15.  ©Er hieß Kaba  v. Christian Heynk

 

Ich habe gehört, in eurem Land bin ich ein Kakaogetränk?! Er lachte mich an. Seine weiß blitzenden Zähne, seine strahlenden, dunkelbraunen Augen und sein schwarzes, leicht verfilztes Haar trugen zum Gesamteindruck bei, den ich mit einem Adjektiv so beschreiben würde: Exotisch. Ich dagegen: Weiß, ein blasses Weiß sogar, englisch, möchte ich fast sagen, obwohl ich Deutscher bin. Schwarze Haare hatte ich auch, aber meine waren und sind spießig gekämmt u, glatt gestriegelt, während seine in alle Richtungen abstanden. Kaba. Er hieß wirklich so. Woher aus den D.O.M.-T.O.M. er kam, weiß ich schon nicht mehr. Guadeloupe, vielleicht. Aber ich weiß, dass er alles war, was ich nicht war. Er lebte in Le Bourget, einem in seiner Hässlichkeit typischen Vorort von Paris, der seine beste Zeit gehabt hatte, als Charles Lindbergh 1929 mit seinem Flugzeug The Spirit of Saint Louis den ersten Alleinflug über den Atlantik dort beendet hatte. Kaba hatte davor in einem anderen Vorort gewohnt, in einem ekligen Hochhaus, für das ein spanischer Architekt, Ricardo Bofill, seinerzeit Preise eingeheimst hatte. Ich wusste es, Kaba wusste es nicht. Er hatte auch keinen so ausführlichen Reiseführer wie ich. Wer kauft sich schon einen Reiseführer für die Stadt, in der er wohnt? Kaba war nett. Er war Bell Boy im Queen & Crescent, das Hotel, in dem ich arbeitete. Wenn es nicht viel zu tun gab, dann kam er zu mir an die Rezeption, und wir unterhielten uns. Er brachte mir französische Ausdrücke bei, die man in keinem Wörterbuch finden konnte. Er lehrte mich Verlan, die Sprache der Jugendlichen, die darin bestand, Silben von Wörtern solange zu vertauschen, bis die Wörter für Erwachsene unkenntlich geworden waren. Statt Zigarette sagte man Garettezi, statt Paris sagte man hier Rispa, und selbst vor Silben von Verben machte die Vertauschungswut der Jugendlichen nicht Halt. Kaba war fließend, was das verlangen anging. Überhaupt war er der Stadtindianer, der Paris sein Territorium nannte, und der Spuren lesen konnte, wenn es darum ging, die Fährte zu einer tollen Party aufzunehmen. Ich erkannte schon in der ersten Woche nach meiner Ankunft, dass ich gut daran tun würde, mich im Schlepptau dieses Einheimischen einzuhaken. An einem Samstag, unsere Schicht endete zur gleichen Zeit, nahm Kaba mich auf ein Partyevent mit. Wir stiegen an der Station Oberkampf aus, liefen in das eher unschicke Viertel hinein und verschwanden schließlich in einem Hauseingang. Es war eine Vernissage. Der Freund eines Bekannten von Kaba hatte eine Sammlung von Airbrush Gemälden mit Graffiti Motiven zusam-mengestellt, die er nun im Hause eines Kunstmäzen ausstellen und verkaufen durfte. Es gab ein kaltes Buffet und im Hintergrund, etwas lauter als auf Vernissagen üblich, spielte französische Rap Musik. Es waren interessante Leute da. Geschniegelte Typen in Anzüge mischten sich unter so genannte Recais, junge Immigranten aus den Pariser Vororten. Ein Großteil der Rakais war in Jogginganzügen aus Ballonseide gekleidet, dazu trugen Sie Sneak-ers und um die Hüfte eine Bauchtasche, die die Franzosen belustigt Banane nannten. Einige der etwas feiner gekleideten und auch älteren Menschen fühlten sich sichtlich unwohl. Sie verkehrten sonst nicht mit dem Pöbel. Kaba und ich stachen aus der Menge ein bisschen heraus. Ein Weißer und ein Schwarzer, beide unterschiedlich gekleidet, der eine bürgerlich, der andere lässig, das machte uns in Paris zu einem eher ungewöhnlichen Paar. Zu dem treibenden Beat des Rappers Akhenaton versuchte ich, mich dem lässigen Schritt von Kaba anzupassen. Sie stand am Buffet. Blonde, lange Haare, hoch gewachsen, durch Mascara zur Geltung gebrachte, große Augen und ein sympathisches Lächeln. Auch ohne den Stupser, den Kaba mir verpasste, wusste ich, dass Kaba Sie ebenfalls für einen heißen Feger hielt. Oder für une bombe, wie man im Jugendslang sagte. Kaba, unbekümmert wie er war, sprach sie an. Ça Va? grinste er. Sie grinste zurück. Ihre Zähne waren so weiß wie die von Kaba, auch ohne den Kontrast. Ça Va! sagte Sie. Sie war Dänin. Sie kam aus Arhus. Sie war seit einem Jahr in Paris, was man ihrem Französisch noch nicht anmerkte. Sie hatte anfangs fürs Disneyland in Ceesay gearbeitet, in der Wildwest Show, dann aber über Kontakte eine Anstellung im Edelrestaurant Maison de Danemark auf den Champs Elysées be-kommen. Da Sie besser Englisch als Französisch sprach, war ich von Anfang an im Vorteil. Ich ließ meine sprach-lichen Talente heraushängen, bot Sie Ihr dar, wie auf dem Präsentierteller u. betonte unablässig die Gemein-samkeiten, die wir beide, als Ausländer in Paris, unweigerlich hatten. Kaba hatte nach zehn Minuten kapiert, dass hier für ihn nichts mehr zu holen war, und so verabschiedete er sich bald schon Richtung Toilette, obwohl er gar nicht musste. Ich blieb jedoch am Buffet und becircte die Dänin. Ich machte Momme, Momme, als ich die Canapés aß, und Sie lachte, weil Sie ja Dänin war und wusste, was das hieß. Als es so spät geworden war, dass Sie gehen musste, nahm ich meinen Mut zusammen und fragte Sie nach ihrer Telefonnummer. Sie gab Sie mir. What's your name? fragte ich zum Abschied. Line! sagte Sie. Line Lorentsen. Line und ich unternahmen viel zusammen. Die leidige Lakaien Arbeit, die ein Job in einem Hotel und in einem Edelrestaurant mit sich brachte, versuchten wir mit feingeistiger Kultur wettzumachen. Wir gingen ins Musée d'Orsay. Wir gingen in den Louvre und ließen uns von ganz bestimmten Bildern inspirieren. So ließen wir da Vincis Mona Lisa außer Acht und wandten uns den erotisch-eren Gemälden zu. Die Badenden von Fragonard etwa, oder Diana im Bade von Boucher. Das Nackte an diesen Bildern gefiel mir besonders. Die weißen, stattlichen Frauen mit ihren Rubens Figuren und den voluminösen Brüsten, ihr blasser Teint, der Sie in der freien Natur erstrahlen ließ, Ihre sinnlichen Augen u. Ihre lockigen, blonden Engelshaare erregten mich. Für mich war die Betrachtung dieser Gemälde eine Art Vorspiel, das im Sex mit Line münden sollte. Wir fuhren nach unserem Besuch im Louvre zu Ihr nach Hause. Sie lebte in einer Wohngemeinschaft in Neuilly-sur-Seine mit zwei Däninnen, einer Schwedin und einer Spanierin. Ihre Mitbewohnerinnen waren glücklicherweise nicht da. Es war später Nachmittag, die Sonne schien durch die kleinen, französischen, mit stein-ernen Arabesken verzierten Fenster. Wir begannen uns zu küssen. Ihre schmalen, verführerischen Lippen näherten sich verlangend den meinen. Ich fuhr Ihr mit meiner rechten Hand durch die langen, blonden Haare und strich anschließend über Ihre warme Wange. Ich sah ihr hier in die Augen und war glücklich. Ihre Haut berühren zu dürfen, löste ein Gefühl des Triumphes in mir aus. Ich strotzte in diesem Moment vor Selbstbewusstsein und Kraft. Ich kam mir sehr edel und elegant vor. Geschickt und behutsam ließ ich meine rechte Hand an ihrem Hals hinunter gleiten. Vom Nacken abwärts musste ich eine Schneise durch ihre weiße, gestärkte Bluse schlagen. Als ich tiefer ging, fühlte ich, dass Sie keinen Büstenhalter trug. Sie stoppte mich nicht. Nicht, als ich ihren Jadebusen liebkoste, nicht, als ihr die Bluse auszog und mit beiden Händen ihren feingliedrigen Rücken ertastete. Sie stoppte mich auch nicht, als ich ihr die Hose auszog und auch nicht, als ich die darunter liegenden Nylonstrümpfe von Ihren endlos langen Beinen abrollte. Sie stoppte mich nicht. Ich war glücklich. Natürlich musste ich Kaba davon erzählen. Schon am folgenden Tag, im Hotel, schwärmte ich von meiner Begegnung mit Line. Ich prahlte mit ihr, wie man mit einem Auto prahlte. Ich führte Sie vor, fütterte Kaba mit Details über Ihren makellosen Körper und redete kein einziges Mal von meinen wirklichen Gefühlen für Sie. Aus einer falsch verstandenen Männlichkeit heraus, sagte ich, dass ich Sie gefickt hatte. Ich sagte Kaba nicht, dass ich Sie liebte. Vielleicht war Kaba deswegen so still geblieben, und hatte die Handgriffe, die zu seiner Arbeit gehörten, mit einer solchen Konzentration ausgeführt. Er wollte mir nicht in die Augen sehen und seine Missbilligung ausdrücken, indem er sich desinteressiert gab. Ich unternahm weiterhin viel mit Line. Sie holte mich oft von der Arbeit im Hotel ab. Meistens, wenn ich noch viel zu tun hatte, schwatzte Sie ein bisschen mit Kaba. Wenn wir für den Abend geplant hatten, ins Kino oder essen zu gehen, fragte sie Kaba oft, ob er nicht mitkommen wolle. Er lehnte aber jedes Mal dankend ab. Nicht, dass ich Ihn direkt und mit Worten dazu aufgefordert hatte, aber vielleicht hatte ich Ihm mit Blicken gesagt, dass ich Line gerne für mich allein hatte. Jedenfalls ließ er uns allein. Kaba is really nice! sagte Line, als wir zum Kino liefen. Yes, he is! erwiderte ich, und erzählte Ihr, wie nett er vom ersten Tag an zu mir gewesen war. Als wir im Kino ankamen, drehten sich viele Männer zu uns um. Manche der Männer schauten Line mit unverhohlener Bewunderung an, und tatsächlich sah Sie an diesem Abend noch umwerfender aus als sonst. Ich küsste Sie demonstrativ, so sehr, dass es Line ein bisschen peinlich war. Wahrscheinlich fühlte Sie sich in ihre Kindheit zurückversetzt und erinnerte sich daran, wie ihr Bruder das letzte Stück Kuchen abgeleckt hatte, um es mit niemandem teilen zu müssen. Ich weiß, dass ich ein wenig übertrieben reagiert habe, aber ich wollte der Welt unbedingt zeigen, dass Line zu mir gehörte. Dass ich sie bekom-men hatte. Der Film war eine amerikanische Komödie. Es ging um eine Tochter mit wohlhabenden, konservativen Eltern, die zum ersten Mal ihren Liebhaber mit nach Hause bringt. Die Eltern ahnen jedoch nicht, dass dieser Liebhaber ein Schwarzer ist, was zu allerlei komischen Situationen führt. Als wir nun aus dem Kino heraus kamen, lachte ich immer noch. Was deine Eltern wohl sagen würden, wenn du plötzlich einen Schwarzen mit nach Hause bringst? fragte ich Line belustigt. Line schaute mich etwas eingeschnappt an. Sie würden sich für mich freuen!, sagte Sie bestimmt. Natürlich ahnte ich, dass die Beziehung zwischen mir und Line mit unserer Situation zusammen hing. Paris war eine sehr aufregende Stadt, wir waren von verschiedenen Planeten her gekommen, und unser Status als kultivierte, aber ärmliche Ausländer machte uns für den jeweils anderen attraktiv. Meine deutsche Kultur, meine Kindheit und Jugend im Land der Teutonen war in Paris eine Rarität. Line hatte es etwas treffender einmal so formuliert: Da, wo ich herkomme, sind alle gleich. Hier ist jeder verschieden. Und meine Verschiedenheit zu Line hatte mich für Sie interessant gemacht. Unterbewusst waren wir beide weniger aus Liebe, als vielmehr aus Interesse und Neugier zusammen gekommen. Ich hatte eine stereotypische Vorstellung von Däninnen und wollte wissen, ob die echte Line mit diesem Klischee kongruent war. Genauso wollte Line wissen, ob ich wirklich immer pünktlich, technokratisch veranlagt und endlos diszipliniert war. Dieses Interesse und die Neugier, die uns anfangs zusammen gebracht hatten, verblassten zusehends. Irgendwann war ich für Line weniger interessant als die anderen Exoten, die sich auf dem Spielplatz Paris tummelten. So stark, wie Line anfangs geglaubt hatte, unterschied sich die deut-sche, der dänischen Kultur nicht. Und in Paris tummelten sich viele junge Männer aus aller Herren Länder. Junge Puertoricaner, knabenhafte Brasilianer, coole Schwarzafrikaner, lässige Japaner u. feurige Spanier. Dagegen konnte ich nicht lange ankämpfen. Dass ich Line dann aber ausgerechnet mit Kaba erwischte, versetzte mir einen tiefen Schlag. Ich sah Sie beide, als ich auf das Hotel zulief. Sie standen auf der Straße, etwas weiter vom Hotel weg. Kaba hatte seine Arme um Line gelegt, und Sie lächelte Ihn an. Er sagte etwas zu Ihr, woraufhin Sie noch lauter lachte. Als ich mich durch die Menschenmassen schlängelte und immer zügigeren Schrittes auf Sie zu bewegte, sah ich, wie Kaba sich vornüber beugte. Er legte seine schwarzen Hände auf Ihr weißes Gesicht und küsste Sie. Im gleichen Moment brannten meine Sicherungen durch. Ich trat auf Sie zu, schubste Kaba weg, und schlug Ihm dann mit der geballten Faust ins Gesicht. Line schrie entsetzt auf. Als Kaba wieder hochkam, sah er mich mit funkelnden Augen an. Mit seinem Ärmel wischte er das Blut ab, das ihm aus der Nase lief.  Dann sagte er hasserfüllt: Rassist!

 

 

 

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15.  ©His name was Kaba v. Christian Heynk

 

I heard in your country I am a cocoa drink ?! He laughed at me. His sparkling white teeth, his radiant, dark brown eyes and his black, slightly matted hair contributed to the overall impression that I would describe with an adjective: exotic. I, on the other hand, say: white, even a pale white, English, I would almost like to say, although I'm German. I had black hair too, but mine was and is combed and groomed straight, while his stuck out in all directions. Kaba. He was really called that. Where from the D.O.M.-T.O.M. he came, I don't remember anymore. Guadeloupe, maybe. But I know he was everything I wasn't. He lived in Le Bourget, a suburb of Paris typical for its ugliness, which had its prime when Charles Lindbergh finished the first solo flight over the Atlantic there in 1929 with his plane The Spirit of Saint Louis. Before that, Kaba had lived in another suburb, in a disgusting high-rise for which a Spanish architect, Ricardo Bofill, had won awards at the time. I knew, Kaba didn't know. Nor did he have as extensive a travel guide as I did. Who buys a travel guide for the city in which they live? Kaba was nice. He was a bell boy at the Queen & Crescent, the hotel I worked at. When there wasn't much to do, he came to my desk and we talked. He taught me French expressions that couldn't be found in any dictionary. He taught me Verlan, the language of young people, which consisted of swapping syllables of words until the words were unrecognizable for adults. Instead of cigarettes they said Garettezi, instead of Paris they said Rispa, and even the syllables of verbs did not stop the youths' maddening of confusion. Kaba was fluent when it came to requests. In general, he was the city Indian who called Paris his territory and who could read the clues when it came to picking up the trail to a great party. I realized in the first week after my arrival that I would do well to hook this local's tow. On a Saturday, our shift ended at the same time, Kaba took me to a party event. We got off at the Oberkampf station, walked into the rather unsophisticated neighborhood and finally disappeared into a house entrance. It was a vernissage. The friend of an acquaintance of Kaba had put together a collection of airbrush paintings with graffiti motifs, which he was now allowed to exhibit and sell in the house of an art patron. There was a cold buffet and in the background, a little louder than usual at vernissages, French rap music was playing. There were interesting people there. Sneaky guys in suits mingled with so-called recais, young immigrants from the Paris suburbs. Most of the rakais were dressed in jogging suits made of balloon silk, with sneakers and a bum bag around their hips, which the French amusedly called banana. Some of the more finely dressed and also older people felt visibly uncomfortable. Otherwise you didn’t associate with the mob. Kaba and I stood out a little from the crowd. A white man and a black man, both dressed differently, one bourgeois, the other casual, that made us a rather unusual couple in Paris. To the driving beat of the rapper Akhenaton, I tried to adapt to the casual step of Kaba. She was at the buffet. Blonde, long hair, tall, big eyes accentuated by mascara and a sympathetic smile. Even without the nudge that Kaba gave me, I knew that Kaba also thought you were a hot sweeper. Or for une bombe, as they said in youth slang. Kaba, carefree as he was, spoke to her. Ça Va? he grinned. She grinned back. Her teeth were as white as Kaba's, even without the contrast. Ça Va! she said. She was Danish. She came from Arhus. She had been in Paris for a year, which you couldn't tell from her French. She had initially worked for Disneyland in Ceesay, on the Wild West Show, but then got a job through contacts in the luxury restaurant Maison de Danemark on the Champs Elysées. Since she spoke better English than French, I had an advantage from the start. I let my linguistic talents hang out, presented them to her, as if on the presentation plate, and constantly emphasized the similarities that we both, as foreigners in Paris, inevitably had in common. After ten minutes, Kaba had understood that there was nothing left for him to get here, and so he soon said goodbye to the toilet, even though he didn't have to. However, I stayed at the buffet and attracted the Dane. I made momme, momme when I ate the canapés and she laughed because she was Danish and knew what that meant. When it got so late that she had to leave, I gathered my courage and asked for her phone number. You gave it to me. What's your name? I asked goodbye. Line! she said. Line Lorentsen. Line and I did a lot together. We tried to make up for the tiresome lackeys work that a job in a hotel and in a high-class restaurant entailed with a refined culture. We went to the Musée d'Orsay. We went to the Louvre and took inspiration from very specific images. So we disregarded da Vinci's Mona Lisa and turned to the more erotic paintings. The bathers from Fragonard, for example, or Diana in the bath from Boucher. I especially liked the nakedness in these pictures. The white, stately women with their Rubens figures and voluminous breasts, their pale complexion that made them shine in the great outdoors, their sensual eyes and their curly, blonde angel hair excited me. For me, looking at these paintings was a kind of foreplay that should lead to sex with Line. We drove to her home after our visit to the Louvre. She lived in a shared apartment in Neuilly-sur-Seine with two Danish women, a Swedish woman and a Spanish woman. Fortunately, her roommates weren't there. It was late afternoon and the sun was shining through the small French windows decorated with stone arabesques. We started kissing. Her thin, seductive lips drew nearer to mine. I ran my right hand through her long, blonde hair and then stroked her warm cheek. I looked her in the eye here and was happy. Being able to touch her skin made me feel triumphant. At that moment I was bursting with confidence and strength. I felt very classy and elegant. Skilfully and carefully, I let my right hand slide down her neck. From the nape of the neck down I had to cut a path through her white, starched blouse. As I went deeper, I felt that she was not wearing a bra. You didn't stop me. Not when I caressed her jade bust, not when she took off her blouse and felt her slender back with both hands. She didn't stop me either when I took off her pants or when I unrolled the nylon stockings underneath from her endlessly long legs. You didn't stop me. I was happy. Of course I had to tell Kaba about it. The very next day, in the hotel, I raved about my meeting with Line. I bragged about her like bragged about a car. I showed you around, gave Kaba details about your flawless body and never once spoke of my real feelings for you. Out of a misunderstood manhood, I said I had fucked you. I didn't tell Kaba that I loved you. Perhaps that was why Kaba had remained so quiet and carried out the movements that were part of his work with such concentration. He didn't want to look me in the eye and express his disapproval by acting disinterested. I continued to do a lot with Line. She often picked me up from work at the hotel. Most of the time, when I was still busy, she chatted a little with Kaba. When we had planned to go to the cinema or to eat in the evening, she often asked Kaba if he would not like to come with us. But he always declined with thanks. Not that I had asked him to do so directly and with words, but maybe I had told him with glances that I would like to have Line to myself. Anyway, he left us alone. Kaba is really nice! said Line as we walked to the cinema. Yes, he is! I replied and told her how nice he had been to me from day one. When we got to the cinema, many men turned to us. Some of the men looked at Line with undisguised admiration, and indeed she looked even more gorgeous that evening than usual. I kissed you ostentatiously, so much that Line was a bit embarrassed. She probably felt like she was back in her childhood, remembering her brother licking the last piece of cake so that she wouldn't have to share it with anyone. I know I was exaggerating, but I really wanted to show the world that Line was my own. That I got it. The film was an American comedy. It was about a daughter of wealthy, conservative parents who is bringing home her lover for the first time. Little did the parents suspect that this lover is black, which leads to all sorts of weird situations. When we came out of the cinema, I was still laughing. What would your parents say if you suddenly brought a black man home with you? I asked Line amused. Line looked at me a little bit nervously. You'd be happy for me! she said firmly. Of course, I sensed that the relationship between me and Line was related to our situation. Paris was a very exciting city, we had come from different planets, and our status as cultured but poor foreigners made us attractive to each other. My German culture, my childhood and youth in the land of the Teutons were a rarity in Paris. Line once put it more aptly: Where I come from, everyone is the same. Everyone is different here. And my difference from Line made me interesting to you. Subconsciously, we both came together less out of love than out of interest and curiosity. I had a stereotypical idea of Danish women and wanted to know whether the real line was congruent with this cliché. Line also wanted to know whether I was really always on time, technocratic and endlessly disciplined. That interest and curiosity that had brought us together at the beginning visibly faded. At some point I was less interesting for Line than the other exotic creatures who cavorted in the Paris playground. As much as Line had initially believed, the German and Danish culture was no different. And in Paris there were many young men from all over the world. Young Puerto Ricans, boyish Brazilians, cool black Africans, laid-back Japanese and fiery Spaniards. I couldn't fight that for long. The fact that I caught Line with Kaba of all places dealt me a deep blow. I saw you both walking towards the hotel. They were standing on the street, a little further from the hotel. Kaba had his arms around Line and she was smiling at him. He said something to her, which made her laugh even louder. As I meandered through the crowds and walked towards you at an ever faster pace, I saw Kaba lean forward. He put his black hands on your white face and kissed you. At the same moment my fuses blew. I stepped up to you, pushed Kaba away, and then hit him in the face with my clenched fist. Line screamed in horror. When Kaba came up again, he looked at me with sparkling eyes. With his sleeve he wiped the blood that oozed from his nose. Then he said hatefully: Racist!