction: And you want to be a teddy bear? Unheard of! Immediately you stop bickering. We truly have more serious concerns tonight. How so? An important stuffed animal meeting is about to take place here. Germany is going crazy so slowly and we absolutely have to do something about it! The entire teddy bunch climbed down to the floor and sat there in a circle. Papa Bear praised: It's good that you all want to take part. What actually happened? A bear cub pestered him. A terrible addiction rages in our homeland. It starts with K, has a t in the middle and ends with itis! This damn knuteritis, it's just unbearable! One of the bears roared angrily. If we don't defend ourselves against it soon, then! Exactly! My ears are ringing: Knut looks sweet, Knut eats, romps in the mud, cuddles with his person, dreams of the sandman, agreed another. Or even get teeth! Interjected a she-bear. When you got some, did anybody do it for that? A ... but, we don't get such things! Brummi corrected with a frown. The thought horrified him. Teddies didn't have pearly whites. If they did, they were considered shameful freaks and became emergencies for the puppet surgeon for the immediate removal of those disgraceful spikes. Why are they making such a fuss about Kneif-Knut? Everyone grumbled. Can just walk around alone and bite everywhere, even in the baggy buxe of his foster dad. He's allowed to do everything and we! The bear children were very angry. This Puschel milk pudding could have given them. He snatches our fans away from us! A half-grown bear cub protested. Well! Papa Bear tried to explain. His mom didn't want him and that's why people raised him with a bottle. Therefore the fuss. There is more wind about him than about Lisa Bund at DSDS. Soon there is guaranteed to be a second, then even more stupid show: Germany is looking for its super-Knut! They already have it! They all agreed that something had to be done urgently before no one would even look at them. Unfortunately they had the bad luck not to have such a white fur as Knut. Instead, they were dressed in beige, mud, and dark brown. Well, the teddy punks from them even presented themselves in royal blue, bright green and Barbie pink. If only we were white! One bear sighed softly. The teddy congregation noticed. Well, I could, a light glided across Strubbel's pensive face, put on a doll's wedding dress. And your brown head and dark paws peeked out! Sneered Brummi. He would have liked to complain more, but Papa Bear's reproachful look did not bode well. So he didn't do the rest. Instead of continuing to glow, Strubbel's face promptly turned black-brown. The little wannabe model stared straight ahead in frustration. However, an idea was born that stubbornly stuck in the teddy bear's heads and then prevailed. Only the implementation was still a problem. Just imagine, the bears mumbled excitedly, we would all. But how on earth? They whispered. They examined each other's fur, depressed. There sat some with slick, smooth, high-gloss fur that shimmered so strongly as if pomade had been driven into it by pounds. Others were very reminiscent of disheveled mops. The strands of fur hung criss-cross like a thick curtain over their eyes. Somehow they looked particularly clever, because small tufts of hair stood on top of their heads like brainstorm antennas. Out of sheer wisdom, they were silent about everything and left the excitement to the others for the time being. A little bear girl in a dirndl dress suggested: Should I trot to the doll's house and ask about hair dye there? Huh ?? Yes, the dolls always have such great hair colors: Orange and soaked ... Have you ever seen one of them snow white? Dumbfounded shaking of the head all around. But also such a crazy crazy idea. Got it! Brummi suddenly triumphed. We get opaque white from the handicraft department. You will see: it works! Hm, not a bad idea at all! This is how we stand out from Knut. He is then no longer so much noticed, because then there are white bears everywhere. And the eternal Knut-Knut finally ends! The children beamed. The longer the teddy bears thought about it, the better they found this idea. As impulsive as he was, Brummi didn't wait for the official vote, but sprinted off in the direction of the handicraft department just two corners away. In his imagination he has already snapped up mountains of those creamy image building helpers. Instead, he was unfortunately terribly disappointed in front of the shelf with all the painting utensils. There was no opaque white, not even a single tube with which he could at least have worked on his right paw (or maybe better the left ?!). What now? He mused, growling. White must be here, no matter how! Brummi was Brummi and that's why he quickly knew what to do. Toothpaste! It's white too! He rushed to the dolls drugstore department and on the way there stole the wagons of a pack of monkeys, who were bawling about it. When he got to the chewing tool and polishing shelf, he breathed a sigh of relief. There were tons of tubes, tiny, small, medium-sized and huge. In his hustle and bustle, Brummi did not stop at checking the respective tube contents for real white, but without further ado packed everything into his vehicle. After that there was a yawning emptiness on that shelf. Our smart bear cub didn't give a damn about the now endangered health of the doll's teeth. When Brummi arrived at the Teddy's house with the packed handcart, he was already whistling from the last hole, because the almost thirty kilos of toothpaste plus tube robe weighed heavily. The others stared in disbelief at what he was pulling at. Their eyes almost fell out of their heads. How!? In his euphoria, Brummi saw this as a sign of admiration and then there was no stopping him. Don't do it! The pomade teddies, those cleverest of the clever, wanted to warn him. Too late! Her friend had already unscrewed the first tube and was gazing at the brilliant white paste oozing out. Knut, down from number one in the cuddly hit parade. Now it's our turn! Without hesitation for a single second, he slapped the cream on his arms, legs and stomach and massaged it thoroughly into the fur. As white as washed with Persil! He murmured proudly. His frightened comrades had lost their hum. Wide-eyed they stared at the bear cub, who was meanwhile already working with the third giant tube. Toothpaste quickly clumps to form viscous mush. Our truck then had to see that too. His beautiful, once velvety fur had turned into a smeary, brown-and-white spotty, scratchy bristle dress that began to itch. He wailed desperately. You can appear as a piebald zebra in the circus! Strubel replied. Revenge is sweet, after all. The bear cub rubbed his bristles, but to no avail. How do I get rid of this crap !? he wailed. All the bears pityingly thought hard again. Maybe with a scrubber? Hummi's stomach washing machine played promptly. Are you crazy, do you want to kill me? No, they didn't want to. They were far too fond of the rascal for that. There were suggestions. Meanwhile the spotted zebra protested against everything vehemently. Finally the pomade Teddies spoke up: He likes to bathe. Let's get into hot pleasure! They grabbed the whimpering, kicking truck and unceremoniously put it in an extra-large New Born baby bathtub. After initial horror because of the heat, Brummi was visibly relieved to see that the crusts were gradually loosening from his fur and only mini icebergs swam around him. Like at the pole. But they're not made of toothpaste! Apparently it was midsummer at his bathtub equator, because within seconds the crusts turned into streaks that ran into the expanse of the water. Brummi was saved, he was a brown bear again, but mentally damaged. Never again! He protested again and again. Poor truck! Muttered the teddies to each other, shaken and no longer felt any urge to emulate. Shortly afterwards, on the other hand, they all carted the handcart together with the damned toothpaste back to where it belonged. The dolls rushed over immediately. First and foremost, the doll boy Ken, with the intention of freshening up his bright white film star smile as quickly as possible, with which he intended to impress his Barbie again most emphatically. Will the thirty kilos be enough for that? The monkeys took possession of their handcart, and then took them all of the bananas from the shop department. The next day these sweet tooths held their suspiciously bloated fabric bellies. Even the strongest monkey stomach cannot tolerate more than five bananas in a row. After Brummi's action went so badly, the poor teddies sat together for a moment, quite perplexed. In order not to show any nakedness to one another in this regard, they scratched each other's ears for minutes in an extremely self-important way, saying hm and oh, but that didn't help them either. They had never been asked to do anything so difficult. The unfamiliar exertion was straining, and not just on my nerves. They ran the risk of losing their cozy teddy bear outfit, which was a death sentence for stuffed bears. We just have to come up with something! Warned Mama and Papa Bear, who were now seriously worried. Everyone nodded and thought even more feverishly than before. We're holding a demo! Shouted a young bear in a main-rebel mood. How and where? The others asked with interest. We get the warning signs for this from the railway department. We write keywords on the back! The teddies were promptly perked up again and suggestions hailed: Knut is stupid! Knut, the polar bear wimp! Knut the howling buoy! But it was also more violent: Knut the imaginary ball of wool! Pincers Knut! Knut future danger to everyone! They particularly liked the last one. And: we teddies always stay dear !! mustn't be missing! said a bear girl. But definitely with two callsigns !! General enthusiasm. We gather in front of the entrance and stand in such a way that no one can pass us. They then read our sayings and Knut can pack up. You will see! A bear trumped. They were very enthusiastic about the matter. Soon they were proudly holding the finished posters in their paws. They had lovingly decorated the sign saying We Teddys will always be loved! With numerous small and large red hearts. During the night, sleep was hard to think of because of the excitement. From tomorrow everything will be better for us! The children will love us again and forget the old Knut! The next morning, a crowd quickly formed in front of the toy store. No, you had never seen anything like it here! The adults and the children chatted excitedly and read the posters curiously. Knut is not stupid at all! A little girl was annoyed. He is so cute! How cute it is! And he plays so cuddly with his zookeeper! Said a woman, touched. You just have to like it! Emphasized a man. The teddy bears listened dejectedly. Nobody had spoken of them. How mean they are! We comfort them when they are sad. We are always there for you and never let you down and now this! But suddenly a soft child's voice answered: My teddy is my best friend. I can cuddle and play with him whenever I want. Knut will soon grow up and then you can no longer do that with him. Another child thoughtfully added: Teddies have their human children, mums and dads, who they never leave alone and who pamper them for their entire lives. One boy noted: You can actually feel sorry for Knut. When he grows up, he will have to live totally alone in his enclosure. Then nobody loves him anymore. Everyone is afraid of him. The people fell silent. Confused, the teddies listened up. They had never seen it like that before. It became clear to them that Knut could not wrest the love of the people from them at all, but that the little polar bear would only take the children and adults for himself for a few months. After that, Knut would be lonely for the rest of his life, no more caressing human hands, no more funny games, over! The teddies stood there depressed. No bad thought against Knut came to their mind. How stupid they were. The longer they pondered, the more pity they felt for the little ball of white wool. Think about it: Always alone, never company! Strubel and Brummi mumbled simultaneously. No, they didn't want to think about it at all. You, without your family, without your Teddy parents and siblings, dreadful! Said Brummi to himself. Then better endure Strubel's moods! Terrible! Thought Strubel. Then it's better to endure trucks nastiness! Towards evening, when everyone had gone home, the teddy bears moved back to their department. But in contrast to them, they did not allow themselves any rest. Again they sat together in a round. They brooded again, but this time it was lovely thoughts. We should do something for Knut! Demanded the pomade teddies. Nobody was surprised that this suggestion came from them. After all, they were the smartest of them all. Definitely! Affirmed Mama and Papa Bear. For the second time they scratched their paws behind their ears, but this time only briefly. Teddies have hearts in the right place. That's why they came up with a lot pretty quickly. I'll give him a brightly colored ball! Said a bear child proudly. And I have a nice rag! Said another. Oh yes, he'll get the fish from the fishing game from me. Polar bears like fish so much! Mumbled a kindergarten bear. The older ones grinned. The little one saw this and began to cry. I think that's nice of you, Tabs! Brummel consoled him tenderly. But, I think, like us, he prefers live fish. Tabs was still sniffing. Tabs, I have an idea! Suggested Strubel. Listen up, everyone: we're making him a picture book. Photos of us come in there and a nice teddy story! Oh yes, everyone clapped their paws, then he'll definitely not feel so abandoned anymore! And Tabs paints a big fish for Knut, yes? The mini bear looked blissfully. It turned out to be a wonderful, wonderful book. All the teddy bears took part, glued in the prettiest photos of themselves, wrote a short dedication underneath and thought up a great story together. They wrapped the book in a wrapping paper rag and tied a royal blue paper bow around it. After all, they knew that polar bears were the kings of the Arctic.