21.  © Pazifikträume  v. Lisa Altmeyer

Endlich Ferien. Aus dem Schulgebäude der Anne-Plank-Schule strömten Schülermassen lachend heraus. Viele Schüler rannten zu Bus / Bahn und freuten sich auf die Ferien. Nur ich, Anke Baumann, schlurfte betrübt die Schultreppen hinab. Alle meine Freundinnen fuhren in den Urlaub ans Meer außer mir. Außerdem würden in den Ferien meine Eltern wegen ihren vielen Besprechungen auch keine Zeit für mich haben. Meine Eltern arbeiteten nämlich beide in einer Agentur für Design. Ich schlenderte betrübt nach Hause und schloss seufzend die Haustür auf. Meine Mutter, wie üblich im roten Designerkleid, tänzelte auf mich zu und flötete: Es tut mir so leid. Dein Papi und ich müssen wieder in die Agentur, ein ganz wichtiger Auftrag, der nicht verschoben werden kann. Du kannst ein Käsebrot essen, es steht auf der Anrichte. Meine Mutter warf mir einen übertriebenen Kuss zu und Papa lächelte mir aufmunternd zu. Kurze Zeit später brummte der Motor und die Eltern sausten lachend davon. Ich schloss seufzend die Haustür. Wieder einmal mussten meine Eltern zu einer Besprechung. Ich schlenderte durch das Wohnzimmer und dachte angestrengt nach. Was sollte ich jetzt machen? Fernsehen? Nein, das hatte ich in dieser Woche schon mega oft gemacht. Also schaltete ich den Computer und das Radio ein. Momentan spielte das Radio ein Lied, das schon lange in der Hitparade auf Platz 1 stand. Ich summte gutgelaunt das Lied mit. Meine Laune besserte sich allmählich. Jetzt beschloss ich zu chatten und betrat meinen Lieblingschatroom Pazifik. Ich tippte meinen folgenden Standartsatz ein: Wer will mir mit durch den Pazifik surfen? Gespannt drückte ich Enter und lehnte mich ungeduldig zurück .Der Satz erschien auf dem Bildschirm. Doch da erblickte ich eine Nachricht von dem mir unbekannten Surfer93. Seine romantische Antwort lautete einfach aber vielversprechend: Wir surfen auf dem Pazifik durch die Wellen. Bist du der geheimnisvolle Schatz? Ich wurde richtig blass. Noch nie war ich derart angesprochen worden. Geschweige davon, ob ich überhaupt schon mal angemacht wurde, aber das muss ja keiner wissen. Wir flirteten Beide noch eine ganze Weile. Plötzlich hörte ich die Haustür klappern und schaltete blitzschnell den Computer aus. Da betraten meine Eltern mein Zimmer. Hast du dich amüsiert? fragte mein Vater. Sehr sogar!, antwortete ich und kicherte verschmitzt. Fakt ist, dass meine Eltern in den Ferien noch zu vielen Besprechungen mussten und ich dadurch regelmäßig mir dem Jungen chattete. So vergingen die Ferien rasend schnell und ich musste wieder zur Schule gehen. Am ersten Schultag hatte ich verschlafen und betrat mein Klassenzimmer verspätet, da stand bereits meine Kassenlehrerin an der Tafel und stellte uns einen neuen Mitschüler vor. Er hieß John, hatte blaue Augen und blonde Haare. Klar, dass er von uns Mädchen gleich zum Mädchenschwarm der Klasse gekürt wurde. Ich sah in den Stunden immer heimlich zu ihm hinüber, aber er beachtete mich überhaupt nicht. Das fuchste mich ziemlich, so dass ich ihn danach ignorierte. Als die Schulglocke läutete, sprang ich von meinem Stuhl, schnappte meine Tasche und lief schnell nach Hause. Wie erwartet, waren meine Eltern wieder auf einer Be-sprechung. Ich fuhr den Computer hoch und betrat meinen Chatroom. Da, endlich erschien auch wieder mein Surfer93.Wir verstanden uns immer besser und chatteten bis in die Nacht. Danach fiel ich erschöpft in mein Bett. Am nächsten Tag erzählte ich in der Pause von Surfer93. Wie immer hielt sich meine Clique in der Nähe von John auf, um ihm zu imponieren. Ich schwärmte extra laut, damit er mich auch hörte und mich endlich bemerkte. Wie immer rannte ich nach der Schule direkt nach Hause, um mit Surfer93 zu chatten. Doch als er endlich online kam, traf mich fast der Schlag. Er hatte mir folgende Message geschickt: Ich bin der neue Schatz des Pazifiks in eurer Klasse. Schnell tippte ich: John? Surfer 93 bejahte diese Frage und ging direkt offline. In den nächsten Wochen lief in der Schule nichts Besonderes. Wir gingen uns beide aus dem Weg. An einem Wochenende erzählte meine Mutter: Anke, am Elternabend unterhielten Papa und ich uns mit zwei sehr netten Eltern. Johns Eltern interessieren sich wie wir für den Pazifik. Wir haben beschlossen uns zusammen den Pazifik anzusehen. In den Ferien fuhren wir endlich los. Als wir am Hotel ankamen, nahm John mein Hand. Wir wollen uns das Meer und den Strand noch ansehen, erzählte er den Eltern. Schließlich zog John mich zum Strand. Es war Abend geworden und der Mond warf Schatten auf uns und auf das Meer. John umfasste meine Hüfte und sah mir tief in die Augen. Eine Haarsträhne war ihm in das Gesicht gefallen und er sah wirklich sehr süß aus. Ich weiß, dass es doof ist so was zu sagen, aber es ist so. Vielleicht sagt man so was, wenn man verliebt ist. Fakt ist, dass er danach geflüstert hat: Endlich habe ich den Schatz des Pazifiks gefunden. Wir werden über die Wellen reiten und mein Herz wird immer dein sein. Diesen Satz umschloss er mit einem zärtlichen Kuss. Wie lange hatte ich auf diesen Tag gewartet. Ich fühlte mich so leicht und schwerelos wie ein Vogel…

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21.   ©Pacific Dreams   v. Lisa Altmeyer

Finally vacation. From the school building of the Anne Plank School, laughing crowds streamed out. Many students ran to the bus / train and looked forward to the holidays. Only I, Anke Baumann, shuffled sadly down the school stairs. All my friends went on vacation to the sea except me. In addition, because of their many meetings, my parents wouldn't have time for me during the holidays. My parents both worked in a design agency. I strolled home sadly and opened the front door with a sigh. My mother, as usual in a red designer dress, pranced up to me and whistled: I'm so sorry. Your dad and I have to go back to the agency, a very important assignment that cannot be postponed. You can eat a cheese sandwich, it's on the sideboard. My mom gave me an exaggerated kiss and dad smiled encouragingly at me. A short time later the engine hummed and the parents dashed off, laughing. I closed the front door with a sigh. Once again my parents had to go to a meeting. I strolled through the living room and thought hard. What should i do now? Watch TV? No, I had done that a lot this week. So I turned on the computer and the radio. The radio was currently playing a song that had long been number 1 on the charts. I hummed the song along in a good mood. My mood gradually improved. Now I decided to chat and went into my favorite Pacific room. I typed in my following standard sentence: Who wants to surf the Pacific with me? Tense, I hit enter and leaned back impatiently. The sentence appeared on the screen. But then I saw a message from the unknown surfer93. His romantic answer was simple but promising: We're surfing the waves on the Pacific. Are you the mysterious treasure? I got really pale. I had never been addressed like this before. Let alone whether I've been turned on at all, but nobody needs to know that. We both flirted for quite a while. Suddenly I heard the front door rattle and turned off the computer in a flash. Then my parents entered my room. Did you have fun? asked my father. Very much! I replied, giggling mischievously. The fact is that my parents still had to go to many meetings during the holidays, which meant that I regularly chatted with the boy. So the holidays passed very quickly and I had to go back to school. On the first day of school I overslept and entered my classroom late, when my cash teacher was already at the blackboard and introduced us to a new classmate. His name was John, and he had blue eyes and blond hair. It goes without saying that we girls named him the girl's heartthrob of the class. During the lessons I always looked over at him secretly, but he didn't pay any attention to me. That made me pretty pissed off, so I ignored him afterwards. When the school bell rang, I jumped off my chair, grabbed my bag, and quickly ran home. As expected, my parents were at a meeting again. I started up the computer and went into my chat room. There, finally my Surfer93 appeared again. We got along better and better and chatted into the night. Then I fell into bed exhausted. The next day I talked about Surfer93 during the break. As always, my clique stayed near John to impress him. I raved extra loud so that he could hear me and finally notice me. As always, I ran straight home after school to chat with Surfer93. But when he finally got online, I almost got hit. He had sent me the following message: I am the new treasure of the Pacific in your class. I quickly typed: John? Surfer 93 answered this question in the affirmative and went straight offline. Nothing special happened at school for the next few weeks. We both avoided each other. One weekend my mother said: Anke, on parents' evening, papa and I talked to two very nice parents. John's parents, like us, are interested in the Pacific. We decided to see the Pacific together. We finally drove off during the holidays. When we got to the hotel, John took my hand. We want to see the sea and the beach, he told his parents. Eventually John pulled me to the beach. It was evening and the moon cast shadows on us and the sea. John cupped my hip and looked deep into my eyes. A strand of hair fell down his face and he looked really, really cute. I know it's stupid to say that, but it is. Maybe you say that when you're in love. The fact is that he whispered afterwards: I have finally found the treasure of the Pacific. We will ride the waves and my heart will always be yours. He enclosed this sentence with a tender kiss. How long had I been waiting for this day. I felt as light and weightless as a bird ...