3.  ©Knut will das nicht...

 

Knut. Überall Knut, Knut, der Allmächtige. Und jeder mag Knut. Es ist unmöglich, Knut nicht in irgendeiner Weise zu begegnen. Jeden Tag versorgen die Medien den Knut geilen taff /SAM/oder Explosivzuschauer mit den neuesten gefühlten Werten des kleinen Pelztieres. Akribisch wird über Knuts' Verfassung, sein Mittagessen, Menge, Form und Aussehen seiner Exkremente sowie Spekulationen über die mittlerweile notwendige Applikation von Beruhigungs-mitteln bei dem kleinen Landraubtier informiert. Aber Knut will das nicht. Sogar über seinen Tierpfleger, dem sogar eine Vaterrolle seines Schützlings angehängt wird, und sich durch seine tierliebe Art bei den Damen größter Bewunderung und möglichen Heirats und Begattungsnachfragen erfreuen kann, erfährt der entzückte Couchpotato alles. Den Berliner Zoo erfreut das Alles natürlich sehr. Rekordverdächtige Besucherzahlen spülen reichlich Euros in die Kassen rein. Regelmäßige Berichterstattungen von Zooangestellten vor den laufenden Kameras fast aller TV- Sender über Knuts Gemütszustand werden bald zusammen mit den Börsenwerten als ständiger Nachrichtenticker bei N24 und EURONEWS laufen CNN überlegt noch. Über die Schaltung einer 24 Stunden, Live, Webcam zu Knuts Behausung auf Pay, TV wird bereits verhandelt. Aber Knut will das nicht. Plüsch, Knuts, T-Shirts, Handyklingeltöne mit original Knut, Bäuerchen, Bravo, Starschnitte bereichern findige Geschäftemacher. Werdende Eltern wollen ihren Nachwuchs Knut taufen. Erste Prozesse über die rechtliche Schützung des Namens Knut laufen bereits. Nach-fragen des PLAYBOY über eine Fotosession mit Knut, der von einer lasziven Heidi. Sucht den nächsten Super, Eis-bären Klum erotisch Joghurt Gums zwischen ihren Zehen heraus nascht, wird wegen moralischer Bedenken erst einmal ebenfalls rechtlich geprüft. Aber Knut will das nicht. Knut erfreut sich größter Beliebtheit. Er wird bestens versorgt, und alle Welt zeigt Interesse an dem Eisbär. Das Ausland schickt auch Reporter u. Fotografen in den Berliner Zoo. Politiker übernehmen Knut Patenschaften. Knut Mania nun überall. Aber Knut will das nicht. Vorbei sind die trüben Gedanken an seinen traurigen Start in dieses glamourösen Leben, als seine Eisbärenmama ihn nicht haben wollte! Vorbei die Diskussionen über das Einschläfern des kleinen Räubers. Und das ist auch gut so. Denn sonst wäre Knut jetzt tot, und vielen Leuten wäre mit dieser Entscheidung ein Batzen Geld durch die Lappen ge-gangen. Doch hat irgendjemand mal Knut gefragt, was er von dem ganzen Spektakel hält?? Nein!! Anwaltlichen Beistand hat man ihm versagt. Er ist nur ein kleiner Eisbär ohne Rechte, auf Gedeih und Verderb seinen Förderern, Fans und den Feuilletons der Zeitungen ausgeliefert. Damit ist Knut überhaupt nicht einverstanden. Und der Schein trügt, wenn man meint, dass der Bär ständig ein beinah schon menschliches Lächeln verstrahlt. Ein Insider berich-tete über regelmäßige Botox-Behandlungen bei dem Tier, damit Knut stets frohgelaunt und lieb und herzig aus-sieht. Aber Knut will das nicht. Vor einigen Tagen konnte Knut zwei Kameramänner belauschen. Sie scherzten darüber, dass KNUT die Abkürzung für Kapitaler, Niedlicher, Unnützer, Taugenichts wäre. Sie lachten hämisch. Knut ärgerte sich gewaltig, und wünschte den beiden die Pest an den Hals. Seit diesem Vorfall hat Knut absolut kein Interesse mehr an dem ganzen Rummel um seine Person. Er war doch mehr, als das, oder? Er hat nie darum gebeten Liebling der Menschen zu werden. Anfangs war es ja auch ganz nett, aber jetzt, die anderen Zootiere mei-den den Kontakt zu ihm, ja sie verachten ihn, weil er der Liebling der Besucher ist. Außerdem, was soll aus ihm werden, wenn er größer wird? Dann hat niemand mehr Interesse an ihm. Er würde wie all die anderen Tiere hier einsam vor sich hin vegetieren. Und irgendwann würde man ihm aus Mitleid und Verzweiflung ein völlig fremdes Eisbären Weibchen in sein Gehege bringen. So läuft das bei den Pandabären auch. Und weil sie nur in Gefangen-schaft leben, wissen sie dann nicht, was sie miteinander anstellen sollen. All das nur, weil man Knut hier nun humanisiert. Aber Knut will das nicht. Am liebsten möchte Knut in der so genannten Natur, der Wildnis leben. Am Polar. Er weiß zwar nicht so richtig, wie es da ist, aber es muss besser sein als hier. Neulich hörte er aus dem tragbaren Radio des Tierpflegers, der Knuts Gehege säuberte, das Lied "Eisbär" von der Gruppe Grauzone. Das gefiel Knut. Auch er möchte ein Eisbär sein am kalten Polar. Ja, das würde ihm gefallen. Aber mit seiner Vorge-schichte würde daraus nichts werden. Wie sollte er auch vom Berliner Zoo an den Polar gelangen? Er könnte sich nicht einmal ein One-Way-Ticket kaufen. Er hat nicht einen Cent aus den Einnahmen der Zoobesucher, der Fotos und dem Merchandising gesehen. Nicht mal ein Sparbuch hatte man für ihn angelegt. Doch Knut hat einen perfiden Plan. Nachdem, was er so gehört hat, soll er als Attraktion beim G8 Treffen in Heiligendamm gezeigt werden. Das ist seine Chance. Wenn all die Mächtigen den süßen Eisbären streicheln und sich mit ihm ablichten lassen, um sich mit diesen Bildern Stimmen für die nächsten Wahlen zu sichern, wird Knut dann endlich seine Raubtier, Instinkte einsetzen. Er wird George W. Bush auffressen. Das ist natürlich eine gewagte Aktion, aber Knut vertraut auf die Unterstützung der G8 Gegner, der Tierschützer und der Bush Hasser. Alle zusammen bilden eine ziemlich große Lobby. Sie würden nicht zulassen, dass man Knut erschießt. "Im Fall von George W. Bush" würde man ihn sogar frenetisch feiern.)Er würde nicht so schäbig verrecken wie Kollege Bruno bei dem Bauwagen. Dann wird man ihn wahrscheinlich erst mal wieder hinter Gitter bringen und wieder würden Diskussionen um das weitere Schicksal des Bären entbrennen. Wieder hätten die Medien wochenlang Stoff für neue Berichte a'la? Wie konnte aus dem süßen Knuddelbären so eine Bestie werden? Ähnliche boulevardeske Reißer in dieser Richtung. Wieder wird es Stimmen geben, die den Tod eines solchen wilden Tieres fordern. Aber Knut werden auch Fürsprecher zur Seite stehen, die sein Verhalten als natürliche Instinkthandlung erklären. Dann, wenn etwas Gras über die Sache ge-wachsen ist, werden, so sieht es Knut sein Plan vor, die Leute von PETA sich für seine Begnadigung einsetzten. Natürlich nicht ohne einen gewissen Eigennutz. Man wird Fotoshootings für PETA Kampagnen mit ihm veran-stalten. Und mit etwas Glück geht es ihm Rahmen einer solchen Kampagne zu Außenaufnahmen in die Arktis. Dort angekommen, wird sich Knut dann heimlich Nachts hier aus dem Staub machen. Dann ist der Knut dort, wo er hingehört, in der Natur! Dort wird er dann so leben können, wie der von Grauzone besungene Eisbär im kalten Polar. … DAS will der Eisbär Knut !!

 

 

 

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3.   ©Knut doesn't want that...

 

Knut. Everywhere Knut, Knut, the almighty. And everyone likes Knut. It is impossible not to encounter Knut in any way. Every day the media provide the horny tough / SAM / or explosive viewers with the latest perceived values of the little furry animal. Meticulous information is provided about Knuts' condition, his lunch, the amount, shape and appearance of his excrement as well as speculation about the application of tranquilizers that has meanwhile become necessary for the small land predator. But Knut doesn't want that. The delighted couch potato even learns everything about his zookeeper, who is even given the role of father of his protégé, and who, thanks to his animal-loving manner, can enjoy the greatest admiration and possible marriage and mating requests from the ladies. The Berlin Zoo is of course very happy about all of this. Record-breaking visitor numbers wash plenty of euros into the coffers. Regular reports by zoo employees in front of the cameras of almost all TV stations about Knut's state of mind will soon be running along with the stock market values as a constant news ticker on N24 and EURONEWS. CNN is still thinking about it. Negotiations are already under way about switching a 24-hour, live, webcam to Knut's dwelling on Pay, TV. But Knut doesn't want that. Plush, Knuts, T-shirts, cell phone ring tones with original Knut, Bäuerchen, Bravo, star cuts enrich resourceful traders. Parents-to-be want to baptize their offspring Knut. The first lawsuits regarding the legal protection of the name Knut are already underway. Inquiries from PLAYBOY about a photo session with Knut, who is from a lascivious Heidi. Looking for the next super, Eis-bären Klum erotically nibbling yoghurt gums out between her toes, is first of all also legally checked due to moral concerns. But Knut doesn't want that. Knut is very popular. He is well looked after and everyone is interested in the polar bear. Other countries also send reporters and photographers to the Berlin Zoo. Politicians sponsor Knut. Knut Mania everywhere now. But Knut doesn't want that. Gone are the gloomy thoughts of his sad start into this glamorous life when his polar bear mom didn't want him! Gone are the discussions about putting the little robber to sleep. And that's just as well. Otherwise Knut would be dead now and many people would have lost a lot of money with this decision. But has anyone ever asked Knut what he thinks of the whole spectacle? No!! He was denied legal assistance. He is just a little polar bear without rights, at the mercy of his supporters, fans and the feature sections of the newspapers. Knut doesn't agree with that at all. And appearances are deceptive to think that the bear constantly radiates an almost human smile. An insider reported about regular botox treatments on the animal so that Knut always looks cheerful and sweet and sweet. But Knut doesn't want that. A few days ago Knut was able to overhear two cameramen. They joked that KNUT is short for capital, cuter, useless, good-for-nothing. They laughed maliciously. Knut was very angry and wished the two of them the plague on their necks. Since that incident, Knut has absolutely no longer had any interest in the hype surrounding himself. It was more than that, wasn't it? He never asked to become people's darling. At first it was really nice, but now ... the other zoo animals avoid contact with him, yes they despise him because he is the darling of the visitors. Besides, what will become of him when he gets bigger? Then nobody is interested in him anymore. Like all the other animals, he would vegetate lonely here. And at some point, out of pity and desperation, they would bring him a completely strange female polar bear into his enclosure. That's how it works with pandas too. And because they only live in captivity, they don't know what to do with each other. All of this only because Knut is now being humanized here. But Knut doesn't want that. Knut would like to live in the so-called nature, the wilderness. At the polar. He doesn't really know how it is there, but it has to be better than here. The other day he heard the song "Eisbär" from the Grauzone group on the portable radio of the zookeeper who was cleaning Knut's enclosure. Knut liked that. He too would like to be a polar bear in the cold polar region. Yes, he would like that. But nothing would come of it with his previous history. How was he supposed to get to the polar from the Berlin Zoo? He couldn't even buy a one-way ticket. He did not see a cent from the proceeds from the zoo visitors, the photos and the merchandising. Not even a savings account had been created for him. But Knut has a perfidious plan. According to what he has heard, he is to be shown as an attraction at the G8 meeting in Heiligendamm. This is his chance. When all the mighty people stroke the cute polar bear and let themselves be photographed with him in order to secure votes for the next elections with these pictures, Knut will finally use his predator, instincts. He's going to eat George W. Bush. This is of course a daring move, but Knut trusts in the support of the G8 opponents, the animal rights activists and the Bush haters. All of them together make up a fairly large lobby. They wouldn't let Knut be shot. In the case of George W. Bush, he would even be celebrated frenetically.)He would not perish as shabbily as his colleague Bruno did with the site trailer. Then they will probably put him behind bars again and again discussions about the further fate of the bear would flare up. Again, would the media have weeks of material for new reports a'la? How could the cute cuddly bear become such a beast? And similar tabloid tears in that direction. Again there will be voices calling for the death of such a wild animal. But Knut will also be assisted by advocates who explain his behavior as a natural act of instinct. Then, when something has grown over the matter, according to Knut's plan, the people from PETA will campaign for his pardon. Not without a certain self-interest, of course. Photo shoots for PETA campaigns will be arranged with him. And with a bit of luck, he will go to the Arctic as part of such a campaign for outdoor photos. Once there, Knut will then secretly leave here at night. Then the Knut is where it belongs, in nature! There he will then be able to live like the polar bear sung about by the gray area in the cold polar ... THAT is what Knut wants !!